Beagle

Diese mittelgroße Hunderasse wurde einst zur Jagd gezüchtet. Auch heute kommt sie immer noch als Meutehund und bei der Parforcejagd (bspw. in Frankreich) zum Einsatz. In der heutigen Zeit hat sich der Beagle jedoch auch zu einem beliebten Familienhund gemausert. Vor allem in aktiven Familien fühlt sich der Jagdhund absolut wohl. Bei genügend Auslauf und auch geistiger Auslastung kann der kleine Vierbeiner auch wunderbar in einer Stadtwohnung gehalten werden. In diesem Beitrag erfährst du, worauf du bei der Beagle-Haltung besonders achten musst. Wir erzählen dir etwas über die Herkunft dieser Rasse und welche Charaktereigenschaften typisch für diese Vierbeiner sind.

Steckbrief

Gewicht: Rüden: 10–18kg
Hündinnen: 9–16 kg
Größe: Rüden: 36–41 cm
Hündinnen: 33–38 cm
Herkunft: England
Lebenserwartung: 10 – 15 Jahre
Temperament: ausgeglichen, sanft und doch lebhaft
Farbe: zwei- oder dreifarbig, weiß, schwarz, braun oder rot
FCI-Standard: Gruppe 6, Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen

Welchen Ursprung hat der Beagle?

Die Engländer waren immer schon ein jagdbegeistertes Volk. Daher wurden hier auch viele Jagdhunde gezüchtet. Beim Beagle handelte es sich vor allem um einen Jagdhund für den kleinen Mann.

Diese Bezeichnung erhielt er, da er während der Jagd zu Fuß geführt wurde. Der englische Adel aber jagte ausschließlich zu Pferde. Wegen seiner guten Spürnase und den tollen Eigenschaften als Fährtenhund hielt er aber bald auch am Hofe Einzug.

Die Vorfahren des beliebten Jagdhundes wurden während des Hundertjährigen Krieges von Frankreich nach England importiert. Diese Southern Hounds wurden mit den bereits beliebten und ansässigen Talbots verpaart. Unter seinem heutigen Namen wurde der Hund im Jahre 1515 das erste Mal in den Aufzeichnungen Heinrichs des VIII. erwähnt.

Etwa um 1615 galt der Beagle bereits als einer der wichtigsten Jagdhunde bei der Meutejagd und wurde im Jahr 1890 offiziell als Rasse anerkannt. Auch wenn diese Vierbeiner heute immer weniger bei der Jagd zum Einsatz kommen, zählen sie dennoch mit zu den beliebtesten Hunden in unseren Breiten. Verantwortlich dafür ist ihr fröhliches und angenehmes Wesen und ihre Intelligenz.

Bild: Martin Rütter

Wie sind die Erscheinung und Merkmale des Beagles?

Bei dieser Rasse handelt es sich um kleine bis mittelgroße Hunde, die einen robusten, quadratischen und kompakten Körper aufweisen. Dabei wirken die Hunde aber keineswegs grob oder schwerfällig. Sie haben dennoch einen kräftigen Knochenbau und auch die Muskulatur ist sehr gut definiert.

Markant für diese Rasse sind die tief angesetzten Hängeohren, die dem Hund seine zauberhafte Optik verleihen. Ebenso sorgen die dunklen Augen für den typischen “treuherzigen” Blick.

Der Rücken dieser Jagdhunde ist kurz und straff und die Rippen sind schön gewölbt. Der Schwanz wird aufrecht getragen, ist dicht behaart und wird von einer weißen Schwanzspitze verziert.

Das Fell ist kurz, dicht und absolut wetterfest. Meist sind die Vertreter dieser Rasse zwei- bis dreifarbig und kommen weiß mit schwarzen und braunen oder rötlichen Pattern daher. Es gibt auch zweifarbige Exemplare, die keine schwarzen Flecken aufweisen.

Wie sind Charakter und Wesen des Beagle?

Da diese Hunde einst für die Meutejagd gezüchtet wurden, haben sie auch heute noch ein ausgeprägtes “Rudelverhalten”. Bei der Jagd in der Meute musste es ihnen im Grunde genommen egal sein, wer rechts und links neben ihnen lief. Daher sind sie mit anderen Hunden meist gut verträglich.

Beagle gelten als sehr kinderlieb und sind generell Menschen gegenüber sehr offen und aufgeschlossen. Die Vierbeiner sind sehr anpassungsfähig und verzaubern stets mit ihrer fröhlichen Art.

Sie sind jedoch auch sehr selbständig und verfügen nicht über den sogenannten “Will to please” und zeigen keinen unterwürfigen Gehorsam. Da sie aber sehr intelligent sind, lernen sie schnell.

Beagle werden immer das Jagdhund-Gen in sich tragen und durch ihren ausgezeichneten Geruchssinn können sie in Wald, Feld und Garten immer wieder von verführerischen Düften getriggert werden. 

Diese Vierbeiner sind auf der einen Seite absolut sanft, können sich aber auch von einer durchaus lebhaften Seite präsentieren. Sie können – menschlich formuliert – beharrlich, stur und dickköpfig sein, lassen sich jedoch mit liebevoller Konsequenz gut erziehen. Für diese Hunderasse muss jedoch die Erziehung sinnvoll, schlüssig und verständlich sein.

Was muss man bei der Haltung eines Beagle beachten?

Bei dieser Hunderasse sind körperliche und geistige Auslastung enorm wichtig. Soll dein Beagle täglich einige Stunden alleine bleiben, so musst du das – wie bei jedem Hund – bereits ab dem Welpenalter gut mit ihm trainieren. Zudem sollte der Hund zuvor eine große Runde mit dir laufen dürfen und vom Kopf bzw. von der Nase her ausgelastet worden sein. Dann klappt es auch mit dem Alleine-bleiben.

Durch ihre Ausdauer und ihre Anpassungsfähigkeit handelt es sich jedoch auch um eine Hunderasse, die du nach einer behutsamen Gewöhnung an alle wichtigen Alltagsreize bedenkenlos überall mit hinnehmen kannst. Ist deinem Jagdhund zu Hause langweilig, so kann sich das negativ auf das Sofa, den Teppich oder die Schuhe auswirken. Nicht ausgelastete Beagle sind ggf. frustriert und äußern dies durch entsprechendes zerstörerisches Verhalten.

Vergiss beim Spaziergang jedoch nie, dass du hier einen Jagdhund an deiner Seite hast. Es ist enorm wichtig, dass bereits im Welpenalter mit dem Training eines verlässlichen Rückrufs begonnenwird. Solange dieser nicht klappt, solltest du deinen Hund nicht frei laufen lassen. Von Weitem nimmt der Jagdhund die Fährte eines Hasen auf und ist – ohne entsprechendes Training – auch schon in dieser Sekunde weg. Mindestens genauso wichtig wie das Rückruftraining ist aber auch eine sinnvolle jagdliche Auslastung, damit dein Beagle gemeinsam mit dir eine Alternative für die selbstständige Jagd bekommt. Hier bieten sich beispielsweise Fährtenarbeit, Mantrailing oder Reizangeltraining an. 

Wenn du dich gerne im Freien aufhältst und ausgedehnte Wanderungen liebst, dann hast du in diesem Vierbeiner einen perfekten Kameraden.

Was sind typische Erkrankungen des Beagle?

Diese Jagdhundrasse gilt im Allgemeinen als sehr gesund und äußerst robust. Lediglich die Hängeohren solltest du regelmäßig kontrollieren und vorsichtig mit einem weichen Tuch reinigen. Verwende dazu keine Watte und keine Wattestäbchen, sondern ein fusselfreies Tuch und einen speziellen Ohrreiniger für Hunde. So lassen sich Entzündungen gut vermeiden.

Bei einigen Vertretern dieser Rasse kommt auch Epilepsie vor. Auch deswegen ist es wichtig, dass du deinen Vierbeiner bei einem verantwortungsvollen Züchter kaufst. Hier werden Hunde ständig untersucht und Exemplare mit Erbkrankheiten aus der Zucht ausgeschlossen. Lediglich gesunde Vierbeiner werden miteinander verpaart.

Beim Fressen solltest du den Beagle ebenfalls gut unter Kontrolle haben. Diese Vierbeiner sind überhaupt nicht wählerisch und fressen oft alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. Daher ist auch im Freien ein konsequentes Training nötig, damit dein Hund nichts von der Straße aufnimmt. Das könnte gefährlich werden, da mancherorts immer wieder Giftköder ausgelegt werden.

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