Hallöchen, die Maus ist Richtung Junghund unterwegs. Da werden die Karten neu gemischt. Einfach mal im Hinterkopf behalten 😉.
Zum Zwicken:
Zwicken kann entweder ein aufmerksamkeiterheischendes Verhalten und/oder die Anfänge des Hütens/Kontrollverlust sein.
Bei dem aufmerksamkeiterheischenden Verhalten möchte der Hund einfach Aufmerksamkeit haben. Dabei ist es egal, ob positiv oder negativ. Hauptsache Aufmerksamkeit. Nimm sie da einfach mal an die Hausleine und bringe sie auf ihre Decke. Dabei nörgelst Du vor Dich hin, aber nicht sie anmeckern. Du nörgelst und verbreitest schlechte Laune. Sobald sie mit ihren Pfoten auf der Decke ist, ist schwups Deine gute Laune da, sprichst sie aber nicht an. Sobald eine Pfote von der Decke runtergeht, gehst Du wieder vor Dich hinnörgelnd in ihre Richtung und führst sie wieder auf die Decke. Sind alle Pfoten wieder auf der Decke, ist Deine Stimmung schlagartig wieder gut. Wichtig ist, dass Deine Stimmung nicht gegen und für sie geht. Das nennt man auch Safetyplacetraining. Was sie auf der Decke macht ist egal. Es müssen nur alle 4 Pfoten drauf sein. Wenn sie zur Ruhe gekommen ist, dann aber auch wieder einladend zu Dir holen. Dann bekommt sie ihre ersehnte Aufmerksamkeit, die Du ihr anbietest. Bei dieser "Übung" geht es nicht ums ignorieren, sondern um Deinen Stimmungswechsel.
Zum Hüten/Kontrolle:
Hier geht es um die Impulskontrolle und Frusttoleranz. In der Regel haben Hütehunde Angst davor, die Kontrolle zu verlieren. Es fängt an, wenn man sich zu schnell bewegt und/oder hüpft, also Bewegungen macht, die der Hund nicht einschätzen kann. Also müssen aus seiner Sicht Maßnahmen getroffen werden, die den zu Hütenden in seinen Bewegungen einschränken.
Es gibt viele Übungen, mit denen man die Impulskontrolle trainieren kann. Je besser die Impulskontrolle, desto seltener entsteht Frust. Hier gilt: immer vom Leichten zum Schweren trainieren. Beispiel: Hund ins Platz legen, langsam daran vorbei gehen und dann belohnen (ruhig, nicht hochfahren). Das mehrmals am Tag wiederholen. Wenn Du merkst, dass das super klappt, dann einfach Dein Tempo und auch mal die Distanz etwas erhöhen. Die Wiederholungen sind super wichtig. Der Hund muss das Gefühl "Frust" kennenlernen und sich damit auseinandersetzen. Super ist es dann, wenn Du dranvorbeihüpfen kannst und/oder andere komische Bewegungen machst, auch auf Distanz.
Achte auch auf den Ruheplatz, wo er ist. Hütehunde sind Meister darin, Strategieplätze zu finden, wie vor der Haustüre, im Flur/Eingangsbereich ... überall da, wo sie einen nicht mehr unter Kontrolle haben könnten (z. B. durch die Haustüre rausgehen).
Das wäre mein Weg und nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man mit dem Zwicken umgehen kann 😉.