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Lara
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zuletzt 19. Nov.

Zwicken und Hochspringen

Ich habe momentan an zwei nervigen Verhaltensweisen zu arbeiten: Zwicken und Hochspringen. Sie macht das hauptsächlich um Aufmerksamkeit zu bekommen oder weil sie spielen will. Ignorieren reicht hier aber nicht mehr, weil das Zwicken dann wirklich zu viel wird und ich nicht einsehe ein aktives Beißen in den Zeh hinzunehmen. Auch das Korrekturwort bringt wenig. Ich stehe dann auf mit leicht vorgebeugten Oberkörper und gucke sie an. Das hilft manchmal, manchmal macht sie dann aber auch weiter und fährt sich hoch, auch wenn ich einfach weiter ruhig so stehen bleibe. Dadurch fährt sich dann eine kleine Sache sehr hoch. Dazu zwickt sie auch leicht in die Waden, wenn ich in Richtung der Tür gehe. Ist das Hütehund? Wie kann man daran arbeiten? Eine weitere Sache ist ein Zwicken in die Hände bei Kommandos (bspw. Platz!) oder Korrektur (bpsw. von der Couch runterschieben). Also sie korrigiert dann mich. Generell hat sie schon Beißhemmung gelernt, weil es an sich nur ein kleines Zwicken und kein richtiges Beißen ist. Was kann ich außer einem Ignorieren oder Körpersprache noch machen?
 
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Lara
18. Nov. 14:55
Da die Frage bisher nicht kam.. Mich würde mal interessieren wie euer Tagesablauf so ist? Wieviel Ruhephasen und aktive Phasen habt ihr? Was wird draußen gemacht, wie oft geht ihr raus, sind eure Runde mit vielen Reizen etc.? Klar kann man mittels Abbruch dieses Verhalten unterbinden oder ständig auf die Decke schicken. Den Kern des Problems bekämpfst du damit aber nicht. Ich persönlich bin aber eher Fan davon, herauszufinden warum mein Hund dies überhaupt tut. Das ist in aller Regel nicht, um mich persönlich zu ärgern. Klar ist das verhalten aus Menschensicht unschön, dein Hund verarscht dich aber nicht oder macht das aus böser Absicht, um dich zu ärgern. Eventuell ist der kleine mit seinen 5 Monaten auch einfach über- oder unterfordert (meistens eher ersteres). Da hilft es den Alltag mal komplett zu durchleuchten und auch Tagebuch zu führen. Wie lange habt ihr schon Giardien? Da kam gestern ein sehr interessanter Vortrag zu dem Thema beim gratis Hundekongress..
Der Tagesablauf ist unter der Woche sehr entschleunigt. Am Wochenende kann es gut Überforderung sein. Da schläft sie bpsw. nicht den ganzen Vormittag (weil ich halt am Putzen, Einkaufen etc. bin) und manchmal kommt auch Besuch vorbei. Aber das will ich ehrlicherweise auch nicht ändern. Bitte nicht falsch verstehen, ich nehme da trotzdem viel Rücksicht. Aber ich habe nicht vor meine Wochentagsroutine auch auf das Wochenende zu übertragen :) Das Zwicken kommt aber an ruhigen wie an unruhigen Tagen. Giardien hat sie jetzt schon seit Ende September.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 15:10
Der Tagesablauf ist unter der Woche sehr entschleunigt. Am Wochenende kann es gut Überforderung sein. Da schläft sie bpsw. nicht den ganzen Vormittag (weil ich halt am Putzen, Einkaufen etc. bin) und manchmal kommt auch Besuch vorbei. Aber das will ich ehrlicherweise auch nicht ändern. Bitte nicht falsch verstehen, ich nehme da trotzdem viel Rücksicht. Aber ich habe nicht vor meine Wochentagsroutine auch auf das Wochenende zu übertragen :) Das Zwicken kommt aber an ruhigen wie an unruhigen Tagen. Giardien hat sie jetzt schon seit Ende September.
Was bedeutet denn konkret das der Tagesablauf entschleunigt ist? Schläft sie nur den Vormittag und ist ab dann aktiv? Auf wieviel Schlaf und wieviel Altivitätszeit kommt ihr insgesamt am Tag? Kann sie gut alleine bleiben, während du einkaufen bist? Das zwicken an ruhigen Tagen auch vorkommt, kann daran liegen, dass das Stresshormon Cortisol wahnsinnig langsam abgebaut wird und der Hund erst von seinem Cortisolspiegel runter kommen muss. Also ist das nicht ungewöhnlich, dass auch an ruhigen Tagen so etwas passiert. Dazu müsste man hald wissen was, wann und wieviel mit dem Hund getan wird 🤷‍♀️ Zum Thema Giardien. Habt ihr auch auf Kokzidien testen lassen? Diese sind oft unerkannt, da die meisten nicht drauf testen. Brauchen aber einen ganz anderen Wirkstoff als bei Giardien. Typisch ist periodischer Durchfall, da die Einzeller direkt in die Zellen reingehen und bei Vermehrung diese platzen lassen. Laut der Expertin gestern, gibt es wohl deutlich mehr Kokzidien, bloß hat sie niemand auf dem Schirm.
 
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Steffi
18. Nov. 15:12
Der Tagesablauf ist unter der Woche sehr entschleunigt. Am Wochenende kann es gut Überforderung sein. Da schläft sie bpsw. nicht den ganzen Vormittag (weil ich halt am Putzen, Einkaufen etc. bin) und manchmal kommt auch Besuch vorbei. Aber das will ich ehrlicherweise auch nicht ändern. Bitte nicht falsch verstehen, ich nehme da trotzdem viel Rücksicht. Aber ich habe nicht vor meine Wochentagsroutine auch auf das Wochenende zu übertragen :) Das Zwicken kommt aber an ruhigen wie an unruhigen Tagen. Giardien hat sie jetzt schon seit Ende September.
Vielleicht ist es tatsächlich eine gute Idee, mal 2 Wochen Hundetagebuch...Aktivitäten, Ruhephasen, Training ...zu führen. Vielleicht erkennst Du dann selber, ob die Auffälligkeiten eher einer Unter- oder Überforderung geschuldet sind, oder nimmst Teainerstunden und besprichst es da.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 15:13
Vielleicht ist es tatsächlich eine gute Idee, mal 2 Wochen Hundetagebuch...Aktivitäten, Ruhephasen, Training ...zu führen. Vielleicht erkennst Du dann selber, ob die Auffälligkeiten eher einer Unter- oder Überforderung geschuldet sind, oder nimmst Teainerstunden und besprichst es da.
Defintitiv! Tagebuch führen ist bei sowas eig am besten. Oft lügen wir uns doch selbst gerne in die Tasche und beschönigen einiges. Ich bin aktuell auch wieder am mitschreiben. Bestenfalls würde ich so etwas im Vorfeld zur Einzelstunde machen. Dann habt ihr schon eine Basis.
 
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Lara
18. Nov. 15:28
Was bedeutet denn konkret das der Tagesablauf entschleunigt ist? Schläft sie nur den Vormittag und ist ab dann aktiv? Auf wieviel Schlaf und wieviel Altivitätszeit kommt ihr insgesamt am Tag? Kann sie gut alleine bleiben, während du einkaufen bist? Das zwicken an ruhigen Tagen auch vorkommt, kann daran liegen, dass das Stresshormon Cortisol wahnsinnig langsam abgebaut wird und der Hund erst von seinem Cortisolspiegel runter kommen muss. Also ist das nicht ungewöhnlich, dass auch an ruhigen Tagen so etwas passiert. Dazu müsste man hald wissen was, wann und wieviel mit dem Hund getan wird 🤷‍♀️ Zum Thema Giardien. Habt ihr auch auf Kokzidien testen lassen? Diese sind oft unerkannt, da die meisten nicht drauf testen. Brauchen aber einen ganz anderen Wirkstoff als bei Giardien. Typisch ist periodischer Durchfall, da die Einzeller direkt in die Zellen reingehen und bei Vermehrung diese platzen lassen. Laut der Expertin gestern, gibt es wohl deutlich mehr Kokzidien, bloß hat sie niemand auf dem Schirm.
Nein, sie schläft auch nachmittags noch ein paar Stündchen. Richtig Aktivität ist mittags eine Gassirunde und abends eine längere Runde. Ich fang dann mal wieder an aufzuschreiben :) Sie ist symptomfrei, hat aber tatsächlich erst Kokzidien gehabt und beim Test, ob die weg sind, wurden Giardien festgestellt :) Die Aussage macht für mich aber insofern keinen Sinn, als dass in der Kotprobe ja trotzdem ein Giardienstamm gefunden werden muss, der ja dann auch so oder so behandelt werden muss.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Nov. 15:32
Nein, sie schläft auch nachmittags noch ein paar Stündchen. Richtig Aktivität ist mittags eine Gassirunde und abends eine längere Runde. Ich fang dann mal wieder an aufzuschreiben :) Sie ist symptomfrei, hat aber tatsächlich erst Kokzidien gehabt und beim Test, ob die weg sind, wurden Giardien festgestellt :) Die Aussage macht für mich aber insofern keinen Sinn, als dass in der Kotprobe ja trotzdem ein Giardienstamm gefunden werden muss, der ja dann auch so oder so behandelt werden muss.
Oke, ich hab nicht das Gefühl, dass ich da noch konkretere Aussagen bekomme. Ich wünsch euch viel Erfolg und viel Spaß mit der kleinen Rosi 👍 Wenn der Hund symptomfrei ist, werden Giariden in aller Regel nicht behandelt.
 
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Babs
18. Nov. 15:38
Hallöchen, die Maus ist Richtung Junghund unterwegs. Da werden die Karten neu gemischt. Einfach mal im Hinterkopf behalten 😉. Zum Zwicken: Zwicken kann entweder ein aufmerksamkeiterheischendes Verhalten und/oder die Anfänge des Hütens/Kontrollverlust sein. Bei dem aufmerksamkeiterheischenden Verhalten möchte der Hund einfach Aufmerksamkeit haben. Dabei ist es egal, ob positiv oder negativ. Hauptsache Aufmerksamkeit. Nimm sie da einfach mal an die Hausleine und bringe sie auf ihre Decke. Dabei nörgelst Du vor Dich hin, aber nicht sie anmeckern. Du nörgelst und verbreitest schlechte Laune. Sobald sie mit ihren Pfoten auf der Decke ist, ist schwups Deine gute Laune da, sprichst sie aber nicht an. Sobald eine Pfote von der Decke runtergeht, gehst Du wieder vor Dich hinnörgelnd in ihre Richtung und führst sie wieder auf die Decke. Sind alle Pfoten wieder auf der Decke, ist Deine Stimmung schlagartig wieder gut. Wichtig ist, dass Deine Stimmung nicht gegen und für sie geht. Das nennt man auch Safetyplacetraining. Was sie auf der Decke macht ist egal. Es müssen nur alle 4 Pfoten drauf sein. Wenn sie zur Ruhe gekommen ist, dann aber auch wieder einladend zu Dir holen. Dann bekommt sie ihre ersehnte Aufmerksamkeit, die Du ihr anbietest. Bei dieser "Übung" geht es nicht ums ignorieren, sondern um Deinen Stimmungswechsel. Zum Hüten/Kontrolle: Hier geht es um die Impulskontrolle und Frusttoleranz. In der Regel haben Hütehunde Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Es fängt an, wenn man sich zu schnell bewegt und/oder hüpft, also Bewegungen macht, die der Hund nicht einschätzen kann. Also müssen aus seiner Sicht Maßnahmen getroffen werden, die den zu Hütenden in seinen Bewegungen einschränken. Es gibt viele Übungen, mit denen man die Impulskontrolle trainieren kann. Je besser die Impulskontrolle, desto seltener entsteht Frust. Hier gilt: immer vom Leichten zum Schweren trainieren. Beispiel: Hund ins Platz legen, langsam daran vorbei gehen und dann belohnen (ruhig, nicht hochfahren). Das mehrmals am Tag wiederholen. Wenn Du merkst, dass das super klappt, dann einfach Dein Tempo und auch mal die Distanz etwas erhöhen. Die Wiederholungen sind super wichtig. Der Hund muss das Gefühl "Frust" kennenlernen und sich damit auseinandersetzen. Super ist es dann, wenn Du dranvorbeihüpfen kannst und/oder andere komische Bewegungen machst, auch auf Distanz. Achte auch auf den Ruheplatz, wo er ist. Hütehunde sind Meister darin, Strategieplätze zu finden, wie vor der Haustüre, im Flur/Eingangsbereich ... überall da, wo sie einen nicht mehr unter Kontrolle haben könnten (z. B. durch die Haustüre rausgehen). Das wäre mein Weg und nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man mit dem Zwicken umgehen kann 😉.
 
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Lara
18. Nov. 15:47
Hallöchen, die Maus ist Richtung Junghund unterwegs. Da werden die Karten neu gemischt. Einfach mal im Hinterkopf behalten 😉. Zum Zwicken: Zwicken kann entweder ein aufmerksamkeiterheischendes Verhalten und/oder die Anfänge des Hütens/Kontrollverlust sein. Bei dem aufmerksamkeiterheischenden Verhalten möchte der Hund einfach Aufmerksamkeit haben. Dabei ist es egal, ob positiv oder negativ. Hauptsache Aufmerksamkeit. Nimm sie da einfach mal an die Hausleine und bringe sie auf ihre Decke. Dabei nörgelst Du vor Dich hin, aber nicht sie anmeckern. Du nörgelst und verbreitest schlechte Laune. Sobald sie mit ihren Pfoten auf der Decke ist, ist schwups Deine gute Laune da, sprichst sie aber nicht an. Sobald eine Pfote von der Decke runtergeht, gehst Du wieder vor Dich hinnörgelnd in ihre Richtung und führst sie wieder auf die Decke. Sind alle Pfoten wieder auf der Decke, ist Deine Stimmung schlagartig wieder gut. Wichtig ist, dass Deine Stimmung nicht gegen und für sie geht. Das nennt man auch Safetyplacetraining. Was sie auf der Decke macht ist egal. Es müssen nur alle 4 Pfoten drauf sein. Wenn sie zur Ruhe gekommen ist, dann aber auch wieder einladend zu Dir holen. Dann bekommt sie ihre ersehnte Aufmerksamkeit, die Du ihr anbietest. Bei dieser "Übung" geht es nicht ums ignorieren, sondern um Deinen Stimmungswechsel. Zum Hüten/Kontrolle: Hier geht es um die Impulskontrolle und Frusttoleranz. In der Regel haben Hütehunde Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Es fängt an, wenn man sich zu schnell bewegt und/oder hüpft, also Bewegungen macht, die der Hund nicht einschätzen kann. Also müssen aus seiner Sicht Maßnahmen getroffen werden, die den zu Hütenden in seinen Bewegungen einschränken. Es gibt viele Übungen, mit denen man die Impulskontrolle trainieren kann. Je besser die Impulskontrolle, desto seltener entsteht Frust. Hier gilt: immer vom Leichten zum Schweren trainieren. Beispiel: Hund ins Platz legen, langsam daran vorbei gehen und dann belohnen (ruhig, nicht hochfahren). Das mehrmals am Tag wiederholen. Wenn Du merkst, dass das super klappt, dann einfach Dein Tempo und auch mal die Distanz etwas erhöhen. Die Wiederholungen sind super wichtig. Der Hund muss das Gefühl "Frust" kennenlernen und sich damit auseinandersetzen. Super ist es dann, wenn Du dranvorbeihüpfen kannst und/oder andere komische Bewegungen machst, auch auf Distanz. Achte auch auf den Ruheplatz, wo er ist. Hütehunde sind Meister darin, Strategieplätze zu finden, wie vor der Haustüre, im Flur/Eingangsbereich ... überall da, wo sie einen nicht mehr unter Kontrolle haben könnten (z. B. durch die Haustüre rausgehen). Das wäre mein Weg und nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man mit dem Zwicken umgehen kann 😉.
Vielen lieben Dank für die Tipps! ☺️ Ich kann dadurch jetzt auch rückblickend ganz genau einordnen wann sie was macht und wieso.
 
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Lara
18. Nov. 15:50
Oke, ich hab nicht das Gefühl, dass ich da noch konkretere Aussagen bekomme. Ich wünsch euch viel Erfolg und viel Spaß mit der kleinen Rosi 👍 Wenn der Hund symptomfrei ist, werden Giariden in aller Regel nicht behandelt.
Das stimmt nicht. Giardien müssen behandelt werden, da sie hochansteckend sind. Giardien unbehandelt zu lassen und trotzdem Hundekontakt zuzulassen ist grob fahrlässig.
 
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Tina
18. Nov. 16:35
Fixieren, vorne überbeugen und dann der "Klaps". Für den Hund ist das massiv bedrohlich. Falsch eingesetzt lernt er durch den Klaps: Menschenhand ist Schmerz/Gefahr. Diese Methoden sind unangemessen und ändern nichts an der Ursache. Es gibt ein sehr bekanntes Zitat, wenn etwas in der Hundeerziehung schief läuft: "Rolle eine Zeitung zusammen und schlage dir damit dreimal kräftig auf den Kopf. Dann frage Dich was Du falsch gemacht haben könntest." Vermutlich ist hier von Anfang so einiges schief gelaufen. Ich nehme an tiermedizinisch ist hoffentlich alles abgeklärt.....