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Niclas & Milana
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Anzahl der Antworten 28
zuletzt 5. Nov.

Welpe + Leine = keinen Meter.

Moin, Unser Kleiner (12 Wochen) will absolut keinen Meter laufen, wenn er an der Leine ist. Ohne Leine ist er praktisch ein Engel. Das bezieht sich nicht nur auf unbekannte Orte, sondern überall und immer. Er schmeißt sich auf den Boden, zieht in Richtung Haustür, versucht sich aus dem Geschirr zu befreien und junkt rum. Er bewegt sich keinen Meter. Man liest immer, man soll einfach warten, irgendwann will er selbst die Welt erkunden. Keine Chance. Ich habe 35 Minuten auf der Stelle gestanden und er hat sich keinen einzigen Centimeter bewegt. Mache ich die Leine ab, läuft er fröhlich umher und hört auch, wenn man ihn zurück ruft etc. Das Geschirr ist übrigens absolut kein Problem, das hat er zur Gewöhnung häufig an und steckt selbst den Kopf rein, wenn man es hinhält. Nur darf eben keine Leine dran sein, dann gibt es Terror. In meiner Verzweiflung habe ich es sogar mit Leckerlies versucht. Erfolglos.
 
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Nicole
27. Okt. 13:31
Ich benutze erstmal ne möglichst leichte Leine die durchhängt und dränge meine Welpen meistens erstmal nach rechts oder links ab, und belohne diesen ersten seitlichen Schritt dann stimmlich mit prima (enthusiastische Stimmlage) klappt eigentlich immer und kapieren die auch echt schnell) dazu lade ich sie körpersprachlich ein mir zu folgen, die ersten Schritte ermutige ich sie wieder stimmlich das klappt meistens ganz gut. Auch den Welpen hinten ein klein wenig anzuheben und ihn über den Schwerpunkt nach vorn zu schieben, damit er unweigerlich einen Schritt nach vorn machen muss, den man dann stimmlich belohnt klappt meistens. Auch passe ich mich gerne erstmal dem Welpen an, dass heißt ich gehe zunächst in die Richtung die der Welpe anbietet. Erstmal kann man das in den eigenen 4 Wänden versuchen, dann vielleicht im heimischen Garten, dann vor der Haustür. Minutenweise üben nicht zu lange. Noch ist er ja jung und nicht mega schwer zwei/drei Meter vom Haus weg tragen, absetzen und erstmal Richtung Haus fällt den meisten auch einfacher wie weg vom Haus. Auch die Idee mit dem Gassipartner dem der Welpe folgen kann ist nicht verkehrt. Auch das wirklich kurze Stück abgeschnitte Schleppe 10,20,30 cm dauerhaft ranzuhängen kann hilfreich sein um erstmal einen Gewöhnungseffekt herbei zu führen. Ihr schafft das schon, viel Spaß beim üben!
 
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Peter
27. Okt. 13:38
Du unterstellst dem Hund, er würde sich nicht begrenzen lassen und ein Dickkopf sein. Entschuldige, aber das ist ein Welpe in einer neuen Umgebung, mit neuen Reizen und vielen Unsicherheiten. Es ist ein hilfloses Wesen, das ohne uns Menschen nicht überlebensfähig ist und unsere Hilfe und den Rückhalt seiner Bezugspersonen benötigt. Ihn in dieser neuen Situation dann auch noch derart einzuschränken und zu drängen ist überhaupt nicht bindungsfördernd. Die Grundbedürfnisse sollten stets ohne irgendwelche Erwartungen erfüllt werden. Und auch wie sie ihren Welpen füttert ist ganz ihr überlassen. Wenn er sich sich gut einteilen kann, spricht das für ein gesundes Körpergefühl. Auch setzt der Hund sich nicht durch. Er signalisiert lediglich sein Unbehagen und benötigt eine entsprechende Hilfe. Da wird später nichts Horror, wenn sie es jetzt liebevoll lösen. Das wird später eine schöne Beziehung. Horror wird es nur, wenn sie ihn durch Situationen zwingen, die ihm zu viel sind. Er tanzt schließlich niemandem auf der Nase herum, sondern ist wie gesagt ein fühlendes Lebewesen, welches sich in unserer Welt mit unserer Hilfe orientieren muss.
Die Erziehung beginnt von Tag 1 an und auch die Gewöhnung an unsere Regeln. Mit 12 Wochen ist ein Welpe schon recht robust und zumal sehr aufgeschlossen und aufnahmefähig. Eigentlich die wichtigste Zeit, um seine Zukunft zu regeln und zu steuern. Mit Liebe, Empathie und Konsequenz. Dann lernt der Hund vom ersten Tag an, dass er Menschen gefunden hat, an denen er sich orientieren kann, die wissen, was sie tun, die einen Plan und Regeln haben und das später zu maximaler Freiheit führt. Die vielen neuen Reize begleitet man natürlich. Positiv. Deswegen ja auch die Gewöhnung an eine Hausleine. Aber auch nur, wenn der Hund Mätzchen macht. Lässt du das jetzt schon durchgehen, rächt sich das später. So simple. Den besagten Rückhalt darf und soll er natürlich bekommen, aber in Watte packen und alles ist Eititei sollte nicht stattfinden. Regeln und Struktur und Training sind maximal Bindungsfördernd, BTW. Von zwingen hab übrigens auch nichts gesagt, lediglich von "mitführen". Am Ende kennst du weder den Charakter des Hundes noch ich. Ferndiagnose ist immer schwer. Aber ich kenne Schäferhunde, die nicht erzogen sind, keine Grenzen kennen, keine Regeln und zu wenig beschäftigt wurden und heute sehr unangenehm und teils gefährlich sind. Mein alter Hund wurde zweimal von solchen Schäferhunden schwer verletzt. Weil die keine Regeln kannten und früh unverträglich wurden. Also ist die Leine zu akzeptieren wohl eine Basic Übung, die sitzen sollte. Keine Hunde für Wattebausch-Erziehung.
 
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Niclas & Milana
27. Okt. 17:16
Die Erziehung beginnt von Tag 1 an und auch die Gewöhnung an unsere Regeln. Mit 12 Wochen ist ein Welpe schon recht robust und zumal sehr aufgeschlossen und aufnahmefähig. Eigentlich die wichtigste Zeit, um seine Zukunft zu regeln und zu steuern. Mit Liebe, Empathie und Konsequenz. Dann lernt der Hund vom ersten Tag an, dass er Menschen gefunden hat, an denen er sich orientieren kann, die wissen, was sie tun, die einen Plan und Regeln haben und das später zu maximaler Freiheit führt. Die vielen neuen Reize begleitet man natürlich. Positiv. Deswegen ja auch die Gewöhnung an eine Hausleine. Aber auch nur, wenn der Hund Mätzchen macht. Lässt du das jetzt schon durchgehen, rächt sich das später. So simple. Den besagten Rückhalt darf und soll er natürlich bekommen, aber in Watte packen und alles ist Eititei sollte nicht stattfinden. Regeln und Struktur und Training sind maximal Bindungsfördernd, BTW. Von zwingen hab übrigens auch nichts gesagt, lediglich von "mitführen". Am Ende kennst du weder den Charakter des Hundes noch ich. Ferndiagnose ist immer schwer. Aber ich kenne Schäferhunde, die nicht erzogen sind, keine Grenzen kennen, keine Regeln und zu wenig beschäftigt wurden und heute sehr unangenehm und teils gefährlich sind. Mein alter Hund wurde zweimal von solchen Schäferhunden schwer verletzt. Weil die keine Regeln kannten und früh unverträglich wurden. Also ist die Leine zu akzeptieren wohl eine Basic Übung, die sitzen sollte. Keine Hunde für Wattebausch-Erziehung.
Ich vermute, du könntest mit deiner Annahme Recht haben. Nichts deutet darauf hin, das er Angst hat o.Ä., sondern eher einfach keine Lust. Wozu auch eine Leine, wenn man frei laufen kann? 😁 Ich bin auch kein Fan der Wattebauschpolitik, das endet i.d.R. nicht immer gut. Ich werde die Hausleine ausprobieren und einfach mal durchziehen. Das mit "über längeren Zeitraum" beim Futter war übrigens so gemeint: ich stelle ihm seine Ration hin und lasse ihn fressen. Wendet er sich dem Futter ab kommt es weg und wird zum nächsten Fresszeitpunkt wieder hingestellt, ohne das es aufgefüllt wird. Ich kenne das Spiel nämlich, will man lieber ein Hänchenmedallion, lässt man das Futter einfach mal stehen, schmeckt ja nicht. Nicht mit mir 🤓 Regeln und Pläne gibt es natürlich und die werden auch durchgezogen, ob er das nun will, oder nicht. Ich hatte mir hier lediglich Tipps holen wollen, wie man das alles "einfacher" für alle Beteiligten umsetzt. An dieser Stelle danke an alle 💖
 
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Peter
27. Okt. 17:55
Ich vermute, du könntest mit deiner Annahme Recht haben. Nichts deutet darauf hin, das er Angst hat o.Ä., sondern eher einfach keine Lust. Wozu auch eine Leine, wenn man frei laufen kann? 😁 Ich bin auch kein Fan der Wattebauschpolitik, das endet i.d.R. nicht immer gut. Ich werde die Hausleine ausprobieren und einfach mal durchziehen. Das mit "über längeren Zeitraum" beim Futter war übrigens so gemeint: ich stelle ihm seine Ration hin und lasse ihn fressen. Wendet er sich dem Futter ab kommt es weg und wird zum nächsten Fresszeitpunkt wieder hingestellt, ohne das es aufgefüllt wird. Ich kenne das Spiel nämlich, will man lieber ein Hänchenmedallion, lässt man das Futter einfach mal stehen, schmeckt ja nicht. Nicht mit mir 🤓 Regeln und Pläne gibt es natürlich und die werden auch durchgezogen, ob er das nun will, oder nicht. Ich hatte mir hier lediglich Tipps holen wollen, wie man das alles "einfacher" für alle Beteiligten umsetzt. An dieser Stelle danke an alle 💖
Das klingt doch prima! Und Welpenerziehung ist immer eine große Aufgabe. Die leichte Hausleine erspart dir schonmal Diskussionen und Reibereien und du kannst die ja wunderbar positiv verknüpfen und somit zu etwas Tollem machen, insbesondere die Draußen-Leine. Mein Hund feiert es, Halsband und Leine zu bekommen, und apportiert sogar meine Schuhe, weil das für ihn alles bedeutet: es geht raus und da kommt Spiel und Spaß und Abenteuer (und Erleichterung)... Dabei hab ich jede Kooperation belohnt mit Spiel, Zuneigung, Bestätigung und Leckerlies und das meiste Unerwünschte ignoriert oder, wenn es nicht anders ging, reglementiert. Also ein "Nein / Lass das" auch so aufgebaut, dass es beim Hund ankommt. Dafür ist das Lob umso größer, wenn er es richtig macht.
 
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Niclas & Milana
1. Nov. 10:36
Ein kleines Update: Wir haben den Rat mit der "Hausleine" befolgt, sowie die Bestätigung wenn er gut an der Leine läuft. Beim Freilaufen haben wir auch immer mal wieder die leine im Laufen für c.a 5 Minütchen dran gehangen. Er hat rieeeeesen Fortschritte gemacht! Ab und zu bleibt er mal stehen aber ansonsten läuft er Top!
 
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Cindy&Snow
4. Nov. 23:54
Ein kleines Update: Wir haben den Rat mit der "Hausleine" befolgt, sowie die Bestätigung wenn er gut an der Leine läuft. Beim Freilaufen haben wir auch immer mal wieder die leine im Laufen für c.a 5 Minütchen dran gehangen. Er hat rieeeeesen Fortschritte gemacht! Ab und zu bleibt er mal stehen aber ansonsten läuft er Top!
Freut mich das es bei euch damit geklappt hat
 
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Sonja
5. Nov. 01:27
In der Wohnung spielerisch aufbauen z.b. so : Schritt 1) Schnürsenkel oder ein Stück Schnur ans Geschirr binden , irgend was leichtes, geht ja,erstmal darum das er merkt das da was dranhängt und nichts schlimmes ist. Einfach das ganze anlassen und mit ihm in der Wohnung spielen. Schritt 2) dasselbe draussen beim gassigehen oder im Garten, er soll den Schnürsenkel/Schnur einfach nachziehen. Schritt 3) die Schnur gelegentlich aufnehmen, in der Hand halten erst drinnen dann draussen, Schritt 4) akzeptiert er es dasselbe mit einer leichten Leine
 
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Dimitri
5. Nov. 10:22
Du unterstellst dem Hund, er würde sich nicht begrenzen lassen und ein Dickkopf sein. Entschuldige, aber das ist ein Welpe in einer neuen Umgebung, mit neuen Reizen und vielen Unsicherheiten. Es ist ein hilfloses Wesen, das ohne uns Menschen nicht überlebensfähig ist und unsere Hilfe und den Rückhalt seiner Bezugspersonen benötigt. Ihn in dieser neuen Situation dann auch noch derart einzuschränken und zu drängen ist überhaupt nicht bindungsfördernd. Die Grundbedürfnisse sollten stets ohne irgendwelche Erwartungen erfüllt werden. Und auch wie sie ihren Welpen füttert ist ganz ihr überlassen. Wenn er sich sich gut einteilen kann, spricht das für ein gesundes Körpergefühl. Auch setzt der Hund sich nicht durch. Er signalisiert lediglich sein Unbehagen und benötigt eine entsprechende Hilfe. Da wird später nichts Horror, wenn sie es jetzt liebevoll lösen. Das wird später eine schöne Beziehung. Horror wird es nur, wenn sie ihn durch Situationen zwingen, die ihm zu viel sind. Er tanzt schließlich niemandem auf der Nase herum, sondern ist wie gesagt ein fühlendes Lebewesen, welches sich in unserer Welt mit unserer Hilfe orientieren muss.
Aus eigener Erfahrung heraus kann ich Peter nur zustimmen. Wir haben den Rudelführer des Wurfes erwischt. Angst oder Unbehagen kannte er nicht, sondern wollte schon ganz klar mit 12 Wochen den Ton angeben. Kannte er ja auch nicht anders. Sobald das aber auch klar wurde, haben wir den kleinen dann paar Meter in die Richtung, in die wir wollen mitgeschleift. Er wollte da schon selbst entscheiden, WANN es WO hingeht. Ist der dann mal aus dem Geschirr geschlüpft, rannte er nicht schnell nach Hause, wo es sicher war, sondern ging dort hin, wo er hinwollte. Etwas schnüffeln und erkunden. Die Leinenführigkeit war und ist noch manchmal ein schwieriges Thema.