Angeleint lassen 😊 Scheinschwangerschaft im Anschluss ist ganz normal und natürlich. Sollte sie damit zu kämpfen haben evtl. Spielzeug wegräumen (besonders Quitschies), um das Verhalten nicht zu verstärken. Ich kenne Besitzer, die auf Pulsatilla D30 zur Unterstützung schwören.
Eine Kastration ist eigentlich nur aus medizinischen Gründen erlaubt - unkontrollierte Vermehrung gehört in Deutschland NICHT dazu. Es ist immer ein Eingriff in den Hormonhaushalt und sollte, wenn überhaupt, nach der 3. Läufigkeit oder vor dem 2. Geburtstag sein und ca. 100 Tage nach der letzten Läufigkeit erfolgen (besser vorher Hormonstatus checken). Ich habe eine zu früh kastrierte Toerschutzhündin, die mit 7 Monaten kastriert wurde und eher unsicher/ängstlich ist - ich hätte sie gern etwas erwachsen werden lassen. Die Studien, nach denen Kastration vor Gebärmutterkrebs schützt, sind mittlerweile mit dem Gegenteil widerlegt und häufiger brauchen Hündinnen später Tabletten wegen Inkontinenz.
Bist du dir sicher, dass unkontrollierte Vermehrung nicht als medizinischer Grund zählt. Es würde mich ja freuen, aber dann steht es falsch in der Sachkundeprüfung. Außerdem bestätigte mir meine Tierärztin, dass es medizinischer Unfug ist, aber gesetzlich richtig. Außerdem zählt auch eine hygienische Notwendigkeit, wenn die Hündin mit in Einrichtungen kommt, in denen auf Sauberkeit geachtet werden muss. Ich glaube, wenn der Halter das wünscht, findet der Tierarzt auch Gründe...
Meinst du nach der 3. Läufigkeit UND vor dem 2. Geburtstag? Sonst wäre es ja fast immer. 😉
Gebärmutterkrebs kann nicht mehr auftauchen, wenn die Gebärmutter nicht mehr da ist. Gesäugekrebs tritt statistisch seltener auf, je jünger die Hündin beim Eingriff ist. Nach der 4. Läufigkeit ist die Erkrankungsrate nicht signifikant niedriger als bei einer intakten Hündin. Das ist so das Ergebnis meiner Recherche von vor 2 Jahren. Aber da ändert sich die Sichtweise ständig zu.
Die Entscheidung über den Eingriff trifft letztendlich der Tierarzt mit Zustimmung des Halters, niemand anderer.
Ich selbst bin auch kein Freund ungerechtfertigter Eingriffe. Ich sehe die sozialen Veränderungen aber mehr im Vordergrund. Meine Trainerin riet mir daher entschieden davor ab, weil es ein kastrierter Hund bei der Vergesellschaftung nicht einfacher hat, eher schwieriger.
Aber das ist immer eine Einzelfallentscheidung. Ich treffe regelmäßig eine Hündin, die in jeder Läufigkeit sehr zickig war und immer aggressiver wurde. Die Halterin wurde immer verzweifelter, hat so viel an Training ausprobiert. Das Tier ist super erzogen, aber wenn ein Rüde ihr zu nahe kam, machte sie kurzen Prozess. Zudem erzählte sie, dass so viele ihre unkastrierten Rüden auch einfach hinließen. Nachdem die Hündin auf einen kleinen Rüden so aggressiv drauf ging, dass die Frau Angst um sein Leben hatte, wurde die Hündin im relativ fortgeschrittenen Alter doch noch kastriert. Das diente der Entspannung aller Beteiligten. Ich selbst schätzte die Hündin zwar so ein, dass sie rechtzeitig stoppen würde, war aber in den heftigsten Situationen auch nicht bei.
Zu dem Thema gibt es Meinungen wie Sandkörner am Meer.