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Aneta
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 14
zuletzt 22. Sept.

Unsicherheit

Hallo an alle! Mein 11 Monate Hund ist sehr unsicher draußen,er hat Angst vor Menschen, Hunde, fängt an zu bellen und zieht extrem an die Leine. Was kann ich tun? Um jede Rat wäre ich sehr dankbar. Aneta& Aslan
 
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Annett
10. Sept. 13:43
Wir arbeiten schon mit ihm zuhause,er lernt schnell und ist schon angenehmer als früher geworden aber draußen wird immer schlimmer das macht mich fertig. Manchmal will ich so heulen weil ich weiß das er hat kein Schuld daran.
Woran arbeitet ihr denn zu Hause mit ihm und vor allem wie macht ihr das? Wenn ihr das richtig machen würdet, würde es auch draußen besser werden. Natürlich braucht es Geduld. Von heute auf morgen wird das nichts, wenn es schon 11 Monate falsch gelaufen ist. Schau dir mal die Sendungen von Martin Rütter an! Der kommt da auch nach Hause, gibt Ratschläge, was in den nächsten Wochen und Monaten geübt werden soll und erst wenn das klappt , geht es dann ans eigentliche Problem. Und noch einmal, das Hauptproblem ist ganz sicher euer Umgang mit dem Hund. Wenn ihr den nicht ändert, alle an einem Strang zieht und immer konsequent seid, wird das nicht besser werden. Im Gegenteil, euer Hund ist jetzt in der Pubertät und wenn er weiter mit dem Verhalten durchkommt, wird das immer schlimmer. Pubertiere sind halt ( wie beim Menschen auch) nochmal viel anstrengender und testen aus, womit sie durchkommen und womit nicht.
 
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Annett
10. Sept. 13:51
Das könnte auch in die Hose gehen, beim Ansehen eines Hundes oder Menschen zu belohnen, wenn man die Hundesprache nicht richtig lesen kann. Dann belohnst du unter Umständen auch noch das Fehlverhalten. Auch wenn der Hund noch nicht bellt, kann er schon Drohverhalten zeigen. Und klar muss man selber auch ruhig und entspannt sein, wenn es rausgeht. Aber vor allem muss der Hund ruhig und entspannt sein, bevor es rausgeht!! So kommt es erst gar nicht zum Bellen. Und nein, nicht du gehst zuerst schauen, ob die Luft rein ist, sondern du führst den entspannten Hund als Erster durch die Tür hinaus.
 
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Annett
10. Sept. 23:48
Ja, hab dich mit dem Füttern schon verstanden. Aber gerade bei dem „ Schönfüttern“ kann auch einiges falsch laufen, wenn man das nicht richtig macht und nicht verstanden hat. Nur mal als Beispiel, wir haben das hier gegenüber mit 2 Chihuahuas, die alles und jeden ankläffen. Da hat das auch der Trainer so empfohlen, nur Frauchen hat das nicht wirklich verstanden. Sie kommt mit den schon von weitem keifenden Hunden auf einen zu, dann ruft sie die Hunde zu sich und wenn sie sich dann doch mal entschließen zu kommen, gibt es Leberwurst. Die wird kurz abgeschleckt und dann gehen sie sofort wieder ab, wie Schmid’s Katze. Ich habe sie da schon zweimal darauf hingewiesen, dass sie so das Verhalten der Hunde auch noch belohnt. Darauf hin meinte sie, der Hundetrainer hätte es ihr so gesagt, sie solle die Hunde vorbeifüttern. Hab ihr versucht zu erklären, dass er das mit hoher Wahrscheinlichkeit aber anders gemeint hat. Sie sieht ja, dass es immer schlimmer und nicht besser wird.🙈🙈Sie begreift es aber leider nicht oder will es nicht begreifen.🤷‍♀️ Inzwischen kommen nun die Hunde bei Begegnungen auf den Arm und keifen von dort oben fröhlich weiter. 🤢🙈. Das meinte ich damit. Auch wenn der Hund sich schon steif macht und schon im Angriffsmodus ist, wäre eine Belohnung kontraproduktiv. Deshalb ist es wichtig, dass man das überhaupt erkennt, um nur an der wirklich richtigen Stelle zu belohnen. Am sichersten wäre also, den Hund erst zu belohnen, wenn er ruhig am anderen Hund vorbeigegangen ist. Da kann man zumindest nicht mehr viel falsch machen.
Das vor dem ( entspannten, ruhigen) Hund aus der Tür gehen ist so natürlich völlig richtig, wie du es jetzt beschreibst. Das war im ersten Beitrag für mich nicht so ersichtlich, oder habe ich es nur falsch verstanden. Sorry.
 
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Lena
22. Sept. 20:39
Das Prinzip mit dem „vorbei füttern“ oder „schön füttern“ kenne ich auch, allerdings als „Click for Blick“.
Also für jedes RUHIGE Ansehen eines Reizes (Hund, Mensch, Fahrrad, etc.) wird geclickert oder gemarkert (dafür muss man natürlich Clickertraining machen oder ein Markerwort nutzen) und dann belohnt (mit Futter oder Spiel, was der Hund lieber mag).
Aber wichtig eben, dass der Hund dabei ruhig ist..! Und man muss wirklich in der ersten Sekunde, wenn der Hund den Reiz sieht, reagieren, noch bevor der Hund reagieren kann und hoch dreht (zieht, bellt, etc.). Und dann bei jedem Blick, den er dem Reiz zuwendet, und ruhig bleibt dabei, so weiter machen, bis der Reiz weg ist.

Wenn der Hund aber wirkliches Problemverhalten zeigt und man die Körpersprache nicht gut lesen kann, dann vielleicht noch das Timing üben muss.. dann wäre ich damit tatsächlich auch vorsichtig, damit man nicht das falsche Verhalten belohnt (wie hier ja auch schon erwähnt wurde).

Aber ansonsten finde ich das eine super Trainingsmethode!
Klappt bei uns super!
Nach kurzer Zeit sollte es dann so laufen, dass der Hund von selbst, sobald er einen Reiz sieht, sich abwendet und Blickkontakt aufnimmt! Dann markert/clickert man auch erst, wenn der Hund einen ansieht. Weil er das dann schon von sich aus macht.

Und jedes Selbstständige abwenden vom Reiz (wenn der Hund sich selbstständig wegdreht) kann man auch belohnen!

Und trainieren, dass der Hund auf Kommando Blickkontakt zu dir aufnimmt.

Das sind so die Dinge, die wir trainieren, um ruhig und entspannt an anderen Hunden und sonstigen Reizen vorbei zu kommen ☺️
Samu zieht aber nur zu den Hunden hin, bellt aber nicht und ist freundlich dabei. Bei anderen Dingen ist es eben der Jagdtrieb, der geweckt wird (Fahrrad usw.).
Für das alles kann man diese Methoden verwenden.

Aber ihr habt ja einen Trainer, dessen Ansatz (mit den Grenzen daheim) ja schon mal ganz gut zu sein scheint. 😊

Gibts denn schon neues zu berichten??
Hattet ihr schon nochmal Training in der Zwischenzeit?
Würde mich interessieren wie’s läuft ☺️