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Angelina
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zuletzt 24. Mai

Welpe läuft Bewegungsreizen hinterher. Was tun?

Ich habe eine 4monate alte Labradorhündin, die bei fliegenden Blättern hinterher läuft. Sie läuft an sich ziemlich entspannt an der Leine, außer wenn sich irgendwas auf dem Boden bewegt. Sie legt dann ihr ganzes Gewicht in die Leine und versucht zum Beispiel das Blatt zu kriegen. Manchmal hat sie das auch bei Autos. Das ist mittlerweile schon besser geworden, aber manchmal hat sie den Reiz wieder hinterher zulaufen. Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich das verhindern könnte?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Mai 11:31
Das mit den Blättern jagen wird weniger-das stimmt. Wenn aber Bewegungsreize das Thema sind, hast du das immer extremer auch in sehr ungünstigen Situationen wie bei Radfahrern, wenn ein Hase vorbeihoppelt usw. mein persönlicher Ansatz ist ein anderer. Ich lass meinen Hund eben nicht erst Sitz machen oder Platz weil dann muss ich ja immer die Umgebung analysieren und ich will es gerne umgekehrt dass ich abgefragt werde bevor etwas hinterhergerannt wird. Heißt: ich habe Impulskontrolle geübt bis zum Umfallen. Zunächst mit einem wenig spannendem Leckerlie. Am Anfang hab ich es nur hingelegt und körpersprachlich geblockt wenn er es holen wollte. Wenn er mich angeschaut hat, gabs das ok. Dann das Selbe mit einem geschmissenen Leckerlie, dann mal ein Ball usw usw. dann gabs auch Moment wo ich es geworfen habe und wir einfach dran vorbei gelaufen sind. Oder ich es eingesammelt habe und er es gar nicht erst bekommen hat. Und du kannst da ruhig kreativ werden. Kann auch ein sich selbstständig bewegendes Objekt sein mit schönen Geräuschen wie Quietschen zb. Oder du kickst einen Ball vor dir her. Oder du schickst ihn und verbietest es ihm im Sprint wieder. Bedenke allerdings, dass es mega anstrengend für deinen Hund ist und nur kurze Einheiten geübt werden sollten. Wegen Autos empfehle ich erstmal großen Abstand zur Straße und wenn er anstatt zu fixieren nach dir schaut belohne es dir. Dann verkleinere den Abstand. Stell dich dazu einfach auf die Leine und lass die Autos normal werden. Aber so bekommst es echt super in den Griff. Meiner hat mit 10 Wochen angefangen Autos zu hüten. Überhaupt kein Thema mehr. Auch andere Bewegungsreize die rassetypisch sehhhr interessant sind, sind gar kein Problem mehr
Gut,so ausführlich habe ich es nicht geschrieben, aber so haben wir es weiter ausgebaut! Wir wiederum analysieren unsere Umgebung sehr genau,einfach aus dem Grund weil unerwartete Überraschungen meist bei jetzigen 33kg die los preschen nicht gerade Arm freundlich sind und ich finde Situationen in Ruhe beobachten zu lassen ist absolut ok. Da fließen soviele Reize ein,die kann man bei einem so jungen Hund wie hier noch gar nicht abarbeiten,das muss Step by Step sein,ist ja erst 3 Monate, bei uns sind es jetzt 7,das ist schon ein sehr grosser Unterschied in der Wahrnehmung.
 
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Lisa
24. Mai 11:39
Das mit den Blättern jagen wird weniger-das stimmt. Wenn aber Bewegungsreize das Thema sind, hast du das immer extremer auch in sehr ungünstigen Situationen wie bei Radfahrern, wenn ein Hase vorbeihoppelt usw. mein persönlicher Ansatz ist ein anderer. Ich lass meinen Hund eben nicht erst Sitz machen oder Platz weil dann muss ich ja immer die Umgebung analysieren und ich will es gerne umgekehrt dass ich abgefragt werde bevor etwas hinterhergerannt wird. Heißt: ich habe Impulskontrolle geübt bis zum Umfallen. Zunächst mit einem wenig spannendem Leckerlie. Am Anfang hab ich es nur hingelegt und körpersprachlich geblockt wenn er es holen wollte. Wenn er mich angeschaut hat, gabs das ok. Dann das Selbe mit einem geschmissenen Leckerlie, dann mal ein Ball usw usw. dann gabs auch Moment wo ich es geworfen habe und wir einfach dran vorbei gelaufen sind. Oder ich es eingesammelt habe und er es gar nicht erst bekommen hat. Und du kannst da ruhig kreativ werden. Kann auch ein sich selbstständig bewegendes Objekt sein mit schönen Geräuschen wie Quietschen zb. Oder du kickst einen Ball vor dir her. Oder du schickst ihn und verbietest es ihm im Sprint wieder. Bedenke allerdings, dass es mega anstrengend für deinen Hund ist und nur kurze Einheiten geübt werden sollten. Wegen Autos empfehle ich erstmal großen Abstand zur Straße und wenn er anstatt zu fixieren nach dir schaut belohne es dir. Dann verkleinere den Abstand. Stell dich dazu einfach auf die Leine und lass die Autos normal werden. Aber so bekommst es echt super in den Griff. Meiner hat mit 10 Wochen angefangen Autos zu hüten. Überhaupt kein Thema mehr. Auch andere Bewegungsreize die rassetypisch sehhhr interessant sind, sind gar kein Problem mehr
Genau so haben wir es auch gemacht. Caja hat bis vor ein paar Wochen auch noch Autos gehütet. Jetzt auch kein Thema mehr 😊
 
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Dogorama-Mitglied
24. Mai 11:53
Also bei Autos ist das natürlich ungut, das sollte sie wirklich tunlichst lassen. Sonst kann man sie später nie von der Leine lassen. Aber wieso soll sie denn keine Blätter jagen? Meine kleine Hündin (5 Monate) macht das auch. Mit Begeisterung hopst sie Blättchen nach. Wenn sie älter wird, hört das sowieso auf. Deswegen freue ich mich daran, wenn sie beim spazieren gehen ihren Spaß hat... allerdings beschränkt sich das Ganze bei meiner Hündin auf Blätter. Sie versucht weder Autos noch Tieren hinterher zu jagen. Wie ist das bei dir? Nur Autos und Blätter, oder auch Tiere? Ggf solltest du darüber nachdenken so ein Anti Jagdtraining zu machen. Anmerken muss man natürlich, das ich keinen Jagdhund habe...
In dem Alter ist das natürlich normal, allerdings würde ich das Blätter jagen nicht ganz so locker sehen. Unsere hat das früher auch gemacht, auch an der Straße: wir laufen entspannt auf dem Bürgersteig, ein Blatt fliegt vorbei und zack, der Hund rennt auf die Straße, dem Blatt hinterher und da wird ein vorbeifahrendes Auto schnell übersehen. Das kann echt gefährlich werden. Deswegen haben wir Impulskontrolle und das Kommando „Stopp“ geübt :)
 
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Anja
24. Mai 12:16
In dem Alter ist das natürlich normal, allerdings würde ich das Blätter jagen nicht ganz so locker sehen. Unsere hat das früher auch gemacht, auch an der Straße: wir laufen entspannt auf dem Bürgersteig, ein Blatt fliegt vorbei und zack, der Hund rennt auf die Straße, dem Blatt hinterher und da wird ein vorbeifahrendes Auto schnell übersehen. Das kann echt gefährlich werden. Deswegen haben wir Impulskontrolle und das Kommando „Stopp“ geübt :)
Da hast du natürlich recht. Um (egal was sie tut) im unpassenden Moment zu unterbinden, verwende ich “nein”, und das klappt schon wunderbar. Und Impulskontrolle, das wird sie dann beim Schutzdienst lernen. Insofern sehe ich das alles (noch) recht entspannt 🙂. ... hübsche Dame deine Kommissarin Rexine😊
 
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Maya
24. Mai 12:30
Unser Hund hat das auch gemacht, wir haben daraufhin das Thema in der Hundeschule angesprochen und den Tipp bekommen mit ihm beim spazieren gehen Beutespiele zu machen (z.B. mit einem Zerrspielzeug). Somit lernt der Kleine, dass er von den Besitzern auch Beute kriegt und findet die andere Beute wie z.B. Blätter Autos etc. nicht mehr interessant.
 
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Jasmin
24. Mai 12:39
Gut,so ausführlich habe ich es nicht geschrieben, aber so haben wir es weiter ausgebaut! Wir wiederum analysieren unsere Umgebung sehr genau,einfach aus dem Grund weil unerwartete Überraschungen meist bei jetzigen 33kg die los preschen nicht gerade Arm freundlich sind und ich finde Situationen in Ruhe beobachten zu lassen ist absolut ok. Da fließen soviele Reize ein,die kann man bei einem so jungen Hund wie hier noch gar nicht abarbeiten,das muss Step by Step sein,ist ja erst 3 Monate, bei uns sind es jetzt 7,das ist schon ein sehr grosser Unterschied in der Wahrnehmung.
Oh ich sehe da absolut kein Problem dabei, dass ein Hund beobachten darf und mache das auch ganz gezielt. (Setze mich auf eine Parkbank etc.) problematisch finde ich es nur wenn man bei jedem Reiz erstmal ein Kommando geben muss. Ich stelle mich dann zb lieber auf die Leine und warte ab was der Hund anbietet. Weil in einigen Situationen wäre ich definitiv nicht so schnell (zb kommt plötzlich ein Kind aus nem Garten gerannt als Beispiel ) vorher noch Sitz zu sagen. Vielleicht kam das falsch rüber (ist schriftlich auch immer schwierig) aber klar sollte man die Umgebung im Auge haben. Ich hatte vorher einen sehr reaktiven Hund. Ich weiß wie es ist, die Umgebung zu scannen Nur möchte ich immer erreichen dass in erster Linie der Hund nach mir schaut und nicht ich nach ihm.
 
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Jasmin
24. Mai 12:41
Achso und falls das Problem wenn deine Hündin älter ist, immer noch vorhanden ist. Ich arbeite auch gerne mit der Reizangel um Jagen Abbrechen zu lernen. Allerdings ist das bei einem so jungen Hund schädlich für die Gelenke. Aber da Impulskontrolle ein Lebenslanges Lernen ist, ich kann es empfehlen um ein Abbruchsignal zu etablieren
 
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Dogorama-Mitglied
24. Mai 12:53
Hallo Angelina :) Dein Welpe ist erst 4 Monate alt. Es ist immer noch vieles neu und spannend. Und letztlich ist der Welpe ein unbeschriebenes Blatt. Wir erarbeiten über Erziehung letztlich erst gewollte Verhaltensweisen. Wiederholungen sind hier das A und O. Das bedeutet, dass sich erst ein Verhaltensmuster manifestieren muss, ehe der Hund immer auf dieses Muster zurückgreifen wird. Vorab ist ja die Frage welches Verhalten möchtest du den alternativ haben, hier gab es ja unterschiedliche Ansätze (gucken/absitzen/einfach vorbei laufen usw) -Erst mal solltest du dir darüber im klaren sein. Tatsächlich würde ich dieses Verhalten auch nicht an der Leine haben wollen, denn letztlich sollte die Orientierung am Ende ja bei dir liegen. Ich würde auch nicht Buch und Siegel darauf verwetten, dass dieses Verhalten irgendwann von selbst verschwindet. Es wäre ja am Ende erlerntes Verhalten und warum sollte sich dieses plötzlich ändern? Die Frage ist, was machst du denn zur Zeit, wenn dein Welpe Blätter sieht? Meine Hündin ist zb als Welpe im Freilauf auch mal gut Strecke gelaufen um sämtliche Hunde zu begrüßen. Wir haben also an unserer Beziehung gearbeitet. Mein Ziel war hier, ich bin immer interessanter als jeder andere Hund oder Mensch. Also bin ich manchmal hopsend neben ihr her gelaufen oder habe kurze Fußübungen mit stehrnbleiben und Absitzen geübt. Manchmal auch etwas getanzt um attraktiv zu bleiben. Am Ende habe ich 3 Monate gebraucht ehe ich mein Ziel erreicht habe. Du siehst also, es brauch seine Zeit, ehe wirklich andere Reize weniger interessant werden. Wichtig ist Beständigkeit und immer bei dem gleichen Ziel zu bleiben :)
 
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Dogorama-Mitglied
24. Mai 13:51
Oh ich sehe da absolut kein Problem dabei, dass ein Hund beobachten darf und mache das auch ganz gezielt. (Setze mich auf eine Parkbank etc.) problematisch finde ich es nur wenn man bei jedem Reiz erstmal ein Kommando geben muss. Ich stelle mich dann zb lieber auf die Leine und warte ab was der Hund anbietet. Weil in einigen Situationen wäre ich definitiv nicht so schnell (zb kommt plötzlich ein Kind aus nem Garten gerannt als Beispiel ) vorher noch Sitz zu sagen. Vielleicht kam das falsch rüber (ist schriftlich auch immer schwierig) aber klar sollte man die Umgebung im Auge haben. Ich hatte vorher einen sehr reaktiven Hund. Ich weiß wie es ist, die Umgebung zu scannen Nur möchte ich immer erreichen dass in erster Linie der Hund nach mir schaut und nicht ich nach ihm.
Absolut korrekt,bin ich ganz bei Dir! Auf die Leine stellen tun wir auch in Momenten,die man nicht vorher sehen kann,wie Dein Beispiel mit dem Kind!