Scottish Terrier

Der Scottish Terrier, auch liebevoll "Scottie" genannt, ist eine kleine, robuste Hunderasse, die ursprünglich aus Schottland stammt. 

Die Geschichte und Herkunft des Scottish Terriers reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, wobei einige Quellen sogar auf das späte 17. Jahrhundert verweisen. 

Der Scottish Terrier gehört zur Gruppe der Terrier, die ursprünglich für die Jagd auf Kleinwild in den rauen schottischen Highlands in unwegsamem Gelände gezüchtet wurden. Die genauen Ursprünge der Rasse sind nicht vollständig dokumentiert, aber es wird angenommen, dass der Scottie aus einer Mischung von einheimischen schottischen Terriern und anderen Terrierrassen aus Großbritannien entstand.  

Der Scottish Terrier wurde in Großbritannien im Laufe des 19. Jahrhunderts immer beliebter, sowohl als Arbeitshund als auch als Begleithund. 1860 fand die erste Hundeausstellung statt, bei der auch Scottish Terrier präsentiert wurden. Der erste offizielle Rassestandard wurde 1880 von der Kennel Club of Scotland festgelegt. In den folgenden Jahren wurde die Rasse weiter verfeinert und erlangte auch international an Popularität. 

Die Rasse erreichte die Vereinigten Staaten im späten 19. Jahrhundert und wurde 1885 vom American Kennel Club (AKC) anerkannt. In den 1920er und 1930er Jahren erlebten Scottish Terrier eine besondere Popularität in den USA, als mehrere Präsidenten, darunter Franklin D. Roosevelt und Dwight D. Eisenhower, Scotties als Haustiere hielten. Roosevelts Scottish Terrier, Fala, ist besonders bekannt und wurde während seiner Amtszeit oft in der Öffentlichkeit gesehen.

Der Scottish Terrier ist ein kleiner, kräftig gebauter Hund mit einer körperbetonten Silhouette und einem markanten Aussehen. Das Fell des Scottie ist doppellagig, wobei die äußere Schicht hart und drahtig ist, während die innere Schicht weich und dicht ist. Dieses Fell dient als Schutz vor den rauen Witterungsbedingungen in den schottischen Highlands und muss regelmäßig gepflegt werden. Die Fellfarbe variiert und kann schwarz, weizenfarben oder gestromt sein. Besonders auffällig sind seine spitzen, aufrechten, um im Vergleich zu seinem Körper, großen Ohren und sein typischer Bart. 

Der Körper des Scottish Terriers ist kompakt, mit einer tiefen Brust und gut entwickelten Muskeln. Die Beine sind kurz und kräftig, was dem Hund eine gute Wendigkeit und schnelle Reaktionen ermöglicht sowie erlaubt dies ich, auf unwegsamem Gelände zurechtzukommen. 

Der Scottish Terrier ist bekannt für seinen unabhängigen, intelligenten und selbstbewussten Charakter. Als Terrier besitzt er einen ausgeprägten Jagdinstinkt, der sich in seiner Wachsamkeit und Hartnäckigkeit zeigt. Trotz seiner geringen Größe ist der Scottie mutig, furchtlos und manchmal sogar ein wenig eigensinnig. 

Scotties sind loyal und anhänglich gegenüber ihrer Familie und bauen oft eine starke Bindung zu ihren Besitzer:innen auf. Sie können jedoch gegenüber Fremden reserviert sein und brauchen etwas Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Daher ist es wichtig, sie schon im Welpenalter gut zu sozialisieren und ihnen positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen und Umgebungen zu ermöglichen. 

Scotties sind intelligent, aber manchmal auch eigensinnig. Daher ist es wichtig, ihnen eine liebevolle, aber konsequente Erziehung zu bieten. 

Der Scottish Terrier ist ein aktiver und energischer Hund, der regelmäßige Bewegung und geistige Anregung benötigt. Er ist zwar kein Sportler, aber Spaziergänge, leichte Spiele und gelegentliche Jagd- oder Schnüffelspiele sind für ihn ideal. Sein intelligentes und erfinderisches Wesen kann dazu führen, dass er sich langweilt, wenn er unterfordert ist. Daher ist es wichtig, für eine ausreichende Beschäftigung zu sorgen. 

Obwohl der Scottie unabhängig ist, kann er gut mit anderen Hunden und Haustieren zurechtkommen, solange er frühzeitig und korrekt sozialisiert wird. Dennoch sollte man bedenken, dass sein Jagdinstinkt möglicherweise dazu führt, dass er Kleintiere wie Nagetiere oder Vögel jagt. 

Der Scottish Terrier eignet sich gut für erfahrene Hundebesitzer:innen, die in der Lage sind, seine Unabhängigkeit und manchmal sture Persönlichkeit zu schätzen und zu handhaben. Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung ist der Schlüssel, um einen glücklichen und gut erzogenen Scottie zu haben. Insgesamt ist der Scottish Terrier ein charmanter, loyaler und wachsamer Begleiter, der sich gut in das Familienleben einfügt und ein treuer Freund für seine Besitzer:innen sein kann. 

Durch verantwortungsvolles Züchten ist der Scottish Terrier eine robuste Rasse mit einer hohen Lebenserwartung von etwa 12 bis 15 Jahren. Trotzdem können ältere Scotties anfällig für Blasenkrebs oder erhöhte Leberwerte sein. Eine weitere rassetypische Erkrankung, die hauptsächlich bei Terriern, wenn auch selten, vorkommt, ist die genetisch bedingte Craniomandibuläre Osteopathie (CMOP). Diese Knochenkrankheit betrifft den Schädel von heranwachsenden Welpen und Junghunden und führt zu einer Zunahme des Umfangs am Unterkiefer. Die Veränderungen ähneln zunächst Knochenkrebswucherungen, bilden sich jedoch im Laufe der Zeit von selbst zurück. 

Es ist immer wichtig, bei deinem Hund auf Auffälligkeiten zu achten und diese rechtzeitig von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, um mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.