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Kim-Sue
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 26. Mai

Welpe frisst ALLES

Ich habe einen 11 Wochen alten Labrador Rüden. Er frisst Zuhause auf mein Kommando „Ok“ und wenn ich Leckerlis hinlege und mit ihm an der Leine daran vorbeigehe, frisst er es nicht. Auch wenn ich mit ihm spiele und „Aus“ sage, lässt er los. Natürlich belohne ich ihn mit Leckerlis wenn er es loslässt. Er kann also das Kommando. Sobald ich aber mit ihm in den Garten gehe, damit er sich „lösen“ kann, frisst er die ganze Wiese, Moos, Blumen einfach ALLES. Leckerli hinhalten, also ein Tauschgeschäft, funktioniert nicht (auch nicht mit Spielzeug). „Aus“ sagen hilft auch nicht. Er frisst immer weiter und einfach alles was er sieht. Ich versuche auch 2-3 mal am Tag für 10 min Spazieren zu gehen, aber das funktioniert auch nicht mehr, denn er bleibt einfach sitzen. Ich habe ihn davor immer mit einem Leckerli belohnt, wenn er ganz normal läuft oder er nichts vom Boden gefressen hat. Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass er sitzen bleibt, damit ich ihn rufe und er dann was dafür bekommt. Und einfach warten bis er weiterläuft funktioniert auch nicht, denn er bleibt auch 30 min einfach sitzen. Wenn ich Richtung nach Hause (zum Garten) laufe, kommt er mit. Kann es sein, dass er nicht spazieren will, weil er in den Garten zum „fressen / spielen“ will? Was kann ich dagegen tun?🥴
 
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Sonja
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26. Mai 00:11
Du hast einen Labrador. Bei dieser Hunderasse fehlt das Gen, welches den Hund sättigt. Dein Hund hat also immer Hunger und wird so gut wie alles als Fressen ansehen. Ich würde ein ganz besonderes Auge darauf haben insbesondere beim Spaziergang bzgl Giftköder oder Müll (z. B. Zigaretten). Vielleicht würde dir ein Anti-Giftköder Training helfen. Außerdem ist euer Welpe gerade einmal 11 Wochen alt und somit ein Baby. Er ist maximal 3 Wochen bei euch, gib Ihm etwas mehr Zeit um sich an alles zu gewöhnen und ja das bedeutet auch einfach mal 30min die Gegend durchs beobachten zu erkunden. Wenn dich das sitzen so sehr stört, warum nimmst du Ihn denn nicht einfach mal, trägst Ihn ein paar Meter, lässt Ihn dann wieder runter und startest einen neuen Versuch?
Das stimmt nur bedingt. a) es fehlt kein Gen sondern es ist ein Gendefekt der die Produktion des "sättigungs-hormon" stört, verringert, oder ganz unterdrückt. ( gibt verschiedene Typen des Defekts) . b) nicht alle Labradore haben diese defekt, ungefähr die hälfte hat es.
 
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Selina
25. Mai 19:45
Du hast einen Labrador. Bei dieser Hunderasse fehlt das Gen, welches den Hund sättigt. Dein Hund hat also immer Hunger und wird so gut wie alles als Fressen ansehen. Ich würde ein ganz besonderes Auge darauf haben insbesondere beim Spaziergang bzgl Giftköder oder Müll (z. B. Zigaretten). Vielleicht würde dir ein Anti-Giftköder Training helfen. Außerdem ist euer Welpe gerade einmal 11 Wochen alt und somit ein Baby. Er ist maximal 3 Wochen bei euch, gib Ihm etwas mehr Zeit um sich an alles zu gewöhnen und ja das bedeutet auch einfach mal 30min die Gegend durchs beobachten zu erkunden. Wenn dich das sitzen so sehr stört, warum nimmst du Ihn denn nicht einfach mal, trägst Ihn ein paar Meter, lässt Ihn dann wieder runter und startest einen neuen Versuch?
 
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Kim-Sue
25. Mai 19:48
Du hast einen Labrador. Bei dieser Hunderasse fehlt das Gen, welches den Hund sättigt. Dein Hund hat also immer Hunger und wird so gut wie alles als Fressen ansehen. Ich würde ein ganz besonderes Auge darauf haben insbesondere beim Spaziergang bzgl Giftköder oder Müll (z. B. Zigaretten). Vielleicht würde dir ein Anti-Giftköder Training helfen. Außerdem ist euer Welpe gerade einmal 11 Wochen alt und somit ein Baby. Er ist maximal 3 Wochen bei euch, gib Ihm etwas mehr Zeit um sich an alles zu gewöhnen und ja das bedeutet auch einfach mal 30min die Gegend durchs beobachten zu erkunden. Wenn dich das sitzen so sehr stört, warum nimmst du Ihn denn nicht einfach mal, trägst Ihn ein paar Meter, lässt Ihn dann wieder runter und startest einen neuen Versuch?
Das ist eine gute Idee! Wie handhabe ich das mit dem Garten? Soll ich ihn einfach „fressen“ lassen? Ist ja eine doofe Option 😓
 
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Sandra
25. Mai 21:06
Habt ihr euch nicht mit der Erziehung und dem Umgang eines Labradorwelpen vorher nicht beschäftigt? Welpen in dem Alter haben einen natürlichen Folgetrieb. Fahre mit ihm jeden Tag in eine fremde Umgebung, am besten in den Wald. Laufe mit ihm OHNE LEINE querfeldein, hab Abenteuer mit ihm, habe Spaß mit ihm. Und wenn er nicht auf dich achtet, versteckst du dich. Momentan solltest du das spannendste, wichtigste, tollste auf der Welt für deinen Welpen sein. Sicherlich kannst du mit ihm zusammen unter dem Laub auch mal ein Leckerchen finden. Jetzt baust du die Basis auf, von der du in schwereren Zeiten profitierst. Wenn dein Welpe gemerkt hat, dass du das tollste auf der Welt bist, wird er auch den Garten nicht mehr auffressen.
 
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Sarah
25. Mai 21:37
Aloha ☀️ Der kleine ist in der oralen Phase. Er erkundet seine Umwelt dadurch, dass er Dinge ins Maul nimmt. Zusätzlich fehlen im die Hände, um feinfühlig mit der Umwelt in Kontakt zu treten. Demzufolge ist das „Alles-ins-Maul-Nehmen“ die Lösung, um sich selbst und alles um sich herum zu erfahren. Mein Tipp (wir haben eine Alles-Fresser-Goldie): Lass‘ ihn bei den unkritischen Sachen machen, bspw. Gras, einige Stöcker, ungiftige Blätter. So lernt er auch Dir zu vertrauen, dass Du ihm nicht alles wegnehmen willst. Bei den kritischen Dingen lenke ihn vorher ab oder nimm‘ es aus dem Maul oder biete hier ein Tauschgeschäft an. Aber: Hunde sind schlau, vor allem die aus der Arbeitslinie begreifen schnell, was sie tun müssen, um Leckerlies zu bekommen. Versuche Bestechungen zu vermeiden à la „hier ist das Leckerlie, jetzt komm endlich“. Belohne die Handlung erst, wenn Du sie siehst. Und noch ein Tipp (damit wirst Du Dich sehr beliebt bei Deinem Hund machen): Erkunde die Umwelt gemeinsam mit ihm. Setze Dich auf die Wiese, zerpflücke mit ihm zusammen einen Stock, puste eine Pusteblume und und und. Je mehr Du die Welt durch die Augen Deines Welpen siehst, desto mehr werden sich die Probleme / Schwierigkeiten am Anfang lösen. 🐶🍀 Ihr schafft das! ☀️
 
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Sarah
25. Mai 21:39
Und zu dem Sitzenbleiben: Nimm‘ ihn auf den Arm und trage den Kleinen nach Hause. Das stärkt Eure Bindung. 🐶
 
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Sylvi
25. Mai 22:27
Du hast da quasi ein kleines Baby bei dir. Der kleine muss alles erst von dir lernen und alles erst einmal kennen lernen. Du musst ihn da immer im Blick behalten wie ein Kleinkind und ihn natürlich nicht alles draußen fressen lassen. Da musst du ihn immer wieder unterbrechen. Das Aus sagen bringt dir erst etwas wenn er gelernt hat was es bedeutet. Auch das raus gehen bedeuten für ihn viele Eindrücke die auf ihn einprasseln. Lasst ihn viel schauen. Geht ruhige Wege und tragt ihn wenn es nötig ist. Schau dir die Folgen vom Welpentrainer Andre Voigt an dort werden die wichtigsten Dinge gezeigt die man über eine Welpen Erziehung lernen sollte. Hier noch ein hilfreicher Thread. https://dogorama.app/de-de/forum/Welpen_Junghunde/Tipps_und_Tricks_fuer_alle_Erst-Welpenbesitzer-rKr8hHzNCyN9dmQzDdQH/
 
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Franziska
25. Mai 22:34
Und wurde in der Hundeschule gesagt, dass man nicht allem Beachtung schenken darf, weil der Hund es dadurch nur noch interessanter findet. Wir haben sie also im Garten relativ viel machen lassen und nach ein paar Tagen/Wochen waren zb. Blätter fressen gar kein Thema mehr. Auch bei Spaziergängen hat sie sehr schnell nicht mehr alles mögliche ins Maul genommen. Die „Probleme“ werden sich aber dann verlagern 😅 aber auch das geht vorbei :-)
 
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Franziska
25. Mai 22:36
Zum Thema Spaziergang: da würde ich auch die beschriebenen Bindungsspaziergänge machen
 
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Sonja
26. Mai 00:11
Du hast einen Labrador. Bei dieser Hunderasse fehlt das Gen, welches den Hund sättigt. Dein Hund hat also immer Hunger und wird so gut wie alles als Fressen ansehen. Ich würde ein ganz besonderes Auge darauf haben insbesondere beim Spaziergang bzgl Giftköder oder Müll (z. B. Zigaretten). Vielleicht würde dir ein Anti-Giftköder Training helfen. Außerdem ist euer Welpe gerade einmal 11 Wochen alt und somit ein Baby. Er ist maximal 3 Wochen bei euch, gib Ihm etwas mehr Zeit um sich an alles zu gewöhnen und ja das bedeutet auch einfach mal 30min die Gegend durchs beobachten zu erkunden. Wenn dich das sitzen so sehr stört, warum nimmst du Ihn denn nicht einfach mal, trägst Ihn ein paar Meter, lässt Ihn dann wieder runter und startest einen neuen Versuch?
Das stimmt nur bedingt. a) es fehlt kein Gen sondern es ist ein Gendefekt der die Produktion des "sättigungs-hormon" stört, verringert, oder ganz unterdrückt. ( gibt verschiedene Typen des Defekts) . b) nicht alle Labradore haben diese defekt, ungefähr die hälfte hat es.
 
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Sonja
26. Mai 00:38
Wenn Apollo den Gendefekt haben sollte, ist es besonders wichtig, den Fressdrang zu managen. Aus leidvoller Erfahrung mit unserer Nala würde ich dazu raten, ihn niemals etwas einfach so fressen zu lassen. Schau Dir mal die Methode des Beanspruchens an. Alles ist Deins. Du teilst Ressourcen zu. Eine Ressource ist, sich frei bewegen zu dürfen. Andere Ressourcen sind die Dinge, die er gerne fressen würde. Du nimmst ihn dort, wo etwas Fressbares sein könnte, IMMER an die Leine. Er darf schnüffeln und die Gegend erkunden, aber Du musst ihn genau beobachten. Sobald er an etwas stärker interessiert ist und es nach Fressen wollen aussieht, lässt Du ihn dort nicht hin. Nutz die Leine dafür, kein Kommando. Er soll schließlich von sich aus etwas anderes tun als Fressen. Er wird erst versuchen, zu dem Objekt hin zu kommen. Die Leine verhindert das, aber passiv, nicht durch zurück ziehen oder ruckeln. Apollo wird sich irgendwann zu Dir umschauen, und genau diesen Moment lobst Du überschwänglich. Dann rufst Du ihn zu Dir, und wenn er bei Dir ist, kann er ein Leckerli bekommen. Bis das richtig sitzt, wird es eine ganze Weile dauern. Der nächste Schritt wäre dasselbe an der Schleppleine. Dabei bestimmst Du den Radius, in dem er sich bewegen darf. Lass ihn nicht zu schnell zu weit von Dir weg. Immer erst dann mehr Freiheiten gewähren, wenn er zuverlässig zu Dir kommt, statt zu Fressen. Der letzte Schritt ist ohne Leine, auch hier zunächst in Deiner Nähe. Damit er nicht ständig und überall angeleint sein muss, suchst Du Dir am besten unkritische Orte aus (wo es kaum was Fressbares gibt), und spielst dort ausgelassen mit ihm. Versuch herauszufinden, welches Spielzeug ihn begeistert, und bring ihm bei, das zu tragen. Wenn er was im Maul hat, was ihm wichtig ist, wird er sehr viel weniger vom Boden Fressen. Mit diesem Spielzeug kannst Du ihn wahrscheinlich auch zum Spazierengehen motivieren.