Hey Nelly,
aus eigener Erfahrung:
* Hunde erkennen jegliche Stimmung bei den Menschen. Seid Ihr nervös oder traurig, überträgt sich das auf den Vierbeiner und die Situation entspannt sich nicht. Nehmt Euch selbst wichtiger als den Hund. Das soll kein Aufruf zur Vernachlässigung sein, ist jedoch grundlegend wichtig für das ganze Team.
* Statt ständig um den Hund herum zu sein und ihn zu bedüddeln (vermenschlichen!) kann ein Eckplatz mit ausreichend großer Box (für Endgröße des Hundes …!) - nach Übung geschlossen und Decke drüber - gestaltet werden, um dort für den Hund erkennbar Ruhepausen einzurichten. SIE muss sich somit nicht um Euch kümmern oder Euch ständig beobachten können oder alles in der Umgebung im Blick haben und entspannt sich dann.
* Wenn Emmi draußen war, alles erledigt hat und satt ist, wird immer in der Box geschlafen.
* Hierbei unbedingt das gegebenenfalls direkt beginnende lautstarke Fiepen oder Randalieren von ihr aushalten und kommentarlos IGNORIEREN. Das könnt !!! Ihr, glaube mir.
Sie wird das schnell verstehen und zu schätzen wissen, dass Ihr die Entscheidungen für sie trefft.
Nach der Pause - wenn sie sich ausgeruht hat und unruhig wird - dann kommentarlos die Box öffnen und Gassi gehen.
* IHR seid Diejenigen, nach denen sich der Hund richtet. Nicht umgekehrt.
* Auch in der Nacht kann Emmi in der Box schlafen.
* Ruhephasen nur direkt in Eurem Arm können nicht funktionieren. Menschen brauchen auch „hundefreie“ Zonen und Zeiten.
Bitte beachten: Ein Welpe ist kein menschliches Baby.
Räumlicher Abstand (Box, Liegeplatz, ruhiger Raum - mit Box, Zimmertür geöffnet) stellt ja keine emotionale Distanz dar, sondern dient zum Zwecke der Erholung im Miteinander.
* Beschäftigt Euch nicht permanent mit der Emmi.
* Textet sie nicht zu. Hunde kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache. Gestik und Mimik entscheiden zuerst. Und zwar in Sekundenschnelle.
Achtet mal auf Euch:
Wie steht / sitzt und lauft Ihr herum? Hängen die Schultern, weil man irgendwie auch von sich enttäuscht ist?
Beginnt der Tag traurig und gelingt kein Lächeln?
Hat man, weil man müde ist, keine Geduld mit dem Tier und mit sich selbst und ist man daher angespannt und beim Training nur auf Erfolge konzentriert?
Lasst das Alles auf Euch wirken. Das Leben ist doch schön. Und einen Hund zu haben ist wunderbar.
Ganz gewiss.
Hey:
* Beobachtet sie nicht ständig. In der Box ist es sicher. Und das Ablegen dort ist keine Strafe, sondern förderlich zum Wohle für Euch alle. 👍
Denn man kann einen Hund auch überfordern. Ich hatte bei unserer Andra auch immer gedacht, dass sie gefordert werden muss, weil sie sehr dynamisch ist und wild … und dabei nicht beachtet, dass ihr die Ruhepausen fehlten. Also genau das Gegenteil von dem, was wir unternommen haben, war die Lösung.
Mit der Box und einer durchaus großen gutmütigen, selbstbewussten Körpersprache (im Training wechseln zwischen „Clown und Manager“ (!) gelingt es Euch bestimmt auch, dem Vierbeiner Sicherheit und Ruhe zu vermitteln und Euch herunterzufahren.
Es muss Ruhezeiten geben und kurze Übungseinheiten. 10 Minuten am Stück mehrmals am Tag reichen völlig aus.
Topp:
Sie schläft nachts durch. Bitte die Box dazu bereitstellen und nutzen. DAS ist ihr „Schlafzimmer“. Welcher Raum dafür geeignet ist, findet Ihr noch heraus. Unser alter Freund Paule schläft schon immer im Flur. So findet er Ruhe, denn auch die Menschen machen ja Geräusch in der Nacht. 😌💤👍
Und:
Eine gewisse Unruhe bei den Menschen bezogen auf einen ersten Hund ist ganz normal. Schließlich hat man Verantwortung für das Tier.
Das Ganze pendelt sich ein. Keine Hektik und keine Panik.
Gelassenheit kann man erlernen. Sicher.
🙂🙂🙂
Das Treppensteigen kann ich Euch leider nicht abnehmen. Aber mit zunehmendem Alter des Hundes werden sich ja auch die erforderlichen Gassi-Gänge minimieren. Im Training bleiben ist hier die Devise. 💪
So gibt’s gute Aussichten für Euch. Und für Emmi.
Ihr schafft das.
Nur Mut.
Viele Grüße
🍀
Susanne