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RAMONA
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 21
zuletzt 5. März

Vertrauen

Hallo ihr lieben Ich bin noch neu hier mein golden Retriever wird im April 1. Jahr alt und ich trau mich einfach nicht in frei laufen zu lassen des mach ich nur im Garten da hört er auch nur beim gassi an der Leine macht er meistens dicht und ignoriert mich öfter..... manche tage is er ganz brav Nun meine Frage wie lerne ich meinem hund 🐕 zu vertrauen? LG vielen dank für die antworten
 
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Sabine
4. März 23:04
Hallo Sabine meinst du das hilft im Garten er hört , außerhalb hat er so viele eindrücke und er ist in der Pubertät......
Klar! Die meisten Leute die gut mit ihrem Hund klarkommen, starten das Training im Wohnzimmer, dann im Garten und dann im reizarmen Aussen und dann unter Ablenkung. Das ganze ist halt ein langer Prozess und kann je nach Hund bzw. Mensch Tage, Wochen, Monate dauern. Also ran an die Arbeit!

Wundert mich ein bisschen, dass du bei einer Arbeitslinie bzw. generell jetzt erst damit beginnst?? Wart ihr Hundeschulschwänzer?
 
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RAMONA
4. März 23:13
Normalerweise empfehle ich immer den Folgetrieb auszunutzen wenn man einen Hund von kleinauf hat. Dann ist eine Schleppleine oft nicht mal nötig. Bei einem 1jährigen übst den Rückruf an der Schleppi. Wenn der absolut sitzt lässt sie los und hinterherschleifen. Dann kürzt du einfach Stück für Stück die Leine indem du immer ein Stück abschneidest. So wird dein doppelter Boden kontinuierlich kürzer und du merkst selber ob es funktioniert oder nicht
Ja hätte ich das mal gewusst mit dem folgetrieb 🥲
Ja das hört sich gut an danke jasmin
 
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Andreas
4. März 23:27
Leider wurde der „frühkindliche“ Folgetrieb scheinbar nicht genutzt. Diese Zeit und dazu vertrauensvoller Bindungsaufbau sind eigentlich eine nicht durch Training/Gehorsam aufholbare natürliche „Schleppleine“.

Okay, man muss mit dem arbeiten, was man hat 😉

Grundlage muss jetzt ein gut sitzender Rückruf sein. Die Forderung 100% und auf erstem Ruf/Pfiff finde ich persönlich etwas überzogen und führt eher zur Ernüchterung.

Neben dem Rückruf wäre ein Spielzeug oder Spielaufforderung, der er nicht widerstehen kann ein guter „Begleiter“. Geht nicht nur dösig Gassi mit Training, baut Spaß und Abenteuer aus Sicht des Hundes ein, ihr müsst interessant und attraktiv für ihn sein.

Der Rückruf, bzw. das befolgen muss ein super Erlebnis auslösen, entweder besonderes Lekkerli oder Partykuscheln oder ein Spieli …

Bei den ersten Versuchen ihn aus kurzer Distanz zurückrufen, Belohnung/Party und ihn wieder freigeben. Keinesfalls darf er direkt die Verknüpfung haben, zu euch zurückkommen heißt wieder an die Leine …

Um den Zeitpunkt/Ort zu bestimmen müsste ich den Hund besser kennen, wie jagdliche ambitioniert ist er, wie generell selbstständig und wie stark ist die Bindung/Orientierung an auch.

Ob man wohinfährt, wo er fremd ist oder vertrautes Terrain ist auch je nach Hund unterschiedlich. Der eine bleibt in fremder Umgebung eher bei euch, der andere geht einfach jagen und dann wäre eine bekannte Umgebung sicherer, weil er notfalls alleine nach Hause findet.
Dann Tracker dran, für alle Fälle. Und (zunächst) laufen lassen abseits von Straßen etc.

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, (eingezäunte) Hundefreiläufe zu besuchen, dort könnt ihr auch den Rückruf unter Ablenkung (Gerüche, andere Hunde) üben/testen.
 
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RAMONA
4. März 23:37
Hi danke für die Tipps.
Wenn er wo neu ist dann bleibt er da hat angst/ Respekt davor
 
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Dogorama-Mitglied
5. März 04:19
Ich würde dir im Garten und beim Spazieren gehen das Schleppleinen-Training empfehlen. Es gibt viele sinnvolle Übungen (Rückruf, Bleib etc.) die du trainieren kannst. So baut ihr Vertrauen auf und könnt gleichzeitig auch Zeit durch Spielen mit dem Ball miteinander verbringen. 5-10 Minuten Training reichen aus pro Tag - nur nie überfordern

Der Rückruf sollte dann mit etwas ganz besonderem belohnt werden! Mag dein Hund bspw Käse, dann nimm gerne kleine Käse Stücke.. Leberwurst aus der Tube etc. etc. Er sollte den Rückruf mit etwas sehr gutem Verknüpfen.
 
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Heidi
5. März 05:07
Hallo Ramona,

ich sag’ den Leuten deswegen immer:
Hundeschule und dann immer in einer Gruppe. Der Hund muss lernen zu gehorchen, wenn er andere interessante Eindrücke hat.
Mit anderen Hunden ist es schwer zu hören (Impulskontrolle)…, aber das lässt sich gut trainieren…
Deswegen Gruppentraining… und das regelmäßig…
Enzo ist jetzt 1 J. und 5 Monate … wir gehen jetzt noch immer, aber unregelmäßig(er) zu den Gruppen. Da wird immer nur der Impuls kontrolliert…/geübt.
Ich kenne das, wenn Leute sagen, dass er /sie alle Kommandos kennt… (Garten, Wiese ohne Eindrücke, Hof,…relativ reizarme Bedingungen…) und sobald andere Hunde da sind-läuft nichts mehr.
Ich habe im Welpenalter den Enzo direkt (z.B.) aus dem Spiel gerufen und dann mit einem Extra-Leckerlie (Fleischwurst/Käse/Salami) belohnt. Damit sensibilisiert Du den Hund-die Ohren auf Sendung zu haben-auch wenn getobt wird.
Alles was ich auf jeden Fall fest etablieren wollte-habe ich anfangs mit “Schweinereien” belohnt.
Ich gebe ihn aber auch frei zu einem Hund, ob bekannt oder unbekannt - zu gehen. Aber manchmal darf er auch nicht. Das gilt auch für das Jagen…- das haben wir auch unter Kontrolle …

Enzo ist seit dem 7.Monat ohne Leine…
Üben-üben-üben….
Das ist ein Freiheitsgewinn für deinen Hund.

In eine gute Hundetraininerin … zu “investieren” lohnt sich sehr.
Sie gibt Trainingsmethoden vor und ihr müsst dann immer fleißig üben.

Alles Gute💪

PS: Wir haben ohne Schleppleine trainiert…
 
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Inga
5. März 06:21
Hallo, ich habe mich auch sehr schwer getan Vertrauen aufzubauen. Habe meinen Hund aus dem Tierschutz und wir haben fleißig jeden Tag am Rückruf gearbeitet. Natürlich mit den Jackpot Leckerchen die es nur für diese Übung gibt. Mit Schleppleine, dann Schleppleine loslassen und irgendwann Leine ab. Das dauert. Am besten einen guten Hundetrainer suchen. Viel Spaß und Fleißsternchen sammeln.🐶🥰😄
 
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Dogorama-Mitglied
5. März 06:40
Hallo Ramona,

Ich verstehe den Wunsch nach einem freilaufenden Hund, aber auch wenn der Rückruf extrem wichtig ist: ich finde (wie auch Sonja schon schrieb), es sogar noch wichtiger, dass du dafür sorgst, dass dein Hund auch beim Spaziergang GERN in deinem Radius ist und auch versteht, dass dies „seine Aufgabe“ ist.

Also würde ich das Kommando Rückruf zwar immer mal einbauen, ABER sich darauf nicht als Prio 1 konzentrieren, da du ja schreibst, er macht beim Gassi an der Leine auch dicht.

Was ich machen würde: Pack den leckerlibeutel voll und dann egal ob mit normaler oder Schleppleine, kannst du mal eine Woche mit ganz viel Spaß nonstop-Übungen einzubauen und auch ein „Schluss“-Kommando/Abbruchsignal (falls es das bei euch noch nicht gibt).

An der Leine bietet sich an:
- „rechts/links“, also Seitenwechsel
- kurze Strecken fusslaufen, bei denen er dich anschaut (ganz wichtig: es muss ihm Spaß machen, daher auch gern nur einige Schritte)
- durch die Beine Slalom laufen (auch da reichen wenige Schritte)
- jeden Blickkontakt loben

Wenn ihr das noch nicht oft gemacht habt würde ich das schlusskommando am Anfang recht früh geben, damit er Spaß hat und du nicht zu viel Druck aufbaust.
Ich würde am Anfang sogar schon in der wohnung, beim Halsband anziehen, damit anfangen, damit ihm einfach schneller klar ist, dass jetzt „gemeinsame Zeit“ beginnt und diese Spaziergänge erstmal auch kurz aber konzentriert halten.

Warum würde ich das machen? Weil all das dafür sorgt, dass er sich erstmal daran gewöhnt, dass es toll ist, bei dir zu sein und dass du draußen einen Dialog mit ihm führst und (fast) immer nur ganz tolle Sachen von ihm willst.

Nach dem Spaziergang kannst du dann noch ordentlich im Garten mit ihm toben/spielen.

Meine Meinung: Übst du NUR verstärkt den Rückruf, und dann mit superleckerli, passiert es bei einigen Hunden, dass sie genau das unerwünschte Verhalten (also wegrennen) ganz oft zeigen, um gerufen zu werden. Sie verstehen oft gar nicht, dass es ein „unerwünschtes Verhalten“ ist. Die meisten Hunde wollen ja den Dialog - ich glaube bei einer Arbeitslinie vielleicht sogar noch mehr? - wenn du also immer nur reagierst, wenn er wegläuft, und es selten andere Aufgaben als „zurückkommen“ gibt, wird er sich öfter und weiter entfernen - anfangs vielleicht, um zurückgerufen zu werden, irgendwann konkurierst du aber massiv mit den Reizen.

Ohne Leine/an der schleppleine finde ich toll:
- „verloren“ (also den dummy fallenlassen, den Hund zurückschicken, erst nur wenige Meter)
- läuft der Hund vor, etwas, was man schnell am wegesrand versteckt hat ausbuddeln lassen oder gemeinsam ausbuddeln
Ich würde also auch hier versuchen, die „spannenden Sachen“ erstmal eher hinter/neben dir stattfinden zu lassen, damit insgesamt das „nach vorn gehen“ nicht mehr das einzige ist, was spannend ist.

Ich denke, wie du es beschreibst sollte mindestens ein kurzer Spaziergang am Tag sollte für deinen Hund Zeit sein, wo du wirklich mit ihm in dauerhaftem Kontakt bist. Dann lernt er, welchen Radius du dir wünscht und du lernst, wie du ihm vertrauen kannst, denn dann wirst du den Rückruf vielleicht eher mal „nebenbei“ machen, als ihn wirklich zu brauchen.

Ich würde mich ganz doll auf die Aufmerksamkeit konzentrieren, bevor ich in „aufregendere Gebiete“ gehe.

Der Hund weiß vielleicht auch an der Leine noch gar nicht ganz genau, was du von ihm gern sehen würdest, da finde ich es unfair, sogar noch den aussenreiz zu steigern.

Wichtig ist, dass du selbst Spaß an diesen kleinen Übungen hast, und dein Hund wird wenn er es versteht sicher gern mitmachen!

Du kannst dann die „vielen Übungen“ und „vielen leckerlis“ recht schnell wieder abbauen, dafür aber schwieriger gestalten.
 
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Dogorama-Mitglied
5. März 06:51
Leider wurde der „frühkindliche“ Folgetrieb scheinbar nicht genutzt. Diese Zeit und dazu vertrauensvoller Bindungsaufbau sind eigentlich eine nicht durch Training/Gehorsam aufholbare natürliche „Schleppleine“. Okay, man muss mit dem arbeiten, was man hat 😉 Grundlage muss jetzt ein gut sitzender Rückruf sein. Die Forderung 100% und auf erstem Ruf/Pfiff finde ich persönlich etwas überzogen und führt eher zur Ernüchterung. Neben dem Rückruf wäre ein Spielzeug oder Spielaufforderung, der er nicht widerstehen kann ein guter „Begleiter“. Geht nicht nur dösig Gassi mit Training, baut Spaß und Abenteuer aus Sicht des Hundes ein, ihr müsst interessant und attraktiv für ihn sein. Der Rückruf, bzw. das befolgen muss ein super Erlebnis auslösen, entweder besonderes Lekkerli oder Partykuscheln oder ein Spieli … Bei den ersten Versuchen ihn aus kurzer Distanz zurückrufen, Belohnung/Party und ihn wieder freigeben. Keinesfalls darf er direkt die Verknüpfung haben, zu euch zurückkommen heißt wieder an die Leine … Um den Zeitpunkt/Ort zu bestimmen müsste ich den Hund besser kennen, wie jagdliche ambitioniert ist er, wie generell selbstständig und wie stark ist die Bindung/Orientierung an auch. Ob man wohinfährt, wo er fremd ist oder vertrautes Terrain ist auch je nach Hund unterschiedlich. Der eine bleibt in fremder Umgebung eher bei euch, der andere geht einfach jagen und dann wäre eine bekannte Umgebung sicherer, weil er notfalls alleine nach Hause findet. Dann Tracker dran, für alle Fälle. Und (zunächst) laufen lassen abseits von Straßen etc. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, (eingezäunte) Hundefreiläufe zu besuchen, dort könnt ihr auch den Rückruf unter Ablenkung (Gerüche, andere Hunde) üben/testen.
Ganz tolle Beschreibung.

Bei mir ist nun der Gedanke ... Wenn eine Hundebesitzerin derart wichtige Dinge in den letzten 10 Monate nicht wusste, wie kann es der Besitzerin möglich sein aus dem Forum gute Vorschläge um zu setzen? Alleine?

Ich bin der Meinung hier muss der Hund nicht lernen, sondern das Frauchen. Sie muss nahezu alles lernen !
Körpersprache, Signale des Hundes, positives lernen (!!) Sich durchsetzen wenn der Hund nicht reagiert u.u.u.

Deshalb empfehle ich für den Hund, dass sich sein Frauchen bemüht eine Hundeschule, einen Hundesportverein oder Einzeltraining zu machen.

Bei der Suche nach Trainer sollte beim Erstgespräch nicht der Hund im Focus stehen, sie muss ganz ehrlich sagen, dass sie wenig Ahnung hat, dass sie es lernen muss.

Sorry, dass ich das jetzt so unverblümt, so direkt sage.

Ich finde es für einen solchen bewegungsfreudigen großen Hund sehr traurig, dass er noch nie ohne Leine laufen, rennen durfte.
 
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Andreas
5. März 07:40
Ganz tolle Beschreibung. Bei mir ist nun der Gedanke ... Wenn eine Hundebesitzerin derart wichtige Dinge in den letzten 10 Monate nicht wusste, wie kann es der Besitzerin möglich sein aus dem Forum gute Vorschläge um zu setzen? Alleine? Ich bin der Meinung hier muss der Hund nicht lernen, sondern das Frauchen. Sie muss nahezu alles lernen ! Körpersprache, Signale des Hundes, positives lernen (!!) Sich durchsetzen wenn der Hund nicht reagiert u.u.u. Deshalb empfehle ich für den Hund, dass sich sein Frauchen bemüht eine Hundeschule, einen Hundesportverein oder Einzeltraining zu machen. Bei der Suche nach Trainer sollte beim Erstgespräch nicht der Hund im Focus stehen, sie muss ganz ehrlich sagen, dass sie wenig Ahnung hat, dass sie es lernen muss. Sorry, dass ich das jetzt so unverblümt, so direkt sage. Ich finde es für einen solchen bewegungsfreudigen großen Hund sehr traurig, dass er noch nie ohne Leine laufen, rennen durfte.
Da hast du natürlich völlig recht. Ein Impuls von einem Coach und der unschätzbare Vorteil des direkten Feedbacks zu Timing und Körpersprache ist natürlich durch keine gut gemeinten Forumsratschläge - wie kompetent der/die Ratgeber auch immer sein mögen - zu ersetzen!

Der TE möchte ich nur mitgeben, dass es Wege gibt. Der Hund lebt im hier und jetzt und ist in dem Alter immer noch prägsam und lernbegierig genug. Und kein Druck, wenn du den Hund so beschäftigst und eine Beziehung schaffst wie Gia es beschreibt, ist es dem Hund fast egal, ob Leine oder nicht. Allerdings muss neben dem Training auch der reine Bewegungsdrang befriedigt werden, das finde ich noch wichtig.

Ein Coach wird dir zudem einschätzen helfen, wenn du und der Hund soweit ist …