Der Boston Terrier, oft auch als "amerikanischer Gentleman" bezeichnet, ist eine kleine Hunderasse, die für ihr aktives und freundliches Wesen bekannt ist. Die Rasse ist jedoch auch ein Beispiel für die Probleme der Qualzucht, da die selektive Zucht auf bestimmte körperliche Merkmale zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führt, insbesondere zu Atemwegs- und Augenproblemen. Daher müssen bei der Betrachtung des Boston Terriers neben seinen vielen positiven Eigenschaften auch Ethik und Zuchtpraxis berücksichtigt werden.
Gewicht: |
4,5 – 11 kg |
Größe: |
38 – 43 cm |
Herkunft: | USA |
Lebenserwartung: | 13 - 15 Jahre |
Temperament: | Intelligent, agil, freundlich |
Farbe: | Weiß-Gestromt, Schwarz-Weiß, Seal-Weiß |
FCI-Standard: | Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde |
Der Boston Terrier hat eine interessante Entstehungsgeschichte. Seine Ursprünge liegen in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt in der Stadt Boston, Massachusetts. Die Zucht des Boston Terriers begann Ende des 19. Jahrhunderts. Ziel dieser Zuchtbemühungen war es, eine neue Hunderasse zu schaffen, die sowohl als Begleithund als auch als Kampfhund eingesetzt werden konnte. Die ersten Boston Terrier waren daher in der Regel deutlich größer und schwerer als die heutigen Vertreter der Rasse. Im Laufe der Zeit wurden sie jedoch immer kleiner gezüchtet und verloren ihren ursprünglichen Zweck als Kampfhund.
Man geht davon aus, dass die Rasse unter anderem aus der Englischen Bulldoge, dem Old White English Terrier sowie der Französischen Bulldogge entstanden ist.
Der Boston Terrier ist aufgrund seines freundlichen Wesens sowie seiner Anhänglichkeit sehr beliebt geworden. Die Popularität der Rasse stieg rasant, weshalb durch die vermehrte Zucht auch Qualzuchtmerkmale beim Boston Terrier auftreten. Seine Schnauze wurde immer kürzer und sein Kopf immer runder. Das erschwert ihm das normale Atmen.
Sie haben einen quadratischen Kopf, einen flachen Schädel und eine kurze Schnauze, was ihnen ein brachyzephales oder "kurzköpfiges" Aussehen verleiht, das charakteristisch für diese Rasse ist. Die Augen sind groß, rund, weit auseinander gesetzt und von dunkler Farbe. Die Ohren sind groß und aufrecht stehend.
Der Körper des Boston Terriers ist kompakt und muskulös, was ihm ein agiles und kräftiges Aussehen verleiht.
Eines der auffälligsten Merkmale des Boston Terriers ist sein Fell. Es ist kurz, glatt und glänzend und kommt in drei anerkannten Farbkombinationen vor: schwarz-weiß, gestromt-weiß und seal-weiß (eine dunkle Farbe, die fast schwarz aussieht, aber im Sonnenlicht rötlich schimmert). Unabhängig von der Farbe sollten alle Boston Terrier eine weiße Brust, ein weißes Band um den Hals, weiße Stellen an den Vorderbeinen bis zu den Ellenbogen und an den Hinterbeinen bis zu den Sprunggelenken sowie einen weißen, schmalen Streifen auf der Stirn und an der Schnauze haben.
Die Kombination aus dem Smoking-ähnlichen Fellmuster hat dem Boston Terrier den Beinamen "amerikanischer Gentleman" eingebracht.
Der Boston Terrier ist weithin bekannt und beliebt für sein ausgeglichenes und freundliches Wesen. Obwohl er ursprünglich als Kampfhund gezüchtet wurde, gilt er heute als liebevoller und sanfter Begleithund, der sich gut mit Familien und Kindern versteht.
Boston Terrier sind intelligente Hunde, die für ihre schnelle Auffassungsgabe bekannt sind. Sie sind leicht zu trainieren und lassen sich für viele Aktivitäten begeistern. Allerdings können sie manchmal etwas dickköpfig sein, weshalb ein konsequentes und positives Training wichtig ist.
Aufgrund ihres sozialen Wesens lieben sie die Gesellschaft von Menschen und sind gerne Teil der Familie. Sie gelten oft als anhänglich und sogar als "Schatten" ihrer Menschen, da sie dazu neigen, ihnen ins Haus zu folgen. Sie sind aber auch sehr sensibel und spüren schnell, wenn ihre Menschen traurig oder gestresst sind.
Boston Terrier sind auch für ihr verspieltes und fröhliches Wesen bekannt. Sie spielen und toben gerne, können aber auch ruhige und entspannte Momente genießen. Aufgrund ihrer Größe und ihres Temperaments passen sie gut in verschiedene Umgebungen, sei es eine Wohnung in der Stadt oder ein Haus auf dem Land.
Obwohl sie sich in der Regel gut mit anderen Hunden und Haustieren verstehen, sollten sie wie alle Hunde frühzeitig sozialisiert werden. Es ist wichtig zu wissen, dass sie manchmal dazu neigen, ihre Größe im Umgang mit anderen Hunden überschätzen.
Boston Terrier sind sehr menschenbezogen, intelligent und lernwillig. Aufgrund ihrer oben genannten Dickköpfigkeit, die sie ab und zu an den Tag legen, ist liebevolle Konsequenz der Schlüssel beim Training.
Obwohl sie energisch und verspielt sind, haben Boston Terrier auch eine ruhige Seite und neigen dazu, ruhige, ausgeglichende Hunde zu sein, wenn sie gut sozialisiert und trainiert sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass sie wie alle Hunderassen regelmäßige körperliche und geistige Auslastung benötigen, um gesund und glücklich zu bleiben. Aktivitäten wie Spaziergänge, Spiele oder sogar Hundesportarten wie Agility können dazu beitragen, sie körperlich zu stimulieren, während Trainingssitzungen und Rätselspiele ihre geistige Stimulation fördern können.
Boston Terrier neigen dazu, einen Wach- und Schutzinstinkt zu haben. Dieser äußert sich unter anderem durch starkes Bellen. Ein frühe Sozialisierung und konsequentes Training kann helfen, diese Instinkte in eine für alle angenehme Bahn zu lenken und übermäßiges Bellen zu verhindern.
Schließlich sollte bei der Erziehung eines Boston Terriers immer auf seine Gesundheit geachtet werden. Ihre brachyzephale (kurzköpfige) Anatomie kann sie anfällig für Atemprobleme und Überhitzung machen, besonders bei intensiver Aktivität oder heißem Wetter. Daher sollten Training und Aktivität dieser Hunde immer unter Berücksichtigung ihrer körperlichen Fähigkeiten und Grenzen durchgeführt werden.
Die Zucht des Boston Terriers zielt auf ein sehr spezifisches Erscheinungsbild ab, was zu einer Reihe von rassetypischen Gesundheitsproblemen führen kann. Wie bei vielen Rassen, die bestimmten ästhetischen Standards entsprechen sollen, gibt es eine anhaltende Diskussion über die ethischen Implikationen dieser Praktiken, die oft als "Qualzucht" bezeichnet werden.
Eines der auffälligsten Merkmale des Boston Terriers ist sein kurzer, "flacher" Schädel und seine kurze Nase, ein Merkmal, das als Brachyzephalie bezeichnet wird. Diese anatomischen Merkmale können jedoch zu Atemproblemen führen, die als brachycephales obstruktives Atemwegssyndrom (BOAS) bezeichnet werden. Symptome können Schnarchen, Keuchen, Kurzatmigkeit und in schweren Fällen sogar Kollaps bei Anstrengung sein. Diese Hunde sind auch anfälliger für Hitzestress, da sie nicht so effektiv hecheln können, um sich abzukühlen.
Die großen, hervorstehenden Augen des Boston Terriers können anfällig für verschiedene Augenprobleme wie Hornhautgeschwüre, grauen Star und grünen Star sein. Ihre Augen sind auch anfälliger für Verletzungen, da sie so prominent sind.
Boston Terrier können auch anfällig für Patellaluxation sein, eine Erkrankung, bei der die Kniescheibe aus ihrer normalen Position rutscht. Dies kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit des Hundes beeinträchtigen.
Herzprobleme sind ein weiteres potenzielles Gesundheitsproblem bei Boston Terriern. Sie sind anfällig für bestimmte Herzerkrankungen, einschließlich Mitralklappenerkrankungen und Lungenstenose.