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Lara
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 30
zuletzt 19. Nov.

Zwicken und Hochspringen

Ich habe momentan an zwei nervigen Verhaltensweisen zu arbeiten: Zwicken und Hochspringen. Sie macht das hauptsächlich um Aufmerksamkeit zu bekommen oder weil sie spielen will. Ignorieren reicht hier aber nicht mehr, weil das Zwicken dann wirklich zu viel wird und ich nicht einsehe ein aktives Beißen in den Zeh hinzunehmen. Auch das Korrekturwort bringt wenig. Ich stehe dann auf mit leicht vorgebeugten Oberkörper und gucke sie an. Das hilft manchmal, manchmal macht sie dann aber auch weiter und fährt sich hoch, auch wenn ich einfach weiter ruhig so stehen bleibe. Dadurch fährt sich dann eine kleine Sache sehr hoch. Dazu zwickt sie auch leicht in die Waden, wenn ich in Richtung der Tür gehe. Ist das Hütehund? Wie kann man daran arbeiten? Eine weitere Sache ist ein Zwicken in die Hände bei Kommandos (bspw. Platz!) oder Korrektur (bpsw. von der Couch runterschieben). Also sie korrigiert dann mich. Generell hat sie schon Beißhemmung gelernt, weil es an sich nur ein kleines Zwicken und kein richtiges Beißen ist. Was kann ich außer einem Ignorieren oder Körpersprache noch machen?
 
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Sigi
18. Nov. 16:41
Sie ist erst 5 monate! Wie schon einige geschrieben handeln. Das wird schon keine sorge. Und doch ist da etwas Hüttehund verhalten. Ich hab das mit Leine kurz und draufstehen gelöst und dem wort "Schluss" belegt. Snow macht das auch heute noch zum Spielen auffordern, Schluss ist Schluss. Da gibts auch keine Leckerlies dafür.
 
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Trudy
18. Nov. 16:42
Fixieren, vorne überbeugen und dann der "Klaps". Für den Hund ist das massiv bedrohlich. Falsch eingesetzt lernt er durch den Klaps: Menschenhand ist Schmerz/Gefahr. Diese Methoden sind unangemessen und ändern nichts an der Ursache. Es gibt ein sehr bekanntes Zitat, wenn etwas in der Hundeerziehung schief läuft: "Rolle eine Zeitung zusammen und schlage dir damit dreimal kräftig auf den Kopf. Dann frage Dich was Du falsch gemacht haben könntest." Vermutlich ist hier von Anfang so einiges schief gelaufen. Ich nehme an tiermedizinisch ist hoffentlich alles abgeklärt.....
Wovon redest du?
 
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Daniela
18. Nov. 19:39
Besonders Babs‘ ausführlichen Schilderungen ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ein paar Aspekte möchte ich dennoch noch beisteuern. Du schreibst, an deiner Wochenend-Gestaltung mit Besuch von Freunden möchtest du nichts ändern. Kann ich verstehen, aber wenn du ein „durchgeknalltes Nervenbündel“ grad daheim hast, dann wäre das im Sinne eines ruhigeren Hundes trotzdem wert, das in der nächsten Zeit anders zu machen. Ich habe selbst eine Hibbeltante hoch 1.000 zuhause - und da hat nur Ruhe vorleben geholfen. Mit dem Zwerg aufs Sofa legen, ruhen. Je später es am Tag wurde, desto mehr wurde die Aktivität runtergeschraubt. Sehr lange war 18 Uhr „Hundeschlafenszeit“. Danach gab es nur noch zweimal ganz kurze Gänge nach draußen. Geschäfte verrichten - sofort wieder rein. Blödes Verhalten draußen wie zwicken, beißen, an der Leine zerren, was auch immer, hab ich nach Möglichkeit ignoriert und umgelenkt. Indem ich auf mich aufmerksam gemacht habe, Leckerlies gestreut habe. Die Gelegenheit genutzt habe, wo sie beschäftigt war mit suchen weitere Leckerlies richtig versteckt habe, z.B. in Baumrinde. Auch habe ich ganz viel geschaut, was pusht den Hund und was bringt ihn runter. Mein Loben musste ich ganz anders dosieren, tiefe Stimme, knappe Worte. Leckerlies als Belohnung waren auch immer mehr zur Katastrophe geworden, dadurch hatte ich mir immer mehr Hektik eingehandelt. Draußen haben wir ganz viel Impulskontrolle geübt. Hund absitzen lassen, weggehen, um einen Baum herum oder um eine Ecke, zum Hund zurück, gaaaaanz ruhig loben, weiter gehen. Beim gehen dem Hund „stop“ sagen, Leine fallen lassen. Selbst weiter gehen, 10 m, umdrehen, kurz warten, Hund rufen. Wieder ruhig loben. Einfach irgendwas auf dem Spaziergang einbauen, was den Hund überrascht und dich interessant macht und ihn von seinem dusseligen Verhalten ablenkt. Auch das Ruhen im Körbchen - Himmel, wenn ich da jetzt dran zurück denke 😂. Ich dachte eine Zeitlang echt völlig verzweifelt, dass wir das niemals hinbekommen werden. Irgendwie war es bei uns eine Kombi aus dran bleiben, dem Hund die Zeit geben, die er dazu braucht, Ruhe zu lernen - und die gute alte Rinderkopfhaut. Brauchte ich Ruhe und musste der Hund wegorganisiert werden: Körbchen, Rinderkopfhaut. Und sich ganz still freuen, wenn der Terrorzwerg einfach mal ne halbe Stunde im Körbchen liegt. Sigi hat’s einfach auf den Punkt gebracht: euer Zwerg ist noch ganz klein, da müsst ihr einfach dran bleiben, Geduld haben und immer weiter machen- das wird!
 
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Lara
18. Nov. 20:14
Danke, liebe Daniela! :) Es ist jetzt nicht so, dass wir jedes Wochenende Freunde da haben. Aber alle 2/3 Wochen für ein paar Stunden sollte das schon drin sein. Da findet sie auch trotzdem ganz gut Ruhe im Kennel :) Ruhe vorleben machen wir auch. Das haben wir gerade am Anfang wirklich konsequent durchgezogen. Allerdings habe ich dadurch jetzt das Problem, dass sie ohne mich nur noch schwer alleine Ruhe finden kann. Heute ist sie bspw. die ganze Zeit unruhig rumgelaufen. Erst als ich mich mit dem Laptop auf die Couch gesetzt habe, konnte sie einschlafen :/ Das mit dem Lob hab ich auch schon realisiert. Aber daran muss ich auch noch arbeiten. Manchmal bin ich dann doch bisschen zu überschwänglich 😬 Die Übungen für draußen klingen sehr schön. Da freue ich mich schon drauf. Draußen läuft das aber tatsächlich alles super. Wir hatten das Problem vor ein paar Wochen, haben das aber durch Umlenken in den Griff bekommen. Danke für deine authentische Beschreibung! Das mit der Ruhe im Körbchen fühlt sich an manchen Tagen genau so an, an anderen klappt es dann einfach wieder. Die Zeiten variieren da einfach stark wie lange sie das schafft. Teilweise ist der Stöpsel dann von jetzt auf gleich gefrustet und zerlegt das Körbchen. Unsere Rinderkopfhaut sind quasi Kanninchenohren. Ich hab hier aber viel verschiedenes gehört, was Deckentraining in Verbindung mit Futter angeht und habe mich dagegen entschieden aus Angst, dass es (A) eine Erwartungshaltung schafft und (B) keine "echte Ruhe" sei. Kannst du dazu was sagen? Danke! Ich gebe mein bestes ☺️
 
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Daniela
18. Nov. 21:14
Danke, liebe Daniela! :) Es ist jetzt nicht so, dass wir jedes Wochenende Freunde da haben. Aber alle 2/3 Wochen für ein paar Stunden sollte das schon drin sein. Da findet sie auch trotzdem ganz gut Ruhe im Kennel :) Ruhe vorleben machen wir auch. Das haben wir gerade am Anfang wirklich konsequent durchgezogen. Allerdings habe ich dadurch jetzt das Problem, dass sie ohne mich nur noch schwer alleine Ruhe finden kann. Heute ist sie bspw. die ganze Zeit unruhig rumgelaufen. Erst als ich mich mit dem Laptop auf die Couch gesetzt habe, konnte sie einschlafen :/ Das mit dem Lob hab ich auch schon realisiert. Aber daran muss ich auch noch arbeiten. Manchmal bin ich dann doch bisschen zu überschwänglich 😬 Die Übungen für draußen klingen sehr schön. Da freue ich mich schon drauf. Draußen läuft das aber tatsächlich alles super. Wir hatten das Problem vor ein paar Wochen, haben das aber durch Umlenken in den Griff bekommen. Danke für deine authentische Beschreibung! Das mit der Ruhe im Körbchen fühlt sich an manchen Tagen genau so an, an anderen klappt es dann einfach wieder. Die Zeiten variieren da einfach stark wie lange sie das schafft. Teilweise ist der Stöpsel dann von jetzt auf gleich gefrustet und zerlegt das Körbchen. Unsere Rinderkopfhaut sind quasi Kanninchenohren. Ich hab hier aber viel verschiedenes gehört, was Deckentraining in Verbindung mit Futter angeht und habe mich dagegen entschieden aus Angst, dass es (A) eine Erwartungshaltung schafft und (B) keine "echte Ruhe" sei. Kannst du dazu was sagen? Danke! Ich gebe mein bestes ☺️
Also ich bin ja absoluter Laie - von daher kann ich da nur was aus meiner Erfahrung zu sagen. Und die kann natürlich auf ganz falschen Ansätzen beruhen. Unsere Kleine ist die Herausforderung meines Lebens- und das ist wirklich keine Übertreibung. Alles war furchtbar schwierig, keine Tipps haben gefruchtet, ich musste ausprobieren, verfeinern, letztlich unseren Weg finden. Und einen wahnsinnig langen Atem haben. Nicht in Wochen denken, sondern in Monaten. Jahren. Bei uns war Decke/Körbchen nicht anders machbar, als daraus den Deal zu machen mit dem Hund. „Geh ins Körbchen, da bekommst du was zu kauen!“ Klar schürt das eine Erwartungshaltung. Aber auch eine bei uns nun absolut positive Besetzung des Körbchens. Im Körbchen gibt es was schönes zu kauen, im Körbchen wird gewartet, wenn ich das Futter mache. Und so nebenbei, über diesen Deal, geht sie auch einfach so ins Körbchen, wenn ich das möchte. Ein anderes Beispiel bei uns, dass nicht schulbuchmässig gelaufen ist, das ist die Sache mit der stubenreinheit bzw. dem längeren „Anhalten können“. Ich glaube, mit 18 Monaten kam bei uns die Wende, dass sie tagsüber länger als zwei Stunden anhalten konnte. Was hab ich mir anhören müssen, von wegen „mit 6 Monaten sollte das aber längst sitzen!“ Und ich hab mich oft gefragt, was denn nun richtig wäre …. Letztlich hab ich mir aber einfach gesagt: sie kann es nunmal nicht, ihr Körper kann es nicht. Irgendwann wird es länger gehen, ich geb ihr die Zeit, die sie braucht. Der Vorteil ist nun, dass sie außerordentlich zuverlässig anzeigt, wenn sie muss. Extrem deutlich kommuniziert. Was ich damit sagen will: erstmal erzieht man so, wie es die vielen Trainer und die vielen Hunde bewiesen haben, wie es mehrheitlich funktioniert. Wenn der Weg aber nicht funktioniert, wenn’s holprig ist, wenn das Training nur Frust bringt, dann muss man rechts und links davon schauen und abwandeln. Und seinen eigenen Weg gehen. Aber auch da dann konsequent vorgehen. Dabei bleiben. Hat sich bei uns als richtig erwiesen, als gangbar. Mit Happy End 😉 P.S.: Kaninchenohren sind bei uns viel zu schnell verputzt. Rinderkopfhaut ist was „für lange“.
 
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Daniela
18. Nov. 21:20
Danke, liebe Daniela! :) Es ist jetzt nicht so, dass wir jedes Wochenende Freunde da haben. Aber alle 2/3 Wochen für ein paar Stunden sollte das schon drin sein. Da findet sie auch trotzdem ganz gut Ruhe im Kennel :) Ruhe vorleben machen wir auch. Das haben wir gerade am Anfang wirklich konsequent durchgezogen. Allerdings habe ich dadurch jetzt das Problem, dass sie ohne mich nur noch schwer alleine Ruhe finden kann. Heute ist sie bspw. die ganze Zeit unruhig rumgelaufen. Erst als ich mich mit dem Laptop auf die Couch gesetzt habe, konnte sie einschlafen :/ Das mit dem Lob hab ich auch schon realisiert. Aber daran muss ich auch noch arbeiten. Manchmal bin ich dann doch bisschen zu überschwänglich 😬 Die Übungen für draußen klingen sehr schön. Da freue ich mich schon drauf. Draußen läuft das aber tatsächlich alles super. Wir hatten das Problem vor ein paar Wochen, haben das aber durch Umlenken in den Griff bekommen. Danke für deine authentische Beschreibung! Das mit der Ruhe im Körbchen fühlt sich an manchen Tagen genau so an, an anderen klappt es dann einfach wieder. Die Zeiten variieren da einfach stark wie lange sie das schafft. Teilweise ist der Stöpsel dann von jetzt auf gleich gefrustet und zerlegt das Körbchen. Unsere Rinderkopfhaut sind quasi Kanninchenohren. Ich hab hier aber viel verschiedenes gehört, was Deckentraining in Verbindung mit Futter angeht und habe mich dagegen entschieden aus Angst, dass es (A) eine Erwartungshaltung schafft und (B) keine "echte Ruhe" sei. Kannst du dazu was sagen? Danke! Ich gebe mein bestes ☺️
Ach so: unsere kleine konnte auch ganz lange nur mit mir zur Ruhe kommen. Alleine: nur mit Zwang. Auch da bin ich zu der Überzeugung gekommen: sie kann es anders einfach nicht, dann ist es erstmal so. Mittlerweile (also schon lange) ist das längst anders, sie kann überall schlafen, auch alleine. Ist glaube ich vergleichbar mit Kindern, die nachts zu den Eltern ins Bett krabbeln möchten. Irgendwann lassen sie es - dann, wenn sie soweit sind. Was nicht heißen soll, dass ich unsere Kleine nicht immer wieder ermuntert habe, im Körbchen alleine zu ruhen.
 
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Lisa-Eileen
18. Nov. 22:19
Okay, danke für die Tipps! Dann gucke ich mal fleißig Videos und mache ein Einzeltraining aus. Ich hab halt auch Schiss, dass sich dieses Verhalten manifestiert und wir dann Jahre dran arbeiten müssen. Wegen der Gruppe melde ich mich eher später :)
Ja, kein Ding, ist auch definitiv richtig so... ich war auch zu spät weil ich dachte ich kriegs selbst noch hin. Lieber unnötig zum Trainer als das man sichs versaut und dann so lang wieder korrigieren muss.😅
 
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Lisa-Eileen
18. Nov. 22:23
Teilweise lasse ich sie im Körbchen, aber das ist noch sehr anstrengend für sie und im Alltag lässt es sich nicht vermeiden, dass sie mir ab und zu auch mal hinterherläuft. Wie soll man das unterbinden? Die Vermutung habe ich auch. Aber an mangelnder Konsequenz oder nicht-ernsthaftem Auftreten kann es nicht liegen.
Ich hatte es so gemacht das ich ihn dann wieder auf seinen Platz geschickt hab, grundsätzlich wenn ich ohne ihn gehe oder auch wenn Besuch kommt oder so hat er aufm Platz zu bleiben. So wurde er ruhiger und hat gemerkt das daheim nicht kontrolliert wird und es bedeutet das er grad nix zu tun hat. Wenn man den Hund ständig wieder aufn Platz schicken muss ist das aber halt auch nix, da sollte man dann mit Hausleine arbeiten und ihn dort anbinden sodass er sich eben nicht widersetzen kann. Da war Rocket aber zum Glück pflegeleicht.😅
 
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Lisa-Eileen
18. Nov. 22:26
Da die Frage bisher nicht kam.. Mich würde mal interessieren wie euer Tagesablauf so ist? Wieviel Ruhephasen und aktive Phasen habt ihr? Was wird draußen gemacht, wie oft geht ihr raus, sind eure Runde mit vielen Reizen etc.? Klar kann man mittels Abbruch dieses Verhalten unterbinden oder ständig auf die Decke schicken. Den Kern des Problems bekämpfst du damit aber nicht. Ich persönlich bin aber eher Fan davon, herauszufinden warum mein Hund dies überhaupt tut. Das ist in aller Regel nicht, um mich persönlich zu ärgern. Klar ist das verhalten aus Menschensicht unschön, dein Hund verarscht dich aber nicht oder macht das aus böser Absicht, um dich zu ärgern. Eventuell ist der kleine mit seinen 5 Monaten auch einfach über- oder unterfordert (meistens eher ersteres). Da hilft es den Alltag mal komplett zu durchleuchten und auch Tagebuch zu führen. Wie lange habt ihr schon Giardien? Da kam gestern ein sehr interessanter Vortrag zu dem Thema beim gratis Hundekongress..
Wollte ich auch nochmal sagen, hatte ich vorher vergessen dran zu denken, oft wenn sie geistig unter oder überfordert sind verfallen sie in ihren Instinkt und hüten dann rum... daher da auch immer gucken das genug Ruhe und Auslastung gegeben ist und nicht zu viele Reize.
 
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Billi🙋🏼‍♀️&
19. Nov. 12:41
Wenn meiner mal so total überdreht, springt er hoch und zwickt in die Jacke. Was auch unschön ist. Manchmal mach ich dann den "Mama" Schnauzengriff und schau ihn an. Dann geht es wieder. Meistens hilft auch ein lautes Zischen...Klappt schon, immer konsequent und ruhig bleiben 🙋🏼‍♀️