Das Thema ist klasse und vor allem toll mitzulesen. Auch unsere Erfolgsstory liegt schon Jahre zurück. 2013 suchten wir im Tierheim Dellbrück nach einem Hund. Es sollte doch mal einer aus dem Tierschutz sein. Queeny 🌈war nicht der typische Hund vorne am Gitter, sondern versteckte sich permanent. Sie war 2,5 Jahre in Ungarn auf der Strasse und im Zwinger. Wie wissen somit nicht was sie alles erlebt hatte. Eine Vermittlung bei einer älteren Dame scheiterte nach wenigen Tagen wegen Überforderung. Ich bzw. Wir gingen fortan mehrere Wochen lang 2-3 mal die Woche mit dem Hund spazieren um überhaupt eine Bindung zustande zu bringen. Der Probetag bei uns war super. Für Queeny war es selbstverständlich, dass sie bei uns bleiben wollte. Alles war aber fremd und neu für sie. Rausgehen ein Drama. Wofür macht man das? Sie musste alles im Blick haben und auf der Hut sein. Am 2. Tag riss sie sich mittags auf dem Feld los und lief panisch davon. Irgendetwas hatte sie derart erschreckt, dass wir sie nicht finden konnten. Sie war vermutlich im angrenzenden Waldstück und verkroch sich immer tiefer, da viele Hundehalter mit gesucht haben. Mitten in der Nacht stand sie bei uns auf der Terrasse. Sie hat zurück gefunden.
Dann kam Schleppleine. Ein Mensch/Hunderudel lernten wir kennen und lieben. Queeny lernte dadurch, dass es nette Hunde, von Dogge bis Terrier, und nette Menschen gab. Sie hatte Angst vor Menschen und vor allem Männern. Auch bei meinem Mann versteckte sie sich, wenn er abends nach Hause kam. Später hat sie ihn geliebt und immer mit ihm gekuschelt auf der Couch, ganz eng.
Nach 6 Monaten zusammen laufen war die Bindung da. Sie konnte auch ohne Leine laufen. Dennoch musste ich sie genau beobachten und ihre Körpersprache beobachten. Ggfs. frühzeitig anleinen, da manchmal die Panik wieder kam. Andere bemerkten schnell die Ängstlichkeit und machten sich einen Spass daraus Queeny zu jagen. Wenn ich nicht schnell genug war, sass sie zumindest immer vor der Haustür wenn sie wieder stiften gegangen ist.
Die Grundangst war bis zum Schluss da. Aber generell hat sie sich in den 8 Jahren mega super gemacht.
Wir hatten eine super Bindung. Der „zugewandte Hund“. Das war Queeny. Auch wenn sie ein paar Meter vor mir herlief, drehte sie sich um, schaute nach mir und holte mich ab.
Eine stärkere Bindung mit all meinen Hunden hatte ich nicht.
Später liess sie sich auch mal von sehr vertrauten Hundehaltern/freunden krabbeln, meistens um ein Leckerli abzustauben.
Diese Bindung zu mir hielt bis zum Schluss.