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Carina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 38
zuletzt 28. Okt.

Höllen-Spaziergang

Hallo ihr lieben Ich hätte da ein Problem. Und zwar geht es um jeden einzelnen Spaziergang mit meinem Hund. Sobald wir die Haustür verlassen, bin ich absolut Luft für ihn. Egal was ich mache, egal was ich sage, es interessiert ihn absolut nicht mehr, sobald wir die Wohnung verlassen. Trainieren draußen mit ihm? Absolut nicht möglich, wenn er mich ja noch nicht einmal anschaut. Selbst wenn ich sein Gesicht fest halte, der Augenkontakt wird stupide vermieden. Ich kann noch so ein tolles Leckerli dabei haben (egal ob Wurst, Käse, oder von mir aus der Rinderbraten vom Vorabend). Es interessiert ihn nicht die Bohne. Habt ihr ein paar Tipps für mich? Liebe Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 07:26
Mein erster Ansatz wäre, dass ihr gar nicht erst in dieser hohen Erregungslage losgeht. Also anziehen (bzw. damit anfangen), sobald er anfängt hochzudrehen, hörst du auf. Erst wenn er wieder ruhig ist, machst du weiter. Dann nimmst du sein Geschirr, wenn er hochdreht, fallen lassen und warten. Wenn er ruhig ist, weitermachen. Dann Tür aufmachen, solange er rumhampelt, geht die Tür nicht auf. Das wird am Anfang ewig dauern und dich viele Nerven kosten. Wichtig ist, dass du während des ganzen Ablaufs der ultimative Ruhepol bleibst. Nur wenn du Ruhe ausstrahlst, kann auch dein Hund ruhig werden.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 07:30
Die Dauer der Spaziergänge ist kein Problem. Die Art der Spaziergänge werden es wohl sein. Diese Hunde sind zum stöbern gezüchtet worden. Mit hervorragender Nase, langen Beine um im Wald schnell und effektiv Wild aufzuspüren. Sie sind für selbständiges jagen gezüchtet worden. Um ihre Aufgabe um Sinne des Menschen ausführen zu können, waren sie über konsequente Führung am Mensch interessiert. Die Strecken die Dauer bei diesen Jagden sind lang und anstrengend. Nun sind diese geretteten Vollprofijagdhunde verdammt in einer Wohnung ohne interessante Aussenreize zu leben und langweilige Spaziergänge am der Leine, immer den Mensch im Schlepptau zu haben. Wenn ihr euch das jetzt in Ruhe überlegt ... Solche Hunde werden zwangsläufig sich Ersatzbeschäftigungen suchen und wenn es nur fixieren, starren und in die Leine hängen ist. Das betrifft ganz viele Arbeitsrassen die das dann als Ersatz oder aus Frust machen Da ist nichts schön zu reden. Beschäftigt eure Hunde, ihren Anlagen entsprechend und die Probleme werden sich in Luft auflösen. Mit der Beschäftigung erreicht ihr bessere Bindung, die Hunde sind glücklich ausgelastet. Für jeden Jagdhund ist Mantrail die Beschäftigung schlecht hin.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Aug. 15:57
Hier ins Blaue zu raten, warum ihr kein Team seid, wird dir nicht helfen. Wenn tatsächlich null Aufmerksamkeit da ist und die Spaziergänge eine Hölle :schnellstmöglich einen guten fairen Trainer zu euch nach Hause kommen lassen, der sieht, wo es im Alltag hakt. Zum Thema Aufmerksamkeit : Aufmerksamkeit erzwingt man nicht. Man erbettelt sie nicht. Aufmerksamkeit bekommt man geschenkt.
 
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Liz
4. Aug. 16:17
Tatsächlich empfinde ich das spazieren gehen für mich als totale Hölle. Zu Hause läuft es super. Er hört, er guckt, er ist entspannt. Aber sobald ich mich auch nur anziehe, fängt er schon an auszuflippen. Ich gehe jedes Mal entspannt an die Sache. Mache keine große Ankündigung sondern hole in Ruhe das Geschirr. Das anziehen ist schon sehr stressig, weil er extrem überdreht. Er schubst mich, schmeißt sich auf den Rücken, springt auf, rennt n Stück weg und kommt wieder Schubsen. Selbst wenn wir gerade spazieren waren und nun weg wollen. Die erste Zeit dachte ich, er braucht mehr rausgeh-Zeiten. Aber daran, denke ich, kann es nicht liegen. Weil es eben auch kurz nach großen Spaziergängen passiert. Hab ich ihm das Geschirr angezogen (auch bei einem normalen Halsband reagiert er so, hab ich auch schon anprobiert), das selbe Spiel mit der Leine. Und sobald die Tür dann auf ist, existiere ich nicht mehr. Alles andere ist interessanter und wichtiger. Er zieht extrem. Bei meinem Mann absolut gar nicht. Bei mir ganz heftig. Was mit kaputter Hand oft Mals sehr schmerzhaft ist. Aber alle Trainingsversuche draußen gehen absolut schief, weil eben die Aufmerksamkeit komplett fehlt.
Hunde nutzen oft auch Schwachstellen aus. Die erkennen alles. Deshalb: kaputte Hand, man kann mehr ziehen, mehr machen etc., würde es an fehlendem Respekt ausmachen, d.h. an Vertrauen, Bindung und gegenseitigem (!) Respekt arbeiten. Zur Ablenkung es auch mal mit Spiel draußen probieren, du schriebst bisher nur von Training/Essen, das er draußen nicht annimmt. So wirst du interessanter. Viel Erfolg 😊
 
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Dogorama-Mitglied
6. Aug. 23:27
Mein erster Ansatz wäre, dass ihr gar nicht erst in dieser hohen Erregungslage losgeht. Also anziehen (bzw. damit anfangen), sobald er anfängt hochzudrehen, hörst du auf. Erst wenn er wieder ruhig ist, machst du weiter. Dann nimmst du sein Geschirr, wenn er hochdreht, fallen lassen und warten. Wenn er ruhig ist, weitermachen. Dann Tür aufmachen, solange er rumhampelt, geht die Tür nicht auf. Das wird am Anfang ewig dauern und dich viele Nerven kosten. Wichtig ist, dass du während des ganzen Ablaufs der ultimative Ruhepol bleibst. Nur wenn du Ruhe ausstrahlst, kann auch dein Hund ruhig werden.
Genau so!!
 
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Stefanie
28. Okt. 19:29
Vielleicht beachtet du ihn drinnen so viel, dass er draußen mal was anderes will. Ignoriere ihn doch drinnen mehr. Gehe drinnen nicht auf seine Aufforderungen ein. Wer drinnen kein Chef ist, wird es draußen erst recht nicht sein können bei vielen Ablenkungen. Such dir besser Rat bei einem Trainer.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Okt. 21:04
Ich bin absolut unerfahren mit Hunden und habe meine Roxani erst seit 5 Wochen. Sie kommt aus dem Ausland aus einem Zwinger und für sie war/ ist Gassi gehen ein absolutes Feuerwerk. Immer wenn ich komplett ignoriert werde, mache ich genau das gleiche wie sie. Ich ignoriere sie, ich bleibe stehen, drehe mich weg oder hocke mich hin und gucke auf den Boden. Manchmal dauert es ein paar Minuten, aber wenn es irgendwann nicht weiter geht und es langweilig wird kommt sie zu mir und dann bekommt sie ein besonderes Leckerli. Manchmal gehe ich ein paar mal zügig hin und her ohne irgendetwas zu sagen, dann bekomme ich auch ihre Aufmerksamkeit. Ich habe absolut keine Ahnung, ob das so der korrekte Weg ist, aber bei uns hat es geklappt. Besonders wenn ich mich hinhocke ist sie total neugierig und kommt ziemlich fix angelaufen. Wenn sie zum Beispiel ein Eichhörnchen sieht habe ich keine Chance, aber selbst wenn andere Hunde kommen, die sie interessant findet und ich stehen bleibe oder mal ein paar Schritte rückwärts gehe, kommt sie. Es ist alles noch ausbaufähig, aber besonders, wenn ich alle paar Minuten mal stehen bleibe und das regelmäßig beim spazieren gehen wiederhole, versteht sie glaube ich was der Quatsch soll und schaut dann auch zwischendurch mal, was die alte so treibt oder ob es ein Leckerchen gibt. Ich belohne eigentlich jede Art von Aufmerksamkeit die ich beim Spaziergang bekomme. Wenn es beim ersten Mal rufen nicht klappt, brauche ich es auch in der Regel kein zweites oder drittes mal versuchen, dann gehe ich sofort in die entgegengesetzte Richtung. Ich denke nicht, dass das a la hundeprofi ist, aber Roxani kommt so gut wie immer zurück, wenn ich sie einmal rufe seit der ersten Woche, also kann es nicht gänzlich falsch sein Liebe Grüße
 
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Ines
28. Okt. 21:15
Wir haben als unser Welpe draußen nicht mehr richtig gehört hat dir Tagesration essen in seiner Anwesenheit in einen Preydummy gemacht und mit diesem draußen Übungen gemacht. Wenn er mitgemacht hat, durfte er sich nach jeder Übung aus dem Dummy belohnen. Inzwischen hört er draußen gut. Hat er die Übung nicht mitgemacht oder verweigert hat er eben nix bekommen. Der Hund verhungert nicht wenn er mal einen Tag kein Futter bekommt. Wenn Futter nicht zieht, kann man auch das Lieblingsspielzeug verwenden um sich interessant zu machen.
 
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Anita
28. Okt. 22:35
Ķemmes sowas. Beagle halt. Trotzdem passe auf, wenn er etwas entspannter ist und versuche mit Leberwurst. Dann lobe ich ihn auch wörtlich. Klappt nicht immer, aber immer öfter. Nicht aufgeben!