Der Deutsche Schäferhund ist sicher eine der bekanntesten Rassen. Denkt man an einen Polizeihund so sieht man vor dem geistigen Auge einen Schäfer. Auch in Film und Fernsehen ist diese Rasse besonders beliebt. Es gibt weltweit wahrscheinlich keine andere Hunderasse, die von allen sofort und so gut erkannt wird.
Gewicht: | Rüden: 28 - 40 kg Hündinnen: 22 - 35 kg |
Größe: | Rüden: 60 - 65 cm Hündinnen: 55 - 60 cm |
Herkunft: | Deutschland |
Lebenserwartung: | 8 – 14 Jahre |
Temperament: | arbeitswillig, wachsam, agil |
Farbe: | schwarz mit gelb, mit rotbraun oder mit braun, einfarbig grau mit dunkler Wolkung oder schwarz |
FCI-Standard: | Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde |
Bereits ab dem 7. Jahrhundert traten die Vorfahren des heutigen Deutschen Schäferhunds, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa auf. Sie kamen vor allem zum Hüten und Treiben von Tierherden zum Einsatz. Die mutigen, kräftigen und starken Tiere eigneten sich aber auch hervorragend zum Bewachen von Haus und Hof.
Württemberg und Thüringen gelten heute als Heimat des Deutschen Schäferhunds. Im restlichen Europa wurden jedoch auch zahlreiche andere Varianten des Schäferhunds gezüchtet. Diese unterschieden sich von der Farbe, von der Größe und hatten auch unterschiedliche Arbeitsbereiche, in welchen sie eingesetzt wurden.
Heute ist der Schäferhund jedoch eher ein Diensthund bei der Polizei oder beim Zoll und weniger dafür ausgerichtet, Schafherden zu beschützen.
Immer wieder wird betont, dass der Schäferhund sehr eng mit dem Wolf verwandt ist. Doch was steckt dahinter? Es ist tatsächlich so, dass zum Ende des 19. Jahrhunderts der Schäferhund immer wieder mit Wölfen gekreuzt wurde. Diese Einkreuzung sollte gesundheitliche Vorteile bringen. Man war der Annahme, dass Wolfsgene und das Blut der Wölfe vor Staupe schützen und das Immunsystem stärken sollte.
Auch das beliebte Stockhaar konnte durch die Verpaarung mit Wölfen erreicht werden. Es trat jedoch das Problem auf, dass diese Tiere vermehrt aggressiv und unberechenbar waren. So eignete sich diese Methode eher weniger für die fortlaufende Zucht. Mores Pliening ist eine berühmte Schäferhund Wolf Hündin, welche die Urahnin des bekannten Rüden Horand von Grafrath ist.
Max von Stephanitz setzte sich bei der Zucht dieser Rasse vorwiegend für Gehorsam, Ausdauer und Leistung ein. Dem deutschen Rittmeister kam es bei seiner Zucht weniger auf ein einheitliches Aussehen an. Er ist somit mit verantwortlich dafür, dass es bereits damals glatthaarige, langhaarige und rauhaarige Schäferhunde in weiß, schwarz, grau und rotgelb gab. Seit dem Jahr 1933 wurden die weißen Schäferhunde jedoch ausgekoppelt und liefen fortan unter dem Namen Berger Blanc Suisse - Schweizer, weißer Schäferhund.
Der Rittmeister begann im Jahr 1898 mit seinem Rüden Horand von Grafrath seine Zucht. Dieses Tier war auch das erste, welches in das Zuchtbuch des Vereins für Deutsche Schäferhunde eingetragen wurde. Mari von Grafrath und Luchs von Sparwasser sind zusammen mit ihm die Stammtiere der Deutschen Schäferhunde von heute.
Mit der Teilung Deutschlands kam es auch bei der Zucht der Deutschen Schäferhunde zu einer Spaltung. Im Westen konzentrierte man sich auf eine Hochzucht und auf vermeintliche Schönheitsideale, während im Osten immer noch die Leistung der Tiere fokussiert wurde.
Das westliche Schönheitsideal welches sich mit dem abfallenden Rücken zeigt, wird heute noch stark kritisiert und vermehrt wird bei der heutigen Zucht wieder davon Abstand genommen. Führte dieser Rücken doch vermehrt zu gesundheitlichen Problemen am Bewegungsapparat und zu HD.
Der Deutsche Schäferhund weist einen muskulösen Körper auf. Seine Brust ist tief gewölbt und schön geformt. Die nach vorne greifenden Hinterläufe machen den Deutschen Schäferhund zu einem exzellenten Traber.
Die Stehohren dieser Vierbeiner sind nach vorne gedreht. Die Augen stehen leicht schräg und die Nase hat einen langen Rücken. Der Deutsche Schäferhund soll mit seinem Ausdruck jederzeit Aufmerksamkeit vermitteln. Charakteristisch für diese Hunde ist auch das Scherengebiss mit seinen 42 Zähnen.
Die Hunde haben einen schwatzen Sattel. An den Flanken verfügt er über rotbraune oder gelbe Abzeichen und den Kopf zieren schwarze Abzeichen. Unter dem Deckhaar befindet sich eine dichte Unterwolle.
Schäferhunde verfügen über eine ausgeprägte Intelligenz. Sie sind selbstsicher, unbefangen und nervenstark. Die Hunde können sich gut konzentrieren, haben eine lange Aufmerksamkeitsspanne und lassen sich bereitwillig führen.
Ihre bekanntesten Eigenschaften sind der Mut, die Wachsamkeit und ihre Stärke. Einem Deutschen Schäferhund werden auch absolute Treue und Loyalität zugeschrieben. Die Hunde haben einen ausgeprägten Will to Please, wollen gefallen und sind als Familienhunde auch sehr anhänglich.
Hunde aus der Leistungszucht verfügen über einen stark entwickelten Beute- und Schutztrieb. Auch ist ihre Reizschwelle bedeutend niedriger. Diese Hunde verhalten sich Fremden gegenüber neutral, so lange sie keine Bedrohung in ihnen erkennen.
Der Deutsche Schäferhund kann als Welpe auch ausgezeichnet sozialisiert werden. Dann ist er auch mit anderen Vierbeinern gut verträglich und kommt auch mit Kindern gut klar. Wie bei allen Hunden ist es aber vor allem bei Rassen wie diesen so wichtig, dass Kinder genau lernen, was bei einem Hund ein absolutes Tabu ist.
Erziehung, Training und Sozialisierung sind bei einem Deutschen Schäferhund das A und O. Bereits als Welpe sollte er mit dir eine Hundeschule besuchen. Du solltest auch nie vergessen, dass diese Rasse als Arbeitshund gezüchtet wurde. Wenn du mit deinem Hund nicht arbeitest, dann musst du auf anderem Weg für geistige und körperliche Auslastung sorgen. Das ist wichtig, damit dein Schäferhund ein entspanntes Leben führen kann.
Suche dir unbedingt einen verantwortungsvollen Züchter, der dir auch bei der Auswahl des Welpen mit Beratung zur Seite steht. Kompetente Züchter erkennen gut, wie sich die einzelnen Welpen entwickeln und welche Tiere sich auch als Familienhunde eignen können.
Wenn du mit deinem Vierbeiner auf Urlaub fährst, solltest du dich immer vergewissern, ob dein Deutscher Schäferhund in diesem Land auf der Liste der gefährlichen Hunde steht. In der Schweiz zum Beispiel werden Deutsche Schäferhunde als Listenhunde eingestuft. Das ist wichtig, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
Bei Schäferhunden kommt es häufig zu Deformationen der Gelenke. Auch HD tritt sehr häufig bereits in jungen Jahren auf. Achte darauf, dass dein Welpe und Junghund im ersten Jahr nie aus Höhen auf harten Untergrund springt. Auch sportliche Überaktivitäten sind im ersten Jahr nicht ratsam, solange sich Knochen und Knorpel noch nicht gefestigt haben. So kannst du Probleme mit den Gelenken vermeiden.
Du solltest darauf achten, dass dein Züchter Hunde mit geradem Rücken forciert. Bei Schäferhunden kommt es auch häufiger zu Verdauungsproblemen. Besonders auf Umstellungen des Futters reagiert diese Rasse sehr empfindlich.