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Ralf
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 65
zuletzt 8. Jan.

zieht an der leine

Was macht ihr dagegen wenn ihr das Haus verlässt mit Eurem Hund und der hat nur ein Ziel zu ziehen also läuft nicht ruhig neben euch sondern am liebsten von links nach rechts und stur nach vorne hab schon mit kurzer Leine versucht so das er neben dir läuft oder einfach alle paar Meter stehen bleiben bringt alles nichts
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 20:24
Hallo Ralf,
vll. ganz hilfreich, weil einiges über die Körpersprache der Hunde drin steht, außerdem
worauf man beim Training achten sollte...

Anne Krüger:
"wenn Hunde lachen"

https://www.amazon.de/Wenn-Hunde-lachen-HarmoniLogie%C2%AE-Kommunikationstraining/dp/3440158462/ref=mp_s_a_1_1?dchild=1&keywords=anne+kr%C3%BCger&qid=1627503869&sr=8-1
 
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Sabine
28. Juli 20:37
Mein hund darf solange es nicht am der Straße ist so viel links und rechts rennen wie er will. Geh ja für ihn gassi nicht für mich 😊
Au weia... wer geht denn da mit wem spazieren?
 
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Betty
28. Juli 21:04
Au weia... wer geht denn da mit wem spazieren?
Ganz einfach, sie gehen zusammen - so wie es für sie passt 😉

Jeder hat andere Vorstellungen davon und das ist okay, solange niemand anderes gefährdet oder belästigt wird.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juli 21:08
Also man muss sich auch immer mal fragen: WARUM zieht ein Hund überhaupt? Das hat mehrere Gründe, die gleichzeitig vorkommen können: wir Menschen sind ihm schlicht zu lahm, Hunde sind zielorientiert und wollen möglichst flott von A nach B zu C zu Z. Wir kommen da kaum mit. Dann hat ein junger Hund immensen Bewegungsdrang und Energie in sich. Und Kraft. Wenn er merkt, dass er mit Krafteinsatz zum Ziel kommt (also ziehen), wird er es wieder tun, weil er damit Erfolg hatte. Dann sind junge Hunde häufig sehr triebig und, gerade in der Pubertät, oder auch bei Reizüberflutung, wird gerne mal der Kopf ausgeschaltet und dem Trieb nachgegangen. Ein Kommando kommt dann kaum noch an im Hundekopf. Hunde zum Fuß zu bewegen, bedeutet absolute Höchstleistungen zu verlangen vom Hund! Weil es wider ihrer Natur ist. Dann ist es auch eine Frage der Bindung, der Beziehung und des Respekts. Lässt er sich diese Beschränkung überhaupt gefallen? Steht man als Mensch soweit oben, dass der Hund freiwillig anpasst und folgt? Er gar nicht auf die Idee kommt, vorzulaufen? Das wäre das Optimum und dann bräuchte es auch keine Leine, aber das ist echt selten. Also muß doch ne Mischung aus Erziehung, Regeln und Bindung & Respekt ausreichen. Mit meinem sehr energetischen Labrador, 17 Monate, arbeite ich seit über einem Jahr an der Leinenführigkeit. Ich würde sagen, einzige Baustelle. Er kann Bei Fuß perfekt (inklusive stehenbleiben bzw sitzen wenn ich es tue, sogar rückwärts, links, rechts, alles. Er klebt am Knie und ist aufmerksam). Aber draußen sind die Reize höher und es treibt ihn voran. Es ist in den letzten Wochen aber tatsächlich so gut geworden, dass man fast zufrieden sein könnte und viele wären es wahrscheinlich. Ich habe alle möglichen Techniken und Methoden ausprobiert. Und dabei sicher auch Fehler gemacht. Man sollte die Leine als sanftes Kommunikationsmittel betrachten, das eher der Sicherheit dient, nicht als Kontrollmittel! Verwendet man die Leine als Druckmittel und aversiv (Leinenruck etc.) wird diese negativ verknüpft und tatsächlich als Begrenzung bzw Einschränkung verstanden. Ziehen ist dann auch ein "Wegwollen". Stattdessen könnte die Leine wie ein Lenkrad sein oder noch schöner, wie die Stäbe eines Dirigenten. Nach all den Versuchen und Methoden hat uns eigentlich nur Folgendes weitergebracht: - Ruhe und Gehorsam beim Start. Ein hektischer Hund kommt nicht vor die Tür. - Man selbst muß komplett ruhig und souverän sein. Und wenn man vorher Yoga oder Atemübungen machen muß, dann ist es eben so. - Raumverwaltung findet auch zu Hause statt. Man muss den Hund schicken und holen können. Der Hund muß wissen, dass der Mensch die Entscheidungen trifft, und zwar ohne diskutieren (intelligente Hunde neigen stark zum hinterfragen) - schon aus der Tür heraus bleibt der Hund hinter einem, erst recht auf der Treppe - dann muss man sich für sich selbst überlegen und definieren: was ist Fuss? Muß der Hund wie ein Roboter am Knie kleben oder darf er die 2m Leine ausnutzen? Bei mir darf er an lockerer Leine seinen Radius nutzen (Gassi), situativ muss er aber korrekt neben mir laufen. - um dem Hund gegenüber fair zu sein haben wir folgende Signale: -- Fuss (neben mir), alternativ Schnalzen oder Doppeltipp auf den Oberschenkel (eigentlich Grundposition mit Sitz) -- Zschtttt-Laut wenn er das Ende der Leine fast erreicht hat, BEVOR er reinknallt. Er soll die Chance haben, es richtig zu machen und nicht erst mit nem Ruck korrigiert werden müssen. Das finde ich sehr wichtig, denn so kann er sich selbst korrigieren und seine Position einnehmen -- Wenn der Zschtttt-Laut nötig wird (Timing!) und er reagiert nicht drauf (besonders in der Trainingsphase), bleibe ich stehen, lasse die Leine lockere ohne Ruck und gehe langsam zurück, RÜCKWÄRTS (nicht umdrehen wie beim Richtungswechsel! Wichtig!) und lasse auch den Hund rückwärts gehen. Bis zu der Stelle, wo er seine Position verlassen hat. Also wie ein zurückspulen auf dem Video. Richtungswechsel bringt meiner Meinung nicht viel, der Hund ist verwirrt und denkt womöglich, wir kennen den Weg nicht! ☺️ Es ist also eher wie ein Reset und ein zweiter oder dritter Versuch. Da Hunde nicht gerne rückwärts laufen, wirkt das umso mehr. -- Bleibt der Hund hinter uns stehen, bekommt er ein Weiter, nachdem er angemessen geschnüffelt und gepullert hat -- Warum ziehen Hunde nochmal? Sie wollen von A nach B. Das Ziel ist meist die nächste Schnüffelstelle. Meiner neigt dann dazu, aus dem perfekten Fuss nach vorne zu springen, um 1 Sekunde schneller an der Stelle zu sein. Das dulde ich nicht, er hat damit keinen Erfolg! Ganz wichtig. Wenn er zerrt passiert gar nichts ausser wieder Zschttt und Reset. Er kommt damit nicht zum Ziel. Stattdessen gehen wir an der Stelle vorbei! Er darf nicht hin, quasi disqualifiziert. -- Aber: wenn er irgendwo hin möchte und NICHT zieht, darf er mit einer Freigabe "Okay". Nach kurzer Zeit merkt der Hund also, dass es sich lohnt, nicht zu ziehen, um zu bekommen, was er möchte. Und der Hund merkt ebenfalls, dass wir seine Bedürfnisse respektieren. Das fördert die Bindung und er hat gar keinen Grund zu ziehen, weil er ja darf. Das mindert Frust. -- Hält man das eisenhart durch, geht das recht flott in ein paar Wochen. Je nach Dickschädel des Hundes 😉 Dazu braucht man ne ordentliche Führleine, mit Flexi geht das nicht. Man muß außerdem 100%ig auf den Hund konzentriert sein, jede Bewegung und Tendenz sehen und proaktiv handeln. Man muß quasi vorausahnen, welcher Grashalm gleich interessant werden wird. Irgendwann geht das in Fleisch und Blut über und es ist entspannter... Probier mal aus. Vielleicht ist das was für euch...
Das hast du echt super gut geschrieben und wir werden das ganze mal ab morgen umsetzen
Wir haben einen kleinen Vizsla mit 15 Wochen und da geht es manchmal auch recht durcheinander vor 🙈
Ohne Leine ist alles perfekt aber sehr oft an der Leine zieht er wie ein Ochse und will überall hin zum riechen
Die Nase ist dabei auch ständig oben was wir auch nicht wollen da er noch alles aufsaugt was er zu fassen bekommet (Steine, Blätter ,Stöcke, Schnecken 🙈
 
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Denise
28. Juli 21:10
Stehen bleiben und umdrehen macht für mich persönlich Null Sinn, denn auch im Alltag macht man Mal einen Richtungswechsel oder unterhält sich kurz, ist dann ja theoretisch "eine Strafe", wenn der Hund dies dann so gelernt hat.

Shiva war ein Schlittenhund an der Leine. Sie hat dann gelernt zu ruhen und kann sich auspowern. Beides ist wichtig, sowie eine gute Bindung, dann kann man anfangen.

Unsere Taktik, muss nicht für jeden passen. Wenn Shiva neben mir laufen soll haben wir ein extra Kommando, denn "Fuß" nutzen wir im Hundesport und hat ganz andere Prioritäten, wie ich es beim normalen Spazierengehen verlange 😊 sobald sie mich überläuft, dränge ich sie ab, sodass sie die Position neben mir hält. Viel Belohnung ist auch wichtig und natürlich Strecken, an denen sie einfach schnüffeln darf 😊
 
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Betty
28. Juli 21:14
Also man muss sich auch immer mal fragen: WARUM zieht ein Hund überhaupt? Das hat mehrere Gründe, die gleichzeitig vorkommen können: wir Menschen sind ihm schlicht zu lahm, Hunde sind zielorientiert und wollen möglichst flott von A nach B zu C zu Z. Wir kommen da kaum mit. Dann hat ein junger Hund immensen Bewegungsdrang und Energie in sich. Und Kraft. Wenn er merkt, dass er mit Krafteinsatz zum Ziel kommt (also ziehen), wird er es wieder tun, weil er damit Erfolg hatte. Dann sind junge Hunde häufig sehr triebig und, gerade in der Pubertät, oder auch bei Reizüberflutung, wird gerne mal der Kopf ausgeschaltet und dem Trieb nachgegangen. Ein Kommando kommt dann kaum noch an im Hundekopf. Hunde zum Fuß zu bewegen, bedeutet absolute Höchstleistungen zu verlangen vom Hund! Weil es wider ihrer Natur ist. Dann ist es auch eine Frage der Bindung, der Beziehung und des Respekts. Lässt er sich diese Beschränkung überhaupt gefallen? Steht man als Mensch soweit oben, dass der Hund freiwillig anpasst und folgt? Er gar nicht auf die Idee kommt, vorzulaufen? Das wäre das Optimum und dann bräuchte es auch keine Leine, aber das ist echt selten. Also muß doch ne Mischung aus Erziehung, Regeln und Bindung & Respekt ausreichen. Mit meinem sehr energetischen Labrador, 17 Monate, arbeite ich seit über einem Jahr an der Leinenführigkeit. Ich würde sagen, einzige Baustelle. Er kann Bei Fuß perfekt (inklusive stehenbleiben bzw sitzen wenn ich es tue, sogar rückwärts, links, rechts, alles. Er klebt am Knie und ist aufmerksam). Aber draußen sind die Reize höher und es treibt ihn voran. Es ist in den letzten Wochen aber tatsächlich so gut geworden, dass man fast zufrieden sein könnte und viele wären es wahrscheinlich. Ich habe alle möglichen Techniken und Methoden ausprobiert. Und dabei sicher auch Fehler gemacht. Man sollte die Leine als sanftes Kommunikationsmittel betrachten, das eher der Sicherheit dient, nicht als Kontrollmittel! Verwendet man die Leine als Druckmittel und aversiv (Leinenruck etc.) wird diese negativ verknüpft und tatsächlich als Begrenzung bzw Einschränkung verstanden. Ziehen ist dann auch ein "Wegwollen". Stattdessen könnte die Leine wie ein Lenkrad sein oder noch schöner, wie die Stäbe eines Dirigenten. Nach all den Versuchen und Methoden hat uns eigentlich nur Folgendes weitergebracht: - Ruhe und Gehorsam beim Start. Ein hektischer Hund kommt nicht vor die Tür. - Man selbst muß komplett ruhig und souverän sein. Und wenn man vorher Yoga oder Atemübungen machen muß, dann ist es eben so. - Raumverwaltung findet auch zu Hause statt. Man muss den Hund schicken und holen können. Der Hund muß wissen, dass der Mensch die Entscheidungen trifft, und zwar ohne diskutieren (intelligente Hunde neigen stark zum hinterfragen) - schon aus der Tür heraus bleibt der Hund hinter einem, erst recht auf der Treppe - dann muss man sich für sich selbst überlegen und definieren: was ist Fuss? Muß der Hund wie ein Roboter am Knie kleben oder darf er die 2m Leine ausnutzen? Bei mir darf er an lockerer Leine seinen Radius nutzen (Gassi), situativ muss er aber korrekt neben mir laufen. - um dem Hund gegenüber fair zu sein haben wir folgende Signale: -- Fuss (neben mir), alternativ Schnalzen oder Doppeltipp auf den Oberschenkel (eigentlich Grundposition mit Sitz) -- Zschtttt-Laut wenn er das Ende der Leine fast erreicht hat, BEVOR er reinknallt. Er soll die Chance haben, es richtig zu machen und nicht erst mit nem Ruck korrigiert werden müssen. Das finde ich sehr wichtig, denn so kann er sich selbst korrigieren und seine Position einnehmen -- Wenn der Zschtttt-Laut nötig wird (Timing!) und er reagiert nicht drauf (besonders in der Trainingsphase), bleibe ich stehen, lasse die Leine lockere ohne Ruck und gehe langsam zurück, RÜCKWÄRTS (nicht umdrehen wie beim Richtungswechsel! Wichtig!) und lasse auch den Hund rückwärts gehen. Bis zu der Stelle, wo er seine Position verlassen hat. Also wie ein zurückspulen auf dem Video. Richtungswechsel bringt meiner Meinung nicht viel, der Hund ist verwirrt und denkt womöglich, wir kennen den Weg nicht! ☺️ Es ist also eher wie ein Reset und ein zweiter oder dritter Versuch. Da Hunde nicht gerne rückwärts laufen, wirkt das umso mehr. -- Bleibt der Hund hinter uns stehen, bekommt er ein Weiter, nachdem er angemessen geschnüffelt und gepullert hat -- Warum ziehen Hunde nochmal? Sie wollen von A nach B. Das Ziel ist meist die nächste Schnüffelstelle. Meiner neigt dann dazu, aus dem perfekten Fuss nach vorne zu springen, um 1 Sekunde schneller an der Stelle zu sein. Das dulde ich nicht, er hat damit keinen Erfolg! Ganz wichtig. Wenn er zerrt passiert gar nichts ausser wieder Zschttt und Reset. Er kommt damit nicht zum Ziel. Stattdessen gehen wir an der Stelle vorbei! Er darf nicht hin, quasi disqualifiziert. -- Aber: wenn er irgendwo hin möchte und NICHT zieht, darf er mit einer Freigabe "Okay". Nach kurzer Zeit merkt der Hund also, dass es sich lohnt, nicht zu ziehen, um zu bekommen, was er möchte. Und der Hund merkt ebenfalls, dass wir seine Bedürfnisse respektieren. Das fördert die Bindung und er hat gar keinen Grund zu ziehen, weil er ja darf. Das mindert Frust. -- Hält man das eisenhart durch, geht das recht flott in ein paar Wochen. Je nach Dickschädel des Hundes 😉 Dazu braucht man ne ordentliche Führleine, mit Flexi geht das nicht. Man muß außerdem 100%ig auf den Hund konzentriert sein, jede Bewegung und Tendenz sehen und proaktiv handeln. Man muß quasi vorausahnen, welcher Grashalm gleich interessant werden wird. Irgendwann geht das in Fleisch und Blut über und es ist entspannter... Probier mal aus. Vielleicht ist das was für euch...
Riesen Lob dafür wie viel Mühe du dir bei deinem Kommentar gegeben hast 👏🏼👏🏼
Stimme Vielem zu! Besonders dem Punkt zum Signal bevor der Hund das Leinenende erreicht hat. Das hat bei uns extrem viel bewirkt :)

An manchen Tagen ist unsere Hündin der Pubertät geschuldet ein bisschen aufgeregter und tendiert allein dadurch eher zum „Drang nach vorne“. Bei Ihr hilft es einfach mal hin und her zu pendeln, bis sie ruhiger ist. Also 5m vor und wieder zurück, wieder vor und zurück etc.
Auch ein Kaffeholz zum im Maul tragen hat in einer aufgedrehteren Phase richtig gut geholfen.

Glaube da muss man auch einiges experimentieren. Gibt kein Rezept, das für alle Hundepersönlichkeiten gleich funktioniert.
 
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Atessa
28. Juli 21:46
Super geschrieben! Ohne Respekt und Beziehung geht garnix an der Leine. Wie kann ich von einem Hund erwarten nicht an der Leine zu ziehen, wenn ich selbst dran zerre? Wir haben einen Ridgeback in Pupertier-Alter. Mit so einem riesen will man nicht an der Leine diskutieren. Da ist es wichtig mit Respekt und ,,vorher Bescheid geben, dass das Ende der Leine erreicht ist“ zu arbeiten. Und wenn man es nicht alleine schafft, sollte man sich definitiv einem guten Trainer anvertrauen. Ruhe, Beziehung, Respekt, Klarheit und lenken statt zerren. Weiterer wichtiger Punkt: Körpersprache des Hundes verstehen lernen! Kann da das Buch ,,Calming Signals- Beschwichtigungssignale der Hunde“ von Turid Rugaas empfehlen.
 
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Jutta
29. Juli 06:15
Guck mal die Videos von DogsTV ... da gibt es gute und hilfreiche Informationen.
 
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Claudia
29. Juli 07:00
Ich belohne meinem Hund, wenn er schön im Fuß läuft dabei immer an lockere Leine und benutze den Klicker. Das klappt gut da mein Junghund aktuell in der Pubertät ist und er länger als 5 min hohe Leistung an konzentration Bringen nicht kann. Bevor ich aber aus der Tür rausgehe halte ich ihn Kurs und fordere ein bisschen Fuß ein bis zur Stelle wo er sich lösen kann. Das sind bei uns 2-3 Schritte. Aber er muss erst brav im Fuß laufen und sich die lösestelle erst verdienen. Ansonsten übe ich Fuß zuhause ganz viel mit Futtertreiben. Aber jeder Teenie ist anstrengend 😁
Der Klicker ist gut, weil dem Hund gezeigt wird: Super gemacht. Das ist richtig. Das gefällt mir. Der Lernerfolg stellt sich viel schneller ein, als sich z.B. wortlos umzudrehen.

Da die Leine immer locker bleiben muss, helfen Mauern, den Hund seitlich zu begrenzen. Läuft er vor, dreht man sich in ihn herein und begrenzt ihn. Es gilt immer, den Raum zu belegen bzw. zu beanspruchen, den der Hund nicht nutzen darf. Derjenige, der vorne ist, führt. So einfach ist die Regel. Akzeptiert der Hund die Grenze, lobe ich und verstärke die Kommandos: Super-Fuß!, Super-Bleib! Mein Hund wird jedes Mal 10 cm grösser vor Stolz. Ja, ganz toller Hund.

Hunde fragen auch an, ob Regeln von gestern auch heute gelten. Gibt man da nach und ist nicht konsequent, entscheidet der Hund.
 
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Nike
29. Juli 07:19
Ergänzend zu den vielen guten Tipps hier:
Wie bei den meisten anderen Erziehungsfragen auch ist es die Konsequenz, die es letztlich bringt.
Egal, welche Methode man wählt, bei der Leinenführigkeit ist auch vom Menschen jede Menge Selbstdisziplin gefragt. Allzu oft kommt man in Situationen, in denen es verlockend/bequem erscheint, mal kurz nicht so streng zu sein, wenn der Hund an der Leine zieht: Man hat es selber eilig, man will sich vor anderen nicht zum Affen machen, wenn man alle 5 Meter stehen bleibt/zurück geht, man möchte mit jemandem Schritt halten und so weiter und so fort... Nur "halb bewusst" lässt man dem Hund dann schnell genau das durchgehen, was man ihm eigentlich abtrainieren möchte. - Und macht sich die zuvor mühsam erarbeiteten kleinen Fortschritte somit selber wieder kaputt, weil es für den Hund selbstverständlich nicht nachvollziehbar ist, dass er Herrchen/Frauchen nur AUSNAHMSWEISE mal einen halben Kilometer durch die Pampa zerren durfte, aber beim nächsten Spaziergang genau das wieder nicht erwünscht ist. Man muss da also immer hellwach sein und sich auch selbst gut im Griff haben.