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Isabell
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Anzahl der Antworten 29
zuletzt 9. Apr.

Hundebegegnung eskaliert an der Leine

Hi vilt. Hat hier ja jemand Tipps für mich oder ein ähnliches Problem. Meine Hündin ist eigentlich sehr gut sozialisiert. Sie verträgt sich mit allen Hunden wenn man sie langsam zusammenführt. Klar stellt sie auch mal die Rangordnung klar, aber das alles ohne große Kämpfe und im Normbereich. Jetzt zu dem Problem: Wenn wir einem Hund begegnen und sie gerade an der Leine ist dreht sie durch. Da wird dann gebellt, geknurrt und an der Leine gezogen. Ihr Kopf schaltet praktisch einfach aus und sie lässt sich nur mit Lekerlis etwas ablenken. Was mich daran so verwirrt ist, dass sie bei der identischen Hundebegegnung wenn sie ohne Leine das Go zum Hund „kennenlernen“ bekommt ganz frrundlich auf diesen zu geht und es keine Probleme mit ihrem Verhalten gibt. Sie verliert dann meist sogar gleich wieder das Interesse am Hund. Kann mir jmd erklären warum diese riesigen Unterschiede vorhanden sind?
 
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Sonja
8. Apr. 15:06
Ein Hund an der Leine ist in seiner Kommunikation mit anderen Hunden bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt. Ihm wird unter anderem die Flucht und/oder Rückzugsmöglichkeit zum Teil genommen. Es gibt Hunde die reagieren ängstlich, kopflos oder sogar aggressiv darauf, für einige gibts dann nur die "Flucht nach vorne". Dies kann mit früheren schlechten Erfahrungen
zu tun haben oder aber der Hund ist eher ein zurückhalender/ängstlicher Charakter etc. Oder auch der Hund meint dich vor dem anderen Hund beschützen zu müssen. Achte mal darauf ob du selbst angespannt/unsicher bist wenn du deinen Hund an der Leine hast und ein anderer Hund euch entgegenkommt. Bei beiden Fällen ist die Lösung für das "Problem" üben/trainieren. Wenn du Hundebesitzer kennst deren Hund gleichgültig oder freundlich auf die Reaktion deines Hundes reagiert, also nicht zurückpöbelt, frage einfach mal ob sie mit dir " Begegnung an der Leine" üben würden. Noch ein weiterer Tipp: viele Hundeschulen bieten "Socialwalks" an, ich denke das könnte euch beiden helfen ( egal bei welchem Grund des Problems) . 😉
 
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Isabell
8. Apr. 16:36
Guten Morgen Isabell, ich denke sie will Dich dominieren, wenn sie an der Leine ist. Da Du sie mit Leckerchen auch noch für dieses Benehmen bestärkst, wird sie wohl erst mal so weiter machen
Die Lekerlis bekommt sie ja nur wenn sie sich beruhigt und auf mich wieder schaut🙆🏽‍♀️ sie steigert sich auch hauptsächlich rein wenn der andere Hund sich auch nicht optimal verhält. Soricht das dann nucht eher für einen anderen Grund als Dominanz mir gegenüber?
 
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Isabell
8. Apr. 16:38
Hat sie vllt mal eine schlechte Erfahrung an der Leine gehabt? Wenn sie an der Leine ist, hat sie erstmal keine eigene Kontrolle. Würde in dem Fall immer einen großen Bogen um die Hunde machen bzw auch keinen hinlassen wenn sie an der Leine ist.
Nein nie deshalb bin ich auch so ratlos weil ich mir keinen Grund denken kann. Ich dachte auch schon daran dass sie sich zu „wehrlos“ an der Leine fühlt und sie sich in ihrem Kopf so vilt bei einer gefährlichen Situation nich ausreichend verteidigen könnte
 
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Isabell
8. Apr. 16:41
Wenn sie sonst mit Hunden super ist, ist es an der Leine vielleicht Frust? Sie will zum Hund hin, kann aber nicht - deshalb Übersprungshandlung. Du schreibst aber auch, dass sie ab und an "die Rangordnung klärt", wie sieht das denn aus? Zeigt sie übergriffigen Hunden souverän Grenzen? Oder dreht sie unsichere Hunde erst mal auf links, um zu zeigen wer der größere Macker ist? (mal ganz überspitzt formuliert). In jedem Fall solltest du schauen, dass du deine Leckerlies richtig timest. Wenn du hier daneben liegst, verstärkt du ihr Pöbeln hernach noch mit Belohnung. Da lohnt sich mal eine dritte Person, die euch beobachtet - muss nicht unbedingt ein Trainer sein, aber jemand mit Hunde Erfahrung.
Ja ich dachte auch schon an sowas in der Art. Meine Idee wäre nur dass sie sich zu wenig an der Leine verteidigen könnte wenn etwas wäre und sie deshalb vorsichtshalber aufmuckt😅🙆🏽‍♀️
Ihre Rangordnung klärt sie im normalen Maß wenn eben ein anderer muckt also nichts wo ich jemals eingreifen müsste. Das Problem ist nur an der Leine
 
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Isabell
8. Apr. 16:42
Tut mir leid aber das ist völliger blödsinn.
Danke😅 ich dachte jetzt auch null daran dass sie mich dominieren will. Da ist ja km Prinzip nichts gegen mich gerichtet kn den Situtionen. Sonst ist sie ja auch super folgsam und gut trainiert🤷🏽‍♀️
 
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Isabell
8. Apr. 16:43
Der Hund kann an der Leine nicht gleich kommunizieren wie er es ohne Leine kann. Ohne Leine kann sie bogen gehen, sich jederzeit abwenden und den Weg selbst bestimmen. An der Leine geht man meist frontal bei einer Begegnung aufeinander zu und dies ist in der Hundekommunikation eine Drohung. Der Hund kann nicht den gewünschten Individualabstand einhalten und reagiert. Es gibt für ihn überhaupt keine andere Möglichkeit als zu reagieren. Du musst mit deinem Hund daran arbeiten indem du ihr eine Alternative zum reagieren bietest. FÜHRUNG! Lg
Ich habe auch öfters versucht sie mit vielen Kommandos und Lekerlis nach gutem Ausführen abzulenken udn das hat auch einige Male gut funktioniert.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Apr. 17:12
Das kann viele Ursachen haben.
Vielleicht sitzt das Geschirr unangenehm, sie hat Schmerzen oder Angst. Vielleicht empfindet sie Stress oder Unsicherheit oder es ist zum Beispiel Zug auf der Leine. Vielleicht verknüpft sie die Handlungen ihres Menschen falsch oder weiß sich einfach nicht anders zu helfen (bei Distanzwunsch z.Bsp.). Womöglich sendet ihr Gegenüber sogar Signale, die ihr unangenehm sind oder der Abstand zum anderen Hund wird zu schnell verringert... Das ist ein buntes Rätselraten, ohne euch zu sehen.
Große Unterschiede zwischen Begegnungen mit und ohne Leine sind gar nicht so ungewöhnlich. Durch die Leine ist die Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit stark eingeschränkt und die Kommunikation des Hundes dadurch nicht den Bedürfnissen entsprechend.

Womit es ganz sicher nichts zu tun hat ist Dominanz oder Kontrollsucht oder ähnliches. Da musst du dir keine Sorgen machen :) Solche Theorien sind veraltet und widerlegt.

Die Empfehlungen Bogen zu laufen, auf Distanz zu beobachten, kehrt zu machen, gewünschtes Verhalten mit Futter zu bestärken etc. sind ein guter Anfang.

Dass sie "die Rangordnung klarstellt" klingt nicht sonderlich gesund. Wäre sie souverän und okay mit Hundebegegnungen, so würde sie gewiss ganz unscheinbar anderen signalisieren, was sie okay findet und sich entfernen, wenn sie etwas stört.

Vielleicht hilft es genau da erstmal auf Fremdhundekontakte zu verzichten und ihr mehr Sicherheit zu bieten.

Was sehr hilfreich ist, ist es solche Situationen (und viele weitere) zu filmen, um das Verhalten des Hundes und die eigenen Reaktionen besser verstehen zu können und zu reflektieren :)
 
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Dogorama-Mitglied
8. Apr. 17:32
Die Lekerlis bekommt sie ja nur wenn sie sich beruhigt und auf mich wieder schaut🙆🏽‍♀️ sie steigert sich auch hauptsächlich rein wenn der andere Hund sich auch nicht optimal verhält. Soricht das dann nucht eher für einen anderen Grund als Dominanz mir gegenüber?
Versuch das mit den Leckerli geben mal bevor sie in die Leine geht und bellt. Schon in dem Moment wo sie den Hund sieht und dann im Bogen ruhig vorbei gehen wo du dann dazwischen bist. Denn wenn du sie belohnst nachdem sie in die Leine gegangen ist könnte sie es damit noch verbinden. So nach dem Prinzip erst mal bellen dann bin ich ruhig und es gibt ein Leckerli. Du willst ja das richtige Verhalten belohnen. Und das wäre von Anfang an ruhig sein.
 
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Olli
8. Apr. 19:44
Ich geb jetzt mal den Bösen und behaupte, dass ein Hund an der Leine sich genauso ausdrücken kann wie ohne.

Wenn meine zwei auf der anderen Straßenseite (15m) einen sehen, der ihnen nicht passt, wird solange gepöbelt, wie der andere in Schlagweite ist. Die Leine unterstützt dabei natürlich das nach vorne neigen, denn ohne würden sie umkippen. Leckerlies zum Schönfüttern des anderen funktionieren bei uns bei dem Stress nicht, auch weil das Pöbeln selbstbelohnend ist.

Ohne Leine würden sie ebenfalls direkt hinrennen, um den anderen abzuschnüffeln - das mag nicht jeder andere Hund und Halter, fällt also aus.

Um die Beteiligten zu beruhigen, hat das gemeinsame Laufen mit entsprechendem Abstand in eine Richtung geholfen - wie beim Kennenlernen.
Und das klappt nur, wenn der andere Halter willens ist, ebenfalls zu üben - bei Hunden, die man häufig trifft, wird das Verhalten besser, bei Zufallsbegegnungen nicht.
ABER: Nicht jeder andere Halter hat jederzeit Laune zum Üben und das muss man auch Akzeptieren.
Da gibt's dann nur ein "weiter" an die Trolle und jeder geht mit den eigenen Springbohnen seiner Wege.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Apr. 19:48
Ich geb jetzt mal den Bösen und behaupte, dass ein Hund an der Leine sich genauso ausdrücken kann wie ohne. Wenn meine zwei auf der anderen Straßenseite (15m) einen sehen, der ihnen nicht passt, wird solange gepöbelt, wie der andere in Schlagweite ist. Die Leine unterstützt dabei natürlich das nach vorne neigen, denn ohne würden sie umkippen. Leckerlies zum Schönfüttern des anderen funktionieren bei uns bei dem Stress nicht, auch weil das Pöbeln selbstbelohnend ist. Ohne Leine würden sie ebenfalls direkt hinrennen, um den anderen abzuschnüffeln - das mag nicht jeder andere Hund und Halter, fällt also aus. Um die Beteiligten zu beruhigen, hat das gemeinsame Laufen mit entsprechendem Abstand in eine Richtung geholfen - wie beim Kennenlernen. Und das klappt nur, wenn der andere Halter willens ist, ebenfalls zu üben - bei Hunden, die man häufig trifft, wird das Verhalten besser, bei Zufallsbegegnungen nicht. ABER: Nicht jeder andere Halter hat jederzeit Laune zum Üben und das muss man auch Akzeptieren. Da gibt's dann nur ein "weiter" an die Trolle und jeder geht mit den eigenen Springbohnen seiner Wege.
👍🏻😂😂😂