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Angelique
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zuletzt 20. Okt.

Gezielte Hybridzucht/ Mischlingszucht/ Neue Rassen erschaffen

Hey ihr lieben🙋🏼‍♀️ Ich weiß der Titel wird bei einigen jetzt bereits schon das Blut zum kochen bringen jedoch finde ich es wird mal an der Zeit eine ordentliche Diskussion darüber zu führen. Gezielt Mischlinge züchten… Was spricht dafür ? Was spricht dagegen? Gezielt eine Rasse einkreuzen(bsp. Puggle) Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Selbstverständlich ist damit nicht gemeint ich lasse meine Hündin vom Nachbarsrüden decken weil sie so eine nette Hündin ist…. Es geht dabei um seriöse, gebildete Züchter mit Zuchttauglichen Hunden, die Vereineangehörig sind. Ich möchte hier definitiv keine Debatte darüber ob FCI oder Dissidenz auf irgendeine Weise besser oder schlechter ist, darum soll es hier nicht gehen. Ich bin prinzipiell überhaupt nicht dagegen gezielt Rassen zu Kreuzen, wenn es ordentlich gemacht wird. Ich finde es sollte immer einen gewissen Sinn dahinter geben genau diese Kreuzung zu züchten. Ich höre immer wieder das es doch genug Rassen gäbe auf die man zurück greifen kann aber wenn die Menschen schon immer so gedacht hätten wäre keine Rasse entstanden. Ich hoffe wir können hier eine nette und entspannte Diskussion führen🥰
 
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Andreas
11. Juli 14:36
Hybridzucht.. neue Rassen.. Mischlinge. Was ist sinnvoll? Ich sehe bei den Standards der bereits bestehenden Rassen oft Handlungsbedarf. Ganz grundsätzlich sollten zB. alle Standards, die rein das echte oder vermeintliche Schönheitsideal der jeweiligen Gesellschaft bedienen, gestrichen werden. Somit würden viele, heutige Rassen verschwinden und die Funktionalität und das Verhalten der Hunde wären wieder im Fokus.
 
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Katrin
11. Juli 14:49
Hybridzucht.. neue Rassen.. Mischlinge. Was ist sinnvoll? Ich sehe bei den Standards der bereits bestehenden Rassen oft Handlungsbedarf. Ganz grundsätzlich sollten zB. alle Standards, die rein das echte oder vermeintliche Schönheitsideal der jeweiligen Gesellschaft bedienen, gestrichen werden. Somit würden viele, heutige Rassen verschwinden und die Funktionalität und das Verhalten der Hunde wären wieder im Fokus.
Die Rassen entstanden ja ursprünglich aus dem wilden rumgemische. Ich halte die Reinrassigkeit für problematisch. Ganz besonders dort wo gesunde Rassevertreter Mangelware sind. Ich wüsste jetzt auch nicht wofür wir diese Masse an Rassen (egal ob alt oder neu) brauchen. Der Labbi zB ist mehr Begleithund wie Jagdhund inzwischen und wird sicher irgendwann ähnlich wie der Pudel fast nahezu komplett aus diesem Arbeitsbereich herausfallen. Qualzuchten weiter zu züchten bzw zurück zu züchten finde ich auch alles andere an sinnvoll und nur weil es eine Rasse so schon vor tausenden Jahren gab heißt es doch noch lange nicht das diese unbedingt weiter in dieser Form existieren muss. Mir wäre ein gesunder Schäfi, Dackel, Labbi der vom Standard abweicht echt lieber wie einer der im Standard ist und deswegen Probleme bekommt.
 
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Katja
11. Juli 15:08
Ich denke, die Rassebücher müssten wieder geöffnet werden und andere Rassen wieder ab und zu eingekreuzt werden, um den Genpool der Rassen wieder zu beleben. Seit die Hunderassenbücher geschlossen wurden und nur noch auf äußere Merkmale gezüchtet wurde und nicht auf eine Aufgabe ( Treibhund, Wachhund, Hütehund.....) geht es mit der Gesundheit der Rassehunde Berg ab. Der Inzuchtkoeffizient bei den einzelnen Rassen ist so hoch, daß praktisch alle Individuen eng miteinander verwandt sind. Die Listen der Erbkrankheiten werden somit immer länger.
 
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Annett
11. Juli 17:40
Aber man kann sich doch nicht für jeden einzelnen Anspruch und persönliche Vorstellung einen Hund zusammenbasteln ?! Mit Zucht hat das ja auch garnix zu tun. Da muss man sich sehr, sehr gut mit Genetik und vielen anderen Dingen auskennen. Da werden nicht einfach 2 Rassen verpaart, weil man von beiden die besten Eigenschaften bekommen will. Das funktioniert niemals ! Jeder wirkliche Züchter würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen !
Ich habe jetzt hier nicht alles gelesen, sorry, aber das sehe ich ganz genauso, schon gar nicht ein Border Collie und ein Papillon.🤢🙈🙈 Das geht gar nicht bei den Größenunterschieden., unglaublich.🙈🙈🙈Wenn die Hündin der Border ist (etwas anderes wäre jetzt für mein Laienverständnis bei sagen wir mal „Verpaarungen“ Tierquälerei), braucht der Papillonrüde eine Leiter. Unvorstellbar wäre, wenn die Hündin der Papillon ist. Entweder überlebt die doch kaum den Deckakt, oder spätestens dann kaum die Trächtigkeit und erst recht keine natürliche Geburt, oder sehe ich das falsch? Wenn überhaupt, sollten die verpaarten Rassen doch wenigstens annähernd die ähnliche Statur haben. Ja klar, irgendwie wäre es doch ganz schön, einen alltagstauglichen Familienhund ohne Jagd- und Hütetrieb zu haben. Früher war eine solche Rasse ja eher nicht so nötig, wie heute, wo die meisten Hunde doch eher als Hobby mit keiner bestimmten Aufgabe gehalten werden. Ständig heißt es, den Jagdtrieb muss man umleiten, ebenso den Hütetrieb oder auch die Wachsamkeit. Diese Rassen wurden aber eben mal gezielt dafür gezüchtet und sind deshalb damit auch am glücklichsten. Eine Rasse, wo man das alles nicht unterdrücken und umleiten muss, vielleicht in 2 Größen (größer und mittel), die als Familienhund mit durchschnittlichem Auslauf und normaler Beschäftigung glücklich sind, wäre schon in der heutigen Zeit meiner Meinung nach wünschenswert. Dann würde es irgendwann vielleicht auch nicht mehr so viele Hunde geben, die in den falschen Händen Fehlverhalten entwickeln, weil sie eben nicht ihrer Rasse nach artgerecht gehalten, beschäftigt und erzogen werden. Es ist halt nur die Frage, ob und wie das möglich ist und dann kommen eben auch ganz schnell die Vermehrer ins Spiel, die das Geschäft wittern. Ich habe jetzt keine Ahnung von Zucht, aber vielleicht wäre der Golden- oder Lanradoodle da kein schlechter Kandidat dafür, zumindest wenn man da keine Zwerg- oder gar Toypudel verwendet und wenn sich da wirklich nur Züchter, heranwagen, die Ahnung davon haben und von heute auf morgen wird so etwas nie gelingen, denn auch bei diesen Rassen gibt es oft Jagdtrieb. Im Gegenzug denke ich, sollten gewisse Rassen dann auch ganz verboten werden, denn die sind nur noch Tierquälerei. Selbst wenn man die versucht zurückzuzüchten, werden da noch über viele viele kranke Generationen nötig sein und am Ende wird man es vielleicht etwas mildern, aber nicht ganz beheben können.
 
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Andreas
11. Juli 18:30
Ich denke, die Rassebücher müssten wieder geöffnet werden und andere Rassen wieder ab und zu eingekreuzt werden, um den Genpool der Rassen wieder zu beleben. Seit die Hunderassenbücher geschlossen wurden und nur noch auf äußere Merkmale gezüchtet wurde und nicht auf eine Aufgabe ( Treibhund, Wachhund, Hütehund.....) geht es mit der Gesundheit der Rassehunde Berg ab. Der Inzuchtkoeffizient bei den einzelnen Rassen ist so hoch, daß praktisch alle Individuen eng miteinander verwandt sind. Die Listen der Erbkrankheiten werden somit immer länger.
oder/ und jeder Hund, der gesund und lebensfroh ein erfülltes Leben mit seiner Familie führt bzw führen kann (ohne zB Friseur und Spezialnahrung).. ist schön. Egal welche "langweilige" Fell- oder Augenfarbe(n) er zB hat, ob ein ridge seinen Rücken schmückt interessiert genausowenig, wie ob ein Ohr knickt oder wie schön mandelförmig die Augen sind..usw..
 
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Olli
11. Juli 18:56
Ich denke, die Rassebücher müssten wieder geöffnet werden und andere Rassen wieder ab und zu eingekreuzt werden, um den Genpool der Rassen wieder zu beleben. Seit die Hunderassenbücher geschlossen wurden und nur noch auf äußere Merkmale gezüchtet wurde und nicht auf eine Aufgabe ( Treibhund, Wachhund, Hütehund.....) geht es mit der Gesundheit der Rassehunde Berg ab. Der Inzuchtkoeffizient bei den einzelnen Rassen ist so hoch, daß praktisch alle Individuen eng miteinander verwandt sind. Die Listen der Erbkrankheiten werden somit immer länger.
Das Problem dabei ist nur: Mit welcher Rasse willst du die Zuchtbasis vergrößern, wenn doch die meisten Rassen von Inzucht bedroht sind? 'Krank' + 'Krank' ergibt ja nicht automatisch gesund, sondern eher 2 * 'krank'. Dazu kommt, dass die Einkreuzungen ja irgendwie passen müssen und selbst da gibt es Rückschläge. Germanische Bärenhunde wurden teilweise mit Leonbergern 'gestreckt', bis man festgestellt hat, dass 20% der Leonberger mit dem LPN1-Defekt belastet sind. Der Defekt äußert sich nach 1,5-11,5 Jahren. 'Sowas' wieder einzufangen ist schwer, wenn es keine Methoden zur Früherkennung gibt. Bei DCM kann man zum Glück testen, aber Dobermänner sind darum nicht plötzlich alle wieder gesund. Die Tibetdogge hatte durch die Abgeschiedenheit ihrer Heimat ein 'gutes Leben' und es gab einige Variationen. Große schwere Hunde begleiteten die Nomaden auf ihren Touren und bewachten die Zelte. Dann übernahm China die Verantwortung für den Rassestandard und diese ehemals gesunde Rasse, leidet nun unter starker Belefzung, übertriebener Größe, Schwere und Fellwuchs. Diese Tiere sind körperlich nicht mehr in der Lage einen Karawanentreck zu begleiten, kosten aber als 'Einzelstücke' 1 Mio $. Es gibt in der Architektur den schönen Spruch: Form follows Function. Gilt für einige Rassen heute noch, z.B. Dackel. Wenn Mensch es bei der Zucht mit der Optik nicht übertreiben würde, wäre das ein guter Anfang.
 
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Andreas
11. Juli 18:59
Das Problem dabei ist nur: Mit welcher Rasse willst du die Zuchtbasis vergrößern, wenn doch die meisten Rassen von Inzucht bedroht sind? 'Krank' + 'Krank' ergibt ja nicht automatisch gesund, sondern eher 2 * 'krank'. Dazu kommt, dass die Einkreuzungen ja irgendwie passen müssen und selbst da gibt es Rückschläge. Germanische Bärenhunde wurden teilweise mit Leonbergern 'gestreckt', bis man festgestellt hat, dass 20% der Leonberger mit dem LPN1-Defekt belastet sind. Der Defekt äußert sich nach 1,5-11,5 Jahren. 'Sowas' wieder einzufangen ist schwer, wenn es keine Methoden zur Früherkennung gibt. Bei DCM kann man zum Glück testen, aber Dobermänner sind darum nicht plötzlich alle wieder gesund. Die Tibetdogge hatte durch die Abgeschiedenheit ihrer Heimat ein 'gutes Leben' und es gab einige Variationen. Große schwere Hunde begleiteten die Nomaden auf ihren Touren und bewachten die Zelte. Dann übernahm China die Verantwortung für den Rassestandard und diese ehemals gesunde Rasse, leidet nun unter starker Belefzung, übertriebener Größe, Schwere und Fellwuchs. Diese Tiere sind körperlich nicht mehr in der Lage einen Karawanentreck zu begleiten, kosten aber als 'Einzelstücke' 1 Mio $. Es gibt in der Architektur den schönen Spruch: Form follows Function. Gilt für einige Rassen heute noch, z.B. Dackel. Wenn Mensch es bei der Zucht mit der Optik nicht übertreiben würde, wäre das ein guter Anfang.
Klasse.. ich danke Dir 🤓
 
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Eva
11. Juli 19:38
Das Problem dabei ist nur: Mit welcher Rasse willst du die Zuchtbasis vergrößern, wenn doch die meisten Rassen von Inzucht bedroht sind? 'Krank' + 'Krank' ergibt ja nicht automatisch gesund, sondern eher 2 * 'krank'. Dazu kommt, dass die Einkreuzungen ja irgendwie passen müssen und selbst da gibt es Rückschläge. Germanische Bärenhunde wurden teilweise mit Leonbergern 'gestreckt', bis man festgestellt hat, dass 20% der Leonberger mit dem LPN1-Defekt belastet sind. Der Defekt äußert sich nach 1,5-11,5 Jahren. 'Sowas' wieder einzufangen ist schwer, wenn es keine Methoden zur Früherkennung gibt. Bei DCM kann man zum Glück testen, aber Dobermänner sind darum nicht plötzlich alle wieder gesund. Die Tibetdogge hatte durch die Abgeschiedenheit ihrer Heimat ein 'gutes Leben' und es gab einige Variationen. Große schwere Hunde begleiteten die Nomaden auf ihren Touren und bewachten die Zelte. Dann übernahm China die Verantwortung für den Rassestandard und diese ehemals gesunde Rasse, leidet nun unter starker Belefzung, übertriebener Größe, Schwere und Fellwuchs. Diese Tiere sind körperlich nicht mehr in der Lage einen Karawanentreck zu begleiten, kosten aber als 'Einzelstücke' 1 Mio $. Es gibt in der Architektur den schönen Spruch: Form follows Function. Gilt für einige Rassen heute noch, z.B. Dackel. Wenn Mensch es bei der Zucht mit der Optik nicht übertreiben würde, wäre das ein guter Anfang.
Viele Krankheiten sind ja rezessiv- da würden andere Rassen dann definitiv helfen. DCM beim Dobermann und co kann man zwar testen, meines Wissens aber nur 1,2 Jahre vor dem Ausbruch.
 
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Katja
11. Juli 19:59
Viele Krankheiten sind ja rezessiv- da würden andere Rassen dann definitiv helfen. DCM beim Dobermann und co kann man zwar testen, meines Wissens aber nur 1,2 Jahre vor dem Ausbruch.
Man kann ja jetzt sehr gute Gentests machen lassen, so dass man krank plus krank ausschließen kann.
 
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Eva
11. Juli 22:10
Man kann ja jetzt sehr gute Gentests machen lassen, so dass man krank plus krank ausschließen kann.
Meines Wissens sind die Gene die DCM verursachen nicht/unzureichens bekannt- aber ich stecke nicht sehr weit drinnen in der Thematik und lasse mich da gerne vom Gegenteil überzeugen.