Einer meiner Hunde hat Rheuma, wurde schon sehr früh festgestellt. Aus Angst es könnte noch mehr kaputt gehen als das Rheuma schon zerstört, aus Angst das seine Lebenszeit verkürzt wird, aus Angst, dass er mit zu viel körperlicher Aktivität mehr Schübe haben wird, mehr Schmerzen, mehr Zerstörung der Knorpel, habe ich ihm anfangs zu viel Spaß verwehrt.
Ich musste hier umdenken lernen, eine Balance finden ihn zu schützen, ihn aber auch gleichzeitig Hund sein lassen.
Irgendwann stellte sich dann heraus, dass es eine sehr seltene Rheumaform ist, die nicht den Knorpel zerstört. Auch die Röntgenbilder zeigten völlig intakte Gelenke. Er darf sogar vor den Scooter oder vor/ans Fahrrad, natürlich in begrenzten Maße und nicht während eines Schubs.
Und er lebte förmlich auf. Es war als würde ihm eine riesige Last genommen, erwirkte plötzlich frei.
Mir wurde dadurch bewusst, das ich diese Last ihm auferlegt hatte, was meine Angst ihm bis dahin verwehrt hatte, was ich angerichtet hatte. Meine Intention war gut, das was ich ihm genommen hatte nicht.
DAS würde ich heute komplett anders handhaben.
Gestern wurde er operiert und da er ja eh in Narkose war wurden die Gelenke nochmal geröntgt. Das letzte mal war vor 6 Jahren. Alles nicht nur normal, sondern TOP. Er ist nun fast 9.
Ich bin froh, dass mein Umdenken früh geschah aber dennoch waren es fast 3 Jahre seines Lebens, auch noch die ersten 3 Jahre, die ich heute gerne ändern würde.