Ich denke, dass man gerade mit gesundheitlichen Pflichtuntersuchungen viel erreichen könnte... 🤔
Zum einen hätte das logischerweise einen direkten positiven Einfluss auf die Gesundheit der nächsten Hundegeneration, zum anderen sind das aber auch schnell mal Kosten, die auf viele "schnelles-Geld-Leute" einen abschreckenden Effekt hätten...
Ein paar hundert Euro fürs Röntgen und Auswerten der Gelenke hier, ein paar hundert Euro für Blutuntersuchungen auf genetische Krankheiten, Augenuntersuchungen, Zahnstandkontrollen und Tierarztchecks da... schon alleine die damit verbundene Vorausplanung und Fahrtstrecken zu den jeweiligen Spezialisten würde sicherlich viele spontane "Ups-Würfe" verhindern...
Außerdem wäre ich auch dafür, dass die Altersbegrenzungen aus den Zuchtverbänden ins Gesetz mit aufgenommen werden, damit man nicht mehr ständig über einjährige Hundemütter stolpert 😬
Die Idee, das über eine Meldepflicht bei den Tierärzten zu kontrollieren, fände ich gar nicht so schlecht, allerdings müsste man dann auch irgendwo ansetzen, um den Gang zum Tierarzt vor dem Verkauf der Welpen unabdingbar zu machen (also z.B. Pflicht eines EU-Ausweisen vor Abgabe).
Ein generelles Zuchtverbot außerhalb eines Verbandes sähe ich hingegen kritisch... wie gesagt:
Den Standart was Gesundheitsuntersuchungen (und auch Haltung) angeht, könnte man gerne ins Gesetzbuch übernehmen.
Aber NUR noch im Verband züchten zu dürfen, würde die utopische Wunschvorstellung voraussetzen, das da IMMER und ALLES richtig abläuft.
Und das war und ist leider auch bis heute hin einfach nicht der Fall.
Denn - sind wir mal ehrlich - aktuell entwickeln viele Rassen sich zu übertypisierte Karikaturen ihrer Selbst, die Zuchtstandarts (bzw. die Auslegung dieser) ist nicht immer im Sinne der Tiere und da sehe ich schon eine große Verantwortung, aber auch (Mit-)Schuld bei den Verbänden.
Und um so einer übertypisierten sinnbefreiten Zucht auf Extreme vorzubeugen, fände ich es wichtig, zumindest eine Ausweichmöglichkeit zu erhalten, um Züchtern die Möglichkeit zu geben zu sagen: "Nein, das ist nicht mehr meine Rasse, ich möchte keinen Schäferhund mit Fließheck, Mops ohne Schnauze oder 150 Kilo Molosser züchten."
Man stelle sich z.B. vor, wo der Deutsche Schäferhund heute wäre, wenn damals nicht einige Züchter den Shows und verkrüppelten Schönheitsidealen den Rücken gekehrt hätten, um den gesunden Schäferhund zu erhalten...
Wäre es "richtig" gewesen, diese Züchter zu verfolgen und zu bestrafen, weil sie außerhalb des Vereins züchten? Ich denke nicht.
Sicher weiß ich aber, dass es nicht im Sinne der heutigen Schäferhunde gewesen wäre.
Kurzum:
- Verantwortungsvolle Zucht, Gesundheitsuntersuchungen, Wurfanmeldungen und kontrollierte Haltungsbedingungen: Ja.
- Reine Vereinszucht und Verfolgung bis Bestrafung vereinsloser Würfe *trotz* Einhaltung aller sonstigen Standarts: Nein.
- Konsequenzen bei Nichteinhaltung der Standarts und planloser Vermehrung der Tiere im klassischen Sinne? Absolut.
Definitiv ein ebenso spannendes wie umfangreiches Thema...