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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 22. März

Von Ups-Würfen und der Corona Zeit

Nachdem im Geburt-Thread der Hinweis kam, wir dürften unsere Diskussion in einen eigenen Thread verlegen, möchte ich hiermit gerne diese Option nutzen und hoffe, die Moderation erlaubt auch eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema im Allgemeinen. Ich würde gerne insbesondere auf folgende Aspekte eingehen und hoffe auf regen Austausch der Mitglieder. 1. Wie teuer darf ein Ups Wurf sein? 2. Kann man Ups Würfe rechtfertigen? 3. Lässt sich erkennen, ob ein Wurf wirklich ein Unfall war? 4. Ab wann macht ein Wurf Profit? Wie wirkt sich Corona darauf aus? (Zucht im Verein vs Vermehrerei) 5. Gesundheitsgefahr bei Würfen, deren Eltern keine Zuchtzulassung haben? Oder sind Mixe gesund? 6. Mixe = Anfängerhunde oder Überraschungspakete? 7. Wie kontrollieren Vereine Züchter und braucht man das? (Interessant für diejenigen, die denken, Papiere seien unwichtig) Mir ist bewusst, dass diese Fragen teilweise in eine bestimmte Richtung gehen, dies soll aber nur zum Diskurs anregen. Vielleicht sieht hier ja jemand dem Ganzen entspannt entgegen. Vielleicht möchte jemand etwas hinzufügen oder nur seine Meinung äußern. Alles in allem macht mich der Hundemarkt momentan einfach traurig.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 19:53
Was haben Showrichter mit nem anständigen Rassestandard zu tun? Ein Züchter sollte doch wohl an sich in der Lage sein, einen falschen oder krankhaften Rassestandard zu erkennen und nicht zu unterstützen. Und dann auch den Mut, zu keiner Show zu gehen oder ohne Titel nach Hause. Das wäre übrigens ein Aspekt eines 'verantwortungsvollen' Züchters.
Bitte les noch Mal. Der Rassestandard hat sich von Beginn an nicht groß verändert, ber die Showrichter haben die Übertypisierung unterstützt. Die Leute orientieren sich an den Showsiegern und nutzen diese für die Verpaarungen. Und das ist das Problem
 
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Sonja
26. Juni 19:58
Man kann es noch nicht testen, das stimmt. Aber man weiß mit ziemlicher Sicherheit, dass es vererbbar ist. Demnach wäre es, wenn man als Züchter wirklich an Gesundheit orientiert ist, verantwortungsvoll, Tiere, bei denen es auftritt, aus der Zucht zu nehmen, ebenso wie alle Nachkommen. Das ist zwar noch lange kein Garant dafür, dass man es ausmerzt, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Dass das natürlich Geld kostet und im Zweifel ne Zucht ruiniert, steht auf einem anderen Blatt, wäre halt 'nur' der Gesundheit zuträglich.
Ich weiß, dass andere Rassen das Problem hält auch haben. Aber gerade bei den englischen Bulldoggen finde ich es erschreckend, dass es da zum Grundwissen von relativ unbedarften Haltern gehört, wie man Head Bobbing von einem epileptischen Anfall ganz gut unterscheiden kann und welche Maßnahmen den Tremor im Allgemeinen bessern können.
 
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Nicole
26. Juni 20:00
Besser hätte ich es nicht zusammen fassen können 👍
 
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Sonja
26. Juni 20:28
Bitte les noch Mal. Der Rassestandard hat sich von Beginn an nicht groß verändert, ber die Showrichter haben die Übertypisierung unterstützt. Die Leute orientieren sich an den Showsiegern und nutzen diese für die Verpaarungen. Und das ist das Problem
Ich kann der ganzen Argumentation nicht folgen. Ich fasse nochmal zusammen:
Der Dachverband FCI ist für Rassestandards zuständig.
Der VDH als Deutscher Vertreter genehmigt Zuchtstätten und bildet Züchter aus.
Der VDH ernennt Zuchtrichter und bildet diese auch aus.
VDH-anerkannte Zuchtrichter schaffen es, durch ihre eigenwillige Auslegung der Rassestandards des FCI eine, ich nenne es jetzt mal Verwässerung des Rassestandards zu erreichen.
Züchter im VDH passen sich diesen Zuchtrichter-Rassestandards an, um Titel zu bekommen und die Masse der Leute zu bedienen, die eben das toll findet, was eigenwillige Zuchtrichter aus Rassestandards machen.
Dann frag ich mich aber, wenn der FCI und der VDH das zulassen, was genau deren ureigenste Aufgabe wäre.
 
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Tanja
26. Juni 20:50
Ich würde nicht nur erkrankte sondern auch Hunde aus der Zucht nehmen, die Verhaltensauffällig sind.
Schönheit und Gesundheit sind eben nicht alles🤔
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 21:13
Ich kann der ganzen Argumentation nicht folgen. Ich fasse nochmal zusammen: Der Dachverband FCI ist für Rassestandards zuständig. Der VDH als Deutscher Vertreter genehmigt Zuchtstätten und bildet Züchter aus. Der VDH ernennt Zuchtrichter und bildet diese auch aus. VDH-anerkannte Zuchtrichter schaffen es, durch ihre eigenwillige Auslegung der Rassestandards des FCI eine, ich nenne es jetzt mal Verwässerung des Rassestandards zu erreichen. Züchter im VDH passen sich diesen Zuchtrichter-Rassestandards an, um Titel zu bekommen und die Masse der Leute zu bedienen, die eben das toll findet, was eigenwillige Zuchtrichter aus Rassestandards machen. Dann frag ich mich aber, wenn der FCI und der VDH das zulassen, was genau deren ureigenste Aufgabe wäre.
Aber da sind wir doch einer Meinung? Ich sage nur, dass der vdh schon schon Schritte in die richtige Richtung unternommen hat, der Wandel aber dauern wird
 
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Nicole
27. Juni 06:29
Leider ist die separate ZZL-Prüfung mit Wesensteil noch nicht überall verpflichtend.

Aber da stimme ich euch uneingeschränkt zu.
Wesen ist für mich nach Gesundheit noch wichtiger wie ein Phänotyp.

Immerhin müssen doch die meisten Hunde auch einfach nette Familienhunde werden.
(Und natürlich ist das je nach Rasse auch nicht überall gleich)

Aber wenn man mal diverse Standards quer liest ist eigentlich im Verhalten Aggressivität oder Ängstlichkeit immer unerwünscht.
 
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Nicole
27. Juni 06:44
Ich kann der ganzen Argumentation nicht folgen. Ich fasse nochmal zusammen: Der Dachverband FCI ist für Rassestandards zuständig. Der VDH als Deutscher Vertreter genehmigt Zuchtstätten und bildet Züchter aus. Der VDH ernennt Zuchtrichter und bildet diese auch aus. VDH-anerkannte Zuchtrichter schaffen es, durch ihre eigenwillige Auslegung der Rassestandards des FCI eine, ich nenne es jetzt mal Verwässerung des Rassestandards zu erreichen. Züchter im VDH passen sich diesen Zuchtrichter-Rassestandards an, um Titel zu bekommen und die Masse der Leute zu bedienen, die eben das toll findet, was eigenwillige Zuchtrichter aus Rassestandards machen. Dann frag ich mich aber, wenn der FCI und der VDH das zulassen, was genau deren ureigenste Aufgabe wäre.
Ich glaube da ganz fest dran, dass auch bei der FCI jetzt mit neuem Frontmann noch etwas mehr geschieht und was ich bisher so verfolgt habe tut sich da auch verschiedenes, aber Änderungen passieren natürlich nicht über Nacht.

Durchlaufen immer diverse Gremien und Stationen auf dem Weg zur Veränderung.

Und ja natürlich die FCI steht oben drüber, aber Standardänderungen sind immer noch Sache des Standardgebenden Landes wenn ich korrekt informiert bin.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 07:01
Das hört sich ja gut an, aber darf ich fragen wieso ihr euch zur Zucht entschieden habt und warum ihr euch gegen Verein entschieden habt? Gerade im Bezug auf Zuchttauglichkeitsprüfung und Untersuchungen
Um meinen Hund zur Zuchttauglichkeitsprüfung zu unterziehen...brauch ichbkeinen Zuchtverein....da brauch man 1- 2 gute Tierärzte....die eine knapp 3-4 km weg, der Andere 10km weiter weg.
Beide haben Elly ausgewertet und sämtliche Erbkrankheiten ausgeschlossen !!!
Wir haben beide den Parargraphen 11 gemacht , sowie Sachkundenachweis für Hundepension etc. .
Zur Zucht entschlossen haben wir uns aus der Liebe zur Rasse und da wir selbst aus jedem Wurf einen behalten haben.
Dazu kommt das wir vor 3 J. einen Bauernhof mit Scheune, Stallungen und 2800qm befriedetem Gelände wohnen.
Mit 3 Pony, 3 Pferden, 2 Flaschenlämmer sowie Gustav Ganter (Toulouser Gans) & Gabi Gans (weisse Hausgans).
Wir sind beide Frührentner und haben halt auch 24 Stunden am Tag Zeit um uns um unsere Tiere zu kümmern.
Wären wir berufstätig, hätten wir auch keinen Wurf, da hätten wir beide keine Ruhe.
Zuchtvereine sind meiner Meinung nach....das sag ich jetzt mal lieber nicht, 😉 ☝☝☝
Schon mal negativ Schlagzeilen zum Deutschen Schäferhund gehört.....oder über Verbote wegen häufigen Beissattacken, oder wegen Qualzucht u. Überzüchtung....Nein, wirste auch nicht...der Deutsche Schäferhund Zuchtverband ist mit einer der mächtigsten Verein Deutschlands...mehr brauch man da auch nicht zusagen.....ich glaube du weisst was ich meine, wenn du dich so sehr mit dieser Materie beschäftigst.
Stehe dir gerne zur Diskussion im privaten Chat zur verfügung.
Bin mal gespannt was hier jetzt noch so kommt
 
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Elisabeth
27. Juni 07:09
Ich möchte dem Beitrag noch Kritik an der Züchtung schwer erbkranker Rassen hinzufügen. Brachyzephale Hunde wie Pekinesen, Mops oder Französische Bulldoggen sollten so wie es im Moment passiert meiner Meinung nach gar nicht mehr gezüchtet werden. Selbst ein verhältnismäßig gesunder Mops hat eine stark eingeschränkte Lebensqualität. Denn von den Züchtern werden Folgen der Qualzucht als "rassetypisch" verkauft. Ich habe zwei Pekinesenmixe aus dem Tierschutz und eine hat immer Atemgeräusche und leidet noch bei Spaziergängen um Mitternacht im Sommer.
Ich würde mir wünschen dass zur Rassegesundheit wieder mehr Hunde mit Nase eingekreuzt werden.
Dass einfach das Bild der Rasse wieder hin zum gesunden Hund korrigiert wird, auch wenn sie dann vielleicht ganz anders aussehen.
Denn was diese Hunde ihr Leben lang erleiden müssen ist Tierquälerei.
Ich würde mir wünschen dass es deutlich strengere Kriterien für die Gesundheit gibt und dass z.B richtige Hundenasen zur Zuchtvorraussetzung werden.
Und selbst dann gäbe es Hunde wie meine kleine, die ansatzweise vernünftig aussehen, aber es gesundheitlich schwer haben.