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Christian
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zuletzt 2. März

Würdet ihr auch Hundebegegnungen zulassen?

Seitdem mein Rotti Bounce langsam ausgewachsen ist, stelle ich immer wieder fest, dass viele Hundehalter Begegnungen vermeiden, ja uns sogar aus dem Weg gehen. Heute sind wir auf abgelegenen Wiesen einer Halterin mit einem Ridge begegnet. Die Halterin hat schon aus Entfernung signalisiert, dass Kontakt erwünscht sei. Beide Hunde abgeleint, kurzes Kennenlernen und dann sind beide Hunde über die Wiese getobt, als wenn sie sich schon ewig kennen würden. Ich würde mir viel mehr solche Begegnungen wünschen …
 
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Sandra
19. Dez. 10:14
Hundebegnungen sind toll und ich lasse sie zu, wenn es machbar ist, vollkommen unabhängig von der Rasse. Leider ist es nicht immer möglich.

Einer meiner Aussie Jungs, Kola, grundsätzlich freundlich zu jedem und allem. Wenn ich mit dem mal alleine unterwegs bin suche ich bewusst Gebiete auf wo viele Hunde sind, in der Hoffnung jemand wünscht ebenfalls Kontakt.

Bei Bilbo ist das was anderes. Opfer vom Beißvorfall als er noch jung war, ganz schlecht sozialisiert beim vorherigen Halter, dort kamen auch die Nachbarshunde (die weder mit fremden Menschen noch mit anderen Hunden verträglich sind) immer übern Zaun und haben ihn attackiert.
Das steckt selbst nach über 3 Jahren Training, er ist jetzt 4, noch ihn ihm drin.

Der konnte noch nicht mal „hundisch sprechen“, Hunde bedeuteten für ihn automatisch eine Bedrohung, egal was der andere Hund signalisierte.

Mittlerweile sind wir so weit, dass er nicht mehr jeden Hund als Bedrohung betrachtet, dass er Freundschaften zumindest im eigenen Garten schließen kann und unter bestimmten Umständen auch außerhalb.
Bei dem kann ich nicht guten Gewissens Hundebegegnungen außerhalb des eigenen Gartens grundsätzlich zulassen.

Zu Trainingszwecken besuche ich mit ihm Gebiete wo viele Hunde sind. Kurze Spaziergänge dort, weite Bögen, ihn einfach von weitem die anderen Hunde beobachten lassen, lernen lassen, Distanzen verkürzen usw. Hat einen enormen Effekt auf ihn. Aber einfach mal eben Kontakt ohne vorherige Abklärung bestimmter Einzelheiten ist noch nicht machbar.

Was ich damit sagen will: nicht jeder macht einen Bogen weil du nen Rotti hast. Manche machen einen Bogen weil sie ihre eigene Knalltüte kennen und sich verantwortungsvoll dem anderen Hund und dem eigenen Hund gegenüber verhalten wollen.

Natürlich gibt es nach wie vor diejenigen mit Vorurteilen bestimmten Rassen gegenüber aber ich denke, dass das die wenigsten sind. Ich vermute viel mehr machen einen Bogen weil der eigene Hund schlecht sozialisiert ist, im Training ist, alt oder krank ist, das Größenverhältnis zwischen den Hunden nicht stimmig ist oder einfach weil viele schlechte Erfahrungen mit fremden Hunden und Haltern gemacht haben und eine generelle Angst vorhanden ist, dass nochmal so eine Scheißsituation sich wiederholen könnte.
Dazu kommt: nicht jeder Halter ist jung und fit. Vielleicht haben manche auch Angst, dass sie dem ganzen körperlich nicht gewachsen sind, sollte es doch zu einer Auseinandersetzung kommen. Und was ich zumindest bei uns in der Gegend vermehrt feststelle ist die Angst vor Corona. Langsam wird es weniger aber eine ganze Zeit lang war die erste Frage nicht ob die Hunde Kontakt haben dürfen sondern ob ich geimpft bin oder Erkältungsanzeichen hätte.

Ich denke da spielt viel viel mehr mit rein als nur die Rasse oder die Farbe des Fells.
Mein Tip: einfach nicht persönlich nehmen. Frag doch einfach mal warum derjenige einen Bogen macht. Ich denke der Großteil hat kein Problem mit der Rasse deines Hundes.
 
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Antonella und Stefan
19. Dez. 10:18
Es geht hier nicht um beschnuppern, sondern den entspannten freien Sozialkontakt. In 30 Jahren hat sich das massiv negativ verändert. Ich finde es für die Hunde ganz schlimm. Spontane nette Begegnungen, Leine ab und zusammen ein Stück laufen nahezu unmöglich. Die meisten Hundehalterinnen sind ängstlich und super nervös, dass was passieren könnte. Schade.
Das empfinde ich auch so. Ein echter freundlicher Kontakt ist selten geworden. Einige der Menschen mit Hund kommen mir auch echt seltsam und überfordert vor. Mir tut es leid, dass unser Junghund so wenig Artgenossen um sich hat. Dafür allein muss ich doch nicht zwingend in eine Hundeschule?!
 
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Antonella und Stefan
19. Dez. 10:21
Größe und Art des Hundes der uns begegnet ist nicht relevant. Ich grüße den Halter und alles weitere ergibt sich daraus.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:31
Es geht hier nicht um beschnuppern, sondern den entspannten freien Sozialkontakt. In 30 Jahren hat sich das massiv negativ verändert. Ich finde es für die Hunde ganz schlimm. Spontane nette Begegnungen, Leine ab und zusammen ein Stück laufen nahezu unmöglich. Die meisten Hundehalterinnen sind ängstlich und super nervös, dass was passieren könnte. Schade.
Das hat aber meist auch eine Vorgeschichte vom Gegenüber warum es so ist. Kann beide Seiten verstehen 🤗. Ich laufe auch Bögen und lasse Kontakt nicht immer zu da einfach schon zu oft überfallen worden, leider zu oft mit Blessuren von mir und meinen Hunden, obwohl blocken und Handling kein Fremdwort ist was damals das Überleben meines Borders gesichert hat. Aber trotzdem sind die Begegnungen immer im Hinterkopf und bei uns war es kein sog. Listenhund sondern ein Labbi und ein Samojede. Heißt aber nicht das wir diese Rassen meiden oder Hunde im allgemeinen aber ich finde jeder darf auch nein zu einer Begegnung sagen ohne unterstellt zu bekommen vom Gegenüber das mein Hund keine Freude im Leben hat da er nie mit Hunden spielen darf. Da er gar nicht einschätzen kann ob mein Hund Hundekontakt hat oder nicht und dieses nur interpretiert wird weil ich den einen Hund meines Gegenübers meide oder mehrere Hunde in der Umgebung weil ich der Meinung bin das es für meinen Hund keinen Mehrwert bringt zu diesen Hunden Kontakt zu haben.

Wir haben viel Spaß und Kontakt auch mit immer wieder neuen Hunden aber nicht ohne es im Blick zu haben wie es läuft zwischen den Hunden und nicht ohne Gegenseitige Rücksichtnahme.

Aber wir werden meist auch gemieden da unsere kleine Maus ja nach dem bösen Mali aussieht.

Größe ist uns wurscht haben selbst einen guten Freund von Rocket der nur ca 3 kg wiegt. Rocket legt sich hier immer hin und spielt ganz vorsichtig mit ihm.
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:35
Das empfinde ich auch so. Ein echter freundlicher Kontakt ist selten geworden. Einige der Menschen mit Hund kommen mir auch echt seltsam und überfordert vor. Mir tut es leid, dass unser Junghund so wenig Artgenossen um sich hat. Dafür allein muss ich doch nicht zwingend in eine Hundeschule?!
Ist ja echt traurig dass das auch andere so empfinden.
Ich musste mit meinen Belgier gar nie Treffen aus machen.
Teilweise hatte ich 5 Hunde, dann noch Ferien oder Pflegehunde.
9 von 10 Begegnungen waren toll und entweder ist man ein Stück zusammen gelaufen.
Oder hat sie spielen lassen.
Meistens waren die Einzelhundehalter sehr beeindruckt wie toll ein Rudel agiert und dass eine kleine Frau alle Hunde unter Kontrolle hat 😉
Ich hatte selbst 10 Jahre eine blinde Hündin dabei, angeleint, da sie nach einem Angriff nicht mehr sozial war. Die war immer entspannt neben mir hat Leckerchen bekommen oder ihre Beiswurst bearbeitet.
Die anderen Hundehalter haben darauf geachtet, dass ihre Hunde nicht zu ihr gehen.

Da wir in der Nähe vom Hundesportverein wohnten hatten wir schon immer sehr viele Hunde im Umfeld.
Es waren aber die Hunde viel früher besser erzogen.
Es lief kaum jemand mit Schleppleine und es gab nur ganz wenig leinenaggressive Pöbler.
Das hat sich im Verhältnis umgedreht 😢
 
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Susanne
19. Dez. 10:39
Bei uns ist das leider auch so, meine Maus ist schwarz,viele wechseln die Seite, wenn wir angeleint im Wald unterwegs sind und es kommen andere Hunde, dann rufe ich schon weitem ob es in Ordnung ist wenn wir näher kommen und die Hunde anleinen zum spielen.Leider heißt es immer und überall nur... die grossen bösen, aber hallo...es ist auch sehr oft das die kleinen anfangen zu pöbeln und der große nur zurück pöbelt, dann wird aber gleich mit dem Finger gezeigt.Leute was ist in dieser Welt nur schief gelaufen,es macht mich sehr traurig,es ist nicht der Hund der Probleme hat sondern der der am anderen Ende der Leine ist...:(((
Bei uns ist es ähnlich, schwarzer Hund gleich... Lieber Abstand halten ...ich spreche die Menschen an, frage nach und biete Kontakt an, da ich von der Sozialverträglich meines Hundes überzeugt bin und Hunde nunmal auch Hundekontakte brauchen für ihr Wohlbefinden, natürlich nicht um jeden Preis ...
 
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Sonja
19. Dez. 10:40
Ich lasse Hundebegenung auch zu allerdings kann ich Spike auf offen Gelände nicht nicht ablehnen..... dafür ist sein Jagdtrieb noch zu hoch......bei großen Hunden schau ich immer ob es passt ....nicht weil ich Angst habe oder wegen irgendeiner Rasse sondern wegen des Gewichts,Spike hat nur 8,5 kg und ist immer Recht wild beim Spielen,aber zusammen spazieren gehen auch mit großen Hunden klappt super......Ares will meistens außer kurz schnüffeln von anderen Hunden nix wissen.....es sei den es ist seine Freundin Akira (Doggen,Bernersenen Mix) die liebt er🙂
 
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Dogorama-Mitglied
19. Dez. 10:41
Ich würde mir für meine Fellnase auch gerne mehr Kontakt zu anderen Hunden wünschen ☹️ bei uns ist es auch oft so, dass die Straßenseite direkt gewechselt wird weil keiner Lust auf eine Begegnung hat.
 
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Katja
19. Dez. 10:58
Du sagst es-würde auch sagen, dass die „heutigen“ Hunde das deswegen (wegen ihren unentspannten Haltern) auch zu einem großen Teil gar nicht mehr können, kurze Spontanbegegnungen“ als positiv einordnen, die meisten die wir treffen sind richtig gestresst mitsamt ihrem Menschen. Hat leider auch zur Folge, dass solche Hunde schlecht sozialisiert sind und aus Unsicherheit ganz schön aggro drauf sind..
Seit 6 Monaten sind wir auch Hundebesitzer und ich bin echt erstaunt, wieviele unentspannte Hundehalter wir auf der Straße treffen -> ich schaue mir inzwischen schon von weitem den Halter an (nicht den Hund!) und entscheide dann, ob ich nach Kontakt frage oder nicht.

Da unsere Polli sehr vorsichtig und sozial ist hatten wir oft genug schon ziemliche Aha-Momente a la „so hat unser Hund ja noch nie reagiert“, auch bei Leinenpöblern. Das bleibt denen, die immer gleich auf der anderen Straßenseite oder im Gebüsch verschwinden, natürlich verwehrt.

Ich würde mir wirklich mehr Mut & Selbstvertrauen zur Kontaktaufnahme bei vielen Besitzern wünschen.
Hab‘s da aber auch zugegebenermaßen einfach, da Polli bei aggressivem Verhalten sehr schnell Fersengeld gibt -> bisher ging alles gut und den einen aggressiven Windhund, der leider schneller war, hat sie gleich mit vielen anderen tollen Hundebegegnungen „übertüncht“.🤗

Wir fragen jedenfalls weiter jeden, der uns entgegenkommt, ob Kontakt gewünscht und wenn ja, wie! Und freuen uns jeden Tag über friedlich spielende Hunde, heute grad nen neu kennengelernten Schäferhund/Harzer Fuchs-Mix.😀
 
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Kirsten
19. Dez. 11:25
Ja, wenns gerade passt warum nicht 😊

Meine läuft mit Berner Sennen, Briard, Husky-Mix, Mali, Carne Corso, usw., wenn diese in der Lage sind ihre Signale wahrzunehmen und zu achten.
Viele große Hunde sind sehr gut in der Lage ihre Spielart an kleine Artgenossen anzupassen.
Manche Hunde schaffen das nicht, aber auch da ist es meistens möglich ein paar entspannte Meter gemeinsam zu gehen. Es muss ja nicht immer Spiel sein.

Sehe ich schon von weitem, dass der Hund angeleint ist, aber ohne Orientierung sein Ding durchzieht und der Weg zudem sehr eng ist, weiche ich auch lieber aus.
Da passiert es ab und zu noch, dass meine Hündin zündet 😅

Wir waren wegen des Jagdtriebes allerdings auch sehr lange auf die Schlepp angewiesen, bei der ich im Spiel immer darauf geachtet habe, dass kein Hund sich darin verfängt, bzw. ob Spielen überhaupt damit möglich ist.
Wechsel von Laufen und Raufen sind bei der Schlepp nicht empfehlenswert, sodass ich wegen des potentiellen Risikos, dass sich jemand verletzt, die Dynamik immer gut im Blick haben musste. Das hat wunderbar funktioniert.

Aktuell nutze ich die Schlepp nur noch in neuen Gebieten, aber sie war uns eine riesige Hilfe, um dort hinzukommen, wo wir jetzt sind 😊