Bei Unsicherheiten, und das wird euch noch einige Wochen begleiten, entweder, wie Nicole schon sagt, das Objekt gemeinsam begutachten. Schnüffeln und schauen lassen, selber souverän sein, dem Hund zeigen, dass das Ding normal ist und ihn auch selber erkunden lassen.
Je nach Hund und Verhalten auch mal eine Weile in der Situation lassen, nicht gleich den Rückwärtsgang einlegen. Oft erkennt der Hund selber nach ein paar Minuten, das alles ganz harmlos ist. Und das selbst erlernte wird gut abgespeichert, nach einer Weile (1 Tag, 1 Woche oder so) die Situation wiederholen. Je gruseliger, desto öfter. Neo hat Sowas in 1 bis max 3 Wiederholungen positiv abgespeichert und dann ist Sowas auch ein Leben lang kein Thema mehr.
Bei dynamischen Sachen / Situationen kannst du den Hund in der Hocke zwischen deinen Beinen "parken" und die Brust sanft kraulen. Du bildest damit einen Schutz, eine Höhle, und erreichst folgendes: Sicherheitsgefühl, Ruhe, Vertrauen, Bindung, die richtige Perspektive (nämlich auf dem Boden) und dass der Hund sich mit der Situation in Ruhe auseinandersetzen muß und kann. Sobald du merkst, dass der Hund runter kommt nach einer Weile, könnt ihr in Ruhe die Situation verlassen. Auch bei Panik, dann nicht Verweilen, sondern wann anders mit reduziertem Reiz (ruhiger, mehr Abstand etc) wiederholen, bis es passt. Bis ich mit Neo den krassen Hauptbahnhof souverän gemeistert habe, als Beispiel, brauchten wir 5 Situationen / Wiederholungen. Dann war alles cool. Andere Sachen waren nach durchschnittlich 2 Konfrontationen gemeistert. Das alles sollte man auf möglichst viele Dinge ausweiten und richtig sauber absolvieren. Das ist der beste Weg, Deprivation beim Hund zu vermeiden und das finde ich ist das höchste Ziel in der Phase ( Neben Impulskontrolle, Geduld, Frustrationstolleranz, Ruhe). Also Stichwort Sozialisation! Selbst Stubenreinheit rangiert in der Prio darunter meiner Meinung nach. Erst dann kommt Rückruf, Nein & Aus, SitzPlatzBleib...