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Stephanie
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Anzahl der Antworten 40
zuletzt 18. Okt.

Vögel jagen - Junghund 7 Monate

Hallo ihr Lieben, und zwar habe ich ein Thema, was mich nun seit mehreren Monaten mehr oder weniger belastet. Bella unsere 7 Monate alte Hündin ist ein Schäferhund Mix. Wenn ich mit ihr draußen bin lass ich sie so gut es geht überhaupt nicht mehr von der Leine. Selbst im Wald darf sie nur noch mit Schleppleine laufen. Sie jagd hauptsächlich Vögel, die nun leider überall sind. Sobald sie von der Leine ist, geht sie jagen und lässt sich auch überhaupt nicht mehr abrufen. Wie kann ich es mit ihr trainieren damit ich das umgehen kann?
 
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Babs
Beliebteste Antwort
15. Okt. 15:37
Hallöchen, ja, sie hat ihren Jagdtrieb entdeckt. Es gibt verschiedene Trainingsansätze, aber alle befassen sich mit der Impulskontrolle, der Frusttoleranz und der Selbstregulation. Mein kurzfristiger Tip ist, das Verhalten zu unterbrechen. Bestenfalls schon vorher erkennen, wann sie losspurten möchte. Das kann schon eine Herausforderung sein, da die ja schon sehr schnell sind. So süß wie es auch aussieht, dass die Kleinen z. B. mit fliegendem Laub spielen, ist es bereits jagen. Also alle Bewegungsreize wie auch Insekten, Reifen ... Kennst Du eine gute Trainerin/Trainer? Ich denke, dass es wichtig ist, dass man den Hund lesen lernt wie z.B. wann bereits der Jagdmodus einsetzt, was Timing ist, Alternativverhalten, Impulskontrollentraining (da reicht nicht aus, dass der Hund brav vor seinem Fressnapf sitzt und auf die Freigabe wartet)... Das hört sich jetzt alles eher negativ an und wirkt wie ein riesen Berg aus Problemen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das Training Spaß macht und sehr Bindungsfördernd ist. Ich möchte es nicht missen 😉.
 
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Katrin
15. Okt. 14:20
Finde heraus warum sie Vögel jagen geht. Meistens ist es der Reiz und fehlende Impulskontrolle. Daran muss dann individuell gearbeitet werden.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Okt. 14:22
Warum macht deine Bella das denn? Meine Yukina vertreibt und jagt Vögel eigentlich nur, wenn sie reizüberflutet, gestresst oder genervt ist. Auch sonst zeigt sie in stressigen Zeiten eher jagdliche Ambitionen (z.B. im Sinne von Hetzen wollen), was in entspannteren Zeiten nicht so vorkommt. Da können wir u.a. auch Rehe bis zu ca. 200m in aller Ruhe beobachten. Ich kann dir zu dem Thema sehr die Bücher von Ulli Reichmann ans Herz legen. Das hat uns wirklich viel gebracht :) P.S.: Ich finde es super, dass du sie an der (Schlepp-)Leine lässt. So ist sie sicher. Genauso wie auch du und die Wildtiere.
 
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Babs
15. Okt. 15:37
Hallöchen, ja, sie hat ihren Jagdtrieb entdeckt. Es gibt verschiedene Trainingsansätze, aber alle befassen sich mit der Impulskontrolle, der Frusttoleranz und der Selbstregulation. Mein kurzfristiger Tip ist, das Verhalten zu unterbrechen. Bestenfalls schon vorher erkennen, wann sie losspurten möchte. Das kann schon eine Herausforderung sein, da die ja schon sehr schnell sind. So süß wie es auch aussieht, dass die Kleinen z. B. mit fliegendem Laub spielen, ist es bereits jagen. Also alle Bewegungsreize wie auch Insekten, Reifen ... Kennst Du eine gute Trainerin/Trainer? Ich denke, dass es wichtig ist, dass man den Hund lesen lernt wie z.B. wann bereits der Jagdmodus einsetzt, was Timing ist, Alternativverhalten, Impulskontrollentraining (da reicht nicht aus, dass der Hund brav vor seinem Fressnapf sitzt und auf die Freigabe wartet)... Das hört sich jetzt alles eher negativ an und wirkt wie ein riesen Berg aus Problemen, aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das Training Spaß macht und sehr Bindungsfördernd ist. Ich möchte es nicht missen 😉.
 
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Ilona
15. Okt. 15:57
Ich stimme der Steffi absolut zu. Bei Yuna istces auch so, sobald es zuviel für sie wird, ist sie eher im Jagsmodus unterwegs. Sicherlich kommt zusätzlich noch die fehlende Impulskontrolle dazu. Daher überleg doch mal, wo im Alltag dein Hund IPK verbraucht. IPK steht nicht unendlich zur Verfügung. Manche haben tendentuell mehr , andere weniger zur Verfügung. Wenn du sie jetzt zb vor dem Futternapf sitzend warten lässt, verbraucht das viel IPK. Jede Hundebegegnung braucht viel IPK , jeder Besuch, jede Katze, Vogel etc. IpK füllt sich nur wieder auf, wenn der Hund genügend Schlaf und Ruhe hat. Schau dir also deinen Alltag an und streiche dsraus IPK Übungen, wie den Hund unendlich vor dem Futternapf sitzen lassen. Und überlege dir doch mal, was du dem Hund anbieten kannst, wenn er nicht jagen soll? Die Bücher von uli Reichmann kann ich auch empfehlen.
 
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Sonja
15. Okt. 16:43
Es gibt da keine "Allgemein-gültige Trainings Methode", Jagdtrieb kann man auch nicht abtrainieren sondern nur kontrollierbar machen und/oder umlenken. Am besten suchst du nach einem Anti-Jagd Kurs und nimmst dort teil, viele Hundeschulen bieten solche an. In einem solchen Kurs lernst auch kleinste Anzeichen von "Jagdabsicht" zu erkennen bevor dein Hund dann losspurtet und/oder im Tunnel ist , denn dan ist es zu spät um das eigentliche jagen zu verhindern/unterbrechen . Es ist wichtig das dein Hund keinen Erfolg/Teilerfolg erzielt auch wen das heisst an der Schleppe zu bleiben bis ihr das im Griff habt, und das kann/wird Monate vielleicht auch Jahre dauern, besonders da sie erst Anfang Pubertät steht, denn der eigentliche Jagdtrieb bildet sich meist während diese Zeit aus. In dem alter lernen (wildlebende) Beutegreifer/Raubtiere das Jagen/überleben durch die Jagd... Wie gesagt es gibt viele Möglichkeiten die bei jedem Hund individuell sind . Bei Rionnag haben wir es mit "anzeigen und ruhig zusammen beobachten" in den Griff bekommen, eine Bekannte lenkt ihren Hund ab/um wenn er Wild sieht/wittert und es klappt ebenso gut...wie gesagt Patentlösung gibt's dafür nicht, daher ist ein möglichst erfahrener Trainer eine grosse Hilfe. Aber egal welchen Weg für den Hund der richtige ist ,...es ist harte Arbeit für Mensch und Tier und nicht mal wie "Sitz" und "Platz" nebenbei gelernt. Auch kann es helfen wenn du vermehrt kontrollierte Sicht/Kontakt zu dem "bevorzugten Jagdbeute", also bei euch Vögel, ermöglichst. Also zum Beispiel Tierpark, Bauernhof etc, natürlich mit angeleinten Hund und viel loben wenn sie eben nicht in "Jagdmodus" fällt. Wenn die Begegnung "alltäglich" wird ist es besonders für junge Hunde irgendwann nicht mehr (so) interessant.
 
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Daniela
15. Okt. 20:08
Ich schließe mich Babs Vorschlag an. Und dazu noch: Unserer aktueller Weg ist der über JagdERSATZtraining. Nicht „anti“. Ob das zwei verschiedene Paar Schuhe sind oder letztlich das gleiche kann ich nicht sagen. Ich wurde mit unserem kleinen Teufel von der normalen Hundeschule an eine Jägerin vermittelt und dort trainieren wir tatsächlich die Jagdabläufe, jedoch nicht am Wild. Da ich durch blanken Zufall an die Jägerin geraten bin kann ich dir eigentlich nur eine Idee vermitteln, wie du an so einen Lehrer geraten könntest: bei deinem Landesjagdverband nachfragen, ob es dort Trainer gibt, die nicht nur Jagdgebrauchshunde ausbilden sondern auch nicht-jagdlich geführte Hunde. Wir machen das jetzt seit einem halben Jahr, es macht unglaublich viel Spaß und hat uns schon richtig weit gebracht. Plus: wir machen kein Agility sondern Fungility. Ich weiß auch hier nicht, ob das ein geschützter Begriff ist oder nur in unserer Hundeschule so genannt wird: es ist langsames Agility. Zusammen, genau und konzentriert den Parcours abarbeiten. Inklusive „schicken“. Da gibt es z.B. das „curving“ (noch etwas anderes, einfach mal googeln), was den Hund super auf dich achten lässt und du den Hund im „Höchsten Level“ ganz faszinierend schicken, lenken kannst. Bei uns sind die drei Dinge die ideale Kombi und erweisen sich als erfolgversprechend, erste Versuche in Feld und Flur waren schon mal super.
 
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Stephanie
15. Okt. 21:46
Ich schließe mich Babs Vorschlag an. Und dazu noch: Unserer aktueller Weg ist der über JagdERSATZtraining. Nicht „anti“. Ob das zwei verschiedene Paar Schuhe sind oder letztlich das gleiche kann ich nicht sagen. Ich wurde mit unserem kleinen Teufel von der normalen Hundeschule an eine Jägerin vermittelt und dort trainieren wir tatsächlich die Jagdabläufe, jedoch nicht am Wild. Da ich durch blanken Zufall an die Jägerin geraten bin kann ich dir eigentlich nur eine Idee vermitteln, wie du an so einen Lehrer geraten könntest: bei deinem Landesjagdverband nachfragen, ob es dort Trainer gibt, die nicht nur Jagdgebrauchshunde ausbilden sondern auch nicht-jagdlich geführte Hunde. Wir machen das jetzt seit einem halben Jahr, es macht unglaublich viel Spaß und hat uns schon richtig weit gebracht. Plus: wir machen kein Agility sondern Fungility. Ich weiß auch hier nicht, ob das ein geschützter Begriff ist oder nur in unserer Hundeschule so genannt wird: es ist langsames Agility. Zusammen, genau und konzentriert den Parcours abarbeiten. Inklusive „schicken“. Da gibt es z.B. das „curving“ (noch etwas anderes, einfach mal googeln), was den Hund super auf dich achten lässt und du den Hund im „Höchsten Level“ ganz faszinierend schicken, lenken kannst. Bei uns sind die drei Dinge die ideale Kombi und erweisen sich als erfolgversprechend, erste Versuche in Feld und Flur waren schon mal super.
Davon habe ich auch schon gehört. An sich kann der Jagdtrieb ja nicht abtrainiert werden. Ich möchte nur, dass sie abrufbar ist und mit der Aufmerksamkeit bei mir bleibt, auch wenn sie etwas ganz interessantes gesehen hat 😊
 
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Daniela
15. Okt. 22:43
Davon habe ich auch schon gehört. An sich kann der Jagdtrieb ja nicht abtrainiert werden. Ich möchte nur, dass sie abrufbar ist und mit der Aufmerksamkeit bei mir bleibt, auch wenn sie etwas ganz interessantes gesehen hat 😊
Das Ziel ist ja, dass Du und der Hund gemeinsam Dinge tun, die euch beiden Spaß machen und damit ist euer gemeinsames Tun interessanter als das von dir unerwünschte Verhalten. Sprich: nicht der Hund initiiert etwas (nicht erwünschtes) und du machst mit (oder auch nicht 😉), sondern du schlägst was tolles vor, und der Hund geht begeistert darauf ein. Und ist damit nicht mehr darauf angewiesenen, sich seine eigene Bespassung auszudenken.
 
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Sonja
16. Okt. 09:00
Ich schließe mich Babs Vorschlag an. Und dazu noch: Unserer aktueller Weg ist der über JagdERSATZtraining. Nicht „anti“. Ob das zwei verschiedene Paar Schuhe sind oder letztlich das gleiche kann ich nicht sagen. Ich wurde mit unserem kleinen Teufel von der normalen Hundeschule an eine Jägerin vermittelt und dort trainieren wir tatsächlich die Jagdabläufe, jedoch nicht am Wild. Da ich durch blanken Zufall an die Jägerin geraten bin kann ich dir eigentlich nur eine Idee vermitteln, wie du an so einen Lehrer geraten könntest: bei deinem Landesjagdverband nachfragen, ob es dort Trainer gibt, die nicht nur Jagdgebrauchshunde ausbilden sondern auch nicht-jagdlich geführte Hunde. Wir machen das jetzt seit einem halben Jahr, es macht unglaublich viel Spaß und hat uns schon richtig weit gebracht. Plus: wir machen kein Agility sondern Fungility. Ich weiß auch hier nicht, ob das ein geschützter Begriff ist oder nur in unserer Hundeschule so genannt wird: es ist langsames Agility. Zusammen, genau und konzentriert den Parcours abarbeiten. Inklusive „schicken“. Da gibt es z.B. das „curving“ (noch etwas anderes, einfach mal googeln), was den Hund super auf dich achten lässt und du den Hund im „Höchsten Level“ ganz faszinierend schicken, lenken kannst. Bei uns sind die drei Dinge die ideale Kombi und erweisen sich als erfolgversprechend, erste Versuche in Feld und Flur waren schon mal super.
Also Anti-Jagd und Jagd-Ersatz ist ähnlich , aber es gäbe kleine Unterschiede, erklärte uns damals der Trainer im Kurs, und klang auch einleuchtend für mich, ob wirklich alle dasselbe darunter verstehen weiss ich natürlich nicht, sind ja keine "geschützten Begriffe" 😉. Seine Erklärung : Jagdersatz werde eher für/von Jäger angewandt da einige Elemente der tatsächlichen Jagd an/mit nicht "lebenden Objekten" Simuliert würde, also z.b. Attrappen oder Arbeit z.b. "Fährtenarbeit" mit , bedufteten (gibt immer Jagd-Bedarf-Handel Duftesenzen (Öle) mit verschiedenen Wildtierduft) Dummies. Also auf den Dummies wird ein Wildtier-Duft am getragen etc... Bei Anti-Jagd hingegen wird der Hund z.b durch Tricks, Zerrspiel, wiederholende einfache Kommandos in schneller Folge ( also z.b. "Sitz" ,"Platz" "Auf" "Sitz", .... etc. abgelenkt/umgelenkt also auf etwas "Jagdfremdes". Das Anzeigen, hinsetzen und ruhig zusammen beobachten ( so wie wir es tun) sei sozusagen eine Grätsche zwischen beiden.....🤗. Aber wie schon andere und auch ich erwähnten, gibt es viele /unterschiedliche Möglichkeiten den Hund vom der eigentlichen Jagd abhalten. Aber eines haben alle gemeinsam , ist viel faire Arbeit dahinter, es lernt sich nicht so nebenbei, und anders als bei normalen Kommandos ist gelernt nicht gelernt, der Urinstinkt (Jagdinstinkt) kann dennoch durchbrechen, daher ist für den HH erhöhte/höhere Aufmerksamkeit gefragt je stärker der Jagdtrieb ist
 
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Daniela
16. Okt. 09:17
Also Anti-Jagd und Jagd-Ersatz ist ähnlich , aber es gäbe kleine Unterschiede, erklärte uns damals der Trainer im Kurs, und klang auch einleuchtend für mich, ob wirklich alle dasselbe darunter verstehen weiss ich natürlich nicht, sind ja keine "geschützten Begriffe" 😉. Seine Erklärung : Jagdersatz werde eher für/von Jäger angewandt da einige Elemente der tatsächlichen Jagd an/mit nicht "lebenden Objekten" Simuliert würde, also z.b. Attrappen oder Arbeit z.b. "Fährtenarbeit" mit , bedufteten (gibt immer Jagd-Bedarf-Handel Duftesenzen (Öle) mit verschiedenen Wildtierduft) Dummies. Also auf den Dummies wird ein Wildtier-Duft am getragen etc... Bei Anti-Jagd hingegen wird der Hund z.b durch Tricks, Zerrspiel, wiederholende einfache Kommandos in schneller Folge ( also z.b. "Sitz" ,"Platz" "Auf" "Sitz", .... etc. abgelenkt/umgelenkt also auf etwas "Jagdfremdes". Das Anzeigen, hinsetzen und ruhig zusammen beobachten ( so wie wir es tun) sei sozusagen eine Grätsche zwischen beiden.....🤗. Aber wie schon andere und auch ich erwähnten, gibt es viele /unterschiedliche Möglichkeiten den Hund vom der eigentlichen Jagd abhalten. Aber eines haben alle gemeinsam , ist viel faire Arbeit dahinter, es lernt sich nicht so nebenbei, und anders als bei normalen Kommandos ist gelernt nicht gelernt, der Urinstinkt (Jagdinstinkt) kann dennoch durchbrechen, daher ist für den HH erhöhte/höhere Aufmerksamkeit gefragt je stärker der Jagdtrieb ist
Danke, also dann machen wir tatsächlich Jagdersatztraining 😊