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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 7. Okt.

Zuschnappen...

Juhu ihr lieben, da komme ich doch gleich mal mit einer neuen Frage. Der kleine Kerl wird nun 20 Wochen alt. Seid er hier ist seid fast 4 Wochen, versuchen wir es mit der beißhemmung. Nunja klappt eher weniger. Auf nein reagiert er schonmal halbwegs! Es ist so das er wenn er spielen will immer gleich zuschnappt. Egal wohin, meist springt er einen an. Bei meinen Kids 4 und 2 läuft er oftmals hinterher, will spielen. Aber schnappt dann meist sofort im Spiel. Oft springt er Richtung Gesicht. Ich sage immer wieder nein und wir gehen oder drehen uns um. Das ganze geht nun wie gesagt fast 4 Wochen. Gibt es noch Tipps? Hoffe ihr versteht was ich da meine.
 
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Evi
2. Okt. 07:14
Lieber Mr. Franklin,
ich bin grundsätzlich und absolut deiner Meinung. Aber...

Wie ich in deinem Profil sehe, ist dein Hund 10 Wochen alt. Ohne deine positive Einstellung zu schmälern, ist dein Wissen noch sehr theoretisch.

Und wie gesagt, es gab bei mir nur zwei Situationen, in denen "gute Worte" nicht gewirkt haben. Du kannst davon ausgehen, dass ich 1. schnell war und 2. den richtigen Druck ausgeübt habe. Warum hat es denn sofort und für immer gewirkt?

Es gibt Momente, da muss man die Unversehrtheit von Hund und Mensch zu 100 % schützen. Deshalb halte ich in solchen Ausnahmefällen eine erzieherische Maßnahme, die der Hund von seiner Natur her sofort versteht, als notwendig und legitim.
 
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Evi
2. Okt. 08:22
Lieber Heiner,
auch mit dir gehe ich grundsätzlich konform. Wie würdest du denn das Problem lösen?

Trainer stehen leider nicht in der Sekunde neben einem, wenn es echt lebensgefährlich wird. Wie beim Kauen auf Elektrokabeln. Und in der Zwischenzeit bis der Trainer kommt? Man hat seinen Hund nie immer und ununterbrochen im Blick. Ich müsste mir den Hund im wahrsten Sinne des Wortes Tag und Nacht ans Bein binden, bis der Trainer Zeit findet. Bis dahin kann es zu spät sein.

Bei allen "harmlosen" Problemen gern mit externer Hilfe! Aber es gibt eben leider absolute No-Go's, bei denen ein Warten nicht möglich ist.

Ich habe den Druck für den Schnauzgriff an meinem linken Unterarm zunächst geübt. Die Druckintensität ist schwer zu beschreiben. Ein fester Händedruck ist zu wenig. Eher so als ob etwas runterfällt und man packt danach. Von der Schnelligkeit kommt der Vergleich auch gut hin. Oder ihr denkt dabei an eine heiße Herdplatte.

Ich hatte es bei dem Elektrokabel natürlich mehrfach mit einem immer deutlicher werdenden "Nein" - was wir zuvor schon in der Welpen-Stunde gelernt und geübt hatten - versucht. Und da ich dann eh schon neben meinem Hund in der Hocke war, konnte ich blitzschnell beim nächsten Versuch, ins Kabel zu beißen, reagieren. Blitzschnell und bestimmt. Zwei Sekunden Irritation beim Hund - und Kabel waren nie wieder ein Thema.

Ich wiederhole nochmal: ich halte den Schnauzgriff nicht für ein Standard -Erziehungsmittel sondern nur als absolute Ausnahme legitim! Und vorher wirklich üben! Das muss beim ersten Mal sitzen!
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 09:18
Wie Katrin schön geschrieben hat, habt ihr da keine einfache Mischung. Noch dazu erschwert dieses niedliche Gesicht einiges😉😍. Stell Dir vor, es wäre z.b. ein Rottweiler. Wie würdest Du reagieren?
Es muss sehr klar werden für Deinen Krümel, dass dieses Verhalten nicht geduldet wird. Selbstverständlich kannst Du hier auch körperlich eingreifen. Schnapp Dir den Winzling und bring ihn mit einem klaren " Abbruchkommando" direkt weg von den Kindern. Er darf durchaus merken, dass das ein absolutes "no Go" ist. Oft reicht schon ein scharfes "lass es" in Verbindung mit einer auf ihn gerichteten Bewegung, ( bei robusten Charakteren evtl verbunden mit unangenehmem Geräusch z.b. kurzes Händeklatschen. ) Wenn er davon beeindruckt, sein Verhalten abbricht, sofort den Druck und auch den Blick rausnehmen. Hunde sind sehr viel schneller in der Kommunikation als wir. Also sei konzentriert. Hunde untereinander lernen durch klare Ansagen und verlieren weder das Vertrauen, noch gegen sie kaputt, wenn man sehr klar Grenzen setzt. Es ist wesentlich fairer, dem Hund gegenüber klare Grenzen einzufordern, die er einhalten und verstehen kann, als durch unklare Kommunikation den Hund zu verunsichern und im Zweifel dazu zu veranlassen, die Grenzen immer wieder auszutesten. Also lass dieses Verhalten unmissverständlich nicht zu.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 09:22
Wie Katrin schön geschrieben hat, habt ihr da keine einfache Mischung. Noch dazu erschwert dieses niedliche Gesicht einiges😉😍. Stell Dir vor, es wäre z.b. ein Rottweiler. Wie würdest Du reagieren? Es muss sehr klar werden für Deinen Krümel, dass dieses Verhalten nicht geduldet wird. Selbstverständlich kannst Du hier auch körperlich eingreifen. Schnapp Dir den Winzling und bring ihn mit einem klaren " Abbruchkommando" direkt weg von den Kindern. Er darf durchaus merken, dass das ein absolutes "no Go" ist. Oft reicht schon ein scharfes "lass es" in Verbindung mit einer auf ihn gerichteten Bewegung, ( bei robusten Charakteren evtl verbunden mit unangenehmem Geräusch z.b. kurzes Händeklatschen. ) Wenn er davon beeindruckt, sein Verhalten abbricht, sofort den Druck und auch den Blick rausnehmen. Hunde sind sehr viel schneller in der Kommunikation als wir. Also sei konzentriert. Hunde untereinander lernen durch klare Ansagen und verlieren weder das Vertrauen, noch gegen sie kaputt, wenn man sehr klar Grenzen setzt. Es ist wesentlich fairer, dem Hund gegenüber klare Grenzen einzufordern, die er einhalten und verstehen kann, als durch unklare Kommunikation den Hund zu verunsichern und im Zweifel dazu zu veranlassen, die Grenzen immer wieder auszutesten. Also lass dieses Verhalten unmissverständlich nicht zu.
Danke für deine super schöne Antwort. Das werde ich absofort machen, mehr Schärfe. Ja er ist süß und die Augen immer. Aber es ist halt ein no go. ♥️
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 09:30
Danke für deine super schöne Antwort. Das werde ich absofort machen, mehr Schärfe. Ja er ist süß und die Augen immer. Aber es ist halt ein no go. ♥️
Bei ganz vielen Dingen, kann man das Verhalten von Welpen einfach umlenken. Unerwünschtes durch spannenderes ersetzten etc. Es gibt also ganz wenig Situationen wo man bei einem Welpen echt streng sein muss, weil er so leicht mitzunehmen und aus Situationen rauszulocken ist. Nahezu alles kann spielerisch erlernt und auch gefestigt werden. Das beißen nach Kindergesichtern ist hier eine Ausnahme.
 
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Andreas
2. Okt. 10:28
Mal unabhängig von der Individuell abzuwägender Methode ist aus meiner Sicht die Beobachtung und Interpretation des Hundes nach der Korrektur sehr wichtig.

Wenn er nur irritiert ist, aber anschließend das unerwünschte Verhalten unbeeindruckt wiederholt oder fortsetzt, ist klar, dass er zwar die Korrektur doof fand, aber daraus null gelernt hat, wofür.

Im negativen Fall fühlt sich der Hund aus seiner Sicht ungerechtfertigt (körperlich) gemaßregelt, was eine Problematik hinsichtlich Vertrauen und Bindung nach sich zieht.

Ich bin auch kein Freund überweichen Umgangs, die Korrektur unter Hunden ist häufig durchaus auch körperlich intensiv.

Großes Aber: Bevor wir den Schnauzgriff eines Muttertiers sehen, gab es schon diverse „Verwarnungen“ nicht körperlicher Art, die wir aber nicht (geschult sind) wahr(zu)nehmen. D. h. wir fangen aus Welpen/Junghundsicht ohne Vorwarnung mit einem rabiaten Mittel an.

Es ist existenziell für die Kommunikation, dass der Hund nicht ablässt, weil er irritiert ist, sondern er versteht, wofür genau die Maßregelung ist. Hier klang es schon an - das Timing ist bei den meisten von uns unfassbar mies …

Ihr müsst die Situation beobachten und antizipieren und direkt im Begriff des Verhaltens den Abbruch setzen, egal ob körperlich oder anders. Der Hund sollte dann ein Vermeidungsverhalten zeigen, oft auch ein Beschwichtigungssignal, oft auch Übersprungsverhalten zeigen.

Und ihr müsst euch mal beobachten, ob ihr nicht den Hund sogar hochdreht. Kinder sollten schon auch einige Verabredungen einhalten können (Hände hochreißen, weglaufen, kreischen, vorm anfassen Wahrnehmung sicherstellen, …). Die Kinder Maßregeln keinesfalls, für den Hund sind das Spielpartner und selber „weisungsgebunden“ von den Erwachsenen, er wird spätestens im Heranwachsen keine Maßregelung oder Bestrafung akzeptieren. Und wenn er einmal (speziell auch die Rassen-Kombi) Erfolg in einer körperlichen Abwehr hatte, kann es schwierig werden mit dem problemfreien Zusammenleben.

Und wegen all den vorgenannten Beschreibungen ist es wirklich wertvoll, jemanden mit fundierten Kenntnissen des hündischen Verhaltens, Körpersprache und auf das Individuum ausgerichtete Methodik der Korrektur, vor allem aber dessen korrekter Anwendung mit einem neutralen Blick von außen zu konsultieren. Zudem auch und gerade eure Körpersprache, Stimme, Mimik, Klarheit, Souveränität (oder eben diese nicht) in der Situation. Also nix mit ansprechen in der Hundeschule, Einzelcoaching bei euch zuhause und im Alltag (teilweise überlagern sich Mißverständnisse, wir nehmen anfangs nur nicht alles als gleich „problematisch“ wahr, für den Hund sind es aber identische Verknüpfungen.
 
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Paul
2. Okt. 12:06
Wenn sie bei mir zuschnappt, habe ich laut AUA geschrien und bin gegangen. Keine weitere Kommunikation und Blickkontakt. Nach 2 Wochen hat sie es super verstanden und zwickt jetzt nicht mehr in die Verse und in die Hand. Und selbst wenn, dann ganz sanft, aber das ist nochmal ein anderes Thema, was ich zur Zeit behebe😊
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 13:11
Wenn sie bei mir zuschnappt, habe ich laut AUA geschrien und bin gegangen. Keine weitere Kommunikation und Blickkontakt. Nach 2 Wochen hat sie es super verstanden und zwickt jetzt nicht mehr in die Verse und in die Hand. Und selbst wenn, dann ganz sanft, aber das ist nochmal ein anderes Thema, was ich zur Zeit behebe😊
Ja wir sagen nein, bringen ihn dann auf sein Platz.
Heute war es zum Beispiel super alles. 😊
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 16:19
Mach bitte keine Experimente! Schnauzgriff sollte die allerletzte Lösung sein und auch nur kontrolliert! Das ist leider eine sehr Altbackene „Lösung“. Früher hat man gerne über Bestrafung erzogen! Das ist komplett überholt. Wende dich an einen Trainer der positiv erzieht! Auf gar keinen Fall über Bestrafung!
 
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Dogorama-Mitglied
2. Okt. 16:20
Was auch noch wichtig wäre ist Auslastung und Ruhe. Es kann sein dass der Hund nicht ausgelastet ist oder ihr die Ruhe trainieren müsst. Das kann man aber nicht beurteilen ohne den Hund zu sehen