Hallo Nelly ☺️
Ich kenne das Gefühl der Überforderung noch all zu gut! Im Januar zog bei uns unser erste Welpe ein und ganz schnell war unsere Welt total auf den Kopf gestellt. 😅 Die ersten 2 Tage war er total entspannt und ruhig aber schon am 3. Tag ging die Post ab. Schlafen? Fehlanzeige!
Wild toben, alles anknabbern, wilde Spielaufforderungen mit blutigen Kratzern und einige Malheure waren statt gemütlich kuscheln bei uns für die nächsten Wochen täglich auf dem Programm. Aber das ist völlig normal! Das kleine Hundekind möchte die Welt entdecken und sein Leben hat gerade erst in seiner neuen Familie begonnen. Da ist alles so aufregend, dass man gar nicht schlafen möchte. ☺️ Da braucht man also zuerst einmal ganz viel Verständnis für den kleinen Knirps.
Gerade als neuer Hundehalter möchte man alles von Anfang an richtig machen, aber tut euch den Gefallen und verzeiht euch eure Fehler. Denn es ist ganz normal, dass man nicht alles perfekt macht! Wenn die kleine Emmi in die Wohnung macht, dann merkt euch die Stelle und was sie unmittelbar davor gemacht hat. Eventuell schreibt ihr es auch auf. So erkennt ihr Muster. Aber das dauert und es ist ganz normal, dass ein Welpe noch einige Zeit eine Pfütze in die Wohnung macht. ☺️ Der Körper muss sich ja noch entwickeln und so ist es quasi unmöglich, dass der Welpe das Pipi halten kann. Das wird aber mit der Zeit immer besser! Der Welpe kann es immer besser halten und ihr werdet auch immer bessere Routinen entwickeln und schneller agieren können.
Das Nächste wäre eine gute Routine. Schreibt euch einen Plan. Steht jeden Tag zur gleichen Zeit auf, plant feste Pipi- und Essenszeiten ein. Auch die Spiel- und Gassizeiten sollten fest geplant sein. Dazwischen ist strickte Ruhe angesagt! Kein Spielzeug sollte herumliegen, lediglich ein geeignetes Kauspielzeug (Kaffeeholz, Beißring oder eine Kauwurzel bietet sich da an). Das hat einmal den Vorteil, dass das Hundekind weiß, was als nächstes kommt (so fällt es ihr leichter, das Pipi zu halten und Ruhe einzuhalten) und auch ihr habt davon Freiheit gewonnen, weil strickte Ruhezeiten eingehalten werden, in welchen ihr euch mit EUCH beschäftigen könnt. Denn es bringt dem Hund nichts, wenn ihr euch so ausbrennt, dass keine Nerven mehr für kritische Situationen übrig bleiben. Bitte gönnt euch und Emmi die Auszeit. Denn auch sie muss lernen, dass sie nicht der Mittelpunkt eures Lebens sein wird. Das würde sie sowieso nur überfordern.
Dir wurde ja schon eine Box für die Ruhezeiten empfohlen. Das würde ich auf alle Fälle umsetzen. Ich würde euch aber eher zu einer Gitterbox, also einem Zimmerkennel oder einer Hartbox raten. Auch ein Welpengitter könnte hilfreich sein. Die Stoffbox wurde von unserem kleinen Racker nämlich nach 2 Tagen komplett zerstört und die Fäden, die er dabei gefressenen hat, waren super gefährlich für seine Gesundheit.
Gerade in den Ruhezeiten sollte Emmi lernen, in ihrer Box oder in ihrem Gitter zu ruhen. So kann sie nichts anstellen, ihr müsst sie nicht andauernd korrigieren und ihr könnt euch erholen und euren eigenen Bedürfnissen wie schlafen und essen nachgehen. ☺️ Denn auch wenn sie zur Zeit noch gut zur Ruhe kommt, kann das in nächster Zeit noch um einiges wilder werden! Die festen Ruhezeiten helfen euch ganz bestimmt bei der Stubenreinheit und auch bei der Beißhemmung. Denn ein entspannter Welpe lernt natürlich besser und schneller, als einer, der ständig überdreht und überfordert ist. Wenn sie zu wild spielt, kann sie in der Box/im Gitter dann auch eine Auszeit bekommen.
Erwartet auch nicht zu viel von euch und der Kleinen beim Spazierengehen! Schon kleine Runden reichen für einen jungen Hund total aus. Konzentriert euch eher auf kleine Ausflügen und hauptsächlich auf Reize, die sie kennenlernen muss, um mit euch zusammenzuleben. Z.B. einmal kurz ins Restaurant mit ihr sitzen oder an einem Wildgehege vorbeilaufen. Je positiver und entspannter die Ausflüge sind, desto besser ist es für Emmi. ☺️
Auch nach den ersten 8 Wochen bei euch könnt ihr noch ganz viel gemeinsam lernen und festigen.
Ich denke, dass es für euch und Emmi ganz wichtig ist, dass ihr euch etwas herunterfahrt. Nehmt Hilfe an, tauscht euch viel mit anderen aus und vor allem: etabliert gute Strukturen mit Ruhezeiten für euch und Emmi. Denn mit Ruhe und vor allem Gelassenheit kann man viel besser und angebrachter reagieren und vor allem agieren! ☺️
Ich bin mir sicher, dass ihr das zusammen hinbekommt! Ganz liebe Grüße! 🥰🐾