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zuletzt 23. Juli

Welpe beisst draußen sehr fest zu

Ich habe gesehen, dass es schon mehrere Beiträge zum Thema "Beissen bei Welpen" gibt, doch konnte ich meine Maus (13 Wochen alt, Schäferhund-Ridgeback-Mix) nicht wirklich finden. Ich hoffe daher, dass dieser Beitrag genehmigt werden kann. Zu meiner Kleinen: Sie beisst als Spielaufforderung und das ziemlich fest! Vor allem macht sie das, wenn sie aufdreht während dem spielen oder wenn sie eben damit anfangen möchte. Ich habe nur leider nicht immer sofort "Ersatz" zum draufbeissen parat, da das von einer auf die andere Sekunde passiert. Zu Hause sage ich laut "Nein" und gehe aus dem Zimmer. Sobald sie ruhiger ist und nicht mehr jault komme ich wieder rein und gebe ihr ein Spielzeug ins Maul. Das interessiert sie oft nicht und sie will trotzdem in mich reinbeissen. Nach 2-3 mal checkt die das in der Regel dann trotzdem und beruhigt sich. So weit so gut. Das größere Problem damit habe ich draussen, denn hier kann ich nicht raus gehen und die Tür zumachen. Ich habe gemerkt, vor allem dann wenn sie überdreht ist und wenn ich mit ihr über die Straße gehe, verbeisst sie sich in meine Waden und Knöchel. Manchmal schaffe ich es sie mit ihrem Dummy über die Straße zu locken oder ihr rechtzeitig den Dummy in den Mund zu stecken. Wenn auch das nicht hilft nehme ich sie beiseite und halte Sie solange fest, bis sie einigermaßen ruhig ist und auch das muss ich teilweise einige Male wiederholen, weil sie oft direkt wieder zubeisst, wenn ich (wahrscheinlich) zu früh loslasse. Das mit dem überdrehen passiert vor allem dann, wenn draußen zu viel los ist oder ich zu lange mit ihr spiele, weil ich den Moment verpasse, aufzuhören. Ich habe sie jetzt knapp 4 Wochen und trotzdem beisst sie immernoch sehr fest zu. Was mache ich falsch? Über jeden Tip bin ich dankbar! LG Vì
 
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Peter
Beliebteste Antwort
19. Juli 12:03
Hallo Vi. Du hast schon einige Punkte selbst angesprochen. Überdrehter Hund, zu späte Reaktion von dir..... Wie alt ist sie? 12 Wochen? Vielleicht gehst du zu lange mit ihr raus. Du sagst selbst, dass sie meist draußen => durch die vielen Eindrücke <= aufdreht. Geh mit ihr in eine reizarme Umgebung, wo nicht so viel los ist. Wenig andere Hunde, wenig bis gar keine Autos und Radfahrer etc. Ich denke, es hat bei dir viel mit dem (noch nicht) richtigen Timing zu tun. Und bei deiner Süßen sieht es mir nach Reizüberflutung aus. Kurze Spaziergänge, dafür öfter. Keine stundenlangen Erkundungen. Du schreibst, sie ist erst 4 Wochen bei dir. Sie muss auch erst noch richtig ankommen und Bindung zu dir (und deiner Familie) aufbauen. Ich würde vielleicht draußen ein ganz klein wenig mit ihr toben (körperliche Auslastung) und im Haus/Wohnung Denksport mit ihr machen. Aber auch das nur ganz wohl dosiert, damit sie nicht wieder überfordert wird und aufdreht. Dann hast du nichts gewonnen.
Hi! Ich stimme Simone voll zu und du hast ja selbst schon richtig erkannt: komplett reizüberflutet und noch nicht lange bei dir... Du hast mit Sam auch eine interessante (brisante) Mischung! Ridgebacks sind sehr mutige, aber auch sehr sehr sensible Hunde und Schäferhunde sind sehr impulsiv und triebig. Das kann einen innerlich sehr unausgeglichenen, zerissenen Hund ergeben. Obwohl eine sehr gute Sozialisation in dem Alter essentiell und mega wichtig ist, um später einen ausgeglichenen Hund zu bekommen, solltet ihr das in sehr kleinen Schritten tun. Dein Hund braucht Ruhe, Ruhe und noch mehr Ruhe. Mach langweilige Minirunden, immer die selbe für den Anfang. Das gibt Sam Sicherheit und Routine. Diese lahmen Runden könnt ihr nach einer Weile stetig erweitern. Immer wenn sie sich in ihrer Komfortzone sicher fühlt, kannst du erweitern. Grundsätzlich braucht ihr ein klares Regelwerk, was sie darf und was nicht. Viel Routine und Strukturen geben ihr eine Orientierung und Sicherheit und das führt zu Bindung. Macht lieber Kopfarbeit statt Action, keine Zerrspiele, kein Bällewerfen, das pusht nur und ist pures Gift (für die Zähne und Gelenke auch Mist). Viel schlafen, mindestens 18 bis 20 Stunden! Dein Abbruchsignal scheint nicht zu sitzen! Das "Nein" wird nicht verstanden, es ist nur ein Wort! Es hat noch keine Bedeutung für sie. Das lässt sich ganz gut trainieren mit Spielzeug und Leckerlies: Beginne ein Spiel, lass sie richtig auf das Spielzeug abfahren für einen Augenblick. Dann beanspruchst du das Spielzeug für dich, denn es ist DEINS! Beuge dich mit dem Oberkörper vor, strenger Augenkontakt und du nimmst es ihr aus dem Maul (eventuell Schnauzgriff) und sagst ruhig, aber bestimmt "Nein" und nimmst das Spielzeug dann in den Arm. Akzeptiert sie das (Feedback könnte ein Lecken über die Nase sein, oder sie weicht zurück, oder guckt verdutzt) bekommt sie ein Leckerlie. Dann wiederholst du das 10x. Sie sollte das Spielzeug immer selbstverständlicher und schneller freigeben. Im Prinzip kannst du so auch "Aus" trainieren. Das selbe mit Leckerlies: du legst was tolles vor sie hin, sagst nichts. Sie will an die Wurst, dann blockst du sie an der Brust und legst die Hand auf DEINE Wurst und sagst wieder, wie zuvor, "Nein!". Wenn sie das akzeptiert, darf sie die Wurst nach ein paar Sekunden haben. Das ist auch gleichzeitig Frustrationstoleranz und Impulskontrolle üben. Das selbe kannst du mit allen möglichen Objekten machen. Alles ist deins und du verwaltest diese Ressourcen. Erstmal ist alles NEIN, nur wenn sie ruhig und brav ist, bekommt sie es. Das selbe würde ich mit Raum machen. Raum und Bewegungsfreiheit ist eine wichtige Ressource für einen Hund. Auch das solltest du managen. Also fordere deine Individualdistanz ein, etabliere Tabuzonen (Couch, Badezimmer, Küche oder so) wo sie nicht rein oder drauf darf. Das "Nein" kannst du und solltest du immer Körpersprachlich untermauern. Es darf kein Zweifel daran geben, dass du dieses Nein auch absolut so meinst. Als Massregelung kannst du sie an der Schulter mit zwei Fingern antippen. Wenn das sitzt, kannst du es bei der Beisshemmung verwenden. Beisst sie zu, quieckst du übertrieben laut und schrill (wie es Welpen machen), sagst dein "Nein!", stehst auf und gehst weg. Alternativ schmeißt du sie für 2 Minuten aus dem Zimmer. Entzug der Aufmerksamkeit wirkt eigentlich immer. Aber alles mit Souveränität und Ruhe, nicht laut oder hektisch werden oder schuppsen. Das pusht nur und könnte als Spielaufforderung interpretiert werden. Ausserdem – Stichwort Timing – solltest du rechtzeitig agieren statt nur zu reagieren. Bei meinem Hund konnte ich ihm schon am Blick und seiner Körpersprache lesen, dass er gleich in den nächsten 2 Sekunden durchdrehen wird. Dieser irre, triebige Blick! Das ist dann dein Einsatz! Direkt unterbinden, bevor es passiert. Agieren, statt reagieren! Macht viel Eindruck bei deinem Hund, wenn er merkt, dass du ihn durchschaut hast und schneller bist. 😉 Nimm dir dafür mal 4 Wochen Zeit... Dann ist bestimmt mehr Ruhe drin, Sam ist mehr angekommen bei dir und ihr kennt euch besser. Dann ist auch mehr Vertrauen und Bindung da und du kannst die eigentliche Sozialisation starten... Gutes Gelingen!
 
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Simone
19. Juli 10:59
Hallo Vi. Du hast schon einige Punkte selbst angesprochen. Überdrehter Hund, zu späte Reaktion von dir..... Wie alt ist sie? 12 Wochen? Vielleicht gehst du zu lange mit ihr raus. Du sagst selbst, dass sie meist draußen => durch die vielen Eindrücke <= aufdreht. Geh mit ihr in eine reizarme Umgebung, wo nicht so viel los ist. Wenig andere Hunde, wenig bis gar keine Autos und Radfahrer etc. Ich denke, es hat bei dir viel mit dem (noch nicht) richtigen Timing zu tun. Und bei deiner Süßen sieht es mir nach Reizüberflutung aus. Kurze Spaziergänge, dafür öfter. Keine stundenlangen Erkundungen. Du schreibst, sie ist erst 4 Wochen bei dir. Sie muss auch erst noch richtig ankommen und Bindung zu dir (und deiner Familie) aufbauen. Ich würde vielleicht draußen ein ganz klein wenig mit ihr toben (körperliche Auslastung) und im Haus/Wohnung Denksport mit ihr machen. Aber auch das nur ganz wohl dosiert, damit sie nicht wieder überfordert wird und aufdreht. Dann hast du nichts gewonnen.
 
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19. Juli 11:18
Hallo Simone :) Ich Stimme dir zu was mein Timing und die Reizüberflutung angeht. Sehe ich auch so. Denkst du aber ansonsten, dass wie ich es mache vom Ansatz her richtig ist? Das mit den kurzen Runden machen wir schon. Wenn keiner da ist dauern diese Runden 10-15 Min. Wenn aber viele Leute und Autos und noch die Baustelle vorm Haus zusammenkommen, dann dreht sie am Rad. Logischerweise. Ich wohne direkt neben der Hauptstrasse, an der Europa-Schule in der Nordweststadt. Also viele Menschen und Kinder ständig. Habe nun schon die mittleren Runden versucht mit dem Auto wegzufahren. Das funktioniert dann auch, aber das geht eben nicht andauernd bei jeder Runde. Was denkst?
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juli 11:55
Mal eine kurze Frage zum Dummy. Ist der bei Euch zur Beruhigung zum Kauen gedacht oder spielt ihr damit? Werfen, zerren, sowas? Damit erreiche ich beispielsweise bei Nero nur noch mehr Aufregung. Ich könnte mir vorstellen, dass Du sie durch das rüber locken zusätzlich hochpushst. Wenn das so ist, würde ich wahrscheinlich das Spielzeug weglassen und ruhig sitzen und Dich angucken oder umsehen einführen. Wir haben dafür eine Ruheübung antrainiert - Sitzen und angucken mit dem Kommando Fokus. Er sitzt, guckt mich an und bekommt dann Leckerlis. Wichtig dabei ist eine ruhige Stimme, das Kommando nicht dauerhaft wiederholen, sondern mit viel Geduld abwarten bis er runterkommt und ungewolltes Verhalten wie rumspringen (oder bei unserem rumrollen und den Kasper spielen 🙄) ignorieren. Er ist auch immer super aufgeregt und das Stillsitzen hat vieeeeel länger gedauert als Rolle machen und winken 🙈 aber er beruhigt sich dadurch besser in stressigen Outdoorsituationen.
 
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Peter
19. Juli 12:03
Hallo Vi. Du hast schon einige Punkte selbst angesprochen. Überdrehter Hund, zu späte Reaktion von dir..... Wie alt ist sie? 12 Wochen? Vielleicht gehst du zu lange mit ihr raus. Du sagst selbst, dass sie meist draußen => durch die vielen Eindrücke <= aufdreht. Geh mit ihr in eine reizarme Umgebung, wo nicht so viel los ist. Wenig andere Hunde, wenig bis gar keine Autos und Radfahrer etc. Ich denke, es hat bei dir viel mit dem (noch nicht) richtigen Timing zu tun. Und bei deiner Süßen sieht es mir nach Reizüberflutung aus. Kurze Spaziergänge, dafür öfter. Keine stundenlangen Erkundungen. Du schreibst, sie ist erst 4 Wochen bei dir. Sie muss auch erst noch richtig ankommen und Bindung zu dir (und deiner Familie) aufbauen. Ich würde vielleicht draußen ein ganz klein wenig mit ihr toben (körperliche Auslastung) und im Haus/Wohnung Denksport mit ihr machen. Aber auch das nur ganz wohl dosiert, damit sie nicht wieder überfordert wird und aufdreht. Dann hast du nichts gewonnen.
Hi! Ich stimme Simone voll zu und du hast ja selbst schon richtig erkannt: komplett reizüberflutet und noch nicht lange bei dir... Du hast mit Sam auch eine interessante (brisante) Mischung! Ridgebacks sind sehr mutige, aber auch sehr sehr sensible Hunde und Schäferhunde sind sehr impulsiv und triebig. Das kann einen innerlich sehr unausgeglichenen, zerissenen Hund ergeben. Obwohl eine sehr gute Sozialisation in dem Alter essentiell und mega wichtig ist, um später einen ausgeglichenen Hund zu bekommen, solltet ihr das in sehr kleinen Schritten tun. Dein Hund braucht Ruhe, Ruhe und noch mehr Ruhe. Mach langweilige Minirunden, immer die selbe für den Anfang. Das gibt Sam Sicherheit und Routine. Diese lahmen Runden könnt ihr nach einer Weile stetig erweitern. Immer wenn sie sich in ihrer Komfortzone sicher fühlt, kannst du erweitern. Grundsätzlich braucht ihr ein klares Regelwerk, was sie darf und was nicht. Viel Routine und Strukturen geben ihr eine Orientierung und Sicherheit und das führt zu Bindung. Macht lieber Kopfarbeit statt Action, keine Zerrspiele, kein Bällewerfen, das pusht nur und ist pures Gift (für die Zähne und Gelenke auch Mist). Viel schlafen, mindestens 18 bis 20 Stunden! Dein Abbruchsignal scheint nicht zu sitzen! Das "Nein" wird nicht verstanden, es ist nur ein Wort! Es hat noch keine Bedeutung für sie. Das lässt sich ganz gut trainieren mit Spielzeug und Leckerlies: Beginne ein Spiel, lass sie richtig auf das Spielzeug abfahren für einen Augenblick. Dann beanspruchst du das Spielzeug für dich, denn es ist DEINS! Beuge dich mit dem Oberkörper vor, strenger Augenkontakt und du nimmst es ihr aus dem Maul (eventuell Schnauzgriff) und sagst ruhig, aber bestimmt "Nein" und nimmst das Spielzeug dann in den Arm. Akzeptiert sie das (Feedback könnte ein Lecken über die Nase sein, oder sie weicht zurück, oder guckt verdutzt) bekommt sie ein Leckerlie. Dann wiederholst du das 10x. Sie sollte das Spielzeug immer selbstverständlicher und schneller freigeben. Im Prinzip kannst du so auch "Aus" trainieren. Das selbe mit Leckerlies: du legst was tolles vor sie hin, sagst nichts. Sie will an die Wurst, dann blockst du sie an der Brust und legst die Hand auf DEINE Wurst und sagst wieder, wie zuvor, "Nein!". Wenn sie das akzeptiert, darf sie die Wurst nach ein paar Sekunden haben. Das ist auch gleichzeitig Frustrationstoleranz und Impulskontrolle üben. Das selbe kannst du mit allen möglichen Objekten machen. Alles ist deins und du verwaltest diese Ressourcen. Erstmal ist alles NEIN, nur wenn sie ruhig und brav ist, bekommt sie es. Das selbe würde ich mit Raum machen. Raum und Bewegungsfreiheit ist eine wichtige Ressource für einen Hund. Auch das solltest du managen. Also fordere deine Individualdistanz ein, etabliere Tabuzonen (Couch, Badezimmer, Küche oder so) wo sie nicht rein oder drauf darf. Das "Nein" kannst du und solltest du immer Körpersprachlich untermauern. Es darf kein Zweifel daran geben, dass du dieses Nein auch absolut so meinst. Als Massregelung kannst du sie an der Schulter mit zwei Fingern antippen. Wenn das sitzt, kannst du es bei der Beisshemmung verwenden. Beisst sie zu, quieckst du übertrieben laut und schrill (wie es Welpen machen), sagst dein "Nein!", stehst auf und gehst weg. Alternativ schmeißt du sie für 2 Minuten aus dem Zimmer. Entzug der Aufmerksamkeit wirkt eigentlich immer. Aber alles mit Souveränität und Ruhe, nicht laut oder hektisch werden oder schuppsen. Das pusht nur und könnte als Spielaufforderung interpretiert werden. Ausserdem – Stichwort Timing – solltest du rechtzeitig agieren statt nur zu reagieren. Bei meinem Hund konnte ich ihm schon am Blick und seiner Körpersprache lesen, dass er gleich in den nächsten 2 Sekunden durchdrehen wird. Dieser irre, triebige Blick! Das ist dann dein Einsatz! Direkt unterbinden, bevor es passiert. Agieren, statt reagieren! Macht viel Eindruck bei deinem Hund, wenn er merkt, dass du ihn durchschaut hast und schneller bist. 😉 Nimm dir dafür mal 4 Wochen Zeit... Dann ist bestimmt mehr Ruhe drin, Sam ist mehr angekommen bei dir und ihr kennt euch besser. Dann ist auch mehr Vertrauen und Bindung da und du kannst die eigentliche Sozialisation starten... Gutes Gelingen!
 
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19. Juli 12:18
Mal eine kurze Frage zum Dummy. Ist der bei Euch zur Beruhigung zum Kauen gedacht oder spielt ihr damit? Werfen, zerren, sowas? Damit erreiche ich beispielsweise bei Nero nur noch mehr Aufregung. Ich könnte mir vorstellen, dass Du sie durch das rüber locken zusätzlich hochpushst. Wenn das so ist, würde ich wahrscheinlich das Spielzeug weglassen und ruhig sitzen und Dich angucken oder umsehen einführen. Wir haben dafür eine Ruheübung antrainiert - Sitzen und angucken mit dem Kommando Fokus. Er sitzt, guckt mich an und bekommt dann Leckerlis. Wichtig dabei ist eine ruhige Stimme, das Kommando nicht dauerhaft wiederholen, sondern mit viel Geduld abwarten bis er runterkommt und ungewolltes Verhalten wie rumspringen (oder bei unserem rumrollen und den Kasper spielen 🙄) ignorieren. Er ist auch immer super aufgeregt und das Stillsitzen hat vieeeeel länger gedauert als Rolle machen und winken 🙈 aber er beruhigt sich dadurch besser in stressigen Outdoorsituationen.
Sehr gute Idee! Vielen Dank! Werde dafür denke ich vermeiden müssen über Straßen zu gehen, bis ich den Dreh damit raushabe und sie es versteht... Denn ich wusste mir mitten beim Straße überqueren nicht anders zu helfen, als mit dem Dummy, den wir sonst zum apportieren oder eben als "Beissersatz" verwendet haben. Das mit dem "Fokus" üben wir ab jetzt schon mal :) Vielen Dank!
 
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19. Juli 12:32
Hi! Ich stimme Simone voll zu und du hast ja selbst schon richtig erkannt: komplett reizüberflutet und noch nicht lange bei dir... Du hast mit Sam auch eine interessante (brisante) Mischung! Ridgebacks sind sehr mutige, aber auch sehr sehr sensible Hunde und Schäferhunde sind sehr impulsiv und triebig. Das kann einen innerlich sehr unausgeglichenen, zerissenen Hund ergeben. Obwohl eine sehr gute Sozialisation in dem Alter essentiell und mega wichtig ist, um später einen ausgeglichenen Hund zu bekommen, solltet ihr das in sehr kleinen Schritten tun. Dein Hund braucht Ruhe, Ruhe und noch mehr Ruhe. Mach langweilige Minirunden, immer die selbe für den Anfang. Das gibt Sam Sicherheit und Routine. Diese lahmen Runden könnt ihr nach einer Weile stetig erweitern. Immer wenn sie sich in ihrer Komfortzone sicher fühlt, kannst du erweitern. Grundsätzlich braucht ihr ein klares Regelwerk, was sie darf und was nicht. Viel Routine und Strukturen geben ihr eine Orientierung und Sicherheit und das führt zu Bindung. Macht lieber Kopfarbeit statt Action, keine Zerrspiele, kein Bällewerfen, das pusht nur und ist pures Gift (für die Zähne und Gelenke auch Mist). Viel schlafen, mindestens 18 bis 20 Stunden! Dein Abbruchsignal scheint nicht zu sitzen! Das "Nein" wird nicht verstanden, es ist nur ein Wort! Es hat noch keine Bedeutung für sie. Das lässt sich ganz gut trainieren mit Spielzeug und Leckerlies: Beginne ein Spiel, lass sie richtig auf das Spielzeug abfahren für einen Augenblick. Dann beanspruchst du das Spielzeug für dich, denn es ist DEINS! Beuge dich mit dem Oberkörper vor, strenger Augenkontakt und du nimmst es ihr aus dem Maul (eventuell Schnauzgriff) und sagst ruhig, aber bestimmt "Nein" und nimmst das Spielzeug dann in den Arm. Akzeptiert sie das (Feedback könnte ein Lecken über die Nase sein, oder sie weicht zurück, oder guckt verdutzt) bekommt sie ein Leckerlie. Dann wiederholst du das 10x. Sie sollte das Spielzeug immer selbstverständlicher und schneller freigeben. Im Prinzip kannst du so auch "Aus" trainieren. Das selbe mit Leckerlies: du legst was tolles vor sie hin, sagst nichts. Sie will an die Wurst, dann blockst du sie an der Brust und legst die Hand auf DEINE Wurst und sagst wieder, wie zuvor, "Nein!". Wenn sie das akzeptiert, darf sie die Wurst nach ein paar Sekunden haben. Das ist auch gleichzeitig Frustrationstoleranz und Impulskontrolle üben. Das selbe kannst du mit allen möglichen Objekten machen. Alles ist deins und du verwaltest diese Ressourcen. Erstmal ist alles NEIN, nur wenn sie ruhig und brav ist, bekommt sie es. Das selbe würde ich mit Raum machen. Raum und Bewegungsfreiheit ist eine wichtige Ressource für einen Hund. Auch das solltest du managen. Also fordere deine Individualdistanz ein, etabliere Tabuzonen (Couch, Badezimmer, Küche oder so) wo sie nicht rein oder drauf darf. Das "Nein" kannst du und solltest du immer Körpersprachlich untermauern. Es darf kein Zweifel daran geben, dass du dieses Nein auch absolut so meinst. Als Massregelung kannst du sie an der Schulter mit zwei Fingern antippen. Wenn das sitzt, kannst du es bei der Beisshemmung verwenden. Beisst sie zu, quieckst du übertrieben laut und schrill (wie es Welpen machen), sagst dein "Nein!", stehst auf und gehst weg. Alternativ schmeißt du sie für 2 Minuten aus dem Zimmer. Entzug der Aufmerksamkeit wirkt eigentlich immer. Aber alles mit Souveränität und Ruhe, nicht laut oder hektisch werden oder schuppsen. Das pusht nur und könnte als Spielaufforderung interpretiert werden. Ausserdem – Stichwort Timing – solltest du rechtzeitig agieren statt nur zu reagieren. Bei meinem Hund konnte ich ihm schon am Blick und seiner Körpersprache lesen, dass er gleich in den nächsten 2 Sekunden durchdrehen wird. Dieser irre, triebige Blick! Das ist dann dein Einsatz! Direkt unterbinden, bevor es passiert. Agieren, statt reagieren! Macht viel Eindruck bei deinem Hund, wenn er merkt, dass du ihn durchschaut hast und schneller bist. 😉 Nimm dir dafür mal 4 Wochen Zeit... Dann ist bestimmt mehr Ruhe drin, Sam ist mehr angekommen bei dir und ihr kennt euch besser. Dann ist auch mehr Vertrauen und Bindung da und du kannst die eigentliche Sozialisation starten... Gutes Gelingen!
Hallo Peter! Ich danke dir für die ausführliche Erklärung, das hilft mir ebenfalls sehr! Ich habe mir schon gedacht, dass diese Mischung eine Herausforderung wird, hatte aber keine Vorstellung wie das aussehen würde ;) Das mit den Zerrspielen und Bällewerfen habe ich nämlich schon mal komplett falsch gemacht. Ab jetzt lasse ich das sein! Aber hast du eine Alternative als Spiel? Ich werfe ihr z.B. ihren Dummy und wenn sie gechillt genug ist, bringt sie den sogar zurück. Ist das auch zu wild oder geht das? Das mit dem "Nein" üben probiere ich auch ab heute auf diesem Weg. Unterbinden bevor sie austickt, habe ich bisher leider nicht hinbekommen. Wie kann das aussehen? Sie an die kurze Leine nehmen führt dann z.B. dazu dass sie mich beisst. Oder muss ich solange aushalten, bis ich ihr das "Nein" richtig beigebracht habe?
 
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19. Juli 12:37
🤣🤣🤣 Danke, das spüre ich täglich! Und erleichtert mich gerade echt, dass es auch an ihrer DNA-Zusammensetzung liegt. Siehst du, das war mir gar nicht bewusst, wie lange das stillstehen dauern kann. War immer nach 1-2 Minuten der Meinung, dass es reicht. Ok. Also. Kleine Runde, keine Zerrspiele, stehenbleiben wenn sie beisst auch wenn die Runde dann "30Min." zusätzliches stillstehen bedeutet. Vielen Dank!
 
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Steffi
19. Juli 12:59
Hallo Vi, vieles wurde hier schon gesagt und ich habe zum Glück die selben Tipps bekommen und es wird besser😊😊😊 Bei uns ist das Gassi gehen auch noch ein Kampf, weil Pepper auch von einem Moment auf den anderen durchdreht. Dann war es zu viel. Was in den Moment bei ihr hilft, dass könnte bei euch auch helfen, ist Futter/leckerlis verstreuen und suchen lassen. Dadurch beruhigt sich Pepper und meist trag ich sie (Tip von unserer Trainerin) dann ganz fix nach hause. Tragen ist ja immer so ne Sache, aber wenn der Welpe eh schon an Reizüberflutung leidet, ist es dann meines Erachtens noch die beste Lösung, sonst stehst du 3 Meter weiter wieder da. Ich war auch ganz euphorisch und hatte ne Liste, was sie alles bis zur 16./20. Woche im Rahmen der Sozialisation gesehen haben soll. Nun, ich habe es "aufgegeben" und dosiere nur ganz vorsichtig, da Ruhe, gerade bei Hütetierchen, glaube ich, dass A und O ist. Und es wird wirklich besser😊 Viel Erfolg!
 
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Peter
19. Juli 13:04
Hallo Peter! Ich danke dir für die ausführliche Erklärung, das hilft mir ebenfalls sehr! Ich habe mir schon gedacht, dass diese Mischung eine Herausforderung wird, hatte aber keine Vorstellung wie das aussehen würde ;) Das mit den Zerrspielen und Bällewerfen habe ich nämlich schon mal komplett falsch gemacht. Ab jetzt lasse ich das sein! Aber hast du eine Alternative als Spiel? Ich werfe ihr z.B. ihren Dummy und wenn sie gechillt genug ist, bringt sie den sogar zurück. Ist das auch zu wild oder geht das? Das mit dem "Nein" üben probiere ich auch ab heute auf diesem Weg. Unterbinden bevor sie austickt, habe ich bisher leider nicht hinbekommen. Wie kann das aussehen? Sie an die kurze Leine nehmen führt dann z.B. dazu dass sie mich beisst. Oder muss ich solange aushalten, bis ich ihr das "Nein" richtig beigebracht habe?
Sehr gerne, mein Labrador Arbeitslinie ist auch sehr triebig, manchmal denke ich, da ist noch ein Malinois mit drin, und er hat früher auch sehr vehement getackert und auch effizient seine Wolfskralle benutzt (wie Rasiermesser)! Also ich weiß, was du durchmachst. Meine Arme sahen wochenlang aus, als hätte ich mich mit nem Mähdrescher angelegt. 😂 Also das "Nein!" sitzt eigentlich in wenigen Tagen! Wenn du es richtig und mit der richtigen Intensität machst. Schau mal, wenn zwei Hunde sich kabbeln, sagt einer von denen Nein! Wenn der das 3x wiederholen muss, ist Krieg! Die sind da nicht zimperlich sondern eindeutig und glasklar. Bei Wischwaschi nimmt der Hund dich nicht für voll. Wann ist der Punkt... Tja, das ist schwer zu erklären, ich finde man sieht und spürt es. Da ist dann ein schelmischer, irrer Blick. Oft eine Millisekunde Pause, der Hund stockt kurz und friert kurz ein. Das Maul ist leicht geöffnet und die Lefzen zurückgezogen (Stress). Das sind sind so Mikroanzeichen, die man leicht übersehen kann. Dass Beissen ist am Schluß ja einerseits ne Übersprungshandlung, verursacht durch Streß und mangelnder Kommunikation. Sie hat halt noch nicht gelernt, dass das nicht erwünscht ist. Also Streß mindern und Regeln aufbauen. Apportieren: ich unterscheide da klar zwischen Arbeit und Spiel. Dummytraining ist kein Spiel, wo der Hund einem Objekt hinterherrennt, sondern pure Arbeit, die nach Regeln abläuft. Vollkommen kontrolliert mit dem Maximum an Teamarbeit, Gehorsam und Kommunikation und Vertrauen. Wenn es geregelt, strukturiert und ruhig abläuft, ist das super 👌. Weil da ganz viel Impulskontrolle und Frustrationstoleranz mit drin ist. Wenn das so abläuft: perfekt! Das macht den Hund glücklich. Da seid ihr aber noch nicht, das muß langsam aufgebaut werden. Ihr könnt aber damit beginnen und zuerst kommt da die Triebkontrolle. Der Hund muß warten, bis er auf Signal den Dummy holen darf und dann sauber abgeben. Auf keinen Fall (niemals!) darf der Hund mit dem Dummy durch die Gegend laufen, ihn besitzen, darauf kauen oder gar schreddern oder für sich beanspruchen. Ausschließlich holen und abgeben. Betrachte es als kostbares Arbeitsgerät, das unter keinen Umständen beschädigt werden darf. Wie ein Schatz ! Aber für den Hund ist es eine der besten Möglichkeiten, alle Sinne und Fähigkeiten zu nutzen und ist für mich DIE Beschäftigung schlechthin. Da steckt einfach alles drin und wird nie langweilig, weil man es endlos kombinieren und ausbauen kann. Aber ich hab ja auch nen Retriever, dem liegt das im Blut. Schäferhunde finden das aber auch recht cool in der Regel. Was ein RR vom apportieren hält, weiß ich nicht so recht. 😉
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juli 15:02
Sehr gute Idee! Vielen Dank! Werde dafür denke ich vermeiden müssen über Straßen zu gehen, bis ich den Dreh damit raushabe und sie es versteht... Denn ich wusste mir mitten beim Straße überqueren nicht anders zu helfen, als mit dem Dummy, den wir sonst zum apportieren oder eben als "Beissersatz" verwendet haben. Das mit dem "Fokus" üben wir ab jetzt schon mal :) Vielen Dank!
Sowas kennen wir.. und wurden bei der ein oder anderen Sache dann auch von der Trainerin korrigiert 🙈 Sie hatte uns auch gesagt, dass ein eh schon aufgedrehter Hund nicht noch Aktivitäten braucht, die ihn zusätzlich aufdrehen, sondern welche, die mit Konzentration verbunden sind. Wir machen deswegen Schnüffeltraining und Trickdogging. Keine Ahnung, ob das etwas für die Rasse ist, aber Frenchies können angeblich mit der kurzen Nase auch nicht gut schnüffeln und der findet den Teebeutel auch unter Decken und ganz oben auf der Rücklehne der Couch. ✌️✌️ bei YouTube gibt es für beides gute Videos, wie man das aufbaut, wenn Ihr dazu Lust habt. Viel Erfolg mit der süßen Maus! Ihr kriegt das hin 💪