Besonders Babs‘ ausführlichen Schilderungen ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Ein paar Aspekte möchte ich dennoch noch beisteuern.
Du schreibst, an deiner Wochenend-Gestaltung mit Besuch von Freunden möchtest du nichts ändern. Kann ich verstehen, aber wenn du ein „durchgeknalltes Nervenbündel“ grad daheim hast, dann wäre das im Sinne eines ruhigeren Hundes trotzdem wert, das in der nächsten Zeit anders zu machen.
Ich habe selbst eine Hibbeltante hoch 1.000 zuhause - und da hat nur Ruhe vorleben geholfen. Mit dem Zwerg aufs Sofa legen, ruhen. Je später es am Tag wurde, desto mehr wurde die Aktivität runtergeschraubt. Sehr lange war 18 Uhr „Hundeschlafenszeit“. Danach gab es nur noch zweimal ganz kurze Gänge nach draußen. Geschäfte verrichten - sofort wieder rein.
Blödes Verhalten draußen wie zwicken, beißen, an der Leine zerren, was auch immer, hab ich nach Möglichkeit ignoriert und umgelenkt. Indem ich auf mich aufmerksam gemacht habe, Leckerlies gestreut habe. Die Gelegenheit genutzt habe, wo sie beschäftigt war mit suchen weitere Leckerlies richtig versteckt habe, z.B. in Baumrinde.
Auch habe ich ganz viel geschaut, was pusht den Hund und was bringt ihn runter. Mein Loben musste ich ganz anders dosieren, tiefe Stimme, knappe Worte.
Leckerlies als Belohnung waren auch immer mehr zur Katastrophe geworden, dadurch hatte ich mir immer mehr Hektik eingehandelt.
Draußen haben wir ganz viel Impulskontrolle geübt. Hund absitzen lassen, weggehen, um einen Baum herum oder um eine Ecke, zum Hund zurück, gaaaaanz ruhig loben, weiter gehen. Beim gehen dem Hund „stop“ sagen, Leine fallen lassen. Selbst weiter gehen, 10 m, umdrehen, kurz warten, Hund rufen. Wieder ruhig loben.
Einfach irgendwas auf dem Spaziergang einbauen, was den Hund überrascht und dich interessant macht und ihn von seinem dusseligen Verhalten ablenkt.
Auch das Ruhen im Körbchen - Himmel, wenn ich da jetzt dran zurück denke 😂. Ich dachte eine Zeitlang echt völlig verzweifelt, dass wir das niemals hinbekommen werden. Irgendwie war es bei uns eine Kombi aus dran bleiben, dem Hund die Zeit geben, die er dazu braucht, Ruhe zu lernen - und die gute alte Rinderkopfhaut. Brauchte ich Ruhe und musste der Hund wegorganisiert werden: Körbchen, Rinderkopfhaut. Und sich ganz still freuen, wenn der Terrorzwerg einfach mal ne halbe Stunde im Körbchen liegt.
Sigi hat’s einfach auf den Punkt gebracht: euer Zwerg ist noch ganz klein, da müsst ihr einfach dran bleiben, Geduld haben und immer weiter machen- das wird!