Also wenn dein Tierarzt keine Ahnung von Genetik hat hast du wohl den falschen Tierarzt…
Und ja, Modezüchter sollten verboten werden.
Ich kenne niemanden, der morgens aufsteht und sich denkt „och, heute scheint die Sonne, heute lasse ich meine Hündin decken“. Nein, alle haben sich über Monate Wissen angelesen, Informiert und eben auch ein tierärztliches ok bekommen. Dann kam die Suche nach einem Deckrüden, bei dem die gleichen Untersuchungen gelaufen sind.
Ein Bekannter ist „professioneller“ Züchter. Bei einem seiner Würfe ist ihm erst beim dritten Versuch aufgefallen: Mist, beide haben einen gewissen Merleanteil und dürften damit gar nicht verpaart werden. Tja, zu spät, da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Was ist passiert? Von den 5 Welpen sind alle tot.
Aber wie gesagt, ich berichte hier über eigene Erfahrungen im Bekanntenkreis. Daher auch meine Skepsis „professionellen“ Züchtern gegenüber.
Tierärzte sind Allgemeinmediziner. Meine Aussage "keine Ahnung" war vermutlich nicht ganz richtig, aber sie haben meistens kein spezielles auf die Hundezucht abgestimmtes Wissen. Außerdem keinen Zugriff auf Stammbäume (die es bei solchen privaten Würfen ja eh nicht gibt, die aber wichtig sind, um Erbkrankheiten über Generationen festzustellen und betroffenene Hunde aus der Zucht zu nehmen).
Ob mein Tierarzt Ahnung von Genetik hat, ist mir ehrlich gesagt auch egal. Und wenn er mir dazu was erzählen würde, würde ich ihm dazu erstmal so viel glauben wie meinem Hausarzt, wenn er mir was von Ernährung erzählen will. Ist nämlich nicht sein Fachgebiet.
Anekdotische Evidenz ist hier auch nicht unbedingt hilfreich. Es ist Fakt, dass die meisten Qualzuchten nicht vom Züchter kommen. Es mag auch Leute geben, die sich gut um die Welpen kümmern und sich Gedanken machen - für mich ist es, ohne Wissen über alle Eventualitäten zu haben, die auftreten können, immer noch Vermehrung. Ein wichtiger Punkt dabei ist für mich auch, ob die Welpen im Extremfall wohl alle behalten oder zurückgenommen werden.