Golden Retriever werden 20 Leute nach dem beliebtesten Familienhund gefragt, so antworten 15 davon garantiert mit Golden Retriever. Und tatsächlich ist diese Hunderasse bereits seit Jahrzehnten ganz oben auf der Liste, wenn es zu Familienhunden kommt.
Doch was steckt tatsächlich hinter dieser Rasse? Woher kommt der Goldie und was muss bei der Haltung dieser Vierbeiner beachtet werden? Mit all diesen Fragen wollen wir und in diesem Beitrag befassen und diese Hunde ganz genau unter die Lupe nehmen.
Gewicht: | Rüden: 30 - 40 kg Hündinnen: 25 - 35 kg |
Größe: | Rüden: 56 - 61 cm Hündinnen: 51 - 56 cm |
Herkunft: | Vereinigtes Königreich |
Lebenserwartung: | 10 – 12 Jahre |
Temperament: | Freundlich, Intelligent, Zuverlässig, Nett, Vertrauenswürdig, Selbstbewusst |
Farbe: | Dunkelgolden, Hellgolden, Creme, Golden |
FCI-Standard: | Gruppe 8, Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde |
Ursprünglich wurden Goldies nicht als Familienhunde gezüchtet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts suchten die Adeligen und die höhere Gesellschaft Schottlands nach einem verlässlichen Vierbeiner, der sich vor allem hervorragend für die Jagd auf Wildgeflügel und Enten eignet.
Hier war es vor allem wichtig, dass diese Hunde konsequent apportierten, ohne das erlegte Wild zu fressen. Ebenfalls von großer Bedeutung war, dass diese Vierbeiner auf keinen Fall wasserscheu sein durften. Die Jagd auf Enten spielte sich immer am Wasser ab und meist musste die Beute aus den Seen apportiert werden.
Zudem benötigte man einen Hund mit gut ausgebildetem Spürsinn und großer Ausdauer. So entstand aus dem St. Johan Water Dog, dem Schwarzen Retriever, dem Irish Red Setter, dem Bluthund und dem mittlerweile ausgestorbenen Tweed Water Spaniel die Rasse Golden Retriever.
Als Urahnen der Goldies gelten der gelbe Retriever Nous und der Tweed Water Spaniel Belle, die um 1868 miteinander verpaart wurden. Auf den ersten vier Welpen wurde die Zucht aufgebaut und bereits im Jahre 1913 wurde die Rasse eigenständig vom britischen Kennel Club anerkannt.
Heute sind Goldies vor allem aber Familienhunde und werden kaum mehr zur Jagd eingesetzt. Dennoch handelt es sich bei diesen Vierbeinern um Tiere, die gerne beschäftigt werden wollen. Goldies können auch in vielen Bereichen eingesetzt werden.
Diese Hunderasse ergibt gute Begleithunde und Therapiehunde. Goldies arbeiten bei der Polizei, beim Zoll oder bei der Rettung und werden als Spürhunde, Drogenhunde, Suchhunde, Rettungshunde, Blindenführhunde und mehr eingesetzt.
Goldies sind Hunde mit einer mittelgroßen Statur. Sie werden 51 cm bis 56 cm groß und erreichen ein Gewicht zwischen 25 kg bis 34 kg. Hündinnen sind in der Regel etwas kleiner und leichter als Rüden.
Sein Name leitet sich von der Fellfarbe ab, die immer golden bis cremefarbig ist. Das Fell kann glatt oder wellig sein. Das Deckhaar ist mittellang und hat eine dichte Unterwolle. Diese ist wasserabweisend.
Der Körperbau der Goldies ist harmonisch und gut proportioniert. Der Knochenbau ist stabil und kräftig. Der Schädel hat einen ausgeprägten Stopp und gut pigmentierte Augenlider und Nasenschwamm. Sehr beeindruckend sind die dunklen Augen der Goldies. Diese wirken sehr sanft und liebevoll und sind dafür verantwortlich, dass diese Vierbeiner absolut freundlich wirken.
Besonders beliebt sind Golden Retriever wegen ihres ausgeglichenen Wesens. Diese Vierbeiner sind weder hektisch, noch neigen sie zu Nervosität. Dabei handelt es sich aber auf keinen Fall um eine ruhige oder gar lethargische Hunderasse. Ganz im Gegenteil. Goldies sind lebhaft und fröhlich, lassen sich jedoch durch nichts so schnell aus der Ruhe bringen.
Ein Goldie wirkt immer gelassen und ist auch in Ausnahmesituationen meist unerschrocken. Goldies sind Hunde, die sich ihren hohen Energielevel und ihre Verspieltheit meist bis ins hohe Alter bewahren. Wenn du dir einen Hund dieser Rasse zulegen möchtest, dann musst du damit rechnen, dass dieser Vierbeiner auch in 10 Jahren noch genau so viel Bewegung benötigt und immer noch ausgiebig spielen will.
Goldies bestechen auch durch ihren enormen Will to please. Das bedeutet, sie wollen es Herrchen und Frauchen immer recht machen und sind sehr gehorsam. Da diese Vierbeiner auch sehr leicht zu führen sind, eignen sich Goldies auch für Anfänger relativ gut. Natürlich muss dennoch stets für eine gute Erziehung gesorgt werden.
Bereits mit einem Welpen ist es ratsam, eine Hundeschule zu besuchen. Generell aber sind diese Retriever glücklich, wenn sie so viel als möglich mit der Familie unternehmen können. Diese Hunde sind sehr anhänglich und integrieren sich schnell in ihrem Rudel. Dort ordnen sich Goldies schnell und gut unter, wenn sie es gezeigt bekommen.
Goldies sind auch sehr intelligent. Daher ist es sehr einfach, diesen Tieren Kommandos, Tricks und das gewünschte Benehmen beizubringen. Die Vierbeiner haben selten Scheu vor Menschen und anderen Tieren. Sie sind mit anderen Hunden gut verträglich und lassen sich oft auch gut mit Katzen halten. Hier ist es von Vorteil, wenn sie die Mietzen bereits als Welpen kennenlernen. Auch Fremden gegenüber sind Goldies meist sehr freundlich.
Womit sich diese Hunde immer bestechen lassen sind Leckerlis. Kaum eine andere Hunderasse ist so verfressen. In den sozialen Netzwerken gibt es unzählige Videos über Goldies, die in Windeseile ihren Fressnapf leeren und jeden Fresswettbewerb ohne Probleme gewinnen. Daher ist es aber auch wichtig, bei der Ernährung der Goldies sehr gut aufzupassen.
Da diese Retriever so gerne fressen, neigen viele auch zu Übergewicht. Hier sind die Hundehalter in der Pflicht und verantwortlich dafür, dass die Hunde gesund ernährt werden. Oft hilft ein Anti-Schling Napf, damit der Goldie seine Mahlzeiten nicht in wenigen Sekunden verschlungen hat. Auch die Leckerlis als Belohnung und für das Training sollten gut eingeteilt sein. Gurken und Karotten eignen sich wunderbar ebenfalls als Leckerlis und der Goldie verspeist auch diese gerne.
Bei einem Goldie reichen jedoch die täglichen Gassirunden nicht aus. Diese Vierbeiner wollen auch beschäftigt werden. Mit einem Retriever können sehr viele Ausbildungen und Aktivitäten gestartet werden.
Goldies lieben Hundesport, Dog Dancing, Obedience, Agility und Man Trailing. Goldies schwimmen auch gerne und begleiten die Familie auch liebend gerne zu ausgedehnten Bergwanderungen. Apportierspiele gehören zum täglichen Programm dieser Hunderasse, denn dafür wurde diese ursprünglich gezüchtet. Goldies sollten sich nicht nur ausreichend bewegen, sondern auch geistig ausgelastet werden.
Goldies sind Familienhunde und daher nicht für Menschen geeignet, die den ganzen Tag in der Arbeit sind. Diese Hunde brauchen eine Bezugsperson und sind absolut nicht für den Zwinger geeignet.
Die Goldies werden im Durchschnitt 12 bis 14 Jahre alt. Bei gesunder Haltung, ausreichend Bewegung und idealer Ernährung, sowie mit guten Genen können die Hunde jedoch auch älter werden. Daher ist es wichtig, einen Goldie immer aus einer guten Zucht zu holen. Verantwortungsbewusste Züchter verpaaren lediglich gesunde Elterntiere ohne Erbkrankheiten.
Generell handelt es sich hier um eine gesunde und robuste Rasse. Manche Tiere neigen zu Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Ellenbogendysplasie (ED). Auch bestimmte Augenerkrankungen sind für Hunde dieser Rasse typisch, können jedoch durch eine strenge Auslese bei der Zucht vermieden werden.