Vlt als Hintergrund zu der Diskussion einmal lesenswert: https://www.bundestieraerztekammer.de/btk/dtbl/archiv/2022/artikel/DTBl_03_2022_Hundeboxen.pdf
https://kanzlei-sbeaucamp.de/hunde-in-hundeboxen-tierschutzgerecht/
Genau, das sind Blogartikel - interessant ist aber die Kanzlei, die selber sagt, dass der Einzelfall entscheidend ist. Kein Gericht der Welt würde einen Fall verhandeln, in dem es um einen Hund geht, der Abends in Reichweite seiner Besitzer in einer Box schläft und wenn er aufwacht sofort reagiert wird. Auch nicht, wenn er 8 Stunden darin schläft - er schläft ja selig und zufrieden. Genau so um einen strukturierten und sicheren Tagesablauf für den Hund herzustellen. Immer unter Aufsicht. Das ist ebenfalls im Sinne des Hundes. Und auch für ihn wesentlich angenehmer als manche Alternative. Kleines persönliches Beispiel: ich kenne Leute, die Box und Hausleine entrüstet abgelehnt haben. Ebenfalls mit dem hochtreibenden Argument "ich halte nichts davon, meinen Hund wegzusperren..." (Zitat). Stattdessen wurde lieber 2(!) Stunden mit dem Hund "gekämpft" (ebenfalls Zitat), damit er endlich auf seiner Decke bleibt. In der Zeit ist man selber emotional zermürbt worden und auch der Hund hat nur gelernt, dass er bloß lang genug diskutieren muss und er bekommt seinen Willen. Das hat sich bisher so durchs Leben gezogen und alle sind unzufrieden oder haben resigniert. Nun ja, man läuft nie Gefahr auf einem Bild eine Hausleine am Hund oder eine Box im Hintergrund zu haben. Besser hat es jedoch niemand, im Gegenteil.
Es gibt sicher Leute und Hunde, die das ordentlich ohne alles hin bekommen, keine Frage. Darum geht's auch gar nicht. Aber man könnte doch jedem einfach mal zugestehen, dass er es für den eigenen Hund am sinnvollsten handhabt. Denn man läuft ja nicht in dessen Schuhen.
Manche Hunde laufen immer ohne Leine weil sie keinen Jagdtrieb haben. Manche brauchen immer eine Leine, weil sie triebig sind. Manche laufen immer ohne Leine, weil sie durch Hundesport regelrecht kaputt gemacht wurden und sowieso nur noch wie im Tunnel gehen (kenne ich auch. Der Hund ist vermeintlich super erzogen, aber in Wahrheit nimmt er einfach nichts mehr wahr. Schnüffelt nicht, geht mit nichts und niemanden in Kontakt. Er erfüllt nur noch den Job "seine Runde gehen"). Manche brauchen immer eine Leine, weil sie schlichtweg nicht erzogen sind. Kann man jetzt irgendetwas aus der Leine ableiten, wie es dem Hund mit seinem Halter geht? Nö. Nicht jeder Hund ohne Leine hat es auch gut. Und nicht jeder mit schlecht. So sieht's auch mit Boxen und Hausleinen aus.