Zu den Fragen:
1. Preis: ich denke ähnlich wie ein Tierschutzhund als reine Absicherung
2. Rechtfertigung: jein. Ja, wenn wirklich aufgepasst wurde und es einfach ein unglücklicher Zufall war (ich würde keine Abtreibungsspritze geben lassen, die sind nämlich nicht ohne und der Hund muss es ja nicht ausbaden, wenn es im Endeffekt mein Fehler war). Nein, wenn es einfach aus Unfähigkeit und/oder Dummheit passiert ist.
3. Erkennung: naja, wenn die Elterntiere verheimlicht oder falsch angegeben werden, kommt es auf das Erscheinungsbild des Welpen an, auch ob die Welpen überhaupt als Rassehunde verkauft werden und welche Rassen da als Eltern mitgemischt haben.
4. Profit: das kommt darauf an, wie Mutterhündin und Welpen gehalten, unterstützt und groß gezogen werden. Auch auf die Wurfgröße. Ich denke ein durchschnittlicher Otto-Normal-Halter kann da durchaus viel Geld machen, gerade durch Corona ist die Nachfrage unglaublich gestiegen und damit auch die Preise durch die Decke gegangen. Da wird dann häufiger Mal ein weiches Tuch in ne Kiste geworfen und man guckt, dass die Welpen halt irgendwie groß werden. Da wird nicht unnötig in Wissen oder Ausstattung investiert.
Zucht in nem Verein ist - je nach Zuchtordnung und Umsetzung dieser - nicht sonderlich weit von Vermehrerei entfernt (da gibt's halt auch Formulierungen wie ...sollte jährlich nur einmal gedeckt werden... oder es interessiert keinen, was da drin steht, Papiere gibt's trotzdem).
5. Gesundheitsgefahr: sehe ich als sehr hoch an. Da bei Ups-Wurfen ja in der Regel keine seriösen Züchter dabei sind, ist meist noch nichtmal bekannt, dass da überhaupt Anforderungen da sind. Welcher Hundehalter lässt schon professionell auf HD, ED und sonstiges testen. Geschweige denn, dass da überhaupt einer Ahnung von Erbkrankheiten hat. Mixe sind auch nicht gesünder als der Rest, solange es sich nicht gezielte und kontrollierte Züchtung handelt.
6. Anfängerhund/Überraschungspaket: kommt einerseits auf die Rassen und das Wesen der Eltern an. Sicherlich ist Hütehund x Hütehund zumindest charakterlich nicht so weit von nem Hütehund entfernt wie z.B. Bulldogge x Husky. Auch äußerliche Merkmale werden sich bei ähnlichen Rassen/Typen keine sonderlich en Außreißer produzieren.
7. Vereinskontrolle: ich kenne nur drei Extreme: gar keine Kontrolle, Mauschelei und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Man kann zwar Gesundheitscheckups nur bei bestimmten Tierärzten/Institutionen machen lassen, aber auch da braucht es nur ein faules Ei. DNA-Profil ist ein Muss.
Man braucht keine Vereine, sondern verantwortungsvolle, gebildete Züchter. Um eine Rasse zu betreuen, braucht es eine gute Organisation irgendeiner Art, sei es ein Verein oder nur ein loser Zusammenschluss von Züchtern.
Papiere sind inzwischen in den meisten Fällen hübsche Papiere, die sich jeder auf dem heimischen PC bauen und dem Farbdrucker ausdrucken kann. Insofern sagen Papiere nichts mehr aus. Wichtig ist, was dahinter steht: das Achten auf Gesundheit, Züchterwissen, Aufzucht, die Entwicklung und Bewahrung der Rasse.