Home / Forum / Erziehung & Training / Haare stellen und "ausrasten" beim Gassi gehen; Update

Verfasser-Bild
Kat
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 194
zuletzt 19. Okt.

Haare stellen und "ausrasten" beim Gassi gehen; Update

Hallo zusammen, wir haben seit etwas über einem Jahr unseren Schäferhund-Mix aus Spanien. Über die Zeit hatten wir diverse Verhaltensprobleme, aus denen sich nun ein Teil als besonders hartnäckig erweist. Vielleicht hat oder hatte jemand von euch ähnlich Probleme und kann uns ein paar Tips geben, wie wir daran arbeiten können. Wir hatten bereits 2,5 Trainer mehr oder weniger erfolglos am Hund, auf einen Termin beim neuen Trainer warten wir momentan. 1. Wir üben schon lange Impulskontrolle. Er hat sich insgesamt stark verbessert. Ist ansprechbar und bemüht zu hören, manchmal haben wir aber das Gefühl, dass er sein Hirn komplett abschaltet. Denkprozesse dauern bei ihm generell lange, aber er hat inzwischen andere Lösungswege als "mit dem Kopf durch die Wand" kennengelernt. Manchmal kann er darauf aber wohl nicht zurückgreifen und wird dann körperlich (beißt aber nicht). 2. Auf den bekannten Gassirunden hat er inzwischen Triggerpunkte. Wie die entstanden sind können wir uns nicht erklären. Einer ist z.B. die Einfahrt. Wir gehen entspannt aus der Tür und je näher wir der Straße kommen, desto stärker stellt er seine Haare auf. Gehe ich mit Druck dagegen (am vorbeigehen hindern, nein sagen), explodiert er. Mache ich nichts, explodiert er, wenn wir die Straße erreichen. Manchmal kann ich ihn ansprechen und er guckt, Leckerli rein, Haare wieder unten, alles wieder gut. An der nächsten Ecke das gleiche Spiel von vorne. 3. Sobald er einen anderen Hund beim Gassi sieht geht er hoch (springen in die Leine, abstoßen an mir, bellen) und lässt sich schwer/nicht beruhigen. Dabei ist es egal, was der andere Hund tut. Wir hatten auch eine Phase, in der er Menschengruppen angebellt hat (wir vermuten, dass er nicht sicher war, ob dort auch ein Hund war und "vorsorglich" gebellt hat). Wenn er sich beruhigt hat und der andere Hund sich nicht bewegt kann ich mit ihm Übungen machen. Bewegt sich der Hund wieder, geht alles von vorne los. Er war im Gruppentraining und dort waren die anderen Hunde überhaupt kein Problem, er war dort ein richtiger Streber. Generell funktioniert er in Übungssituationen "leider" gut. Er hat regelmäßig Kontakt mit anderen Hunden und ist dann zwar anfangs aufdringlich, aber gut verträglich und sucht den Kontakt. Die Probleme treten hauptsächlich mit mir auf, bei meinem Mann ist er gemäßigter. Es gibt gute und chlechte Phasen, was sehr frustrierend ist. Ich weiß, ziemlich komplex das Ganze, deshalb werden wir auf jeden Fall noch einmal einen neuen Trainingsversuch starten. Aber bis zu einem Termin wird es wohl noch etwas gehen, deshalb bin ich für jeden Input dankbar! Wenn ihr Empfehlungen für einen Trainer in und um Karlsruhe habt, freue ich mich auch darüber :)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Juli 12:58
Es ist übrigens ein deutlicher Unterschied, ob dein Hund dich anspringt oder sich durch die Tür quetscht.. 🙂 Aber bei beiden... Distanztraining..er muss einen Umkreis von ca. 1 m als deinen privaten Bereich respektieren, in den er nur auf Einladung herein darf..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kat
22. Juli 12:58
Nein, andersrum: Situationen vermeiden oder anders gestalten. Sobald du körperlich werden "musst" machst du was falsch.
Die Situationen lassen sich nicht vermeiden. Es passiert ja jedes Mal, wenn draußen ein Hund auftaucht oder er einen hört. Das kann ich nicht ausschalten, außer ich geh mit ihm nicht mehr vor die Tür.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Juli 13:00
Die Situationen lassen sich nicht vermeiden. Es passiert ja jedes Mal, wenn draußen ein Hund auftaucht oder er einen hört. Das kann ich nicht ausschalten, außer ich geh mit ihm nicht mehr vor die Tür.
Du kannst die Richtung wechseln.. 😉 und zwar sofort... ist er wieder entspannt, gehts wieder in die ursprüngliche Richtung... am besten wäre es, wenn ihr dann im Bogen geht und noch ein Stück hinter oder mit dem fremden Hund in dieselbe Richtung Wie groß ist die Distanz bei entgegenkommendem fremdem Hund, dass er noch entspannt ist?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kat
22. Juli 13:01
Es ist übrigens ein deutlicher Unterschied, ob dein Hund dich anspringt oder sich durch die Tür quetscht.. 🙂 Aber bei beiden... Distanztraining..er muss einen Umkreis von ca. 1 m als deinen privaten Bereich respektieren, in den er nur auf Einladung herein darf..
Er springt mich ja nicht an, sondern versucht meinen Körper zu nutzen, um sich abzustoßen oder mich festzuhalten. Das hat ihn noch nie zum Ziel gebracht bei uns, aber das ist ein Verhalten, dass er seit Tag 1 bei stress/Unsicherheit abspult. Wie mache ich das mit der Distanz draußen? Da will ich ihn ja bei mir haben. Drinnen und an Türen haben wir das Problem nicht mehr.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Juli 13:04
wie muss ich mir denn das "Festhalten" vorstellen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michaela
22. Juli 13:04
Danke für deine Antwort. Leckerlisuchen haben wir schon versucht zu etablieren, das funktioniert leider im Ort nicht, da er viel zu sehr durch die Umgebung abgelenkt ist. Wenn ein Hund kommt interessiert sonst nichts, die Triggerpunkte sind leider nicht "hundefrei". Spielzeug werfen ist schwierig, da ich für den "Ernstfall" zwei freie Hände brauche, um ihn zu halten. Bei anderen Hunden reagiert er, sobald die ins Blickfeld kommen und ist dann nicht mehr abzulenken. Hier ähnliches Verhalten, wie an den Triggerpunkten. Komme ich mit Druck, geht er sofort hoch. Bleibe ich nett, dauert es ein bisschen, bis er explodiert. Er hat leider eine wesentlich kürzere Reaktionszeit als ich.
Hi ich hatte mit meiner d Dogge auch Prbleme u bin durch Zufall bei Kleinanzeigen auf d Rudelmensch gestoßen....Wir haben telefoniert u sind hingefahren u siehe da....wir sind nach nur 3Std m einem anderen Hund nach Hause😀
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kat
22. Juli 13:06
Du kannst die Richtung wechseln.. 😉 und zwar sofort... ist er wieder entspannt, gehts wieder in die ursprüngliche Richtung... am besten wäre es, wenn ihr dann im Bogen geht und noch ein Stück hinter oder mit dem fremden Hund in dieselbe Richtung Wie groß ist die Distanz bei entgegenkommendem fremdem Hund, dass er noch entspannt ist?
Bis ich die Richtung wechseln kann, ist er schon an mir dran. Die Distanz ist sehr unterschiedlich je nach Hund, Situation und Tagesform. Einen Bogen gehen ist für mich nicht umsetzbar, da "da steht ein Hund" = "völlige Eskalation". Er beruhigt sich dann kaum, so lange der andere Hund im Blickfeld ist und sich bewegt. Ich kann dann nicht in Richtung des Hundes laufen, weil er permanent in der Leine hängt und gegen mich ankämpft.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
22. Juli 13:08
Das ist so lange im Rahmen, bis er bei einem 1h Spieltreffen die ganze Zeit jedem Rüden hinterherrennt nur, um am Penis zu lecken ;) Da hört "normal" für mich auf. Ich bin nicht sicher, ob wir aneinander vorbei reden. Er reagiert ja prompt, wenn ein Hund im Blickfeld auftaucht. Sehen wir den Hund schon von weitem kann er sich eher zusammenreißen (zuverlässig ist das noch nicht). Sobald er erkannt hat, dass er einen Hund kennt (heißt mal ohne Leine Kontakt hatte), haben wir da kein Problem. Da will der dann höchstens hin, aber das haben wir im Griff.
Dass ist seine Art der Stressbewältigung... D. h., 1 h war viel zu lange für ihn.. maximal 15 Minuten...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kat
22. Juli 13:09
wie muss ich mir denn das "Festhalten" vorstellen?
Er klammert die Vorderbeine um das, was grade in Reichweite ist. Arm, Bein, Hüfte...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kat
22. Juli 13:12
Dass ist seine Art der Stressbewältigung... D. h., 1 h war viel zu lange für ihn.. maximal 15 Minuten...
Er hat das Verhalten von Anfang bis Ende gezeigt. Also war es eher insgesamt zu viel für ihn. Seit er kastriert ist macht er sich bei den Treffen aber gut, packt sich weg, wenn er genug hat usw.