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Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 757
zuletzt 1. Sept.

Aversive Erziehungs- und Trainingsmethoden und ihre Folgen!

Alphawurf, Schnauzengriff, treten, kneifen, erschrecken. Diese und viele weitere aversiven Methoden wirken durch Angst und Schmerz. Einer der Gründe warum diese Methoden früher (und mancherorts leider auch noch heute) in Hundeschulen/Vereinen gelehrt wurde war die Dominanztheorie aus den 60/70Jahren. Die Angst das der eigene Hund seinem Besitzer gegenüber dominant auftreten könnte war danach recht groß. In der Vorstellung des Menschen sollte ein Hund jederzeit wissen wo sein Platz in der Hackordnung ist und wer das sagen hat. Schließlich ging es darum unbedingt zu vermeiden das der Vierbeiner sich zum dominanten Alleinherrscher entwickelt der daheim und unterwegs das Ruder an sich reißt. Der Mensch muss schließlich der Rudelführer, der Alpha sein und das ginge nur durch hartes durchgreifen. Leider wurde durch Unwissenheit und Fehleinschätzungen normales Verhalten (stillen von Grundbedürfnissen) als dominates Verhalten gedeutet was dann unbedingt korrigiert bzw bestraft gehörte. Danach folgten so tolle Regeln wie man muss als erster durch Tür, man isst als erster, der Hund darf nicht vor einem laufen usw. Fehlverhalten wurde umgehend bestraft. Leinenruck hier, Schnauzgriff da und sogar ins Nackenfell greifen und schütteln (verursacht Todesangst beim Hund) waren in den 80er Jahren normal. Frei nach dem Motto ich bin der Chef und wer nicht hören will muss fühlen. Leider zeigten diese Methoden auch eine Wirkung. Der Hund begann zu funktionieren. Allerdings aus Angst vor seinem Besitzer oder aus Furcht vor Schmerzen. Schlimmstenfalls wurde er aber so zu einer tickenden Zeitbombe. Die Dominanztheorie die diesen ,,Erziehungstrend" mit ausgelöst hatte wurde inzwischen schon vor Jahrzehnten widerlegt und auch die moderne Hundeerziehung distanziert sich seitdem immer mehr von solchen Methoden. Trotzdem werden sie noch immer als gut gemeinter Ratschlag und Tipp von Hundehalter zu Hundehalter weitergegeben. Zu groß ist die Furcht davor der Hund könnte die Kontrolle übernehmen (will er nicht, ganz im Gegenteil). Begriffe wie Alphatier und Rudelführer können wir aber guten Gewissens in die Tonne kloppen. Das Leben mit Hund ist kein Kampf um den Thron. Den überlässt uns der Vierbeiner sogar sehr gerne. Und wenn er dann doch mal dort Platz nimmt dann nicht weil er regieren möchte sondern einfach nur weil es dort gemütlich ist. Wer von euch kennt noch solche Methoden von früher oder vielleicht sogar noch von heute? Welche Folgen hatte das für die Mensch-Hund Beziehung? Wie steht ihr heute dazu? Wie reagiert ihr auf solche Ratschläge? Liebe Grüße Katrin
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 19:22
Aha 😁 jetzt versteh ich es. Wir haben völlig andere Herangehensweisen, daher meine Verwunderung. Das Nein habe ich, wie vieles andere auch nicht, konditioniert. Leckerlies, Spielzeug usw nutze ich natürlich schon als Hilsmittel, zur Bestätigung, Belohnung, Motivation oder auch um etwas dem Welpen z.B. zu erklären. Leckereien sind bei uns bei dem „erzogenen“ Hund aber eher Kausnacks zur Zahnpflege oder zum chillen. Als Bestätigung z.B. über Entfernung gibt es einen Luftkuss. Ich weiß, ungewöhnlich, aber meine verstehen das und freuen sich entsprechend 🙈 Konditionieren passiert bei uns natürlich auch, ohne gehts nicht. Manches bewusst und gezielt wie z.B. das Stop beim scootern oder auch als Notsignal, sehr wichtig für die Sicherheit und auch der Abruf. Alle anderen Signale, egal ob verbal oder körpersprachlich passieren einfach im alltäglichen Leben. Und das wie kann ich noch nicht mal richtig erklären. In irgendeinen anderen Thread war mal etwas bezüglich Körpersprachlich kommunizieren und ich tat mich sehr schwer damit warum andere sich damit so schwer tun. Jemand dort meinte dann, dass ich anscheinend auf völlig natürliche Art und Weise mit den Hunden sehr klar kommuniziere und dass das, was ich für uns als selbstverständlich betrachte, nicht selbstverständlich ist. Das musste erstmal sacken, zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht wirklich eine Idee was gemeint war. Habe mich viel mit Leuten ausgetauscht, die mich und meinen Umgang mit Hunden kennen und da scheint etwas dran zu sein. Meine tüddeln beim spazieren gehen auch durch die Gegend. Mal nehme ich aktiv dran teil und verfolge mit denen zusammen Spuren „guck mal, wo führt die denn hin“ und dann folgen wir gemeinsam. Aber, und das ist wichtig für mich, manchmal latsche ich einfach nur mit, genieße die Natur, freue mich, dass die Hunde sich freuen „ihr Ding“ zu machen, gemeinsam miteinander oder einzeln und lass sie einfach mal machen ohne mich großartig einzumischen…. es sei denn es kommt jemand und ich nehme sie ran. In den Arbeitsmodus gehen die also nur wenn ich die vor irgendein Fahrzeug einspanne oder wenn ich mal nen Parcours aufgebaut habe. Dann schalten die tatsächlich um. Aber alle anderen „Aufgaben“ wie du es nennst, ich nenne es „Alltag“, da habe ich auch deren Aufmerksamkeit, klar, aber nicht diese deutlich erhöhte Konzentration als wenn die in den Arbeitsmodus schalten. Ich muss gestehen, dass viele Begriffe, die hier erwähnt werden, mir völlig fremd sind. Aversiv, positive Bestrafung usw. musste ich erstmal googeln. Früher hatte ich nicht die Möglichkeit für Hundeschule oder Bücher. Ich lernte den Umgang mit Hunden durch beobachten. Der Hunde, der anderen Menschen, Hunde untereinander usw. Dadurch hat sich bei mir das erste Bild geschaffen wie ich es auf keinen Fall machen will. Dann die Frage, wie möchte ich es machen? Meine Großeltern tolle Vorbilder, klar, aber man muss das was man beobachtet, was man selbst für richtig und falsch erachtet auch erstmal umsetzen. Das passierte durch ausprobieren. Alles im Kindes und Teenageralter. Vermutlich daher auch meine auf Hunde geprägte und angestimmte Körpersprache. Als ich dann endlich irgendwann die Möglichkeiten für Hundeschulen und Bücher hatte musste ich feststellen, dass ich mit fast gar nix davon übereinstimme. Ich habe mir durchaus nützliche Sachen da raus gezogen aber auch hier ging vieles in die Richtung „nö, so will ich das nicht machen“. Ich habe sogar Hundepsychologie studiert um endlich zu wissen, wie man es denn richtig macht. Hier habe ich durchaus gute Ansätze gefunden, denn am Ende muss man sich in andere Pfoten versetzen und das denke ich ist für ein Schuhträger nicht einfach. Das hat enorm dabei geholfen wie Hund zu denken. Aber all die negativen und leider wenig positiven Einflüsse haben „mein Ding“ im Umgang mit Hunden geprägt und mein Ding ist am Ende Intuitivität mit gesunden Menschenverstand, viel Herz und klarer Kommunikation. Zumindest nennt mein Mann es so. Mehr nicht. Erziehung passiert, ich mache keinen Plan. Ich guck mir den Hund an und mache und wie es dann am Ende abläuft hängt nicht von mir sondern vom Hund ab. Wie lernt er am besten, was braucht er dazu? Das erfülle ich und alles nimmt seinen Lauf. Und das klappt auch bei den Problemfellchen, die von völlig verstört und verängstigt im Fluchtmodus über Angsthund im Kampfmodus bis hin zum zum Superagressor, der mir Anfangs regelmäßig Arme und Beine bös getackert hat. Und aus allen sind super tolle, selbstsichere Familienmitglieder geworden. Nicht perfekt, ich will ja auch keine Roboter, sondern einfach Hund und es passt. Unterschiedliche Herangehensweisen. Manche sehr „technisch“ andere haben lieber einen Punkt auf Konditionierung usw. Andere eher aus dem Bauch, manche nach Trainer usw Ich glaube daher kommt es auch in diesen Thread zu so vielen unterschiedlichen Standpunkten, die sich aber trotzdem irgendwo überschneiden. Missverständnisse, die eigentlich gar nicht sein müssten, wenn man in die anderen Schuhe hüpft. Aber am Ende sind wir uns doch alle einig, dass Gewalt an Hunden schlimm ist und nicht sein darf. Nur was Gewalt ist und was nicht, ich denke da wird es keinen gemeinsamen Nenner geben, denn das hat viel mit Wahrnehmung und Empfinden zu tun und beides ist nun mal extrem individuell. Und das ganze dann nochmal mit dem Wort aversiv. Ich denke damit ein echtes „den anderen verstehen“ passieren kann, müsste jeder hier seine eigene Definition von Aversiv und Gewalt festlegen und mitteilen. Dann müsste man sich auf eine Definition einigen, damit man eine Basis hat und erst dann kann echtes verstehen passieren. Irgendjemand schmeißt hier immer wieder schwar-weiß rein. Dass manche total dagegen und andere in Maßen für aversiv sind. Ich sehe das nicht so, denn beide haben lediglich ein anderes Verständnis davon was was ist. So sieht es durchaus wie schwarz-Weiß aus, aber ist es das denn tatsächlich? Hat irgendjemand sich mal die Mühe gemacht diesen Thread nochmals zu lesen? Versucht das Ganze aus einer neutralen Perspektive zu lesen? Und wirklich lesen und nicht nur drüberfliegen und aufschnappen was gerade hängen bleibt. Wer das macht wird feststellen, dass die Kluft zwischen schwarz-weiß gar nicht so groß ist, bzw. überhaupt gar nicht existiert. Dass egal ob aus der schwarz oder weiß Perspektive geschrieben wurde beide Seiten sich dann an einem Punkt begegnen und der liegt nicht auf einer Seite sondern irgendwo dazwischen. Das sind zumindest meine Gedanken dazu. Ich ziehe es durchaus aber in Betracht dass das einfach nur Sülze und Hirnfurze sind. 🙈
Sehr toll beschrieben und in meinen Augen keine Hirnsülze. Genauso empfinde ich das auch 👍👍👍
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 19:24
Einen Schäferhund, der ja einen hohen Arbeitswillen hat, den kann man durch Härte dazu bringen auch am Boden hinterher zu kriechen. Die asiatischen Rassen zB würden sich dem nie beugen.Sie sind stolz und unabhängig. Sie folgen dir, weil sie dir vertrauen und dich respektieren. Aaaaber...tatsächlichist es so, dass viele der hier oft erwähnten Methoden, die nur müde lächeln lassen. Keine Hunde für Anfänger oder nicht in sich ruhende, starke Menschen.
Wobei es im Tierschutz ja auch einige Malis gibt, die dann mal ordentlich zurückgehauen und dabei auch Menschen verletzt haben. Am Ende sind die Hunde dann gefährlich und sollen eingeschläfert werden
 
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Marc
24. Feb. 19:35
Aha 😁 jetzt versteh ich es. Wir haben völlig andere Herangehensweisen, daher meine Verwunderung. Das Nein habe ich, wie vieles andere auch nicht, konditioniert. Leckerlies, Spielzeug usw nutze ich natürlich schon als Hilsmittel, zur Bestätigung, Belohnung, Motivation oder auch um etwas dem Welpen z.B. zu erklären. Leckereien sind bei uns bei dem „erzogenen“ Hund aber eher Kausnacks zur Zahnpflege oder zum chillen. Als Bestätigung z.B. über Entfernung gibt es einen Luftkuss. Ich weiß, ungewöhnlich, aber meine verstehen das und freuen sich entsprechend 🙈 Konditionieren passiert bei uns natürlich auch, ohne gehts nicht. Manches bewusst und gezielt wie z.B. das Stop beim scootern oder auch als Notsignal, sehr wichtig für die Sicherheit und auch der Abruf. Alle anderen Signale, egal ob verbal oder körpersprachlich passieren einfach im alltäglichen Leben. Und das wie kann ich noch nicht mal richtig erklären. In irgendeinen anderen Thread war mal etwas bezüglich Körpersprachlich kommunizieren und ich tat mich sehr schwer damit warum andere sich damit so schwer tun. Jemand dort meinte dann, dass ich anscheinend auf völlig natürliche Art und Weise mit den Hunden sehr klar kommuniziere und dass das, was ich für uns als selbstverständlich betrachte, nicht selbstverständlich ist. Das musste erstmal sacken, zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht wirklich eine Idee was gemeint war. Habe mich viel mit Leuten ausgetauscht, die mich und meinen Umgang mit Hunden kennen und da scheint etwas dran zu sein. Meine tüddeln beim spazieren gehen auch durch die Gegend. Mal nehme ich aktiv dran teil und verfolge mit denen zusammen Spuren „guck mal, wo führt die denn hin“ und dann folgen wir gemeinsam. Aber, und das ist wichtig für mich, manchmal latsche ich einfach nur mit, genieße die Natur, freue mich, dass die Hunde sich freuen „ihr Ding“ zu machen, gemeinsam miteinander oder einzeln und lass sie einfach mal machen ohne mich großartig einzumischen…. es sei denn es kommt jemand und ich nehme sie ran. In den Arbeitsmodus gehen die also nur wenn ich die vor irgendein Fahrzeug einspanne oder wenn ich mal nen Parcours aufgebaut habe. Dann schalten die tatsächlich um. Aber alle anderen „Aufgaben“ wie du es nennst, ich nenne es „Alltag“, da habe ich auch deren Aufmerksamkeit, klar, aber nicht diese deutlich erhöhte Konzentration als wenn die in den Arbeitsmodus schalten. Ich muss gestehen, dass viele Begriffe, die hier erwähnt werden, mir völlig fremd sind. Aversiv, positive Bestrafung usw. musste ich erstmal googeln. Früher hatte ich nicht die Möglichkeit für Hundeschule oder Bücher. Ich lernte den Umgang mit Hunden durch beobachten. Der Hunde, der anderen Menschen, Hunde untereinander usw. Dadurch hat sich bei mir das erste Bild geschaffen wie ich es auf keinen Fall machen will. Dann die Frage, wie möchte ich es machen? Meine Großeltern tolle Vorbilder, klar, aber man muss das was man beobachtet, was man selbst für richtig und falsch erachtet auch erstmal umsetzen. Das passierte durch ausprobieren. Alles im Kindes und Teenageralter. Vermutlich daher auch meine auf Hunde geprägte und angestimmte Körpersprache. Als ich dann endlich irgendwann die Möglichkeiten für Hundeschulen und Bücher hatte musste ich feststellen, dass ich mit fast gar nix davon übereinstimme. Ich habe mir durchaus nützliche Sachen da raus gezogen aber auch hier ging vieles in die Richtung „nö, so will ich das nicht machen“. Ich habe sogar Hundepsychologie studiert um endlich zu wissen, wie man es denn richtig macht. Hier habe ich durchaus gute Ansätze gefunden, denn am Ende muss man sich in andere Pfoten versetzen und das denke ich ist für ein Schuhträger nicht einfach. Das hat enorm dabei geholfen wie Hund zu denken. Aber all die negativen und leider wenig positiven Einflüsse haben „mein Ding“ im Umgang mit Hunden geprägt und mein Ding ist am Ende Intuitivität mit gesunden Menschenverstand, viel Herz und klarer Kommunikation. Zumindest nennt mein Mann es so. Mehr nicht. Erziehung passiert, ich mache keinen Plan. Ich guck mir den Hund an und mache und wie es dann am Ende abläuft hängt nicht von mir sondern vom Hund ab. Wie lernt er am besten, was braucht er dazu? Das erfülle ich und alles nimmt seinen Lauf. Und das klappt auch bei den Problemfellchen, die von völlig verstört und verängstigt im Fluchtmodus über Angsthund im Kampfmodus bis hin zum zum Superagressor, der mir Anfangs regelmäßig Arme und Beine bös getackert hat. Und aus allen sind super tolle, selbstsichere Familienmitglieder geworden. Nicht perfekt, ich will ja auch keine Roboter, sondern einfach Hund und es passt. Unterschiedliche Herangehensweisen. Manche sehr „technisch“ andere haben lieber einen Punkt auf Konditionierung usw. Andere eher aus dem Bauch, manche nach Trainer usw Ich glaube daher kommt es auch in diesen Thread zu so vielen unterschiedlichen Standpunkten, die sich aber trotzdem irgendwo überschneiden. Missverständnisse, die eigentlich gar nicht sein müssten, wenn man in die anderen Schuhe hüpft. Aber am Ende sind wir uns doch alle einig, dass Gewalt an Hunden schlimm ist und nicht sein darf. Nur was Gewalt ist und was nicht, ich denke da wird es keinen gemeinsamen Nenner geben, denn das hat viel mit Wahrnehmung und Empfinden zu tun und beides ist nun mal extrem individuell. Und das ganze dann nochmal mit dem Wort aversiv. Ich denke damit ein echtes „den anderen verstehen“ passieren kann, müsste jeder hier seine eigene Definition von Aversiv und Gewalt festlegen und mitteilen. Dann müsste man sich auf eine Definition einigen, damit man eine Basis hat und erst dann kann echtes verstehen passieren. Irgendjemand schmeißt hier immer wieder schwar-weiß rein. Dass manche total dagegen und andere in Maßen für aversiv sind. Ich sehe das nicht so, denn beide haben lediglich ein anderes Verständnis davon was was ist. So sieht es durchaus wie schwarz-Weiß aus, aber ist es das denn tatsächlich? Hat irgendjemand sich mal die Mühe gemacht diesen Thread nochmals zu lesen? Versucht das Ganze aus einer neutralen Perspektive zu lesen? Und wirklich lesen und nicht nur drüberfliegen und aufschnappen was gerade hängen bleibt. Wer das macht wird feststellen, dass die Kluft zwischen schwarz-weiß gar nicht so groß ist, bzw. überhaupt gar nicht existiert. Dass egal ob aus der schwarz oder weiß Perspektive geschrieben wurde beide Seiten sich dann an einem Punkt begegnen und der liegt nicht auf einer Seite sondern irgendwo dazwischen. Das sind zumindest meine Gedanken dazu. Ich ziehe es durchaus aber in Betracht dass das einfach nur Sülze und Hirnfurze sind. 🙈
Wow! Deinen Gedanken habe ich nichts hinzuzufügen. Ich stimme Dir gerne zu!
 
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Sonja
24. Feb. 22:17
Jup, die gibt es. Stur, eigenwillig, willensstark, freiheitsliebend, meist auch noch gepaart mit hoher Intelligenz und eine Neigung zu „LMAA“. Und dennoch kann man sehr harmonisch mit ihnen leben. Kein Hund für jemanden der einen super folgsamen Hund a la Schäferhund haben möchte. Wunderbar für Freigeister, die genau diese Eigenschaften lieben, kompromissbereit sind und sich auf das Abenteuer mit so einem Hund einlassen WOLLEN 👍🏻😁
Hab auch so einen "Mittelkralllenfraktions Hund" (die Bezeichnung passt perfekt muss ich mir merken 😉)... wusste aber das die Rasse so ist bevor ich mich dafür entschied . 😉 mit/von solchen Hunden kann man mehr über sich lernen als mit Hilfe teurer "Persönlichkeits- analytiker" 🤣 Es sind tolle Hunde, aber definitiv nichts für jemanden der, der Meinung ist "Der Hund muss sich dem Menschen unterwerfen..." Dennoch kann man sehr viel mit ihnen "Erreichen"..aber das geht bei ihnen nur durch gegenseitigem Respekt und vertrauen..
 
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Janet
24. Feb. 22:54
Eins vorweggenommen, ich halte sehr wenig von körperlicher Übergriffigkeit um das „Rudel zu sortieren“ Dennoch kann ich sagen, dass wir an der Tür nacheinander raus gehen, erst ich, dann mein zu allem bereiter Pinscher Mix. Warum? Folgt sie mir, ist sie gechillter und verlässt sich mehr auf mich, startet sie als erste, macht sie den Weg für uns klar. Wir haben ein sehr inniges und vertrauensvolles Verhältnis, ich kann ihr beim Fessen jederzeit etwas aus dem Napf nehmen, dann wartet sie bis ich fertig bin und frisst weiter, vorab gibt es einen fragenden Blick und ein OK von mir. Also sie weiß was sich gehört. Aber draußen muss ich klar führen, sonst ist sie angespannt und passt auf. Öhrchen vor, Schwanz hochgeringelt und ein Bodyguard Blick rechts-links-rechts. Trete ich als erster durch die Tür und gehe an der lockeren Leine auf Schulterhöhe ist sie entspannt, schnuppert und genießt. Was vielen Haltern fehlt, ist der Instinkt für ihr Tier. Einen Hund bedient man nicht wie ein technisches Gerät nach Anleitung. Und wenn es der erste ist, vielleicht mal kleiner anfangen, dann ist die Angst vor Unterlegenheit vielleicht nicht ganz so groß 😜
 
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Takumi 🌸💕
25. Feb. 09:56
Meine überlegung war dazu die, dass es ja tatsächlich eine art "vermarktung" von einfach zu führenden hunderassen, hoher will to please usw. gibt. und dadurch evtl bei interessenten der eindruck vermittelt werden könnte, man müsse nur dreimal in die hände klatschen und dann habe ich einen kameraden a la kommissar rex. dann ist ggf vom anfang an die erwartungshaltung falsch, frust setzt ein und ich greife evtl zu trainingsansätzen, bei denen der hund und die bindung noch mehr leidet. aber das betrifft sicher auch viele andere rassen. ich denke nur, es passiert häufiger bei den populäreren.
Das stimmt, die allgemeinen Rassebeschreibungen erwecken bei vielen eine vollkommen realitätsfremde Erwartungshaltung. Ein Kollege von mir hat zeitgleich mit uns sein Labrador Mädchen mit 9 Wochen erhalten. Er und seine Frau sind Ersthundhalter, haben sich aber viel im Netz informiert. Dann war sie da, für mich wie zu erwarten der typische Labrador Welpe, stark, distanzlos und immer über die Uhr. Zusätzlich kamen diese direkt in den Corona Anfängen, wo eben alle Hundeschulen geschlossen hatten. Nein, sie waren nicht der typischen Corona Hunde aber die Würfe fielen nunmal exakt in den Anfängen von Corona nach einem guten Jahr Wartezeit. Die beiden waren die ersten Wochen echt total mit der Maus überfordert und es war so anders als sie es sich mit den einfachen Anfängerhund vorgestellt hatten. Auch ein Labbiwelpe ist kein Selbstläufer. Trotz lockdown und kontaktverbot schafften sie es eine Trainerin zu überreden, die ihnen hinter verschlossener Türe helfen konnte, die Hündin zu erziehen und regeln einzuführen und den Menschen den Umgang und die Erziehung nah zu bringen. Mittlerweile ist Amy auch ein gut erzogenes, braves Labbymädchen. Aber das dauert eben 1 1/2 Jahre 😉 Während ich heute zwischendurch jammer, dass die Welpenzeit so schnell verging und diese vermisse ist er froh, endlich seinen einfachen, familienfreundlichen Labrador zu haben. Erziehungstechnisch wurde sein Hund, mit Hilfe einer Rüttertrainerin auch viel körperlicher erzogen als ich es je anwenden würde. Tabu mit an der Schulter deutliche körperliche Signale und auch mal ein Klaps gehören lt seinen Erzählungen dazu. Die Erwartungshaltungen waren einfach total unterschiedlich. Ich habe mit meinem Shiba Welpen mit viel mehr Problemen gerechnet und empfand die ganze Welpenzeit als wunderschön, einfacher als erwartet und würde sie gerne wiederholen und er, mit der bewussten Anforderung „einfacher Anfängerhund“ ist froh das das vorbei ist und ein Welpe würde nicht mehr ins Haus kommen. Hier müsste einfach bei den Aufklärungen auch der Weg bis zum anfängertauglichen Hund mehr thematisiert werden, dann wären unsere Tierheime auch nicht voll mit pubertierenden Junghunden, die den Besitzern über den Kopf gewachsen sind.
 
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Katrin
25. Feb. 10:46
Das stimmt, die allgemeinen Rassebeschreibungen erwecken bei vielen eine vollkommen realitätsfremde Erwartungshaltung. Ein Kollege von mir hat zeitgleich mit uns sein Labrador Mädchen mit 9 Wochen erhalten. Er und seine Frau sind Ersthundhalter, haben sich aber viel im Netz informiert. Dann war sie da, für mich wie zu erwarten der typische Labrador Welpe, stark, distanzlos und immer über die Uhr. Zusätzlich kamen diese direkt in den Corona Anfängen, wo eben alle Hundeschulen geschlossen hatten. Nein, sie waren nicht der typischen Corona Hunde aber die Würfe fielen nunmal exakt in den Anfängen von Corona nach einem guten Jahr Wartezeit. Die beiden waren die ersten Wochen echt total mit der Maus überfordert und es war so anders als sie es sich mit den einfachen Anfängerhund vorgestellt hatten. Auch ein Labbiwelpe ist kein Selbstläufer. Trotz lockdown und kontaktverbot schafften sie es eine Trainerin zu überreden, die ihnen hinter verschlossener Türe helfen konnte, die Hündin zu erziehen und regeln einzuführen und den Menschen den Umgang und die Erziehung nah zu bringen. Mittlerweile ist Amy auch ein gut erzogenes, braves Labbymädchen. Aber das dauert eben 1 1/2 Jahre 😉 Während ich heute zwischendurch jammer, dass die Welpenzeit so schnell verging und diese vermisse ist er froh, endlich seinen einfachen, familienfreundlichen Labrador zu haben. Erziehungstechnisch wurde sein Hund, mit Hilfe einer Rüttertrainerin auch viel körperlicher erzogen als ich es je anwenden würde. Tabu mit an der Schulter deutliche körperliche Signale und auch mal ein Klaps gehören lt seinen Erzählungen dazu. Die Erwartungshaltungen waren einfach total unterschiedlich. Ich habe mit meinem Shiba Welpen mit viel mehr Problemen gerechnet und empfand die ganze Welpenzeit als wunderschön, einfacher als erwartet und würde sie gerne wiederholen und er, mit der bewussten Anforderung „einfacher Anfängerhund“ ist froh das das vorbei ist und ein Welpe würde nicht mehr ins Haus kommen. Hier müsste einfach bei den Aufklärungen auch der Weg bis zum anfängertauglichen Hund mehr thematisiert werden, dann wären unsere Tierheime auch nicht voll mit pubertierenden Junghunden, die den Besitzern über den Kopf gewachsen sind.
Labbis sind im ersten Jahr echt ne Nummer für sich. Aber ganz ehrlich, auch wenn das eine teilweise wahnsinnig anstrengende Zeit war vermisse ich den Terrorzwerg von früher ein wenig. Wenn man erstmal auf einen gewissen Trainingsstand ist sind es nämlich wirklich die tollen liebevollen und leichtführige Hunde die echt Lust auf Arbeiten haben. Der Weg dahin ist allerdings keineswegs einfach.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 12:38
Das stimmt, die allgemeinen Rassebeschreibungen erwecken bei vielen eine vollkommen realitätsfremde Erwartungshaltung. Ein Kollege von mir hat zeitgleich mit uns sein Labrador Mädchen mit 9 Wochen erhalten. Er und seine Frau sind Ersthundhalter, haben sich aber viel im Netz informiert. Dann war sie da, für mich wie zu erwarten der typische Labrador Welpe, stark, distanzlos und immer über die Uhr. Zusätzlich kamen diese direkt in den Corona Anfängen, wo eben alle Hundeschulen geschlossen hatten. Nein, sie waren nicht der typischen Corona Hunde aber die Würfe fielen nunmal exakt in den Anfängen von Corona nach einem guten Jahr Wartezeit. Die beiden waren die ersten Wochen echt total mit der Maus überfordert und es war so anders als sie es sich mit den einfachen Anfängerhund vorgestellt hatten. Auch ein Labbiwelpe ist kein Selbstläufer. Trotz lockdown und kontaktverbot schafften sie es eine Trainerin zu überreden, die ihnen hinter verschlossener Türe helfen konnte, die Hündin zu erziehen und regeln einzuführen und den Menschen den Umgang und die Erziehung nah zu bringen. Mittlerweile ist Amy auch ein gut erzogenes, braves Labbymädchen. Aber das dauert eben 1 1/2 Jahre 😉 Während ich heute zwischendurch jammer, dass die Welpenzeit so schnell verging und diese vermisse ist er froh, endlich seinen einfachen, familienfreundlichen Labrador zu haben. Erziehungstechnisch wurde sein Hund, mit Hilfe einer Rüttertrainerin auch viel körperlicher erzogen als ich es je anwenden würde. Tabu mit an der Schulter deutliche körperliche Signale und auch mal ein Klaps gehören lt seinen Erzählungen dazu. Die Erwartungshaltungen waren einfach total unterschiedlich. Ich habe mit meinem Shiba Welpen mit viel mehr Problemen gerechnet und empfand die ganze Welpenzeit als wunderschön, einfacher als erwartet und würde sie gerne wiederholen und er, mit der bewussten Anforderung „einfacher Anfängerhund“ ist froh das das vorbei ist und ein Welpe würde nicht mehr ins Haus kommen. Hier müsste einfach bei den Aufklärungen auch der Weg bis zum anfängertauglichen Hund mehr thematisiert werden, dann wären unsere Tierheime auch nicht voll mit pubertierenden Junghunden, die den Besitzern über den Kopf gewachsen sind.
In Bezug auf die Erwartungshaltung kommt mir das bekannt vor. Ich habe gefühlt auch alle Bücher, Videos etc durchgearbeitet bevor Mika zu uns kam. Mit dem Gedanken, dass, wenn ich mich nur gut genug vorbereite, keines der bekannten Themen bei uns zum Thema wird 🥹 total blauäugig natürlich! 😅 Da musste ich auch erstmal umdenken und lernen, mich auf einen Charakter einzulassen und nicht auf die Rassebeschreibung des ganz von alleine erziehbaren Sheltie. Klar ist er eher ein Selbstläufer als andere. Aber ohne Konsequenzen und Erziehung kann er genauso heftig territorial und zum Kläffer werden wie andere (nur als Bsp). Der nimmt in der Welpenzeit genauso Blödsinn vom Boden auf und muss lernen zur Ruhe zu kommen.. Und ich glaube in Bezug auf das urspr Thema aversive Erziehung habe ich mittlerweile auch viel dazu gelernt bzw erstmal eine eigene Meinung bilden müssen. Zb habe ich anfangs viel mehr mit der Leine "geführt". Und in seeeehr vielen Ratgebern findet man als Mittel der Wahl noch Schnauzgriff und Co zu lesen! Insbesondere für die Welpenerziehung.. Ich habe das genau einmal gemacht und mir kam das sooo schrecklich vor, dass ich von all dem ganz schnell Abstand genommen habe. Ich denke, Erziehungsmethoden sind- wie schon mehrfach geschrieben wurde- viel Bauchgefühl und vor allem ein Entwicklungs-Prozess. Wenn es sich nicht richtig und fair anfühlt, Finger davon.
 
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Sonja
25. Feb. 15:54
Ja das stimmt, aber auch bei Hunden mit viel "will to please" muss dieser erstmal "geweckt" werden. Auch ein DSH ( sorry das ich den erwähne aber das ist eine bekannte Rasse die eigentlich sehr viel "will to please" mitbringen😉) weckt man diesen "will to please" nicht durch härte . Und auch SH etc sind keine "Selbstläufer"...Mit Aversiven Methoden kam man ihn vielleicht schnell gefügig machen, aber ein "Will to please" ist es nicht eher ein "Must to please"
 
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Sandra
25. Feb. 19:01
Labbis sind im ersten Jahr echt ne Nummer für sich. Aber ganz ehrlich, auch wenn das eine teilweise wahnsinnig anstrengende Zeit war vermisse ich den Terrorzwerg von früher ein wenig. Wenn man erstmal auf einen gewissen Trainingsstand ist sind es nämlich wirklich die tollen liebevollen und leichtführige Hunde die echt Lust auf Arbeiten haben. Der Weg dahin ist allerdings keineswegs einfach.
Sie werden viel zu schnell erwachsen 😢