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Carina
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Anzahl der Antworten 38
zuletzt 28. Okt.

Höllen-Spaziergang

Hallo ihr lieben Ich hätte da ein Problem. Und zwar geht es um jeden einzelnen Spaziergang mit meinem Hund. Sobald wir die Haustür verlassen, bin ich absolut Luft für ihn. Egal was ich mache, egal was ich sage, es interessiert ihn absolut nicht mehr, sobald wir die Wohnung verlassen. Trainieren draußen mit ihm? Absolut nicht möglich, wenn er mich ja noch nicht einmal anschaut. Selbst wenn ich sein Gesicht fest halte, der Augenkontakt wird stupide vermieden. Ich kann noch so ein tolles Leckerli dabei haben (egal ob Wurst, Käse, oder von mir aus der Rinderbraten vom Vorabend). Es interessiert ihn nicht die Bohne. Habt ihr ein paar Tipps für mich? Liebe Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
23. Juni 06:49
Carina, stell doch ein Video ein. Einfach beim laufen .... Und etwas mehr Infos waren wichtig Wo kommt der Hund her Wie lange ist er bei dir Wie ist dein Verhalten im Haus Wie viel und was trainierst du
 
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Dogorama-Mitglied
23. Juni 07:40
Carina, warum sollte der Hund sich draußen fűr dich interessieren?
 
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Carina
23. Juni 07:53
Noch eine kleine Bemerkung zu Überschrift ... Die sich extrem negativ anhört ... Hunde spüren unsere Seele. Unsicherheiten, Wut, Desinteresse erkennen sie. Neben dem hündischen Problem bitte sich selbst beleuchten. Wo ist es toll in eurer Beziehung, wo ist Stress Denn was du für dich als Hölle beschreibst ist für den Hund Stress
Tatsächlich empfinde ich das spazieren gehen für mich als totale Hölle. Zu Hause läuft es super. Er hört, er guckt, er ist entspannt. Aber sobald ich mich auch nur anziehe, fängt er schon an auszuflippen. Ich gehe jedes Mal entspannt an die Sache. Mache keine große Ankündigung sondern hole in Ruhe das Geschirr. Das anziehen ist schon sehr stressig, weil er extrem überdreht. Er schubst mich, schmeißt sich auf den Rücken, springt auf, rennt n Stück weg und kommt wieder Schubsen. Selbst wenn wir gerade spazieren waren und nun weg wollen. Die erste Zeit dachte ich, er braucht mehr rausgeh-Zeiten. Aber daran, denke ich, kann es nicht liegen. Weil es eben auch kurz nach großen Spaziergängen passiert. Hab ich ihm das Geschirr angezogen (auch bei einem normalen Halsband reagiert er so, hab ich auch schon anprobiert), das selbe Spiel mit der Leine. Und sobald die Tür dann auf ist, existiere ich nicht mehr. Alles andere ist interessanter und wichtiger. Er zieht extrem. Bei meinem Mann absolut gar nicht. Bei mir ganz heftig. Was mit kaputter Hand oft Mals sehr schmerzhaft ist. Aber alle Trainingsversuche draußen gehen absolut schief, weil eben die Aufmerksamkeit komplett fehlt.
 
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Carina
23. Juni 07:56
Meine Vermutung ist, dass das vor allem ein Problem eurer Bindung ist. Daran würde ich als erstes arbeiten. Dazu gibt es hier sicher schon einige gute Threads. Ich habe bei meinen Hunden, wenn ich draussen ignoriert wurde immer mal aprubt die Richtung gewechselt oder bin plötzlich völlig andere Wege abgebogen als sonst. Es hat auch geholfen mich plötzlich Kurz mal hinter einem Busch zu verstecken, so dass sie mich suchen mussten. Auf den Schreck dass ich verschwunden war, wurde ich danach immer im Auge behalten. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass du deinen Hund ohne Leine laufen lassen kannst, er in deiner Nähe bleibt und nicht plötzlich stiften geht. Hat er denn Interesse an Spielen, mit einem Ball, Dummy etc? Meiner findet das wesentlich spannender als mit Leckerlies zu arbeiten.
Ohne Leine laufen funktioniert hier gar nicht. Er haut ab. Und schaut nicht Mal mehr zurück. Wir haben ihn aus dem Tierheim, er kommt wohl aus dem Ausland und war dann bei einem nicht so netten Mann, der sehr überfordert war und mit Gewalt versuchte zu Erziehen. Im September haben wir ihn schon 2 Jahre. Zu Hause klappt es super. Er schmust viel, Trainieren klappt hier einwandfrei. Kommt, wenn man ihn ruft, stoppt, wenn man es ruft. Er kann zu Hause fantastisch Sitz, sogar Pfötchen geben (was mir nicht so wichtig ist). Aber draußen ist alles plötzlich wie leer gefegt. Ich werde Mal in den anderen Threads stöbern um zu schauen, dass wir unsere Bindung noch mehr vertiefen. Vielleicht klappt es draußen dann auch besser :)
 
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Dogorama-Mitglied
23. Juni 07:56
Tatsächlich empfinde ich das spazieren gehen für mich als totale Hölle. Zu Hause läuft es super. Er hört, er guckt, er ist entspannt. Aber sobald ich mich auch nur anziehe, fängt er schon an auszuflippen. Ich gehe jedes Mal entspannt an die Sache. Mache keine große Ankündigung sondern hole in Ruhe das Geschirr. Das anziehen ist schon sehr stressig, weil er extrem überdreht. Er schubst mich, schmeißt sich auf den Rücken, springt auf, rennt n Stück weg und kommt wieder Schubsen. Selbst wenn wir gerade spazieren waren und nun weg wollen. Die erste Zeit dachte ich, er braucht mehr rausgeh-Zeiten. Aber daran, denke ich, kann es nicht liegen. Weil es eben auch kurz nach großen Spaziergängen passiert. Hab ich ihm das Geschirr angezogen (auch bei einem normalen Halsband reagiert er so, hab ich auch schon anprobiert), das selbe Spiel mit der Leine. Und sobald die Tür dann auf ist, existiere ich nicht mehr. Alles andere ist interessanter und wichtiger. Er zieht extrem. Bei meinem Mann absolut gar nicht. Bei mir ganz heftig. Was mit kaputter Hand oft Mals sehr schmerzhaft ist. Aber alle Trainingsversuche draußen gehen absolut schief, weil eben die Aufmerksamkeit komplett fehlt.
Okay, ist ja schon Mal gut dass er es bei deinem Mann nicht macht. Bedeutet, er kann sich am Mensch orientieren. Also ist irgendwo der Knackpunkt bei dir. Ist er jagdlich ambitioniert? Wenn ihr zusammen läuft, was macht dein Mann anders? Ist er ruhiger, strenger, konsequenter? Und was hälst von füttern mit click ?
 
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Carina
23. Juni 08:00
Hey, gerade bei einem Hund, der sowieso schon wenig bis keinen Blickkontakt sucht, würde ich davon abraten, zu versuchen das übers Festhalten des Gesichts zu ändern. Die allermeisten Hunde werden das wohl als Bedrohung oder zumindest als sehr unangenehm empfinden und versuchen zu beschwichtigen. Zum Beschwichtigen gehört u.a. auch das Wegdrehen des Kopfes und das Meiden des Blickkontaktes - dieser Ansatz ist also eher kontraproduktiv und dass er in dieser Situation den Augenkontakt meidet reiner Selbstschutz. Wenn du sagst draußen kann er sich schlecht auf dich konzentrieren, dann trainiere lieber erst einmal drinnen mit ihm. Finde heraus, was er gerne hat/ macht. Baue über positive Verstärkung ein Aufmerksamkeitssignal auf - wenn ihr das drinnen oft genug übt und das gut verknüpft ist, werdet ihr die Erfolge auch draußen bemerken (: Auch eine genauere Auseinandersetzung mit der hündischen Körpersprache kann nicht schaden, gerade was die Orientierung betrifft gibt es starke Unterschiede von Hund zu Hund - manche mögen z.B. einfach keinen Blickkontakt, sind statt den Augen aber z.B. mit den Ohren die ganze Zeit beim Menschen und auf Empfang - was dann aber leider häufig übersehen wird. Hier könnte es auch helfen, ein paar Videos aufzunehmen und sich die ganze Situation von außen anzuschauen und zu analysieren - häufig sieht man so noch ein paar Dinge, die man in der Situation selbst völlig übersehen hat...
Ihn zum Augenkontakt zwingen habe ich 2x Mal gemacht. Um irgendwie die Aufmerksamkeit zu bekommen. Eine Tiertrainerin fragte mich, ob das klappt und hatte es daher versucht. Als ich dann sagte, nein das funktioniert nicht, sagte sie auch ich solle es dann ab sofort lassen. Ich habe mich dabei auch nicht wirklich wohl gefühlt. Das mit der Hundesprache werde ich auf alle Fälle noch Mal ordentlich verinnerlichen. Bzw mich viel darüber belesen. Vielleicht kann ich da auch ein paar Probleme erkennen. Vielen Dank für den Tipp. Auch zu Hause werden wir uns ein Aufmerksamkeitssignal überlegen. Das klingt sehr gut. Und dann werden wir es gaaanz viel üben, vielen Dank
 
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Carina
23. Juni 08:01
Füttere daheim seine Tagesration mit clickern aus der Hand. Mindestens 7 Tage lang. Du redest dabei nicht. Lächeln ist sinnvoll da dein Gesicht dann entspannt ist Wenn er das gut annimmt und auch erwartungsvoll vor dir sitzt, nimmst du einen Teil seiner Tagesration in einem Beutel. Er soll es sehen. Du machst es interessant, leinst an, gehst raus und fütterst mit clicker 2 bis 3 Futterstücke. Läufst dann ein Stück und machst das wieder. Das wäre meine Empfehlung 😊
Das klingt auch sehr gut. Vielen Dank für diesen Tipp :)
 
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Katrin
23. Juni 08:04
Ich würde erstmal nicht mehr Kontakt erzwingen sondern vielmehr seine Neugierde wecken. Du wirst diejenige die draußen tolle Sachen macht und findet. Binde dir die Schlepp um den Bauch (falls das nicht zu gefährlich ist) und dann hab spaß. Nehme Spielzeug und Leckerlis mit. Kaum ein Hund kann lange desinteressiert tun wenn du plötzlich einen Ball oder ähnliches findest. Die meisten werden dann ankommen und mitsuchen. Abenteuer miteinander erleben sollte das Ziel sein.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Juni 08:08
Es wäre ratsam, dass jemand kundiges bei eurem Spaziergang mit geht und euer Verhalten analysiert und dir dann hilft, aus der Situation heraus. Das wäre viel wichtiger, als tausend Dinge halbherzig auszuprobieren und am Ende bist du gefrustet und der Hund auch. Eines zum Trost für dich. Mein Mann kann nach 10 Jahren immer noch nicht mit den Hunde laufen. Bzw er kann es, sie ignorieren ihn aber. Und sie machen daheim und im Garten alles was er will. Er ist sehr unsicher wenn er läuft, hat Angst vor Begegnungen mit anderen Hunde. Er hält die Leine sehr angespannt. Die Hunde bekommen draußen null Grenzen. Der Rüde zieht ihn von Pissstelle zu Pissstelle oder bleibt ewig stehen. Sein Argument ist dann immer, ja der hört ja nicht, dann brauch ich auch nichts sagen 🙈🤷
 
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Dogorama-Mitglied
23. Juni 08:08
Das klingt auch sehr gut. Vielen Dank für diesen Tipp :)
Hierzu noch, weil er dich ja vor dem.laufen so bedrängt. Übe parallel mit clicker das Platz. Das kann im Flur oder Türrahmen sein. Er darf dich sehen. Platz und clicker Futter Dabei musst du streng sein, nicht laut, aber die Stimme muss eindeutig sein. Du wirst sehen das geht dann alles relativ schnell. Dein Vorteil, du willst Änderung 👍 Mein Mann nicht 👎