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Verfasser
Samy
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Anzahl der Antworten 332
zuletzt 2. März

Warum werden immernoch so viele Hunde gezüchtet?

Guten Tag. Ich hab hier das Forum mal durchgeguckt und frage mich wieso so viele hier noch ein Welpen aus einer Zucht wollen. Ich will niemanden zu Nahe treten aber ich will hier mal ein paar Worte loswerden. Seit 2 Jahren rette ich Hunde aus dem Ausland, auch Welpen. Sie werden dort eingefangen und in Tötungsstationen gesteckt. Ich freue mich über jeden Hund den wir retten und nach Deutschland bringen können. Bei den meisten Tierschutzorganisationen sind die Welpen billiger. Die meisten Straßenhunde sind sehr einfach zu handlen und sind sehr zutraulich. Wieso sollte man also trotzdem Hunde aus der Zucht holen? Ich verstehe es nicht und es lässt mich nicht los. Bitte seit nett beim Antworten
 
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Johanna
2. März 12:56
Ich habe mir einen Hund aus der Züchtung geholt, weil ich (laut Tierschutz) keine guten Voraussetzungen für einen Hund hätte.
 
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Jay
2. März 12:57
Und wieso ist dann die Lösung einen aus der Zucht zuzulegen? Macht dass Sinn für dich? :D Sorry, aber ja da hast du mich falsch verstanden. Mein Kommentar war darauf bezogen.
Mir geht bzw ging es um dieses öfter raus zu hörende "Klar sitzen hier auch Hunde in dem Heimen, aber..." Da gibt's kein Aber. Alle Tierschutztiere haben es mehr oder weniger extrem blöde getroffen. Es ist aber keine Lösung nur sinnbefreit alles her zu karren/retten und nicht vor Ort das Übel zu bekämpfen. Irgendwann haben wir damit bzw dadurch auch in D mit solchen Zuständen zu tun wie in anderen Ländern. Und leider ist das mittlerweile schon Gang und Gebe alles auf Teufel komm raus her zu holen. Genauso wenig is es eine Lösung auf alle seriösen Züchter zu schießen. Warum hab ich hier im Thema auch schon ausgeführt. Ein evt. Verbot von seriöser, geprüfter Zucht bringt mehr "Probleme" als sie zu beseitigen.
 
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Dogorama-Mitglied
2. März 12:59
Es gibt die Zucht der Erhaltung der Rassen. (Qualifiziert) Dann gibt es Vermehrer und Qualzuchten. (Unqualifiziert) Angebot und Nachfrage, reine Marktwirtschaft. Es gibt hier in diesem Thread keinen, zumindest keinen der zugibt, dass es legitim sei. Einen Rassehund (aus der qualifizierten Zucht) bekommt nicht jeder, man muss sich bewerben, der Züchter/die Züchterin suchen anhand des Welpen den passenden Besitzer_in aus. Das missverstehen einige, gewollt oder nicht gewollt.
 
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Petra
2. März 13:00
Hallo Wir hatten unseren ersten Hund aus den Tierschutz und Sie war eine Seele von Hund. Wir wurden auch super vom Hof betreut. Wir mussten leider unsere Tula letztes Jahr einschläfern. Seit Samstag lebt nun Scooby bei uns. Wieder vom Tierschutzhof. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit dem Tierschutz. Ich finde es auch sehr bewundernswert welche Arbeit die leisten.
 
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Dogorama-Mitglied
2. März 13:01
Es ist schön zu hören dass euer super zu euch passt. Nun gibt es aber auch welche die mit ihren Hunden arbeiten und ausbilden lassen möchten, sei es Therapie oder Sporthund. Da ist bereits die Prägephase von enormer Bedeutung. Es soll nicht bedeuten dass Tierschutzhunde nicht dafür geeignet wären aber die Gefahr ist groß dass es nicht klappt. Wenn man sich mit dem Thema seriöse Züchter nie auseinander gesetzt hat, sollte man bitte auch nicht gegen diese anprangern✌️Sie erhalten unsere Rassen gesund und züchten nicht wahr los wie es die Vermehrer machen. Das sind die Grundprobleme woran was geändert werden muss denn die Hunde vom Züchter landen eher weniger im Tierheim. ✌️
Ich verstehe schon, warum es wichtig ist, Hunde zu züchten, wenn es um Therapie, Sport oder Sonstiges geht. Dagegen möchte ich auch überhaupt nichts sagen. Die ursprüngliche Frage des Beitragsverfassers war ja, warum es heute immer noch bevorzugt wird, Hunde vom Züchter zu holen. Ich habe in meinem Post halt einfach meine Meinung dazu abgegeben, wenn das Gegenteil der Fall ist und dass ich das eben nicht gut finde. Ich wollte damit jetzt nicht alle Züchter über einen Kamm scheren. Ich habe mich damit auch eher automatisch auf die normale Privatperson bezogen und meinte ganz allgemein dazu, dass es in solchen Fällen eben noch andere Möglichkeiten gibt, wenn man sich ein Tier zulegen möchte, da es genug Hunde gibt, die eben irgendwo sitzen und auf ein neues Zuhause warten.
 
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Emma
2. März 13:02
Das Problem kriegt man aber nicht in den Griff indem man einen Hund rettet. Im Gegenteil... Ein besserer Ansatz ist, alle Straßenhunde zu kastrieren und sicherstellen, dass es keine neuen Bedürftigen Hunde gibt. Wie oft ich höre, dass jemand einen Hund aus Rumänien hat. Fast jeder hat da mittlerweile einen. Gibt es mehr Hunde als Menschen in Rumänien? Genausogut könnte man sagen, "wieso adoptierst du nicht ein Kind anstatt eins zu zeugen?" Wobei hier die Gründe viel offensichtlicher auf der Seite der Adoption ist. Erziehung funktioniert bei Menschen einfacher als bei Hunden.
Da bin ich absolut deiner Meinung, es ist wichtig dass stattlich festgelegt wird dass die Hunde kastriert und sterilisiert werden. Wir haben selbst ein Tierheim in Spanien und finden immer wieder Rasse Hunde die nicht mehr für die Zwecke der Menschen passen und dann ausgesetzt werden, oder Weihnachtsgeschenke oder ähnliches. Das erste was passiert ist Kastration und die anderen wichtigen Dinge die getan werden müssen. So kann man was dagegen tun. In Tierschutzvereinen werden die Tier kastriert und es wird aktiv dagegen vorgegangen. Aber das geht natürlich nicht sehr schnell, wenn weiter fest davon ausgehen dass die einzige sinnvolle Lösung ein Hund aus der Zucht ist und die meisten haben nicht die Geduld zu einem guten Züchter zu gehen... Grundlegend, ist es leider gesetzlich nicht geregelt, ob Qualzuchten oder private Welpen Zucht... Ein gutes Beispiel ist die Niederlande... wo aktiv vom Staat aus dagegen vorgegangen wird. Das ist ein Lösungsansatz.
 
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Dogorama-Mitglied
2. März 13:09
Ich verstehe schon, warum es wichtig ist, Hunde zu züchten, wenn es um Therapie, Sport oder Sonstiges geht. Dagegen möchte ich auch überhaupt nichts sagen. Die ursprüngliche Frage des Beitragsverfassers war ja, warum es heute immer noch bevorzugt wird, Hunde vom Züchter zu holen. Ich habe in meinem Post halt einfach meine Meinung dazu abgegeben, wenn das Gegenteil der Fall ist und dass ich das eben nicht gut finde. Ich wollte damit jetzt nicht alle Züchter über einen Kamm scheren. Ich habe mich damit auch eher automatisch auf die normale Privatperson bezogen und meinte ganz allgemein dazu, dass es in solchen Fällen eben noch andere Möglichkeiten gibt, wenn man sich ein Tier zulegen möchte, da es genug Hunde gibt, die eben irgendwo sitzen und auf ein neues Zuhause warten.
Meine erste Antwort auf die Frage. Jede normale Privatperson hat das Recht individuell zu entscheiden, was zur eigenen Lebenssituation passt. Auch Menschen die Therapiehunde usw. suchen sind normale Privatpersonen, die werden auch ein ganz normales Bewerbungsverfahren anleiern müssen, um einen Hund zu bekommen. Was passiert mit einem Hund, der im TS lieb und nett ist, in eine Familie kommt mit zB Kindern und da, nicht mehr lieb und nett ist? Dann kommt vielleicht erstmal der Trainer_In oder der Therapeut_In, und wenn nichts hilft, was dann? Was nicht bedeutet das es auch bei einem Zuchthund nicht so ausgehend könnte, keine Frage. Aber qualifizierte Züchter schauen sich das Gesamtpaket der Bewerbenden an und noch bessere Züchter_Innen, lassen die Welpen zur Welt kommen und warten ab, in welche Richtung der Hund sich entwickelt und entscheiden dann.
 
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Emma
2. März 13:13
Es gibt die Zucht der Erhaltung der Rassen. (Qualifiziert) Dann gibt es Vermehrer und Qualzuchten. (Unqualifiziert) Angebot und Nachfrage, reine Marktwirtschaft. Es gibt hier in diesem Thread keinen, zumindest keinen der zugibt, dass es legitim sei. Einen Rassehund (aus der qualifizierten Zucht) bekommt nicht jeder, man muss sich bewerben, der Züchter/die Züchterin suchen anhand des Welpen den passenden Besitzer_in aus. Das missverstehen einige, gewollt oder nicht gewollt.
Das weiß ich und ich kann das super unterscheiden. So ist es ja bei allem. Angebot und Nachfrage. Jetzt ist nur die Frage wo die Lösung ist... in Frage stellen. Ein qualifizierter Züchter weiß was er tut hoffe ich und wird eben einen passenden Besitzer finden, es gibt Wartelisten und ähnliches. Der Tierschutz achtet auch darauf, das ist einfach wichtig. Also sind wir doch sowieso alle einer Meinung... Und trotzdem findet es weiter statt, es ist fast schon selbstverständlich für eine normale Privat Person, die das Tier nicht für Ausbildungszwecke braucht, trotzdem einfach eine süße Rasse auszuwählen... anstatt in ein Tierheim zu gehen. Ein Tierheim in der Nähe ist immer noch besser als beim Nachbarn der schon wieder 13 Welpen hat. Oder ein Tierschutz aus dem Ausland ist auch besser als das. Denn dann würde der „Hobby“ (Geldgier) Züchter, auch nicht mehr auf seine Kosten kommen und das ganze würde eingestellt werden, wenn niemand mehr bei den süßen kleinen ganz außer sich ist, weil sie eben so süß sind und ganz ins er Nähe und so einfach. Ich habe mich ja wie schon erwähnt nicht auf diesen Thread an sich bezogen. Aber das Menschen immer die Zucht rechtfertigen wollen ist einfach frustrierend, wenn man mit Straßen Tieren arbeitet... Ich kann auch hier nochmal das System in den Niederlanden loben, da staatlich dagegen vorgegangen wird, müssen wir uns nicht mehr auf den Menschenverstand verlassen :)
 
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Marion
2. März 13:23
Okay das ergibt Sinn. Aber das gibt's bei TS Hunden genauso. Wir retten auch Rassehunde. Ich habe hier eine Plfegestelle und kann dementsprechend den Leuten auch ein gutes Bild vom Hund unterbreiten. Sie können zuvor 10 mal zum spazieren vorbeikommen und gucken ob es ihnen passt
Das ist natürlich schön. Ich habe auch eine Hündin aus dem Tierschutz, ich hatte leider nur Fotos vorher und konnte sie nicht kennenlernen, da ich sie direkt aus dem Transporter übernommen habe. Das würde ich für Hundeanfänger zum Beispiel problematisch finden, sie war zwar "erst" 4 Monate alt (aus der Zucht kann man sie 2 Monate jünger übernehmen und hat sie daher schon in der Prägephase) aber sie war außerordentlich anstrengend und extrem willensstark. Ich habe wirklich Ahnung von Hundeerziehung, aber selbst ich hatte meine liebe Mühe, sie zu erziehen. Für einen weniger erfahrenen Halter wäre sie definitiv der völlig falsche Hund gewesen. Zudem hat sie leider eine Mittelmeerkrankheit. Ohne Symptome Gott sei Dank, ich hoffe, das bleibt so. Ich bin sehr dafür, Hunde zu retten, habe aber auch Verständnis dafür, wenn jemand lieber einen Hund vom Züchter haben möchte. Dass man sie bei euch erst kennenlernen kann, ist wirklich ein großer Vorteil!
 
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Marie
2. März 13:50
Meinst du, das verstehe ich nicht? Dass Hunde z. B. als Therapiehunde gezüchtet werden, sollte meiner Meinung nach der einzige Grund sein, warum man diese Tiere züchtet. Ich als Privatperson allerdings kann genauso gut einen Hund adoptieren, sei es aus dem Tierheim, aus dem Tierschutz etc.! Deswegen muss ich trotzdem noch lange nicht toll finden, dass unnötig Tiere gezüchtet werden, welche ihr ganzes Leben lang an ihrer überzüchteten Rasse leiden.
Therapie/Assistenzhunde is ja nur ein Feld wo Hunde mit dem Menschen arbeiten. Jagdhunde sind auch so ein Thema, Polizeihunde oder Menschen die einen bestimmten Hundesport machen wollen. Mit nem Herdermix aus dem Auslandstierschutz stelle ich mir Obedience sehr schwierig vor. Oder Mantrailing. Natürlich könnte man argumentieren das man diese Hobbys nicht unbedingt braucht und es reicht wenn man gemütlich durch den Wald spaziert, aber das is nicht für jeden so. Außerdem sind Hunde aus seriöser Zucht mit guter Sozialisation kalkulierbarer. Bitte nicht falsch verstehen. Jeder Hund ist ein Individuum und es gibt Ausreißer, aber bei meiner war mir zum Beispiel bewusst das Akitas ursprünglich Jagdhunde ( Solitärjäger auf Reh, Wildschwein und Bär) waren und dementsprechend Eigenschaften mitbringen. Ich hab mich drauf eingestellt und arbeite daran sie Rassegerecht auszulasten. Bei Mischlingen vom Tierschutz ist das sehr oft schwieriges Terrain und vor allem gibt es viele Herdenschutzmischlinge die in den Händen von jemandem der sich nicht damit auskennt Bzw. Nicht bereit ist/in der Lage den Hund artgerecht auszulasten und zu führen ne echte Zeitbombe werden. Und dann landen sie doch wieder im Tierheim. Zwar in Deutschland aber da blockieren sie oft als schwer vermittelbar Kapazitäten. Ultimativ wird nur anders herum ein Schuh draus. Wenn man die Problematik in Herkunftsland in den Griff kriegt, dort die Tiere kastriert und die Leute für den richtigen Umgang mit dem Hund sensibilisiert. In Deutschland würde ein Hundeführerschein helfen um zu verhindern das Leute Spontankäufe machen die dann im Tierheim landen weil sie zu schwierig sind oder nicht mehr ins Leben passen. Außerdem kann man auch besser Entscheidungen treffen wenn man ein grobes Verständnis dafür mitbringt was für einen Hund man sich ins Haus holt mit welchen Veranlagungen. Aber das bashing von Leuten die einen Hund vom Züchter haben macht’s definitiv nicht besser.