Home / Forum / Welpen & Junghunde / Welpe aus dem Tierschutz

Verfasser-Bild
Michaela
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 47
zuletzt 5. Apr.

Welpe aus dem Tierschutz

Hallo ihr Lieben, wir bekommen demnächst Familienzuwachs aus dem Tierschutz. Wir haben die Maus noch nicht kennenlernen können, da wir sie direkt aus Rumänien adoptiert haben. (Ja, es ist ein seriöser Tierschutzverein) Welche Erfahrungen habt ihr mit Welpen aus dem Ausland gemacht? Wie habt ihr die ersten Wochen gestaltet? Und gibt es aktuell vielleicht jemanden unter euch, der in naher Zukunft ebenso Familienzuwachs bekommt und an gemeinsamen Treffen für die Vierbeiner interessiert wäre? Herzliche Grüße Michaela
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
Beliebteste Antwort
4. Apr. 21:12
Hallo Michaela,

Beim Welpen aus dem TS musst du eben bedenken, dass die in den seltensten Fällen für uns normales Leben bereits im Ansatz kennen.

D.h. Der Welpe weiß ggf nicht wie es ist im Haus aufgezogen worden zu sein, hat bereits Bezug zum Menschen gelernt oder kennt übliche Haushaltsgeräusche.

Stichwort Prägephase verpasst. Deprivation etc pp. Sind Punkte die man nicht unterschätzen darf neben der Tatsache, dass ein Welpe egal wo er herkommt auch immer ein Produkt seiner Vorfahren ist.
D.h.: kein Welpe ist ein unbeschriebenes Blatt.

Die sowieso schon vorhandenen Anlagen im Hund, aber auch im Wesentlichen Frühprägung im Mutterleib nehmen Einfluss Stress, Ängste und Nöte genauso aber auch Z.b. eine Tiefenentspannte und Souveräne Hündin während der Trächtigkeit.

Hast du denn nähere Infos zum Hund? Wurde der Welpe Mutterlos gefunden? Ist er in der Auffangstation geboren? Mit welchen Dingen waren die Hunde da ggf. so konfrontiert? Umfeld nicht unwesentlich.

Für die ersten Wochen weniger ist mehr, nehmt euch Zeit für so ziemlich alles und findet erstmal heraus wie der jeweils andere so tickt.
Futter lieber erstmal nicht zu super hochwertig wählen und immer empfehlenswert beim Jungen Hund das Immunsystem stärken.

Ansonsten wünsche ich dir und dem Welpen dass ihr einen möglichst guten Start Miteinander habt!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Kassandra
4. Apr. 21:09


Die Hündin der Schwiegereltern kam auch aus Rumänien. Da war sie aber schon etwa 1 Jahr alt.Die ersten 2 Tage war die von der Reise fix und fertig und total durch den Wind. Sie war auch extrem schüchtern. Nach etwa 1 Monat kam die so langsam an. Nach etwa 6 Monaten könnte man sagen jetzt ist das ihr Revier und sie ging an die Pferde anzubellen wenn die zu nah an die Hecke kamen oder die Fußgänger mit Hund.Ihr hat unser Hund geholfen schnell draußen vertrauen zu fassen auf Spaziergängen und auch zu uns.ABER Sie hat bis heute Probleme mit ihrem Herrchen. Wenn der sich zu schnell bewegt oder wie streicheln will ist sie weg. Auch mit einigen anderen Männern hat sie Problem (anknurren, auch Mal von hinten in die Hose schnappen). Nicht mit allen Männern, aber doch einigen. Leider hat sie von Anfang an immer wieder mal gehumpelt oder schief gesessen. Da das extrem schlechter geworden ist die letzten Monate haben wir die Schwiegereltern gedrängt das jetzt komplett durch checken lassen. Durch eine alte Fraktur im Fußgelenk hat sich eine Arthrose gebildet. Bisher sind da schon etwas 1500 Eur für Röntgen und CT draufgegangen. Die Empfehlung der Ärzte ist jetzt eine Versteifung des Gelenkes. Zu erwartende kosten nocheinmal etwas 3000 eur. Sehr ärgerlich vor allem weil keinerlei Hinweise auf das humpeln vom Verein kamen und die Empfehlung das frühzeitig abzuklären. Als wir die jetzt darüber informiert haben kam nur Gleichgültigkeit und Schulterzucken.Meine Empfehlung: Gebt dem Hund die ersten Tage ein bisschen Ruhe. Bleibt im Haus und Garten und entdeckt dann ganz langsam die Welt zusammen. Baut ganz viel Bindung auf. Liebe geht oftmals durch den Magen. Also schön mit den guten Keksen bewaffnen ;-) unsere Beobachtung ist das die "rumänische Resteverwertung" für Futter alles verträgt (im Gegensatz zu unserem Hund).Vor allem aber Krankenversicherung abschließen! Und zwar eine vollumfängliche! Auch Mittelmeerkrankheiten solltet ihr nach einiger Zeit testen lassen. Das findet oft nur mittels Schnelltest statt die eine hohe Fehlerquote haben.

 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
4. Apr. 21:12
Hallo Michaela,

Beim Welpen aus dem TS musst du eben bedenken, dass die in den seltensten Fällen für uns normales Leben bereits im Ansatz kennen.

D.h. Der Welpe weiß ggf nicht wie es ist im Haus aufgezogen worden zu sein, hat bereits Bezug zum Menschen gelernt oder kennt übliche Haushaltsgeräusche.

Stichwort Prägephase verpasst. Deprivation etc pp. Sind Punkte die man nicht unterschätzen darf neben der Tatsache, dass ein Welpe egal wo er herkommt auch immer ein Produkt seiner Vorfahren ist.
D.h.: kein Welpe ist ein unbeschriebenes Blatt.

Die sowieso schon vorhandenen Anlagen im Hund, aber auch im Wesentlichen Frühprägung im Mutterleib nehmen Einfluss Stress, Ängste und Nöte genauso aber auch Z.b. eine Tiefenentspannte und Souveräne Hündin während der Trächtigkeit.

Hast du denn nähere Infos zum Hund? Wurde der Welpe Mutterlos gefunden? Ist er in der Auffangstation geboren? Mit welchen Dingen waren die Hunde da ggf. so konfrontiert? Umfeld nicht unwesentlich.

Für die ersten Wochen weniger ist mehr, nehmt euch Zeit für so ziemlich alles und findet erstmal heraus wie der jeweils andere so tickt.
Futter lieber erstmal nicht zu super hochwertig wählen und immer empfehlenswert beim Jungen Hund das Immunsystem stärken.

Ansonsten wünsche ich dir und dem Welpen dass ihr einen möglichst guten Start Miteinander habt!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Rainer
4. Apr. 21:23
Falls sechs Monate noch unter Welpe fällt...
Wie schon geschrieben wurde, die Hunde haben leider oft einen Knacks. Sind schreckhaft, haben Probleme eine feste Bindung zu bilden und leider fehlt auch sehr oft die Gewöhnung an Geräusche des Alltags. Unser Alltag.

Meine Hündin ist mit 6 Wochen von der Straße gerettet worden. Dennoch ist sie außerordentlich skeptisch was fremde Menschen angeht. Sie reagiert zwar nicht aggressiv, aber wenn uns mehr als zwei Menschen entgegenkommen ist es ein kleines Drama. Wir arbeiten zwar an den kleinen "Problemchen" aber ich fürchte solch tiefsitzende Angst werden wir nie überwinden können.
Man weiß einfach nicht, was die keinen erlebt haben in ihrem so jungen Leben.

Ich wünsche euch ebenfalls alles Gute und einen super Start miteinander. Den einzigen Ratschlag den ich vielleicht geben kann: Nehmt es nicht auf die leichte Schulter.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nad
4. Apr. 21:57


Ist das Euer erster Hund? Ich würde mir den Hund sehr genau ansehen und versuchen, die Optik / den Körperbau gewissen Hundetypen zuzuordnen und mich dementsprechend zur Prägung und Erziehung informieren. Für mich sieht sie wie ein Herdenschutzhund Mix aus, dafür spricht auch Rumänien als Herkunft. Gerade bei diesem Typ Hund finde ich die Auseinandersetzung mit den, was da auf einen zukommt, enorm wichtig.Diesen Artikel dazu finde ich toll/ https://www.veto-tierschutz.de/magazin/tierschutz-aktiv/herdenschutzhunde-interview-ines-grunwald/

 
Beitrag-Verfasser-Bild
Flo
4. Apr. 22:10
…und ganz wichtig: unbedingt gut sichern, am besten doppelt mit Halsband und Sicherheitsgeschirr. Sie hat zu Euch (anfangs) keine Bindung und versucht möglicherweise auszubüchsen. Im Idealfall besorgt Ihr auch gleich einen Tracker.
Ansonsten schließe ich mich den anderen an, lasst Ihr Zeit und versucht nicht frustriert zu sein!
Unser Rumäne ist seit 4 Jahren bei uns (er war aber schon 1,5 Jahre alt) und es geht immer noch drei Schritte vorwärts, zwei Schritte zurück…🙃
Aber wir würden ihn um nichts eintauschen 🥰
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
4. Apr. 22:13
…und ganz wichtig: unbedingt gut sichern, am besten doppelt mit Halsband und Sicherheitsgeschirr. Sie hat zu Euch (anfangs) keine Bindung und versucht möglicherweise auszubüchsen. Im Idealfall besorgt Ihr auch gleich einen Tracker. Ansonsten schließe ich mich den anderen an, lasst Ihr Zeit und versucht nicht frustriert zu sein! Unser Rumäne ist seit 4 Jahren bei uns (er war aber schon 1,5 Jahre alt) und es geht immer noch drei Schritte vorwärts, zwei Schritte zurück…🙃 Aber wir würden ihn um nichts eintauschen 🥰
Wichtiger Punkt!! Niemals ohne Sicherung!!!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michaela
4. Apr. 23:05
Ich danke euch schon mal für die vielen tollen Rückmeldungen.

Die Kleine ist eine von drei Welpen einer Kettenhündin. Sie konnten zum Glück in eine private Pflegestelle umziehen, wo ein Mann sich sehr liebevoll um sie bemüht hat, sie mit der Hand gefüttert hat. Sie lässt sich auch anfassen und streicheln. Habe Videos gesehen.

Die Vermutung, dass da ein Herdenschutzhund drin stecken könnte stresst mich gerade ein wenig. Werde mir gleich mal den Artikel durchlesen. Vielen Dank dafür. Die Mutter sieht eher so wie ein Retriever aus. Aber sie hat ja leider ein sehr trauriges Leben an der Kette. Der Tierschutzverein bemüht sich darum sie freizukaufen, aber bisher vergeblich. Aber wenn sich das im Mutterleib schon überträgt, sind die Kleinen ja vermutlich auch schon sehr belastet.

Es wird nicht unser erster Hund sein, aber eben der erste aus dem TS und der erste, der so depriviert aufgewachsen ist.
Ich denke, da wird eben alles irgendwie anders laufen.

Und ein Sicherheitsgeschirr allein reicht nicht, meint ihr?
 
Beitrag-Verfasser
Barbara
4. Apr. 23:10
Wir haben unserem TS Hund mit 5 Monaten abgeholt und er hatte keinen Knacks. Die ersten Tage etwas schüchtern dann einfach nur ein normaler Welpe/ Junghund. Wir haben einen DNA Test gemacht, dies hilft euch sicher im Umgang resp um gewisse Verhaltensweisen besser verstehen zu können. Ich würde rückblickend wohl relativ schnell eine Ernährungsberaterin hinzuziehen um allfällige Mängel an Nährstoffen schnellstmöglich ausgleichen zu können und den Hund für die Zukunft richtig aufstellen zu können. Im TS müssen sie oft einfach füttern was halt zur Verfügung steht. Ganz viel Spass mit dem Kleinen!!!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
4. Apr. 23:47
Ich danke euch schon mal für die vielen tollen Rückmeldungen. Die Kleine ist eine von drei Welpen einer Kettenhündin. Sie konnten zum Glück in eine private Pflegestelle umziehen, wo ein Mann sich sehr liebevoll um sie bemüht hat, sie mit der Hand gefüttert hat. Sie lässt sich auch anfassen und streicheln. Habe Videos gesehen. Die Vermutung, dass da ein Herdenschutzhund drin stecken könnte stresst mich gerade ein wenig. Werde mir gleich mal den Artikel durchlesen. Vielen Dank dafür. Die Mutter sieht eher so wie ein Retriever aus. Aber sie hat ja leider ein sehr trauriges Leben an der Kette. Der Tierschutzverein bemüht sich darum sie freizukaufen, aber bisher vergeblich. Aber wenn sich das im Mutterleib schon überträgt, sind die Kleinen ja vermutlich auch schon sehr belastet. Es wird nicht unser erster Hund sein, aber eben der erste aus dem TS und der erste, der so depriviert aufgewachsen ist. Ich denke, da wird eben alles irgendwie anders laufen. Und ein Sicherheitsgeschirr allein reicht nicht, meint ihr?
Wenn der Hund in plötzlicher Panik rückwärts springt kommt er, wenn es dumm läuft, doch irgendwie aus dem Geschirr raus. Oder der Haken der Leine geht vom Geschirr ab (meine ist Spezialistin im Leine aufhaken), dann hast du ihn aber zumindest noch am Halsband. Unbedingt beides anfangs!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michaela
4. Apr. 23:53
Wenn der Hund in plötzlicher Panik rückwärts springt kommt er, wenn es dumm läuft, doch irgendwie aus dem Geschirr raus. Oder der Haken der Leine geht vom Geschirr ab (meine ist Spezialistin im Leine aufhaken), dann hast du ihn aber zumindest noch am Halsband. Unbedingt beides anfangs!
Ok, dann besorge ich noch ein Halsband. Ist mir mit meiner alten Hündin tatsächlich auch schon passiert. Sie hat sich geschüttelt und dabei ist der Karabiner aufgegangen. Nur ist die dann einfach stehen geblieben.