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Julia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 361
zuletzt 25. Juli

Überdrehter Junghund

Hallo. Es wird nicht besser mit dem Kleinen 😔 Fast 17 Wochen alt, kaum zu bändigen, wenn er überdreht ist 🥴 Täglich hat er diese extremen Ausraster, meist zwischen 19-21Uhr. Er verbeißt sich dann bei mir in die Füße, Hose und Shirt und versucht jedesmal mein Bein zu rammeln. Bellt mich an, macht Schnapper nach mir und knurrt.. Sämtliche Sachen schon ausprobiert, von ignorieren, Raum verlassen, ihn aussperren, in die Box kurzzeitig sperren, ablenken mit Spielzeug oder Gehorsamsübungen, Anstupsen, umwerfen, zwischen den Beinen fixieren.. Es hilft nichts, sondern macht ihn alles noch wilder 😒 Ich weiß dass da einiges dabei ist, was viele nicht gutheißen, aber wenn man hilflos ist, greift man zu sämtlichen Sachen, die man gehört oder gelesen hat.. Habt ihr noch irgendwelche Tipps für mich? Restlos überfordert, da keine Besserung eintritt und komischerweise macht er die Sachen wie festbeißen, Bein rammeln nur bei mir 🥴
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:47
Warum darf ein Welpe eigentlich nicht seine dollen 5 Minuten haben? Ja, manchmal dauert es etwas länger bis die Kleinen zur Ruhe kommen. Aber das ist doch kein Drama. Clara hatte auch ein paar Abende die 5 Minuten Glitzerknete im Kopf. Wir sind ruhig geblieben, haben das Verhalten einfach mal zugelassen. Clara hat keinen Schaden davon getragen, wir auch nicht und nach ein paar Tagen war der Spuk vorbei. Gebt Euch und Eurem Welpen Zeit. Es muss nicht alles von Anfang an perfekt sein. Das geht nämlich nicht.
Warum kommen immer alle mit "hin und wieder 5 Minuten", wenn das Problem "regelmäßig, lang, massiv" heisst???
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:49
Warum sollte ich das tun? Wird doch eh alles in der Luft zerrissen, was mit Ruhe und Bauchgefühl zu tun hat und nicht mit mechanischen Hilfsmitteln wie Box und Hausleine etc. Die effektiven Tipps von einigen hier, muss ich auch nicht nochmal ansprechen.
Aber Bauchgefühl ist doch kein Tipp. Wenn jemand nicht soviel Hundeerfahrung hat braucht er handfeste Tipps, wie man an welche Situation rangeht. Das Bauchgefühl ist bei Hunden meistens semi gut, sieht Kopf täscheln etc.

Und ich habe grade bei dir nachgefragt, weil ich keine sinnvollen und anwendbaren Tipps gefunden habe, sondern nur passiv-aggressive Anschuldigungen an die Besitzerin die sich total viel Mühe gibt und nach Hilfe sucht.
 
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Andrea
25. Juli 12:53
Aber Bauchgefühl ist doch kein Tipp. Wenn jemand nicht soviel Hundeerfahrung hat braucht er handfeste Tipps, wie man an welche Situation rangeht. Das Bauchgefühl ist bei Hunden meistens semi gut, sieht Kopf täscheln etc. Und ich habe grade bei dir nachgefragt, weil ich keine sinnvollen und anwendbaren Tipps gefunden habe, sondern nur passiv-aggressive Anschuldigungen an die Besitzerin die sich total viel Mühe gibt und nach Hilfe sucht.
Ja, Bauchgefühl funktioniert super, wenn es etwas Zeit hatte sich zu entwickeln. Aber gerade bei einem neuen Hund oder eben wie bei mir als Ersthundebesitzerin ist es halt noch nicht da oder liegt einfach falsch. Und da sind manche Tipps, auf die man selbst nicht kommt, wirklich Gold wert. Bei uns waren zB die Schnüffelspaziergänge ganz wichtig dafür, dass Cheery entspannter wurde, den Tipp hatte ich aus einem Podcast. Von selbst hätte ich damals nie die Verbindung zwischen "ich gebe ihr bewusst Zeit zum schnüffeln" zu "sie ist zu Hause entspannt" geschafft, obwohl wir zu dem Zeitpunkt bereits Futtersuchspiele eben für mentale Auslastung/Nasenarbeit gemacht haben.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:53
Warum kommen immer alle mit "hin und wieder 5 Minuten", wenn das Problem "regelmäßig, lang, massiv" heisst???
Weil Gefühl und Realität manchmal weit auseinander liegen. Ich meine das auch keineswegs böse. Wir wissen doch alle, dass sich eine unangenehme Zeit deutlich länger anfühlt, als eine angenehme. Ein Welpe hat selten die Kraft über einen langen Zeitraum zu randalieren. Zumindest nicht ohne Pause. Genau diese, wenn auch noch so kurze Ruhephase, zu nutzen den Welpen umzulenken. Mit welchen Tricks auch immer.
 
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Miriam
25. Juli 12:54
Wir sprechen hier über Welpen. Das, was Du beschreibst sind normale Verhaltensweisen eines Welpen. Natürlich darf man nicht alles durchgehen lassen. Keine Frage. Hier ist aber die Frage wie reagiere ich in einer solchen Situation. Hektisch, brülle ich unter Umständen den Hund an, oder behalte ich den Überblick und reagiere ruhig und besonnen. Da gab es hier im Thread schon einige schöne Vorschläge. Nochmal: ich plädiere dafür Geduld zu haben. Nicht alles auf einmal zu wollen. Weder von uns Menschen, schon gar nicht vom Welpen. Wenn ich selbst nicht klar komme, suche ich mir einen Trainer, dem ich vertraue. Das Wissen und die Erfahrung fällt halt nicht vom Himmel. Viele HB wissen sehr genau, das das, was sie in der Welpenzeit als großes Problem gesehen haben, sich mit dem Älter werden des Hundes in Wohlgefallen auflöst. Wir haben hier drei Damen, jedes der Mädchen hat sein eigenes Tempo beim Lernen gehabt, bzw. die Kleinste lernt noch. Für mich sind die Zauberworte in der Hundeerziehung: Zeit!!!! Geduld, Konsequenz und klare Ansagen.
Ignorieren funktioniert leider bei vielen sehr selbstbewussten Welpen nicht. Bei uns hat die bloße Anwesenheit leider schon das Verhalten verstärkt, selbst wenn wir ganz ruhig geblieben sind und ihn gänzlich ignoriert haben. Das wurde dann so schlimm, dass er mir blutige Wunden hinzugefügt hat. Da ist es in meinen Augen einfach schon zu spät und ich wünschte mir, ich hätte früher eingegriffen und nicht auf „Ignoriere es doch einfach“ gehört. ☺️

Ich denke, dass hier die wenigsten raten, in der Situation auszuflippen und den Hund dabei anzuschreien. Soweit ich gesehen habe, sind sich alle einig, dass das Geduld und Zeit benötigt.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:55
Kann es sein, dass du nicht alles gelesen hast? Und wenn man selbst bei 16 unterschiedlichen Hunden, eigene plus Pflegehunde, die Probleme nicht hatte, könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, dass nicht der Hund der Schuldige ist.
🤦🤦🤦
Aber schön für dich, dass du nochmal "Schuld" sagen konntest.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:57
Ich würde mich auch gerne anschließen. 🙌🏼 Das ist unser kleiner Bulldozer, der nie schlafen wollte, heute 90% der Zeit daheim. Es ist wirklich manchmal sehr nervenzehrend, aber die Geduld, Konsequenz und Struktur zahlt sich dann doch schneller aus, als man denkt. ☺️ Das selbstständige Ablegen und Schlafen hat er bei uns vermehrt ab dem 6. Monat gezeigt. Ganz viel Erfolg und starke Nerven für dich, Julia und alle anderen, die hier vielleicht gerade mitlesen und das gleiche Problem haben. 🍀
🥰
 
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Sally
25. Juli 12:58
Ja mehr Gelassenheit würd vielen von uns nicht schaden, die stellt sich aber oft erst mit wachsender Erfahrung ein und kann selten auf Kommando erzeugt werden. Ausserdem ist dieser chillige "mach nur mal"-Zugang im ländlichen Gebiet mit Garten viel einfacher umzusetzen als in der Stadt, wo der Hund schnell in vielen anspruchsvollen Situationen funktionieren muss, weil sonst der Alltag nicht funktioniert. Wenn ich bei Elterns in der Kleinstadt bin, bin ich auch entspannter mit dem Hund unterwegs als wenn ich mich mit ihm durch die Gassen mir permanenten Menschen- und Hundebegegnungen bewege.
Gebe dir in beiden Punkten völlig recht.

Gelassenheit ist schon aus dem Grund wichtig, weil eben der eigene unentspannte Gemütszustand sich auf die Hunde überträgt und umgekehrt auch.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:58
Ja, Bauchgefühl funktioniert super, wenn es etwas Zeit hatte sich zu entwickeln. Aber gerade bei einem neuen Hund oder eben wie bei mir als Ersthundebesitzerin ist es halt noch nicht da oder liegt einfach falsch. Und da sind manche Tipps, auf die man selbst nicht kommt, wirklich Gold wert. Bei uns waren zB die Schnüffelspaziergänge ganz wichtig dafür, dass Cheery entspannter wurde, den Tipp hatte ich aus einem Podcast. Von selbst hätte ich damals nie die Verbindung zwischen "ich gebe ihr bewusst Zeit zum schnüffeln" zu "sie ist zu Hause entspannt" geschafft, obwohl wir zu dem Zeitpunkt bereits Futtersuchspiele eben für mentale Auslastung/Nasenarbeit gemacht haben.
Da stimme ich dir zu! Das Bauchgefühl trifft meistens zu. Wobei ich nach etlichen Körpersprache und Kommunikationsseminare schmerzlich feststellen musste, das ich andscheinend wenig Ahnung von richtigen Spielen bei Hunden hatte. Das war sehr erschreckend, aber man lernt nie aus. Welchen Podcast hörst du da? Suche immer gute, bin momentan bei der Hundestunde, den kann ich empfehlen ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 12:59
Ignorieren funktioniert leider bei vielen sehr selbstbewussten Welpen nicht. Bei uns hat die bloße Anwesenheit leider schon das Verhalten verstärkt, selbst wenn wir ganz ruhig geblieben sind und ihn gänzlich ignoriert haben. Das wurde dann so schlimm, dass er mir blutige Wunden hinzugefügt hat. Da ist es in meinen Augen einfach schon zu spät und ich wünschte mir, ich hätte früher eingegriffen und nicht auf „Ignoriere es doch einfach“ gehört. ☺️ Ich denke, dass hier die wenigsten raten, in der Situation auszuflippen und den Hund dabei anzuschreien. Soweit ich gesehen habe, sind sich alle einig, dass das Geduld und Zeit benötigt.
Hier gegebene Tipps wie den Hund eine Stunde auf den Boden zu drücken und andere spannende Dinge haben nicht wirklich viel mit Geduld und Zeit nehmen zu tun .