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Luisa
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Anzahl der Antworten 17
zuletzt 23. März

Hund in der pädagogischen Arbeit

Ihr Lieben, ich brauche Euer Wissen und euren Rat! Ich studiere aktuell Frühpädagogik und habe einen 9 Monate alten Junghund (Australian Shepherd), mit dem ich später gern in einer Wohngruppe arbeiten möchte. Meine Traumvorstellung wäre es, dass er jeden Tag mitkommen kann und ich tiergestützte Interventionen mit ihm durchführen kann. Nun meine Frage: Welche Ausbildungen und Prüfungen würdet ihr empfehlen und welche sind Pflicht? (Therapiehundausbildung, Begleithundeprüfung,...) Ich freue mich über Antworten und bedanke mich schon einmal!
 
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Jutta
Beliebteste Antwort
16. März 14:13
Ich unterrichte tiergestützte Pädagogik. In kaum einem anderen Bereich liegen der Nutzen für den Menschen und der Schaden für das Tier so dicht nebeneinander. Fast alle Hundebesitzer unterschätzen den Stress und die psychische Belastung, denen ihr Hund dabei ausgesetzt sind. Fundamentale Unkenntnis der Körpersprache, die Stress, Übersprung und Beschwichtigung nicht zu deuten vermag und sie für Freude des Hundes hält, erschwert das Ganze. In der Jugendhilfe hat ein Hund nichts verloren. Zumindest nicht täglich. Ein Besuch pro Woche ist vertretbar, wenn die Gruppe passt. Alles andere wäre eine Zumutung für das Tier.
 
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Steffi
11. März 11:20
Kommt ganz auf deinen Träger und deinen Hund an. Ich konnte Yukina auch ohne irgendeine Ausbildung mitnehmen. Empfehlen würde ich zumindest die Begleithundeprüfung. Und möglichst jetzt schon viel und positiven Kontakt zu kleinen Kindern. Ansonsten fällt es vielen Hunden später eher schwer mit deren Motorik und Lautäußerungen zurechtzukommen ^^
 
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Luisa
11. März 11:22
Kommt ganz auf deinen Träger und deinen Hund an. Ich konnte Yukina auch ohne irgendeine Ausbildung mitnehmen. Empfehlen würde ich zumindest die Begleithundeprüfung. Und möglichst jetzt schon viel und positiven Kontakt zu kleinen Kindern. Ansonsten fällt es vielen Hunden später eher schwer mit deren Motorik und Lautäußerungen zurechtzukommen ^^
Lieben Dank für deine Antwort! 🤗 Kontakt zu Kindern hat er nahezu täglich und macht sich da klasse! Danke für den Tipp! 👍🏻
 
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Tom
11. März 15:06
Hi Luisa, Tolle Sache! Sowas in der Art wollte ich mit meiner Brendy ursprünglich auch gerne machen. Aber fremde Menschen sind ihr einfach ziemlich egal, deswegen passt das nicht so gut für sie. Aber schau mal hier rein, da ist die Organisation "Pfoten Piloten" verlinkt. Ich denke, da bekommst du aus guter Quelle alle Infos, die du suchst https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Assistenzhunde_bekannter_machen-VGzILIbmjmqiOe9Bx0pT/
 
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Dogorama-Mitglied
11. März 15:43
Da musst du dich in deinem Bundesland, in deinem Kreis und dann letztendlich auch noch bei der/den Einrichtung informieren. Es gibt keine einheitlichen Regeln. Und was da geht, mag woanders nicht möglich sein. Evtl. wäre auch zumindest für Fragen DRK in deiner Nähe nützlich.
 
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Judith
11. März 23:21
Ich hatte Fina auch als pädagogische Begleitung in einer Wohngruppe dabei. Die Firma erwartete damals noch keine Ausbildung. Manche erwarten aber eine. Zudem braucht jedes Team, das ein offizielles tiergestütztes Konzept aufstellen möchte, mindestens einen Mitarbeiter, der die Weiterbildung einer tiergestützten Intervention hat. Das muss nicht zwangsläufig der Hundehalter sein, was aber Sinn macht. Das war damals bei meinem Job so und viele Firmen halten sich weitgehend daran, aber was rechtlich verbindlich ist, weiß ich gar nicht so genau. Ich hab aber früh die Begleithundeprüfung abgelegt, damit mir niemand so leicht etwas anhängen kann, indem er behauptet, mein Hund wäre aggressiv. Das kann in einer Wohngruppe echt vernichtend sein.
 
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Anna
12. März 07:23
Ich kann Animal Advocate in Oberhausen für die zertifizierte Therapiehundeausbildung empfehlen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ein Großteil der Ausbildungskosten in den Tierschutz gehen. Bei vielen Ausbildungen ist die Begleithunde Prüfung Voraussetzung, hier nicht. (Das war für mich wichtig, weil durch die Prüfung die Gefahr besteht, dass er seinen Job bei mir nicht mehr ausführen kann) Was ich gut finde ist, dass der Schwerpunkt auf Lesen des Hundes, Stresssignale, Burn Out Prophylaxe und gutes Management gelegt wird, zusätzlich kommen Rechtliche, tiermedizinische und humanmedizinische Grundlagen, Erarbeitung von Einsatzprotokollen und Einsatzideen. Aber egal wo du die Ausbildung machst, ich empfehle auf jeden Fall alle Anbieter zu vermeiden, bei denen der Hund darauf trainiert wird alles auszuhalten und über sich ergehen zu lassen. Auch wäre es sicher zuviel, wenn er jeden Tag im Einsatz ist, weshalb er auf der Arbeit eine Ruhezone braucht. Zum Vergleich: meiner arbeitet zweimal die Woche für 50 Minuten intensiv in der hundegestützten Psychotherapie und hat im Schnitt sonst nur 1-3 Kurzkontakte von 5-10 Minuten. Die Kosten der Ausbildung übernehmen auch manchmal Arbeitgeber zumindest anteilig, bzw. Du kannst auch versuchen sie bei der Steuer abzusetzen. Liebe Grüße und viel Spaß Anna
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 08:49
Ich kann Animal Advocate in Oberhausen für die zertifizierte Therapiehundeausbildung empfehlen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ein Großteil der Ausbildungskosten in den Tierschutz gehen. Bei vielen Ausbildungen ist die Begleithunde Prüfung Voraussetzung, hier nicht. (Das war für mich wichtig, weil durch die Prüfung die Gefahr besteht, dass er seinen Job bei mir nicht mehr ausführen kann) Was ich gut finde ist, dass der Schwerpunkt auf Lesen des Hundes, Stresssignale, Burn Out Prophylaxe und gutes Management gelegt wird, zusätzlich kommen Rechtliche, tiermedizinische und humanmedizinische Grundlagen, Erarbeitung von Einsatzprotokollen und Einsatzideen. Aber egal wo du die Ausbildung machst, ich empfehle auf jeden Fall alle Anbieter zu vermeiden, bei denen der Hund darauf trainiert wird alles auszuhalten und über sich ergehen zu lassen. Auch wäre es sicher zuviel, wenn er jeden Tag im Einsatz ist, weshalb er auf der Arbeit eine Ruhezone braucht. Zum Vergleich: meiner arbeitet zweimal die Woche für 50 Minuten intensiv in der hundegestützten Psychotherapie und hat im Schnitt sonst nur 1-3 Kurzkontakte von 5-10 Minuten. Die Kosten der Ausbildung übernehmen auch manchmal Arbeitgeber zumindest anteilig, bzw. Du kannst auch versuchen sie bei der Steuer abzusetzen. Liebe Grüße und viel Spaß Anna
Das mit der Zeit ist absolut richtig. Meine Tochter hat einen geprüften Schulbegleithund in einer privat Schule. Begleithunde Prüfung, dann die Ausbildung mit Prüfung, diese Ausbildung wurde zum Teil vom Arbeitgeber übernommen. Der Hund ist 3 Tage die Woche dabei. Hat aber eine Box im Klassenzimmer wo sie sich zurück ziehen kann. Nach dem Lockdown hat man richtig gemerkt wie anstrengend solche Tage für den Hund sind.
 
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Dogorama-Mitglied
12. März 09:30
Ich arbeite in den Ambulanten Hilfen zur Erziehung, mein Träger ist recht groß und international tätig. Von uns wurde/wird keine besondere Ausbildung verlangt, damit Anton mich ins Büro oder auf Hausbesuche begleiten darf, die einzige Vorgabe ist, dass ich mit meinen Klient:innen im Vorfeld abspreche, ob es für sie okay ist. Einzig ins Jugendamt darf er nicht mit, weil Tiere dort generell verboten sind, zumindest in unserer Stadt. Im Endeffekt wirst du Rücksprache mit deinem Träger halten müssen. Da du sagst, dass du später in einer Wohngruppe arbeiten möchtest, nehme ich an, dass du beruflich bisher nirgends fest verankert bist? Vermutlich kannst du die Prüfungen ablegen, die dir hier oder an offiziellen Stellen empfohlen werden und dir am Ende einen Träger suchen, der damit zufrieden ist. In der Regel hat man in unserem Bereich ja keine Not, eine Stelle zu finden. 😅
 
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Jutta
16. März 14:13
Ich unterrichte tiergestützte Pädagogik. In kaum einem anderen Bereich liegen der Nutzen für den Menschen und der Schaden für das Tier so dicht nebeneinander. Fast alle Hundebesitzer unterschätzen den Stress und die psychische Belastung, denen ihr Hund dabei ausgesetzt sind. Fundamentale Unkenntnis der Körpersprache, die Stress, Übersprung und Beschwichtigung nicht zu deuten vermag und sie für Freude des Hundes hält, erschwert das Ganze. In der Jugendhilfe hat ein Hund nichts verloren. Zumindest nicht täglich. Ein Besuch pro Woche ist vertretbar, wenn die Gruppe passt. Alles andere wäre eine Zumutung für das Tier.
 
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Luisa
22. März 09:14
Ich unterrichte tiergestützte Pädagogik. In kaum einem anderen Bereich liegen der Nutzen für den Menschen und der Schaden für das Tier so dicht nebeneinander. Fast alle Hundebesitzer unterschätzen den Stress und die psychische Belastung, denen ihr Hund dabei ausgesetzt sind. Fundamentale Unkenntnis der Körpersprache, die Stress, Übersprung und Beschwichtigung nicht zu deuten vermag und sie für Freude des Hundes hält, erschwert das Ganze. In der Jugendhilfe hat ein Hund nichts verloren. Zumindest nicht täglich. Ein Besuch pro Woche ist vertretbar, wenn die Gruppe passt. Alles andere wäre eine Zumutung für das Tier.
Danke, dass du deine Meinung und Ansicht teilst. Ich finde es jedoch Schade, dass man bei solchen Vorurteilen viele Hundebesitzer über einen Kamm schert und sich nicht mit mir und meinen Ansichten dazu auseinandersetzt, bevor man solche Aussagen und Vorwürfe fällt. Ich arbeite mit "Problemtieren" bzw helfe ihnen, wieder zu wachen, lebendigen Wesen zu werden, nachdem ihre Besitzer sie leider oftmals einfach missachtet haben und weiß dementsprechend worauf ich zu achten habe. Jeder, der mich kennt, weiß, dass das Tierwohl bei mir an erster Stelle steht! Ich hätte mich lediglich einfach sehr über eine Beantwortung meiner Frage gefreut..