Ich habe so einen misshandelten Jagdhund (allerdings aus Frankreich).
Dass noch sehr sehr aversiv bei der Jagdhundeausbildung gearbeitet wird -auch in Deutschland- steht außer Zweifel und wird immer wieder von seriösen Quellen berichtet und kritisiert (auch wenn nun wieder etliche kommen werden mit: „aber bei uns ist das alles ganz fein“.
Und auch hier wurde ja schon zu Recht die Frage aufgeworfen, warum die Jagdszene das neue (viel zu läppische) Tierschutzgesetz verweigert, wenn doch alles so harmonisch abläuft.
Nichtmal auf die idiotische -zigmal widerlegte Sinnhaftigkeit- des Rutenkupierens wird verzichtet. Purer Lobbyismus.
Die Jägerschaft ist ein hermetischer Club, der sich ungern in die Karten schauen lässt, warum nur? Dazu bitte auch Erfahrungen vom Hundeprofi Rütter zulassen.
Einmal habe ich meinen Hund (ein Jagdhund von einem französischen Jäger) beim Distanztraining belohnen wollen und lief schnell auf ihn zu. Das Schreien und Zusammenfallen des Hundes werde ich nie vergessen, bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. In diesem Zimmer konnte ich lange Zeit gar nichts mehr mit ihm machen.
Das ist nur ein Beispiel, ich könnte noch einige mehr aufführen, wie sich an diesem Hund vergangen wurde. Und Frankreich ist nicht gerade Timbuktu und grenzt an Deutschland.
Wenn man Jägern nach ihrer achso altruistischen Tätigkeit fragt, heißt es:
-Tote und angefahrene Tiere bergen (wichtig, könnte aber auch ans Forstamt übergehen)
-Kitze aus den Feldern retten (machen bei uns auch Tierschützer)
-… und dann wird es meistens schon dünn, manche haben noch nichts verstanden und sagen: „füttern im Winter“
Dann kommt das Argument:
„Bestandskontrolle“
Wer glaubt denn ernsthaft, ein Hobbyjäger, der mit einer Büchse wild um sich ballert, kann ein komplexes Naturgleichgewicht herstellen?
Dann kommt das Argument:
„Der Schaden an angefressenen Bäumen“
Bei uns werden alle neu gepflanzten Bäume eingehüllt, bis sie widerstandsfähig sind.
Und eigentlich müsste man ja auch alle Rehe abknallen, wenn man das verhindern wollte.
Dann kommt das Argument:
„Aber die Wildschweine in den Äckern“
Warum kann man Äcker nicht mit Wildfangzäunen schützen?
Bei den Autobahnen geht es doch auch.
Das hätte auch den zusätzlichen Effekt, dass das Nahrungsangebot begrenzt wäre und die Population auf natürliche Weise zurückging
70% aller geschossenen Rehe, werden nicht beim ersten Schuss getötet.
Also diese Romantik, ein sanfter Schuss und das Wild scheidet friedlich dahin, ist reines Jägerlatein.
Ich finde es lustig, wie sich Jäger als Naturschützer darstellen.
Leider sind alle Jäger in meinem Umfeld gehbehindert und gurken stets mit dem Auto im Wald herum. Warum treffe ich meinen Jägernachbarn nur mit Auto im Wald, ich schaffe es doch auch mit meinem Hund seinen Hochsitz zu Fuß zu erreichen?
Und einen treffe ich stets, der hat seine Hunde hinten im Auto? Gemeinsam Wild-Sightseeing?
Auch lohnt es sich, mal die Liste der Tiere anzuschauen, die geschossen werden.
Das ist dermaßen lächerlich hier von Regulierung zu sprechen, Rebhühner, Fasane, Waldschnepfen, Stockenten, Feldhase (Bestand stark rückläufig) … es geht um den Füllgrad der Tiefkühltruhe, nicht um Herstellung eines Gleichgewichts, was von Menschenhand eh niemals funktionieren könnte.