Ich möchte an dieser Stelle kurz anmerken, das Hobbyzüchter nicht gleich Hobbyzüchter sind. Die Bezeichnung sagt nichts aus, ob es tatsächlich ein gesunder Welpe ist, aus einer eingetragen Zucht kommt oder ohne Papiere.
Mein Dal. ist von einer Hobbyzüchterin, die es über dem Deutschen Dal. eV. und dem VDH/FCI macht und mittlerweile auch selbst die Zuchtwartprüfung abgelegt hat.
Ich weiß, dass genau diese Züchter oft einen (zu Unrecht) schlechten Ruf haben. Ihnen wird Geldgier vorgeworfen, das sie ihre Welpen für (viel zu) überteuert verkaufen, das Papiere gar nicht wichtig/nötig sind, es wird ihnen sogar nachgesagt und vorgeworfen, dass sie ihre Hunde weniger lieben und diese nur als Zucht und Geldeinnahmequelle ansehen, usw.
Ich habe gelernt, das die meisten die dass so sehen, nicht mal bewusst ist, wie sich die Preise für solche Rasse-Welpen zusammen setzen und was eigentlich alles an Arbeit und an Wissen, über Zucht, Rasse, Ernährung, Verhalten und zB wie man bestimmte Gene u. Wesenszüge, mit welcher Verpaarung weitervererbt, usw. dahinter steckt! Die auch wirklich nach der Abgabe eines Welpen nicht aufhört und anhält. Wer einen Rassehund hat, wird wissen wovon ich spreche.
Der VDH/FCI gibt bestimmte Regeln vor, die teilweise seit Jahrzehnten existieren und dank dieser Züchter, die es als Hobby aus Liebe zu einer bestimmten Rasse, auch weitere Jahrzehnte erhalten. Die jeweiligen Rasse eV’s halten sich dann an diese und auch andere Rasse-spezifische Vorgaben, wenn das alles so easy wäre, dann würde das ja auch fast jeder Hundehalter machen.
Mein Hund (ein Liver-Dalmatiner) zB gehört so einer Rasse an. Wenn es solche Züchter nicht geben würde, gäbe es nur „mix“ mit Dalmatiner oder nur „ein wenig vom Dalmatiner ist auch drin“. Das sind dann aber auch kein Dalmatiner mehr, nur weil der Hund am Brustkorb oder Pfoten ein paar Punkte hat, die dann noch nur 3-5mm Durchmesser haben. Denn ein Cheeseburger ist eben kein Hamburger. Ein Whopper ist ein Big Mac. Jeder hat so seinen Geschmack, dem einen bitte nur das eine, dem anderem ist es egal, Hauptsache gegrilltes Fleisch zwischen dem Buns, schmeckt doch eh alles gleich 🤔🤷🏼♀️
Wie bei Pasta, das sich doch nur in Form und Größe unterscheidet, Teig ist Teig, die Sauce und die zusätzlichen Zutaten macht doch erst den Unterschied, richtig? Aber genau da liegt doch der Hund begraben. Im Detail, welches den Unterschied macht. Es gibt Menschen sie sind mit einer Discounter Tomatensause aus einer Dose zufrieden und andere schmecken den Unterschied und sehen die Inhaltsstoffe aus einem Bio-Fachhandel, welches im Tetrapack oder Glas kommt, als besser geeignet für ihre Familie an.
Fakt ist: die sogenannten Hobbyzüchter-ohne Papiere, können gar keine Garantie über gesunde Welpen geben und wissen auch gar nicht, was der Hund evtl. für Krankheiten hat. Sie geben nicht das teure Geld für bestimmte Test beim TA aus, die je nach Rasse-Typ unterschiedlich nötig sind, wie so auch in deren Preis. Aber sie lieben ihren Hund mehr als ein Hobbyzüchter der Mitglied im eV ist, woran wird das überhaupt bemessen? Weil sie ihm mehr Leckerlies geben, da sie nicht so penibel auf das Gewicht ihres Hundes achten müssen und diese nicht an Shows ausstellen?
Viele ohne-Papiere-Hobbyzüchter, wollen es “einmal oder paar mal nur probieren“ weil ihre Hündin ja so toll ist aber 80% davon können nicht mal die Frage beantworten; was für ein Wesen und Charakterzüge, sollen versucht werden, oder gar gezielt, weiter gegeben werden bei der verpaarung die sie planen und wie und nach welchen Kriterien suchen sie sich den Deck-Rüden aus? Egal ob nur Rasse-Spezifisch oder Hybriden?!
Nur weil ein Welpe entwurmt wird, eine oder zwei Impfungen erhält und die Eltern-Hunde alle Impfungen haben und auch regelmäßig entwurmt wurden/werden (und wir nehmen hier auch mal nur an, das dass diese Angaben auch so stimmen), heißt das noch lange nicht, dass die Hunde auch alle gesund sind.
Ein Impfausweis alleine reicht und sagt nichts über die Gesundheit eines Hundes aus!
Ein Stammbaum mit Ahnentafel schon. Denn dort kann man alles einsehen und rückverfolgen; beide Eltern und mind. 2-3 Generationen zurück. Denn diese Hunde, die zur Zucht zugelassen worden sind, werden und müssen dementsprechend von Kopf bis Fuß, was Gesundheit, Wesen, Gene und nicht nur das Aussehen durchgecheckt werden und auch überwacht. Wenn ein Zuchtwart sieht oder bei einer Wurfabnahme etwas auffällt, wird das auch im Buch (welches ein offizielles Dokument ist) eingetragen. Solche Papiere sind eine Mischung, wie aus unserer Karnakenakte, Ausweis/Reisepass und Geburtsurkunde und Familienherkunft zusammen.
Der ein oder andere gibt eben auch mit seinem Wohlstand an, welches Auto man fährt oder Kunst zu Hause an den Wänden hängen hat - das sind für manche Züchter, dann die Körung ihrer Hunde an Shows/Ausstellungen, an denen sie Freude haben ihre Hunderasse vor zu zeigen und auch wirklich sicher gehen, dass das auch ja brav erwähnt wird, wie oft Papa/Mama (optisch) als regionale/internationale Champions abgesahnt haben 🙃
Aber nicht jedem Züchter im eV. ist das wichtig.
Meines persönlichen Erachtens nach, auch totaler Quatsch und unnötig, um überhaupt eine Zuchtzulassung für seinen Hund zu bekommen...
Oft hat ein ohne-Papiere-Hobbyzüchter auch keine Papiere für seine, oder haben eine Hündin die welche hat, aber nehmen einen Rüden die keine haben oder umgekehrt. Sie interessiert es auch schlicht wenig bis gar nicht, wer und woher der/die kommen mag. Und kreuzen auch Hunderassen und Hybriden-Typen wild herum, ohne Auflagen und Wissen, was da so rauskommen kann/wird.
Aus diesem Grund kann man auch eine Inzucht nicht vollkommen ausschließen. Nur weil man den Rüden aus Hamburg nimmt und die Hündin aus München kommt, weiß und kann man nicht ausschließen, ob diese einst evtl von der gleichen Zuchtstäte abstammen. Oder deren Eltern/Großeltern.
Fun Fact: ich habe durch Facebook eine liebe Dame kennengelernt, die in Österreich lebt und mehrere Dal‘s hat. Stellt sich raus, einer kommt aus der gleichen Zuchtstätte, wie meiner und ein zweiter trägt auch die Gene aus dieser Zuchtstätte, somit kann sie beide auch nicht verpaaren. Oder meinen Rüden einsetzen.
Die Zucht-Welt ist auch nur ein Dorf. Also kann ich persönlich aus Erfahrung nur einem Raten, nicht schlecht über eV Züchter zu schimpfen und die Hobbyzüchter-ohne-Papiere, wirklich mal unter die Lupe nehmen und Recherche betreiben.
Geben (und haben?) diese Kontakte zu ehem. Wurfabnehmern? Wie haben sich deren Welpen entwickelt? Gab es Allergien, Unverträglichkeiten oder Gesundheitliche Probleme oder irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten? Etc etc etc...
Ein Züchter, der sich einer bestimmten Rasse angenommen hat, macht das auch als Hobby - ich kenne keinen einzigen der sagte; boah, ich hol mir jetzt einen Pom-Zwergspitz, obwohl ich so einen ständig kläffenden Türstopper absolut nicht ab haben kann, aber so ein Welpe kostet ab 1800€ (ohne Papiere) aufwärts, weil diese Rasse gerade “Instyle“ ist, so wie die Frenchies.
Das machen dann sogenannte Vermehrer, die sich aber auch als Hobbyzüchter bezeichnen und sogar Papiere fälschen. Alles schon erlebt. Leider. Diese haben teilweise auch zusätzliche Rasse-Tiere die sie „züchten“.
Aber was wirklich das erschreckende daran ist; wie viel und wie groß die Anfrage bei ihnen ist - Hobbyzüchter ohne Papiere (>>ohne Verein).
Hauptsache eine bestimmte Rasse eben, aber dann auch noch für wenigGeld, erst recht wenn es eine „Instyle-Rasse“ ist wie die angesagte „Mom-Jeans“ die man auf Social Media immer wieder präsentiert 😔
Viele von ihnen sind wirklich sympathisch und so ein Welpe ist auch schnell verkauft, wenn so eine Familie zum anschauen kommt, ist die verkauftquote bei Sympathie mit diesen Hobbyzüchtern gleich 100%.
Letztes Jahr im Dezember habe ich solch einen “Züchter“ beim zuständigen Amt gemeldet. Während ich 30min in deren 45qm 2-ZiWhg. war, kamen 4 Interessenten, für einen der 4-Parallelwürfe, die alle unterschiedlich alt waren. Wie rechtfertigt sich bitte ohne-Papiere ein „vergünstigter“ Preis je nach Rasse, von 900-1.000€ aus, wenn doch Papiere und Ahnentafel ca. 120-150€ kosten? Allein die TA-Rechnung pro Welpe bis zur 8. Wo. beträgt nicht mehr als 40- max. 100€. Genauso sieht es mit Futter aus. Und wieso werden manche für 1.200€ ohne Papiere verkauft und mit Papieren für 2.200€?
Solche Hobbyzüchter haben absolut null Transparenz und verkaufen, meines Erachtens nach, im Vergleich zu den Preisen von Hobbyzüchter im eV/VDH, zu “unverschämt hohen Preisen“, um es mit den Worten einer Vorgängerin hier im Thread zu schreiben, die es leider andersrum sieht.
Für 1.000€ erhalte ich einen Welpen ohne Papiere, weil sie für jemanden auch nicht wichtig sind, aber was wichtig ist; die Gesundheit der Welpen und das er von keiner Inzucht stammt.
Im Idealfall besitzt dieser noch einen Impfpass, einige haben nicht mal denn, sind aber angeblich mindestens entwurmt. Hmm 🤔
Vertrauen ist gut, hier gilt aber: Kontrolle ist besser.
1.000€ minus Impfpass (15-20€) minus Emtwurmung (ca. 30/40€ und je nach Wurfstärke auch vergünstigt) minus die Futterkosten (ca. 10-100€ je nach Marke und Art), minus Starter-Packer (ca. 10-15€)
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Ca. 825€ (die teuersten Kosten subtrahiert)
Und ich habe jetzt nur die absolute Grundbasis berechnet - Rasse-Spezifisch kommen noch ganz andere TA Untersuchungen dazu, aber das macht so ein Hobbyzüchter-ohne-Papiere und Zuchtzulassung auch gar nicht!
825 x Wurfstärke (ca. 8 Welpen und wie oft im Jahr? > Ungewiss aber mind. 1x und bei mehreren Hündinen 2-3x) = so schnell kommt man auf ca. Umsatz (bei einer mittleren Wurfstärke von 8 Welpen) Und wenn dieser ohne-Papiere Hobbyzüchter es ganz schlau macht: bezahlt man bei ihm in bar.
Aber Züchtern im eV/VDH wird Geldgier nachgesagt und vorgeworfen das sie die Welpen zu unverschämt hohen Preisen verkaufen.
Wow. Da frage ich mich schon welcher dieser Hobbyzüchter mehr Au