Geschlossene Box, eure Meinungen

Mich erinnert diese Diskussionen irgendwie langsam an Elternforen, wo über eigenes Zimmer mit Gitterbett oder Familienbett diskutiert wird. Die Fraktion die Familienbett und Tragetuch nutzt, ihre Kinder jahrelang stillt, hat eine ähnliche Argumentation, wie die strengen Boxengegner hier. Man braucht doch kein Gitterbett oder Laufstall, das ist ein Gefängnis. Ein eigenes Zimmer ist Quälerei und seelische Grausamkeit. Ständiger Körperkontakt ist das non plus ultra. Ewig stillen tun die Naturvölker auch, die WHO empfiehlt das so (ist aber aus dem Kontext gerissen). Man braucht diese ganzen neumodischen Erfindungen nicht, früher hat man das auch so und so gemacht und so muss das auch heute sein. Alles andere ist schwarze Pädagogik aus der Nazizeit... Wow 😶 Wie so oft kann man doch eine Mischform fahren, moderne Hilfsmittel sinnvoll nutzen und gut wär's. Kein Kind muss im Gitterbett in seinem Zimmer aus Prinzip leiden. Auch wenn es Fälle von Vernachlässigung oder sogar Totschlag gibt, wo die Kinder dort eingesperrt wurden. Macht aber nicht jeder so. Auch hier wird oft gesagt "lass es weinen" - aber muss man das auch machen? Nö. Deswegen ist ein eigenes Zimmer und Bett an sich keine Quälerei.
Genau so geht's hier mit der geschlossenen Box ab. Ich find's gut, dass es manch einen zum Nachdenken über den Umgang damit anregt. Aber pauschal schlecht ist sie nicht und die Menschen dahinter auch nicht.

Eines möchte ich den "ich hab in 1000 Jahren Hundehaltung noch nie eine Box gebraucht"-Argumenten auch noch entgegenbringen:

Nicht jeder hat Dekaden an Erfahrung, ein riesen Haus mit Garten wo dem Hund ungefährliche Zonen eingerichtet werden können und eine Familie, die sich seine Versorgung teilt.


Für diese Menschen ist es wichtig, das Tier vorübergehend sicher zu verwahren, um mal ohne allzu grossen Stress und Sorge den Müll wegzubringen, Nahrung zu beschaffen, duschen zu gehen oder ein paar Stunden halbwegs Schlaf zu finden.

Da kann man jetzt nur mehr sagen, die sollten dann keine Hunde haben und das bleibt den rundum Perfekten vorbehalten, oder man akzeptiert und respektiert, dass nicht nur die Bedürfnisse der Tiere sondern auch die ihrer Halter zählen und halt dort und da Kompromisse akzeptiert werden müssen, die nicht in jeder Sekunde das Paradies auf Erden sind.

Und selbst da wo keine Box zum Einsatz kommt ist auch nicht alles perfekt. Ich meine damit keinen aus dem Forum, ich kenne deren Realität nicht (was aber bestimmt nicht heißt, dass hier immer alles so selig ist wie beschrieben. Ich maße mir nur nicht an das zu beurteilen) Aber eben mein Beispiel mit den 2 Stunden "Kampf" wo mittlerweile resigniert wurde und über den Hund gesagt wird, er wäre stur, eigensinnig, erziehungsresistent... Dabei hat er nur seine Leute im Griff, die an ihrer Ideologie festhalten. Oder meine Verwandten, die den Hund notfalls schimpfend wegsperren (>6qm 🙃) oder einschüchternd auf seinen Platz drängen. Mit den grollenden Worten "BLEIB auf deinem Platz sonst tret ich dir den Kopp weg!" - aber glorreich ohne Hausleine und Box, hat man ja nie gebraucht 😎 (danach hatten wir übrigens ein entsprechendes Gespräch und man versicherte mir, dass das nur Worte im Eifer des "Gefechts" waren... Besser macht das Stimmung und Körpersprache aber auch nicht). Also ja, sicher "brauchen" viele das alles nicht. Und bestimmt auch überwiegend aus schönen Gründen. Aber nicht wenige machen es dann eben anders schlecht und aus Hundesicht viel schlimmer...

Ich wage sogar zu vermuten, dass die Hunde da oft nichtmal grossartig was im Griff haben, sondern vor allem gestresst sind, weil es auf allen Seiten unrund läuft.

Naja, ich brauch die geschlossene Box Gott sei Dank nimmer, Guinness fand die zT auch durchaus scheisse und hat seine inzwischen offenen Boxen trotzdem super gerne und pennt freiwillig viel in denen.

Alles nicht sooooo die riesen Katastrophe.

Früher da war ja alles besser und man braucht keine Boxen da wurde der Hund halt ins Bad eingesperrt oder in den Stall ansonsten lief er frei durchs Dorf. Kam er auf die Idee zu wildern erschoss der Jäger ihn oder der eine oder andere wurde auch mal überfahren. Natürlich brauchte man da keine Box!
Je nach Hund braucht man keine Box oder man kann auch eine benutzen. Das hängt zum einen von den persönlichen Lebensumständen und auch von der Wohnsituation ab. Manchmal ist sie nützlich und trägt durchaus zum Wohlbefinden des Hundes bei.
Und nun für alle die den Menschen die mal eine Box benutzen Tierquälerei unterstellen: man kann alles dafür benutzen: die Leine, das Badezimmer, das Futter(Überfütterung), man kann den Hund treten also die Füße sollten auch verboten werden, der Fantasie ist freier Lauf gelassen.
Natürlich gibt es Menschen die die einzige Wahrheit in Bezug auf Hundehaltung und Hundeerziehung kennen aber es gibt durchaus Leute die diese nicht kennen und es gibt ja auch noch unterschiedliche Hunde mit unterschiedlichen Neigungen und Verhaltensweisen.
Jedes Hilfsmittel sollte mit Vernunft und bedacht verwendet werden aber man muss nicht jedem Tierquälerei unterstellen.

Die jenigen die meinen die Leute die keine Boxen im haus brauchen. Das die hunde nicht zur Ruhe kommen oder sonstiges können gerne vorbei kommen und sich den Tag bei uns zuhause anschauen mit 5 Hunden. Meine Hunde liegen den ganzen Tag im Haus und Garten verteilt und chillen
Da muss keine angeschrien werden oder sonstiges die dürfen sich hinlegen wo sie möchten. Ich sperre meine Hunde auch in kein zimmer oder muss sie trennen wenn ich das haus verlasse. Ich kann alle Problemlos mehrer Stunden alleine lassen und wenn ich komme sieht es genauso aus wie ich das haus verlassen habe

Dann brauchst du dich auch nicht angesprochen fühlen 🤷‍♀️

Hier werden aber die Menschen die keine Boxen brauchen hingestellt wie wenn sie ihre Hunde anderweitig schlecht behandeln usw

Ja Simone, wie gesagt - nicht jeder hat endlos Erfahrung, nicht jeder hat eine Familie zur Aufgabenteilung, nicht jeder hat Haus mit Garten, nicht jeder ist so perfekt...

Und umgekehrt etwa nicht?