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M
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zuletzt 20. Okt.

Entspannt bleiben beim alleine bleiben (Klingel, Menschen am Haus) Allgemeine Frage

Hallo, seit ein paar Tagen geistert mir eine Frage im Kopf herum: Wie schafft es ein Hund nicht alles zu kommentieren, wenn er alleine ist? Meine sechsjährige Hündin reagiert schon immer auf sämtliche Geräusche, ist nervös und wir sind vor kurzem umgezogen und ich habe das Gefühl wir fangen wir fangen fast wieder bei 0 an. Etwas gebessert hat es sich schon. Momentan versuche ich sie zu kuscheln, wenn sie nach einem Wort kurz still ist und somit abzulenken, in der Hoffnung, dass sie sich das irgendwann abgewöhnt alles um die Wohnung zu kommentieren. Das ist natürlich hinfällig sobald ich nicht da bin. Das alleine bleiben müssen wir demnächst auch wieder üben, aber das soll bei der Frage nebensächlich sein. Ich war vorhin im Keller und sie war so lange ruhig, bis die Postbotin neben dem Fenster geredet hat (oder gekommen ist, genau weiß ich es nicht, weil ich sie vorher nicht bemerkt habe) Kann man da überhaupt irgendwas tun bei so nervösen, "kommentierfreudigen" Hunden? Ergibt sich das vielleicht automatisch? Ich bedanke mich schon mal für gedankliche Anregungen :)
 
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Nadine
Beliebteste Antwort
14. Okt. 16:26
Ich habe auch einen sehr unsicheren, bellfreudigen Hund. In Ferienwohnungen etc. kann ich ihn gar nicht alleine lassen (ok, wir bleiben auch nie lange, nach paar Tagen würde es vielleicht mal kurz funktionieren...), zuhause ist er aber mittlerweile total entspannt. Außer es ist jemand länger direkt vor unserer Wohnungstür, dann wird gebellt bis sie weg sind (wenn ich nicht da bin und die Nachbarn ausgenommen, die da oft ihr zeug abstellen) und dann ist er zufrieden.
Meinem hat es sehr geholfen, dass ich nachgeschaut habe. Anfangs bei quasi dauerbellen war das echt anstrengend, hat sich aber nach einer Woche schon sehr gelegt. Also hund bellt - ich geh schauen - bewerte die Situation - sag "alles gut". Nach der ersten Woche hat das "alles gut" sagen gereicht und er hat vor allem auf deutlich weniger reagiert - weil ich das ja für ihn alles schon als ungefährlich eingeschätzt habe. Diese ungefährlichen Geräusche stören ihn dann entsprechend auch nicht mehr, wenn er alleine daheim ist.
 
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Heike
14. Okt. 14:45
Was für einen Hund hast du denn?
Die erste Möglichkeit wäre, soweit es möglich ist Außenreize abschotten.
Fenster schließen, die direkte Sicht nach draußen durch Faltstores oder ähnlichem nehmen, den Ruheplatz dort einrichten, wo am wenigsten Geräusche wahrnehmbar sind ( nicht im Flur z.B.)
Nach dem Umzug ist sowieso erstmal Eingewöhnung notwendig, bis der Hund sich dort sicher fühlt.
Dann ein Ruhewort trainieren und wenn sie Ruhe gibt nach kurzem melden, belohnen.
Das dauert alles so seine Zeit.
 
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M
14. Okt. 16:04
Ich habe einen kleinen Mischling. Bekannt ist nur, dass irgendwo in den Mischlingseltern ein Jack-Russel-Terrier mit drin war.
In der Tat ist es morgens wenn wir Schlafen und die Rollos unten sind etwas besser. Leider muss trotzdem alles an uns vorbei was in oder aus dem Haus will.

Meine Frage ist allerdings, ob das allgemein etwas werden kann, dass der Hund sich evtl. selbst beruhigt, wenn er alleine ist.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 16:15
Ich würde eine Kamera empfehlen.
Manche Hunde melden nur, wenn der Mensch da ist.
Sind sie alleine, interessieren sie Außengeräusche gar nicht mehr.
Das war für mich eine sehr überraschende Erkenntnis zu der Zeit, als Nero noch jedes Mal gebellt hat, wenn jemand ins Haus oder am Haus vorbeigegangen ist. Wenn er alleine war, hat er höchstens den Kopf gehoben.

Zum Thema Melden, wenn man Zuhause ist. Bei uns hat tatsächlich am besten geholfen, überhaupt nicht zu reagieren, wenn er gemeldet hat. Kein Blick, keine Korrektur, kein beruhigen, kein loben fürs aufhören. Komplett ignorieren.
 
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Nadine
14. Okt. 16:26
Ich habe auch einen sehr unsicheren, bellfreudigen Hund. In Ferienwohnungen etc. kann ich ihn gar nicht alleine lassen (ok, wir bleiben auch nie lange, nach paar Tagen würde es vielleicht mal kurz funktionieren...), zuhause ist er aber mittlerweile total entspannt. Außer es ist jemand länger direkt vor unserer Wohnungstür, dann wird gebellt bis sie weg sind (wenn ich nicht da bin und die Nachbarn ausgenommen, die da oft ihr zeug abstellen) und dann ist er zufrieden.
Meinem hat es sehr geholfen, dass ich nachgeschaut habe. Anfangs bei quasi dauerbellen war das echt anstrengend, hat sich aber nach einer Woche schon sehr gelegt. Also hund bellt - ich geh schauen - bewerte die Situation - sag "alles gut". Nach der ersten Woche hat das "alles gut" sagen gereicht und er hat vor allem auf deutlich weniger reagiert - weil ich das ja für ihn alles schon als ungefährlich eingeschätzt habe. Diese ungefährlichen Geräusche stören ihn dann entsprechend auch nicht mehr, wenn er alleine daheim ist.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 16:38
Ich habe auch einen sehr unsicheren, bellfreudigen Hund. In Ferienwohnungen etc. kann ich ihn gar nicht alleine lassen (ok, wir bleiben auch nie lange, nach paar Tagen würde es vielleicht mal kurz funktionieren...), zuhause ist er aber mittlerweile total entspannt. Außer es ist jemand länger direkt vor unserer Wohnungstür, dann wird gebellt bis sie weg sind (wenn ich nicht da bin und die Nachbarn ausgenommen, die da oft ihr zeug abstellen) und dann ist er zufrieden. Meinem hat es sehr geholfen, dass ich nachgeschaut habe. Anfangs bei quasi dauerbellen war das echt anstrengend, hat sich aber nach einer Woche schon sehr gelegt. Also hund bellt - ich geh schauen - bewerte die Situation - sag "alles gut". Nach der ersten Woche hat das "alles gut" sagen gereicht und er hat vor allem auf deutlich weniger reagiert - weil ich das ja für ihn alles schon als ungefährlich eingeschätzt habe. Diese ungefährlichen Geräusche stören ihn dann entsprechend auch nicht mehr, wenn er alleine daheim ist.
Ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt! Wenn ein Hund aus Unsicherheit oder sogar Angst bellt wie Wayne, ist ihm mit Ignorieren wahrscheinlich nicht geholfen und im schlimmsten Fall ist es sogar kontraproduktiv.
Nero hat es vermutlich einfach als seinen Job angesehen, daher hat jegliche Aufmerksamkeit ihn in seiner Vorstellung bestätigt, dass er der Türsteher ist.

Also kurz gesagt, man muss als erstes herauszufinden, wieso der Hund meldet, um richtig damit umzugehen 👍🏼.
 
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Heike
14. Okt. 17:42
Ich habe einen kleinen Mischling. Bekannt ist nur, dass irgendwo in den Mischlingseltern ein Jack-Russel-Terrier mit drin war. In der Tat ist es morgens wenn wir Schlafen und die Rollos unten sind etwas besser. Leider muss trotzdem alles an uns vorbei was in oder aus dem Haus will. Meine Frage ist allerdings, ob das allgemein etwas werden kann, dass der Hund sich evtl. selbst beruhigt, wenn er alleine ist.
Ich denke, so pauschal kann das niemand sagen🤷🏼‍♀️
Es kann, aber kann auch nicht. Wir hatten einen kleinen Hund im Nachbarhaus, der hat sich niemals selbst beruhigt😖. Er bellte wirklich fast den ganzen Tag, wenn er alleine war und irgendetwas hörte und das über viele Monate, dann wurde er innerhalb der Verwandtschaft abgegeben.
Es kann aber auch sein, dass sie sich an viele Geräusche die immer wiederkehren gewöhnt und sie für uninteressant erklärt, da ja nichts weiter passiert wenn Leute in das Haus ein- und ausgehen.
Zusätzlich kommt ja oft auch noch der Stress den man selbst hat, dass sich Mitbewohner beschweren könnten. Habt ihr für den Notfall eine Betreuungsmöglichkeiten, damit es im Haus keinen Ärger gibt, wenn das Gebelle doch Zuviel wird?
 
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M
14. Okt. 19:10
Ich denke, so pauschal kann das niemand sagen🤷🏼‍♀️ Es kann, aber kann auch nicht. Wir hatten einen kleinen Hund im Nachbarhaus, der hat sich niemals selbst beruhigt😖. Er bellte wirklich fast den ganzen Tag, wenn er alleine war und irgendetwas hörte und das über viele Monate, dann wurde er innerhalb der Verwandtschaft abgegeben. Es kann aber auch sein, dass sie sich an viele Geräusche die immer wiederkehren gewöhnt und sie für uninteressant erklärt, da ja nichts weiter passiert wenn Leute in das Haus ein- und ausgehen. Zusätzlich kommt ja oft auch noch der Stress den man selbst hat, dass sich Mitbewohner beschweren könnten. Habt ihr für den Notfall eine Betreuungsmöglichkeiten, damit es im Haus keinen Ärger gibt, wenn das Gebelle doch Zuviel wird?
In der Theorie gibt es jemanden, aber eigentlich sollte das nicht die Lösung sein. Auf Dauer abgeben ist auch keine Option, ich denke so schlimm ist es aber auch nicht. 🙈Höchstens wird die Konsequenz, dass ich sie weiterhin überall mit hin schleppen muss, weil das alleine bleiben eine Zumutung für das Haus wäre.
 
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M
14. Okt. 19:23
Zu Nadine E und Julia W vielen Dank für den Input.

Ich hatte im Sommer eine Kamera aufgestellt als ich sie mal eine halbe Stunde alleine gelassen hatte. Sie hatte glaube ich ihr damals alltägliches Verhalten gezeigt, mal leise gewufft, wenn sie was gehört hat. Allerdings war es da auf dem Grundstück und im Haus auch sehr ruhig und die Nachbarn tagsüber so gut wie nicht da.
Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich von alleine beruhigen würde oder wann. In der Situation kommt es einem immer ewig vor und ich habe es noch nie ausgehalten sie zu Ende bellen zu lassen.
Das mit dem "Nachschauen" habe ich hier im Forum mehrfach gelesen und es auch mal einen Tag oder zwei ausprobiert. Allerdings hatte ich das Gefühl, es hat sie noch nervöser gemacht und da ich gesundheitlich eingeschränkt bin war es für mich leider auch zu viel, wenn sie alle zwei Minuten anfängt aufzustehen und durch die Wohnung zu gehen. 😔 Das ist also wahrscheinlich keine Lösung für uns.


Danke an alle für den Austausch und Input 😊 Es freut mich zu hören, dass es wohl doch Hunde gibt, die das irgendwann lernen oder die das allein sowieso wenig interessiert
 
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Nadine
14. Okt. 19:31
Zu Nadine E und Julia W vielen Dank für den Input. Ich hatte im Sommer eine Kamera aufgestellt als ich sie mal eine halbe Stunde alleine gelassen hatte. Sie hatte glaube ich ihr damals alltägliches Verhalten gezeigt, mal leise gewufft, wenn sie was gehört hat. Allerdings war es da auf dem Grundstück und im Haus auch sehr ruhig und die Nachbarn tagsüber so gut wie nicht da. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich von alleine beruhigen würde oder wann. In der Situation kommt es einem immer ewig vor und ich habe es noch nie ausgehalten sie zu Ende bellen zu lassen. Das mit dem "Nachschauen" habe ich hier im Forum mehrfach gelesen und es auch mal einen Tag oder zwei ausprobiert. Allerdings hatte ich das Gefühl, es hat sie noch nervöser gemacht und da ich gesundheitlich eingeschränkt bin war es für mich leider auch zu viel, wenn sie alle zwei Minuten anfängt aufzustehen und durch die Wohnung zu gehen. 😔 Das ist also wahrscheinlich keine Lösung für uns. Danke an alle für den Austausch und Input 😊 Es freut mich zu hören, dass es wohl doch Hunde gibt, die das irgendwann lernen oder die das allein sowieso wenig interessiert
Die Strategie mit dem schauen gehen braucht schon deutlich länger als 2 Tage, vor allem wenn sie länger die Erfahrung gemacht hat, dass sie sich kümmern muss und das sonst keiner tut.
Aber wenn es dir gesundheitlich nicht möglich ist, ist das natürlich sowieso nicht so einfach. Wenn du es nochmal probieren willst, solltest du es aber ruhig und bestimmt tun und den Hund dabei nicht groß beachten.

Dann sehe ich noch 2 Möglichkeiten: dem Hund anderweitig klar machen, dass er nicht zuständig ist (zb keine strategischen Liegeplätze an der Tür oder mit Übersicht über die Wohnung) oder Gegenkonditionieren, indem Geräusche ab sofort fliegende leckerli bedeuten.

Du kannst es zusätzlich mit Entspannungszone, Entspannungsduft und ignorierzeit probieren. Aber im Aufbau musst du enorm drauf achten, das erstmal nur zu Zeiten zu machen, wo wenig los ist im Hausflur.
https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/

Ein Trainer vor Ort kann natürlich auch helfen, besser als wir hier im Forum.
 
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Dogorama-Mitglied
14. Okt. 20:20
Zu Nadine E und Julia W vielen Dank für den Input. Ich hatte im Sommer eine Kamera aufgestellt als ich sie mal eine halbe Stunde alleine gelassen hatte. Sie hatte glaube ich ihr damals alltägliches Verhalten gezeigt, mal leise gewufft, wenn sie was gehört hat. Allerdings war es da auf dem Grundstück und im Haus auch sehr ruhig und die Nachbarn tagsüber so gut wie nicht da. Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich von alleine beruhigen würde oder wann. In der Situation kommt es einem immer ewig vor und ich habe es noch nie ausgehalten sie zu Ende bellen zu lassen. Das mit dem "Nachschauen" habe ich hier im Forum mehrfach gelesen und es auch mal einen Tag oder zwei ausprobiert. Allerdings hatte ich das Gefühl, es hat sie noch nervöser gemacht und da ich gesundheitlich eingeschränkt bin war es für mich leider auch zu viel, wenn sie alle zwei Minuten anfängt aufzustehen und durch die Wohnung zu gehen. 😔 Das ist also wahrscheinlich keine Lösung für uns. Danke an alle für den Austausch und Input 😊 Es freut mich zu hören, dass es wohl doch Hunde gibt, die das irgendwann lernen oder die das allein sowieso wenig interessiert
Ja es ist unglaublich schwer nicht dem Drang nachzugehen den Hund zu beruhigen. In so einer Situation ist man im Stress, der Hund klingt als hätte er ein Megafon und würde die ganze Nachbarschaft zusammen bellen und die Zeit vergeht wie in Zeitlupe. Dazu kommt die Angst, dass sich die Nachbarn gestört fühlen.
Ich habe es lange Zeit auch anders versucht, aber in der Hundeschule hat man mich letztendlich davon überzeugt es durchzuziehen.
Natürlich klappt es, wie bei der Strategie "Nachschauen" auch nicht von heute auf morgen. Aber die Verbesserung war nach einigen Tagen schon deutlich und nach wenigen Wochen hat Nero komplett damit aufgehört.

Vielleicht hilft es dir zuvor mit den Nachbarn zu reden. Erklären, dass du gerade mit dem Hund daran arbeitest das Melden abzugewöhnen und ob es sie stört, wenn du ihn mal zu Ende bellen lässt. Oft sind Menschen sehr hilfsbereit, wenn sie sich einbezogen und respektiert fühlen.