In meiner Umgebung gibt es auch stolze Ersthund-Besitzer eines Aussiedoodles. Ich habe den kleinen damals als Welpen kennengelernt und war damals schon etwas geschockt wie „easy“ das alles bei ihnen klang als sie mir erzählten, dass der Kleine jetzt 2 Wochen da war. Als Aussie Besitzerin weiß ich genau wie schwierig die Hunde sein können und auch Pudel sind nicht ohne. Angeschafft als Familienhund kurz nach der Corona Pandemie. Der Vater war recht beeindruckt , dass meine Hündin so gut auf mich hörte und fragte ob eine Hundeschule sinnvoll wäre...
Scheinbar hatten sie meinen Rat ignoriert und die „Erziehung“ alleine in die Hand genommen. Das Resultat ist echt erschreckend und meine Hündin und ich haben jedes Mal eine Menge Stress, wenn wir denen mal begegnen. Der Rüde ist jetzt 1,5 Jahre alt und alles andere als umgänglich. Jedes Mal wenn er einen Hund sieht wird lautstark gekläfft was das Zeug hält und in die Leine gesprungen. Keines der Familienmitglieder kann ihn richtig halten. Einmal hat er sich losgerissen und ist voll in uns reingeballert. Aggressiv ist er nicht, nur komplett distanzlos und überdreht. Er hört nicht und wird daher nur an der Leine „geführt“. Wobei er bei einem Spaziergang stets die Führung übernimmt.
Vor drei Wochen war die Tochter (14) alleine mit ihm unterwegs. Als ich sie gesehen habe, habe ich schnell einen anderen Weg eingeschlagen. Sie wurde von ihrem Hund komplett übers Feld gezogen, sie ist mehr hinterher gestolpert und hatte keine Kontrolle.
Mir stellt sich da echt die Frage, welche Verantwortung die Züchter da tragen. Man merkt halt echt, dass es bei der Vermehrung der Hund nur um Geld geht. Beworben werden die Tiere dann als Familien freundlich, Allergiker freundlich und wenn dann noch der Merle-Faktor vorhanden ist, ist der perfekte Hund geboren... Für einen vollkommen überzogenen Preis versteht sich.
Das weder (Königs-)Pudel, noch Aussies für Hundeanfänger was ist, ist vollkommen egal. Das beide Rassen komplett unterschiedliche Veranlagungen haben, wird auch übergangen.
Wenn ich da an meine Züchterin denke, treffen da Welten aufeinander. Ich musste so viele Fragen zu meiner Person, meinem Leben, Wohnsituation und Hundeerfahrung beantworten und begründen, warum es ein Aussie sein musste, bevor ich meinen Welpen überhaupt besuchen durfte.
Mal ganz im Ernst, gibt es vielleicht Besitzer eines Aussiedoodles hier, bei denen sich die Züchter die zukünftigen Welpen Besitzer auch ganz genau angesehen haben?
Ich denke das "Problem" bei allen sogenannten Designer-Rassen ist das es eben keine Rasse im "Herkömmlichen" Sinne ist ist, es gibt (noch) keine generellen Rassestandarts. Es werden ja auch eigentliche fast nur F1 er Welpen produziert oder halt ein F1 er mit einem Pudel oder Aussie gekreuzt. Des weiteren kommt hinzu das eigentlich heutzutage alle Designer-Rassen nur des optischen Willens so produziert werden und nicht um eine "bestehende Rasse" zu verbessern" . Das führt halt auch dazu das Wild gemixt wird , so nach dem Motto "die sind ja Hübsch, gibt bestimmt hübsche Babies (am besten in Sonderfarben)...etc. Oder aber weil "Doodles" Inn sind können sie teuer verkauft werden.... Diese und andere Dinge führen nunmal dazu das sich die wenigsten "Doodle-Produzierer" Gedanken darüber machen ob zwei Rassen wirklich passen/ ähnliche Eigenschaften und/oder Grösse haben etc...Wenn doch was gut/teuer verkauft wird leider Oftmals nicht nachgefragt weder vom Verkäufer noch der Käufer macht sich wirklich Gedanken... Aber Hunde sind nun mal Lebewesen , im Gegensatz zu einer "nicht fassenden Couch" sollten/können die nicht einfach so getauscht werden wenn die nicht der Vorstellung entsprechen.... Die Grundidee des "Doodle-Vaters" bestand ja ursprünglich darin einen nicht haarenden und somit für Allergiker geeigneten "Blindenhunde-Rasse" zu züchten. Die ersten Doodles waren ja Pudel x Labrador (oder warens Goldies🤔 auf jeden Fall einer der beiden) . Das kannan ja nachvollziehen. aus ähnlichen Grund entstanden ja in den 60ern die SWH und TWH, das Ziel war ja ein "besserer Schäferhund" . Aber bei beiden Mixen würde das Ziel nicht erfüllt, nur bedingt erfüllt. Das sahen auch die "Gründer" selbst ein. Im Unterschied zu den ganzen "Doodles" Wurde/wird bei den Wolfhunden nicht weiter "experimentiert", also es wurden/werden keine andern bestehenden Rassen mit Wolf gekreuzt .