Vorweg: Ich beziehe mich mal auf die Zucht und nicht auf Tiere aus dem Tierschutz.
Generell würde ich sagen, dass man keinem Verband oder Verein einfach blind trauen sollte. Als ich mich auf die Suche nach einem Hund gemacht habe, habe ich mir ganz bewusst die Züchter angeschaut.
Wie sieht die Website aus?
Wie werden die Welpen aufgezogen?
Wie oft haben die Zuchthündinnen Würfe?
Wie sehen die Tiere auf den Bildern aus?
Mir war dabei wichtig, dass es viele Infos auf der Website gibt, erklärt wird, wie die Welpen bereits ab der Geburt sozialisiert und geprägt werden. Außerdem war mir wichtig, dass die Hündinnen nicht bei jeder Läufigkeit gedeckt werden, sondern Pause zwischen den Würfen haben und auch so bald wie möglich in die Rente eintreten dürfen.
Positiv sind mir auch Züchter aufgefallen, die bereits beim ersten Kontakt abfragen, wie man sich ein Leben mit Hund vorstellt, wo der Hund leben wird und wieso man einen Hund möchte.
Gut finde ich auch, dass man beim persönlichen Kennenlernen nicht gleich einfach einen Welpen aussucht, sondern erst einmal erklärt wird, was man bei der jeweiligen Rasse beachten muss und welche Bedingungen vorhanden sein müssen, damit der Hund glücklich leben kann.
Mir war es wichtig, die Mutterhündin zu sehen und mir andere Tiere der Züchter anzuschauen, wie sie mit den Tieren umgehen und wie die Tiere mit uns als Fremde umgehen. Zusätzlich natürlich auch, wie sie untereinander mit sich umgehen.
Was ich an vielen Vereinen sehr schade finde, ist, dass in der Zucht viel zu viel Wert auf das Aussehen gelegt wird. Es gibt zu genaue Vorschriften für den Standard der Tiere, was sehr stark dazu führt, dass der Inzuchtkoeffizient in die Höhe schießt und Erbkrankheiten wahrscheinlicher macht.
Unverständlich finde ich, dass es verboten ist, Tiere mit Qualzuchtmerkmalen auszustellen und dann sieht man auf der Ausstellung einer der bekanntesten Verbände reihenweise brachyzephale Tiere, Hunde die wie Frösche laufen, halb-nackte Hunde und Hunde deren Augen aus den Köpfen fällt. Wie kann es sein, dass es angeblich „Eingangskontrollen“ gibt und diese Hunde trotzdem dort zu finden sind und teils sogar Preise gewinnen? Das finde ich sehr enttäuschend.
Zu sehen gibt es das hier, ab 11:20
https://youtu.be/-m7UobIbxbQ?si=3n_GpdwqE8m3xtrP
Ich habe mich deshalb für einen Verein entschieden, der so transparent wie möglich den Stand der Gesundheit ihrer Tiere kommuniziert, die Forschungsmethoden offenlegt und keine unrealistischen Ansprüche an das Aussehen der Tiere hat.
Außerdem finde ich, dass ein kleiner Verein besser zu kontrollieren ist, als ein riesiger Verband, in welchem man doch recht anonym und nicht so leicht angreifbar ist.