Woran es liegen könnte, wissen wir leider noch nicht so genau. Könnte alles sein, Über/Unterforderung, Schlafmangel.. 🥴
Er verhält sich ja auch nur mir gegenüber so extrem, Bein rammeln macht er seitdem er bei uns ist nur bei mir und auch das zwicken/festbeißen macht er bei keinem anderen.
Dich selbst frustet die Situation bestimmt total oder? Vor allem, wenn du schreibst, dass er das hauptsächlich bei dir macht. Da rutscht man schnell in den Gedanken, dass man etwas falsch macht oder „den Hund nicht im Griff“ hat etc.
Ich würde dir raten, das alles etwas lockerer und gelassener zu sehen. Gerade das Beißen und Rammeln ist bei vielen jungen Hunden einfach noch Spielverhalten. In diesem Alter wird ganz viel spielerisch ausprobiert und dazu gehört auch Aggression und Sexualverhalten. Das ist alles ganz normal und das kennt bestimmt jeder Welpenbesitzer und zeigt einfach nur einen starken Erregungszustand. Dein Welpe ist erst vor kurzem in eine ganz neue Welt gekommen, da ist alles noch super aufregend und spannend. Am liebsten würden sie da alles auf einmal entdecken, aber das überfordert sie natürlich extrem. Deshalb ist es wichtig, dass du der vernünftige Part bist und deinem Welpen zeigst, dass ihr gemeinsam ganz viele tolle Dinge entdeckt, aber dass man eben auch schlafen muss, damit man wieder Kraft für neue Abendteuer hat. Das macht man natürlich am besten, indem man selbst besonnen, souverän und gelassen bleibt. ☺️ Also atme tief durch, das ist alles ganz normal und du schaffst das. 🙌🏼
Du hast vorhin geschrieben, dass er oft 14 Stunden schläft, manchmal auch 17. Wichtig wäre, dass er in Zukunft mehr schläft. Mindestens 17 Stunden, besser bis zu 20 oder gar 22 Stunden am Tag.
Dass er nur zur Ruhe kommt, wenn auch du dich ruhig verhältst, ist auch ganz normal. Die Kleinen orientieren sich stark an ihren Bezugspersonen. Wenn du aktiv bist, dann will er es auch sein. Bei uns hat Koya deshalb oftmals in einem anderen Raum geschlafen, wenn ich mich gerade nicht ruhig verhalten konnte (Arbeit, Putzen, Kochen etc). Das ist auch ein klasse Training fürs Alleinebleiben. So weiß er, dass ihm nichts passiert, wenn du nicht direkt in seiner Nähe bist und trotzdem immer wieder kommst.
Ich weiß, dass hier viele Mitglieder gegen Welpengitter sind. Für uns war es aber ein hilfreiches Tool. Ein Hund ist kein Mensch und noch dazu müssen manche Hunde Ruhe erst lernen. In einem Welpengitter ist der Welpe sicher, kann sich nicht verletzten während du dir mal Zeit für dich nimmst, um selbst wieder etwas zur Ruhe zu kommen. Wenn man das Gitter positiv aufbaut und man es in eine Routine einbaut (z.B. immer nach dem Essen und Spazierengehen geht es ins Gitter mit ein paar tollen Leckerlies), dann hilft das unruhigen Hunden. Koya schläft bis heute noch in seinem Gitter - komplett freiwillig, da Türe immer offen. 😄 Er hat es einfach als seinen Ruheort angenommen und fühlt sich dort sicher und geborgen.
Heute legt er sich selbstständig hin. Aber das hat wirklich eine Weile gedauert. Bestimmt 3 oder 4 Monate gab es für ihn täglich die gleiche Routine. Nach dem Essen und nach Abendteuern wird geschlafen. Und wenn er ausgeschlafen war, dann haben wir gemeinsam tolle (natürlich kurze) Ausflüge gemacht, gespielt, Intelligenzspiele ausprobiert, Tricks geübt, medical Training gemacht, leckere Kongs geschleckt und Kauartikel geknabbert. Das war auch für uns keine einfache Zeit, weil man sich ständig gefragt hat, ob man das eigentlich so richtig macht. Aber bleib am Ball, bleib selbst gelassen und zuversichtlich und sende deinem Hund vor allem positive Energie. ☺️