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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 22. März

Von Ups-Würfen und der Corona Zeit

Nachdem im Geburt-Thread der Hinweis kam, wir dürften unsere Diskussion in einen eigenen Thread verlegen, möchte ich hiermit gerne diese Option nutzen und hoffe, die Moderation erlaubt auch eine kritischere Auseinandersetzung mit dem Thema im Allgemeinen. Ich würde gerne insbesondere auf folgende Aspekte eingehen und hoffe auf regen Austausch der Mitglieder. 1. Wie teuer darf ein Ups Wurf sein? 2. Kann man Ups Würfe rechtfertigen? 3. Lässt sich erkennen, ob ein Wurf wirklich ein Unfall war? 4. Ab wann macht ein Wurf Profit? Wie wirkt sich Corona darauf aus? (Zucht im Verein vs Vermehrerei) 5. Gesundheitsgefahr bei Würfen, deren Eltern keine Zuchtzulassung haben? Oder sind Mixe gesund? 6. Mixe = Anfängerhunde oder Überraschungspakete? 7. Wie kontrollieren Vereine Züchter und braucht man das? (Interessant für diejenigen, die denken, Papiere seien unwichtig) Mir ist bewusst, dass diese Fragen teilweise in eine bestimmte Richtung gehen, dies soll aber nur zum Diskurs anregen. Vielleicht sieht hier ja jemand dem Ganzen entspannt entgegen. Vielleicht möchte jemand etwas hinzufügen oder nur seine Meinung äußern. Alles in allem macht mich der Hundemarkt momentan einfach traurig.
 
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Dogorama-Mitglied
21. Juni 09:10
Also ich will mal ganz deutlich klarstellen, dass in meinen Augen kein Hund weniger Wert ist als ein anderer auf Grund von Papieren etc, jeder einzelne Hund ist es Wert geliebt zu werden!!

Aber es geht doch ums Tierwohl. Wie unten angesprochen, fehlt den Upslern halt leider oft die Erfahrung für das Ganze, eben auch um später die wirklich geeigneten Menschen für ein gutes Team, dass dann auch Zukunft hat, zu finden. Deshalb die Diskussion weshalb und wie man es vlt gar nicht so weit kommen lassen kann. Natürlich steht den Welpen, wenn es doch soweit gekommen ist, die absolut beste Versorgung und Fürsorge zu!!

Außerdem hängen Ups-Würfe und die Corona-Geldmache in meinen Augen leider mehr zusammen als mancher vlt denkt. Denn wenn ich Formulierungen höre wie "ich weiß nicht, wie das rauskommen konnte, wir wollten eigentlich nur Fellfarbe XY, ich war beim Deckakt dabei.." dann bezweifle ich sehr stark, dass das ein Versehen war, als was es aber deklariert wird. (Werde keine Namen nennen oder persönliche Nachrichten veröffentlichen).

Ich hab auch stark das Gefühl, den Befürwortern der Zucht wird hier oft unterstellt, sie seien nur auf einen Titel scharf und meinen ihre Hunde wären was besseres. Dabei hat es bei uns z.B. ganz andere Gründe, weshalb wir uns für eine Zucht entschieden haben. Da es unser erster eigener Hund ist und wir die besten Voraussetzungen haben wollten, dass wir dem gerecht werden können, also möglichst genau einschätzen können was uns erwartet. Außerdem soll sie auch für bestimmte Zwecke eingesetzt werden, was auch dem Wesen und Zuchtziel der Rasse entspricht und für uns genau passt. Einen Tierschutzhund hätten wir uns schlicht und einfach nicht zugetraut. Plus alles was eben gerade abgeht, hatte ich zu viel Angst an die falschen Leute zu geraten und habe deshalb die Finger von Privatverkäufen gelassen.
 
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Uschi
21. Juni 09:21
Meine Meinung zu dem Thema ist vielleicht krass aber man kann sehr viele Probleme ausschalten wenn der Rüde oder Hündin kastriert /sterilisiert ist.!! Wir wohnen mit 4Einheiten zusammen über mir wohnt eine nette Familie mit Pudel 🐩 Rüde meine Hündin ist sterilisiert Gott sei Dank 😉 die beiden verstehen sich gut und sind oft bei uns .Meine Hündin ist putzmunter es geht ihr gut . Meine Freundin hat auch Hündin während ihrer Laufigkeit Fahrt sie immer weiter weg oder in den Wald 😉 überlegt aber schon sie sterilisieren zu lassen.
 
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Nicole
21. Juni 09:28
Mal andersherum beleuchtet:

Ich spreche jetzt von mir ich war ja auch nicht immer belesen und habe selbst Hunde gezüchtet oder mich mit allem beschäftigt.

Sondern in meiner Jugend kamen die Hunde auch aus allen möglichen Quellen auch durchaus unseriösen Quellen und nicht immer sind wir damit gut gefahren und ja ich gebe das ganz offen zu wir waren uninformiert und haben uns schlichtweg keinerlei Gedanken gemacht, was wir da unterstützen.

Unser erster Cocker kam von einem ungarischen Markt und es ist nur dem Vermieter unseres Feriendomizils zu verdanken, dass der Hund unseren Urlaubsaufenthalt dort überlebt hat. Der pseudoimpfpass war natürlich nicht mal das Papier wert auf dem er gedruckt war.

Dennoch ist dieser Hund quasi uralt geworden, trotz schwerem Unfall den er mit etwa 2 Jahren erlitten hat und er war eine Seele von Hund.

Unser zweiter Cocker hatte vermeintliche ,Papiere‘ bei genauer Betrachtung war es aber auch nicht mehr wie ein großer Hundehändler der neben Cockern auch noch diverse andere Rassen angeboten hat. Der Stammbaum gut genug zum hintern wischen aber immerhin gechippt und geimpft war das Tier ordentlich.
Und wurde ebenfalls bis auf alterszipperlein gesunde 14 Jahre alt. War aber charakterlich eher schwierig und eigentlich viel zu schwierig für junge unbedarfte Mädchen wie uns und auch unsere Eltern waren wenig erfahren in Sache Hund.
Aber immerhin war er zumindest sozialverträglich aber eben überhaupt nicht leichtführig.

Hund Nummer 3 kam dann von privat ob UPS oder bewusst vermehrt kann ich im Nachhinein nicht mehr genau sagen, und war unserer schwierigster Fall. Sollte Omas neuer Begleiter werden was kleineres easy zu Händeln.
Was soll ich sagen:
Deprivationsschaden viel zu früh von Mama und Geschwistern getrennt. Lies sich nicht anfassen oder anleinen, brauchte keine Menschen und auch nur bedingt sehr ausgewählt andere Hunde.
Dieser Hund hat mich mehr Schweiß und Tränen gekostet wie jeder andere. Harte Schule. Habe ich viel gelernt ja habe ich und die harte Arbeit hat sich ausgezahlt er wurde unser Time-Sharing Modell. Arbeits- und Trainingspflicht bei mir und meiner Schwester
Aufenthaltsort bzw. Verwahrpflicht bei Oma aber klassischer Mehrgenerationen Haushalt also Aufgabenteilung jeder so wie er es halt kann.
Mit 8 Auffälligkeiten an Blase und Niere.
Immer mal wieder irgendwelche kleineren Zipperlein mittlerweile hat aber alles in allem nichts dramatisches.

Dann gab es da noch Luzie den Hund von Onkel und Tante Bauernhof Mix. Treue Seele Braves Tier, problemlos, meine Tante war TA Helferin, wurde auch relativ gesund alt.

Dann gibts noch den Kleinen Tierschutz Mix von meiner Schwester. Auslandtierschutz.
Im Großen und Ganzen ein okay Hund.
Beschreibung zur möglichen Endgrösse absolut daneben geschossen. Beschreibung von Charakter im Nachhinein gesehen eher mangelhaft verpackt. Aber durchaus gelehrig.
Kam per Flugpaten in ner Luxusbox an verglichen mit anderen die ebenfalls am Flughafen abgeholt wurden so, dass wir noch vor Ort die Box mit sehr viel größeren Hunden drin getauscht haben.

Die jetzige Hündin meiner Eltern ebenfalls Auslandstierschutz-TS. Diesmal mit Transport über mehrere Tage.
Kam mit total entzündeter relativ frischer Kastranarbe an knappe 6 Monate alt.
Verliert mit knapp 8 so langsam ihre Sehkraft.
Hat knapp ein Jahr lang gebraucht um nicht mehr auf jeden Läufer oder ins Hundekörbchen zu pinkeln.
Aber auch hier Glück gehabt was den Grundcharakter angeht.

Meine Whippets stammen alle aus VDH oder FCI Zuchten.
Es waren nach meinem heutigen Standard schlechtere aber auch durchaus gute Zuchten dabei und auch hier gab es Hunde die eben nicht für meinen sich erst viel später entwickelten Wunsch selber mit ihnen zu züchten geeignet waren.

Warum erzähle ich euch das alles.
Wir würden heute mit unserem jetzigen Wissen keine unlauteren Quellen mehr unterstützen weder in die eine noch in die andere Richtung.

Wir würden viel genauer hinsehen und das ist es auch was es braucht sowohl im TS im Vermehrer oder Ups-Bereich als auch in der Kontrollierten Zucht.
 
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Daniela
21. Juni 10:22
👍😂
Schon wieder weg
 
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Silke
21. Juni 10:24
Ich finde immer das es jeder so machen sollte wie er es möchte. Wenn jemand einen Hund aus dem Ausland adoptieren möchte ist das für mich ok. Für mich kommt das aus mehreren Gründen nicht in Frage. Als ich diese Gründe hier mal genannt habe wurde ich als Rassist beschimpft. Was ich überhaupt nicht verstanden habe weil der Hauptgrund ist das ich ein Kind habe und mir da nicht so eine Wundertüte ins Haus holen möchte. Desweiteren hatte ich vor einiger Zeit mal kurz überlegt da Attila ja auch nicht mehr der jüngste ist ob der nächste Hund überhaupt aus einer Zucht kommen muss mit Papieren und allem drum und dran. Weil ich überhaupt nicht mehr die Ansprüche an einen Hund habe wie früher was die Leistung und den THS angeht. Aber ja es muss ein Hund aus einer vernünftigen Zucht sein allein schon wegen der Gesundheit. Und ich möchte einfach einen Hund der wesensfest und einen bestmöglichen Start ins Leben hatte. Viele denken vielleicht das es egoistisch ist aber ich möchte einen Hund der mit Familientrubel klar kommt und nicht einen der schon 1000 Baustellen mitbringt. Ich denke einfach das man da mit einem Welpen vom Züchter die bestmöglichen Chancen darauf hat. Und dafür bin ich bereit auf einen Welpen zu warten und auch einen angemessenen Preis zu bezahlen.

Ein Ups Welpe kommt mir sowieso nicht ins Haus. Egal ob sich da jemand finanziell dran bereichern will oder nicht.
 
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Daniela
21. Juni 10:46
Meine Nachbarin hat nen UPS welpen Kangal Mischling .sie ist superlieb .aber mittlerweile kosten Mischlinge an die 1000 Euro und mehr UPS hin oder her ist das viel Geld .Wir hatten einen reinrassigen hund von welpe an.Züchter vom vdh .Dusty hatte ständig irgendwas anderes an Krankheiten
 
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Tanja
21. Juni 10:46
Gibt genug Vereine, die gewerbliche Zucht verbieten. Dazu kommt die Menge an Vorbereitung für die Zuchttauglichkeit, bis man soweit ist hat man mehrere tausend Euro investiert. Die allerwenigsten Züchter machen im Verein wirklich Gewinn. Über Gesundheitsprobleme in der Vereinszucht lässt sich wieder streiten - hier hat man wenigstens eine Datenbank und Augen darauf, während (ich nenne sie Mal) Privatzüchter niemanden etwas melden müssen und Narrenfreiheit genießen
Sehr viele Vereine und Clubs verbieten das reine Gewerbe. Trotzdem muss man da unterscheiden. Auch eine Liebhaber/ Hobbyzucht kann oder muss ab einer bestimmten Anzahl(3 intakte Hündinnen) angemeldet werden. Egal ob man mit den Hunden züchtet.
Bei uns war gerade der Zuchtwart. Bevor dieser nicht da war, dürfen die zukünftigen Welpeneltern nicht zu Besuch kommen. Erst wenn es klar ist, dass die Welpen und auch die anderen Hunde gesund sind. Es wird auch die Mutter unter die Lupe genommen.
Bis zum ersten Wurf hat man mehrere Tausend Euro ausgegeben und mit viel Profit hat es ( zumindest bei mir) nichts zu tun.
 
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Daniela
21. Juni 10:48
Sehr viele Vereine und Clubs verbieten das reine Gewerbe. Trotzdem muss man da unterscheiden. Auch eine Liebhaber/ Hobbyzucht kann oder muss ab einer bestimmten Anzahl(3 intakte Hündinnen) angemeldet werden. Egal ob man mit den Hunden züchtet. Bei uns war gerade der Zuchtwart. Bevor dieser nicht da war, dürfen die zukünftigen Welpeneltern nicht zu Besuch kommen. Erst wenn es klar ist, dass die Welpen und auch die anderen Hunde gesund sind. Es wird auch die Mutter unter die Lupe genommen. Bis zum ersten Wurf hat man mehrere Tausend Euro ausgegeben und mit viel Profit hat es ( zumindest bei mir) nichts zu tun.
Ach das wusste ich nicht mit der Hobbyzucht .😊
 
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Tanja
21. Juni 10:50
Kann ich nichts zu sagen - es gibt aber Menschen, die ihren läufigen Hündinnen Zeugs verfüttern, welches den Geruch unterdrückt. Müsste den Namen nochmal suchen
Clorophyl oder so ähnlich. Nicht erschrecken, der Kot wird grün. Ist rein pflanzlich und gibt aber keine Garantie, dass der Rüde es nicht doch bemerkt.
 
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Tanja
21. Juni 10:53
Sicherlich ist es eine Wissenslücke, das streite ich nicht ab. Aber deswegen jemanden anzufeinden, finde ich schon recht hart. Ich stimme euch ja soweit zu, dass das alles nicht sein muss. Aber (!) nicht immer verhindert werden kann... Auch ich wünsche mir, dass gezielte Hinterhof-Massenvermehrung, aufhört und auch durchaus bestraft gehört. Das Argument der "Rassenverbesserung" bei Vereinszüchtern... Naja, dann mal los und Schluss mit Qualzuchten à la "ach die riesen Glupschaugen, die fast raus fallen sind ja sooooo niiiedlich. Die müssen noch viiel größer werden...." Sorry, da hört bei mir jedes Verständnis der Rassezucht und "Verbesserung" auf. Soll ja inzwischen Züchter geben, die mittlerweile den umgekehrten Weg gehen....
Der VDH schließt Qualzuchten schon von Ausstellungen aus. Ohne Ausstellungen keine Zuchtzulassung 🤷🏻‍♀️