Veronique, ich kann Dich so gut verstehen!
Wer sagt, ein gesunder Hund verhungert nicht vor dem vollen Napf, der hat noch keinen schwierigen Fresser kennengelernt. Ich denke, einige Pudelhalter wissen, wovor ich schreibe.
Unser Yoshi hat uns 1/2 Jahr verzweifeln lassen. Er hält sich an keine Regeln. Mal frisst er ein Futter, dann wieder nicht, dann plötzlich eins, von dem er vorher angewidert war. Egal ob Trockenfutter, Dose oder selbst gekocht. Mal aus dem Napf, mal aus der Hand, mal vom Boden, mal nur aus einem Leckerlispielzeug, immer wieder gar nicht. Wir haben alles durch, hungern lassen, konsequent nur sein eines Futter nur aus dem Napf geben - das wollten wir nicht fortsetzen, weil er sehr untergewichtig wurde. Dann haben wir versucht, seine Wünsche zu erraten und zu erfüllen, aber die änderten sich ja ständig. Und er hat ja hauptsächlich gezeigt, was er nicht will.
Inzwischen wissen wir nur, dass er extrem sensibel ist. Er braucht Ruhe beim Fressen, wenn ihn etwas ablenkt oder beunruhigt, frisst er gar nichts. Inzwischen läuft es besser, er braucht nicht mehr 10 kleine Mahlzeiten am Tag, die je eine halbe Stunde gedauert haben, um sein Gewicht zu halten. Trotzdem kommt es immer noch phasenweise zur Futterverweigerung, dannprobieren wir wieder rum, bis es klappt.
Ich habe mal eine Folge Millan Cesar geguckt, in der der Hundeflüsterer es nicht geschafft hat, einem Problemhund ausreichend zu Fressen zu geben. Dessen Frauchen hat ihn aufgeklärt, dass z.B. der Napf erhöht mitten in der Küche stehen musste, neben weiteren skurrilen Rahmenbedingungen. Ich will damit sagen, auch Experten wissen nicht alles, und Herrchen und Frauchen kennen ihren Hund immer noch am besten.
Wenn die Rütter-Methode des Hungernlassens nichts gebracht hat, probier alles andere aus, was Dir einfällt, und wende es dann an. Wenn er bereits gebarft wird, was anscheinend oft bei anderen das Heilmittel ist, hier aber nicht, versuch es mal mit Dose oder Trockenfutter. Muss ja nicht für lange sein, nur solange sie mäkelig frisst. Bei Idis Alter liegt der Verdacht nahe, dass die Probleme vorbei gehen. Nimm es hin, bleib ruhig, freu Dich, wenn sie frisst. Dein Hund ist, wie sie ist, und nicht so, wie andere sagen, wie ein Hund sein sollte.
Da kann ich mich nur anschließen. Ich kenne alle Abarten der maekeligkeit von meinem Hund. Wirklich alles! Er war die ersten drei Jahre untergewichtig. Das Problem ist, je mehr Sorgen man sich macht, desto mehr verzieht man den Hund, desto maekeliger wird er. Ganz klar abraten würde ich von längere Zeit ( mehr als 24 Stunden) hungern lassen! Dazu ist deine viel zu klein. Ein Tierarzt hat mir das mal verboten, weil die Leber von so sehr kleinen Hunden nicht so lange speichern kann. Jetzt hast du aber das Problem, dass es ihr Magen technisch nicht gut geht, wenn sie nichts frisst, also machst du Hand Fütterung etc. Das Problem dabei ist, dass es dann immer andere neue Methoden braucht. Wie gesagt, ich kenne das alles zur Genüge. Bei uns hats erst geklappt, als ich versucht habe, aus der Psychologie des Hundes zu handeln. Sprich: ich Laufe nicht mehr meinem Hund mit dem Fressen hinterher. Welcher " Leithund" würde das machen? Der niedrigere muss schauen, dass er was ab kriegt. Zweitens ist das Futter nur interessant, wenn es entweder erarbeitet werden muss, da kannst du mit dem Belohungszentrum im Gehirn arbeiten, oder durch sehr kleine Portionen kannst du eine Mangellage vortäuschen. Klar kannst du ihr es erleichtern, indem du den Ort so wählst, dass sie sich am besten fühlt. Der eine braucht Ruhe, der andere muss dazu auf dem Sofa sein etc. Aber entscheide dich für eine Möglichkeit, die passt. Nicht so: am Sofa klappt es jetzt nicht, also gehen wir in die Küche, OK, da jetzt auch nicht, dann probieren wird im Keller und so weiter. Du wirst dabei nur verrückt und verhältst dich aus Sicht des Hundes nicht souverän. Weißt du ungefähr, wie ich meine? Dann: Druck raus nehmen. Das Fressen absolut zur Nebensache machen. Ich weiß, das ist sooo schwer. Dann: such dir im Bekannten/ Gassikreis verfressene Hunde, die nicht Futter aggressiv sind. Lade die Leute ein und füttert sie gemeinsam. Vielleicht findet sie interessant, was der andere hat. Oder schaut sich was ab! Dann: so lange sie noch in der Entwicklung ist, nimm doch ein bedarfsdeckendes Futter, das sie am ehesten frisst, ohne erstmal auf das ideologische zu achten. Wenn alles besser läuft mit drei Jahren oder so, kannst du immer noch umstellen auf das, wovon du überzeugt bist und was du gerne füttern möchtest. ZB würde ich, wenn sie eh grad krank ist und Antibiotika nimmt, mal ein Diätnassfutter vom Tierarzt geben paar Tage. Da gibts zB eins mit Schweinefleisch, das wirklich sehr gut angenommen wird und den Körper schont. Übrigens: im Notfall, wenns mal ganz dicke kommt; RS gibt ein Medikament, dass den Appetit anregt. Bei Katzen kann dies zu krassen Nebenwirkungen führen (die können da austicken) aber Hunde vertragen das gut. Da fressen die wie Scheunen Drescher. Nur dass du weißt, es gibt sowas für den absolutem Notfall. Hat meiner mal bekommen,weil er nach einer Magen Darm Infektion nicht mehr angefangen hat zu fressen. Hat mega geholfen.