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Ralf
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 65
zuletzt 8. Jan.

zieht an der leine

Was macht ihr dagegen wenn ihr das Haus verlässt mit Eurem Hund und der hat nur ein Ziel zu ziehen also läuft nicht ruhig neben euch sondern am liebsten von links nach rechts und stur nach vorne hab schon mit kurzer Leine versucht so das er neben dir läuft oder einfach alle paar Meter stehen bleiben bringt alles nichts
 
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Peter
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28. Juli 12:42
Also man muss sich auch immer mal fragen: WARUM zieht ein Hund überhaupt? Das hat mehrere Gründe, die gleichzeitig vorkommen können: wir Menschen sind ihm schlicht zu lahm, Hunde sind zielorientiert und wollen möglichst flott von A nach B zu C zu Z. Wir kommen da kaum mit. Dann hat ein junger Hund immensen Bewegungsdrang und Energie in sich. Und Kraft. Wenn er merkt, dass er mit Krafteinsatz zum Ziel kommt (also ziehen), wird er es wieder tun, weil er damit Erfolg hatte. Dann sind junge Hunde häufig sehr triebig und, gerade in der Pubertät, oder auch bei Reizüberflutung, wird gerne mal der Kopf ausgeschaltet und dem Trieb nachgegangen. Ein Kommando kommt dann kaum noch an im Hundekopf. Hunde zum Fuß zu bewegen, bedeutet absolute Höchstleistungen zu verlangen vom Hund! Weil es wider ihrer Natur ist. Dann ist es auch eine Frage der Bindung, der Beziehung und des Respekts. Lässt er sich diese Beschränkung überhaupt gefallen? Steht man als Mensch soweit oben, dass der Hund freiwillig anpasst und folgt? Er gar nicht auf die Idee kommt, vorzulaufen? Das wäre das Optimum und dann bräuchte es auch keine Leine, aber das ist echt selten. Also muß doch ne Mischung aus Erziehung, Regeln und Bindung & Respekt ausreichen. Mit meinem sehr energetischen Labrador, 17 Monate, arbeite ich seit über einem Jahr an der Leinenführigkeit. Ich würde sagen, einzige Baustelle. Er kann Bei Fuß perfekt (inklusive stehenbleiben bzw sitzen wenn ich es tue, sogar rückwärts, links, rechts, alles. Er klebt am Knie und ist aufmerksam). Aber draußen sind die Reize höher und es treibt ihn voran. Es ist in den letzten Wochen aber tatsächlich so gut geworden, dass man fast zufrieden sein könnte und viele wären es wahrscheinlich. Ich habe alle möglichen Techniken und Methoden ausprobiert. Und dabei sicher auch Fehler gemacht. Man sollte die Leine als sanftes Kommunikationsmittel betrachten, das eher der Sicherheit dient, nicht als Kontrollmittel! Verwendet man die Leine als Druckmittel und aversiv (Leinenruck etc.) wird diese negativ verknüpft und tatsächlich als Begrenzung bzw Einschränkung verstanden. Ziehen ist dann auch ein "Wegwollen". Stattdessen könnte die Leine wie ein Lenkrad sein oder noch schöner, wie die Stäbe eines Dirigenten. Nach all den Versuchen und Methoden hat uns eigentlich nur Folgendes weitergebracht: - Ruhe und Gehorsam beim Start. Ein hektischer Hund kommt nicht vor die Tür. - Man selbst muß komplett ruhig und souverän sein. Und wenn man vorher Yoga oder Atemübungen machen muß, dann ist es eben so. - Raumverwaltung findet auch zu Hause statt. Man muss den Hund schicken und holen können. Der Hund muß wissen, dass der Mensch die Entscheidungen trifft, und zwar ohne diskutieren (intelligente Hunde neigen stark zum hinterfragen) - schon aus der Tür heraus bleibt der Hund hinter einem, erst recht auf der Treppe - dann muss man sich für sich selbst überlegen und definieren: was ist Fuss? Muß der Hund wie ein Roboter am Knie kleben oder darf er die 2m Leine ausnutzen? Bei mir darf er an lockerer Leine seinen Radius nutzen (Gassi), situativ muss er aber korrekt neben mir laufen. - um dem Hund gegenüber fair zu sein haben wir folgende Signale: -- Fuss (neben mir), alternativ Schnalzen oder Doppeltipp auf den Oberschenkel (eigentlich Grundposition mit Sitz) -- Zschtttt-Laut wenn er das Ende der Leine fast erreicht hat, BEVOR er reinknallt. Er soll die Chance haben, es richtig zu machen und nicht erst mit nem Ruck korrigiert werden müssen. Das finde ich sehr wichtig, denn so kann er sich selbst korrigieren und seine Position einnehmen -- Wenn der Zschtttt-Laut nötig wird (Timing!) und er reagiert nicht drauf (besonders in der Trainingsphase), bleibe ich stehen, lasse die Leine lockere ohne Ruck und gehe langsam zurück, RÜCKWÄRTS (nicht umdrehen wie beim Richtungswechsel! Wichtig!) und lasse auch den Hund rückwärts gehen. Bis zu der Stelle, wo er seine Position verlassen hat. Also wie ein zurückspulen auf dem Video. Richtungswechsel bringt meiner Meinung nicht viel, der Hund ist verwirrt und denkt womöglich, wir kennen den Weg nicht! ☺️ Es ist also eher wie ein Reset und ein zweiter oder dritter Versuch. Da Hunde nicht gerne rückwärts laufen, wirkt das umso mehr. -- Bleibt der Hund hinter uns stehen, bekommt er ein Weiter, nachdem er angemessen geschnüffelt und gepullert hat -- Warum ziehen Hunde nochmal? Sie wollen von A nach B. Das Ziel ist meist die nächste Schnüffelstelle. Meiner neigt dann dazu, aus dem perfekten Fuss nach vorne zu springen, um 1 Sekunde schneller an der Stelle zu sein. Das dulde ich nicht, er hat damit keinen Erfolg! Ganz wichtig. Wenn er zerrt passiert gar nichts ausser wieder Zschttt und Reset. Er kommt damit nicht zum Ziel. Stattdessen gehen wir an der Stelle vorbei! Er darf nicht hin, quasi disqualifiziert. -- Aber: wenn er irgendwo hin möchte und NICHT zieht, darf er mit einer Freigabe "Okay". Nach kurzer Zeit merkt der Hund also, dass es sich lohnt, nicht zu ziehen, um zu bekommen, was er möchte. Und der Hund merkt ebenfalls, dass wir seine Bedürfnisse respektieren. Das fördert die Bindung und er hat gar keinen Grund zu ziehen, weil er ja darf. Das mindert Frust. -- Hält man das eisenhart durch, geht das recht flott in ein paar Wochen. Je nach Dickschädel des Hundes 😉 Dazu braucht man ne ordentliche Führleine, mit Flexi geht das nicht. Man muß außerdem 100%ig auf den Hund konzentriert sein, jede Bewegung und Tendenz sehen und proaktiv handeln. Man muß quasi vorausahnen, welcher Grashalm gleich interessant werden wird. Irgendwann geht das in Fleisch und Blut über und es ist entspannter... Probier mal aus. Vielleicht ist das was für euch...
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juli 11:35
Hallo, durfte Dein Hund schonmal frei laufen, toben? das brauchen die auch schonmal. Gib ihm Orientierung u Führung, das er weiß was er machen soll, am besten mit einem guten TrainerIn. Du kannst auch üben mit Leckerlie, halte es neben Dich, damit er lernt neben Dir zu gehen u immer liebevoll konsequent. Alles Gute 🐕‍🦺😊
 
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Catrin
27. Juli 11:35
An der Gassileine darf unser die länge der Leine auch nutzen Zieht er drehe ich um oder nutze ein Markerwort oder den Clicker Oder mit leckerchen zwischen zwei fingern neben dir gehen lassen und immer loben Kurze Leine ist bei und eher nich
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juli 12:24
Hmm.. also bei uns hat geholfen, dass wir mehr Kommandos ins laufen integriert haben und verschiedene Leinen. Kommandos: links, rechts, hinter, lauf, frei, hier, weiter, nein. Mit den Richtungen ist er nicht mehr wie ein flummi und auch auf Radwegen keine Gefahr mehr, da er stur auf der Seite läuft die ich angegeben habe. Lauf zeigt ihm nur an, dass er jetzt auch vor mir laufen darf aber immer noch auf der vorgegeben Seite. Bei frei darf er hin und her, vor und zurück laufen. Hinten ist eine Mischung aus fuß und tatsächlich hinten laufen, da es beim wandern auf schmalen Wegen wichtig ist das er hinter mir läuft und nicht zur stolperfalle wird. Hier damit er nicht nur herkommt sondern auch nach dem einordnen/herkommen weiter, ohne schnuppern, mit läuft. Dann natürlich wenn Leine kurz ist wird hinten gelaufen. Wenn ich nicht möchte das er markiert oder stehen bleibt gibts das Kommando weiter damit er weiter läuft oder nein wenn es eine generelle stelle ist an der nicht gepinkelt wird. Und an der langen leine muss er sich an die oben genannten Kommandos halten sonst gabs wieder ne kurze Leine oder ein hey (mein Wort wenn er Mist baut). Angefangen hab ich das nicht ziehen tatsächlich erstmal mit dem üben der Kommandos. Dann erst habe ich das generelle nicht ziehen angefangen in dem ich immer umgedreht bin auf der abendrunde (weil es immer die gleiche strecke ist) wenn er mich überholt hat. So hat er gemerkt wenn ich überhole kommen wir nicht da an wo ich eigentlich hin will. Jetzt braucht es nur noch das Kommando hinten oder ich bleibe einfach stehen oder stehe und zeige hinter damit er wieder auf Position kommt. Brauche ich aber kaum noch zu machen da er sich oft selbst korrigiert. Was auch wichtig war/ ist ist das ich entscheide wann er zur tür raus geht und impulskontroll Übungen im allgemeinen (hüttehund halt 🤷‍♀️🤣) Jetzt laufen wir ganz entspannt zusammen durch standt/ wald/ Feld 😊 Vielleicht hilft euch das ja weiter 😊 ich wünsche euch viel Erfolg ihr und euer „kleiner“ schafft das schon 🍀
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juli 23:01
wie sieht euer Tagesablauf aus? Was genau machst mit deinem Hund? Was machst du, damit sich der Jungspund viel bewegt? Ansonsten.. RUHE... RUHE... RUHE trainieren. Das muss so ein Hund wirklich lernen 🙂 Wahrscheinlich beginnt der Spaziergang schon mit Aufregung. Wichtig ist, dass sich dein Hund entspannt. Also erstmal mit ihm üben, dass er die Türschwelle nur auf deine Erlaubnis hin überschreitet.. auch bei geöffneter Tür.. Insgesamt erst dann rausgehen, wenn dein Hund entspannt ist.. Bei dieser Mischung... du hast unter Garantie einen super intelligenten Hund... ist das gleichzeitig Fluch und Segen: Wenn du kein gutes Timing hast, was ich nur vermute, bist du chancenlos 😉 Glaube, ein Trainer, der dich coachet, wäre hilfreich P. S. das unkontrollierte Hin-und Herlaufen lässt sich total leicht korrigieren: such dir eine Seite aus.. wenn der Hund auf die andere Seite läuft, ziehst du ihn konsequent auf die Seite, wo er laufen soll. Hier darfst du keine Ausnahme zulassen... 🙂
 
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Dom
27. Juli 23:06
der spaziergang beginnt schon in der wohnung, zieht der hund wird umgedreht, evtl am anfang sogar abgeleint und erst später gegangen wenn der hund wieder ruhig ist. das ist am anfang ganz schön nerfig und wenn man dauernd umdreht kommt man evtl auch in 30 min mal nur 200m weit, aber einige tage diesen kampf ausfechten hat bei uns wunder gewirkt
 
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Sarah
27. Juli 23:07
Mein hund darf solange es nicht am der Straße ist so viel links und rechts rennen wie er will. Geh ja für ihn gassi nicht für mich 😊
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juli 23:09
An der Gassileine darf unser die länge der Leine auch nutzen Zieht er drehe ich um oder nutze ein Markerwort oder den Clicker Oder mit leckerchen zwischen zwei fingern neben dir gehen lassen und immer loben Kurze Leine ist bei und eher nich
Was ist ein Clicker??
 
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Yvonne
27. Juli 23:16
Was ist ein Clicker??
Den Clicker (eine Art Knallfrosch) setzt du z.b. wenn du punkt genau bestätigen willst. Positiv es ist immer der gleiche Ton und keine Emotion die da mit spielt. Du musst deinen Hund zu erst auf den Clicker konditionieren, ich trainiere auch super gerne damit, gerade wie Leinenführigkeit, Blickkontakt, Tricksen, ZOS
 
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Leon&lilly
27. Juli 23:16
Das wird dauern hatte das Problem selbst und das habe ich raus bekommen mit dem Kommando Fuß und wenn sie zu weit nach vorne geht stehen bleiben laufe mittlerweile ohne Leine wenn ich stehen bleibe guckt sie nach oben und bleibt stehen das hat umgefair 1 Jahr gedauert das ist von Hund zu Hund unterschiedlich
 
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Peter
27. Juli 23:29
Hallo Ralf, Dieses Problem hatte ich auch mit Pelle. Ich habe mir dann ein Führungsgeschirr bei Fressnapf besorgt und mit Leckerlies gearbeitet und siehe da jetzt nach längerem geht es auch ohne Führungsleine