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Nicole
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 288
zuletzt 26. Juli

Tipps und Tricks für alle Erst-Welpenbesitzer

Eins vorweg, egal wo euer Hund herkommt Seriöse Zucht oder seriöser Tierschutz oder oder oder. Im Prinzip ticken alle Welpen relativ ähnlich. Ich möchte versuchen euch mit dieser kleinen Anleitung eine erste Hilfe an die Hand zu geben bzw. Helfen eventuell schon im Vorfeld Probleme zu verhindern. Grundsätzlich gilt immer: bei Zweifeln oder Fragen raus damit und zögert niemals euch Hilfe zu holen, wenn ihr das Gefühl habt ihr stoßt an eure Grenzen. Dafür gibt es eine Fülle an kompetenten Trainern und erste Anlaufstelle kann auch sicher immer der Züchter eures Hundes oder der Vermittler eures Hundes sein. Puppy Gebrauchsanweisung 1. Fütterungsempfehlung Fütterung 3-4 mal am Tag, 15 Minuten, danach das Futter entfernen, eventuelle Reste zur nächsten Mahlzeit wieder anbieten. Beispiel: 07.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 11.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 17.00 Uhr Trockenfutter/Nassfutter/Barf 23.00 Uhr Snack (kann auch weggelassen werden) 2. Schlafen und Ruhen WICHTIG: auf Ruhezeiten achten !! Der Welpe sollte zwischen 18 – 22 Stunden am Tag schlafen/dösen. Ähnlich wie bei kleinen Kindern werden auch Welpen überdreht und doof, wenn sie zu wenig Schlaf haben. Beruhigen Sie ihren Welpen indem Sie mit ihm irgendwo Platz nehmen halten Sie ihn etwas beide Hände liegen Unterhalb vom Halsansatz und streicheln Sie in langen ruhigen Bewegungen wie in Zeitlupe oder geben Sie ihm einen Kauartikel zur Beschäftigung. Kauen ist anstrengend und macht Welpen in der Regel müde. In der Nacht schläft der Welpe idealerweise auf dem für ihn vorgesehenen Platz. Da der Welpe in der Regel alleine schlafen wird, denken Sie daran, dass der Welpe versuchen wird Sie unter Einsatz seiner Stimme vom Gegenteil zu überzeugen. Jetzt liegt es an Ihnen mit der Situation umzugehen: Variante 1 Sie reagieren in dem Sie den Welpen aus seiner Schlafstätte/Käfig entlassen und er wird die nächsten 15 Jahre in Ihrem Schlafzimmer und/oder in Ihrem Bett schlafen. Variante 2 Sie sind vorbereitet, der Welpe hat einen Kauartikel zur Beruhigung, der Wassernapf steht bereit und der Toilettengang ist erfolgreich erledigt. Der Welpe wird stimmlich, Sie ignorieren dies im wesentlichen halten eventuell mal die Hand runter und der Welpe wird sich nach einiger Zeit beruhigen. Bleiben Sie konstant und spätestens nach einer Woche haben es 95% aller Welpen verstanden und bringen sich auch schon selbst zu Bett, wenn Sie regelmäßig zur selben Zeit zu Bett gehen. (Natürlich lässt sich auch später etwas wieder abtrainieren oder umtrainieren, aber einfacher ist es von Anfang an strukturiert vorzugehen) Seien sie darauf eingestellt, dass ihre ersten Nächte kurz und von Unterbrechungen durchzogen sein können. Jedoch schaffen die meisten Welpen 5-6 Stunden ohne Toilettengang während der Nacht. 3. Regel: Nach einem aktiven, ereignisreichen Tag folgt ein Ruhetag!!! Gönnen Sie dem Kleinen Geist eine Pause zum Verarbeiten der vielen neuen Eindrücke, meines Erachtens ist das mitunter eine der wichtigsten Regeln und kann bei vielen Welpen das Stadium der akuten Reizüberflutung verhindern. 4. Sauberkeit: Pottytraining Anatomisches vorweg: Welpen haben keine bis wenig Kontrolle über Ihre Blase, bewusste Kontrolle haben sie erst zwischen dem 6/7 Lebensmonat. Unfälle passieren und sind kein Grund für Besorgnis. Das wichtigste ist wie fast bei allem Ihr Timing. Beobachten Sie Ihren Welpen gut. vermehrtes Schnüffeln, im Kreis drehen, Breitbeiniger Gang, hecheln, fiepen und Rücken aufkrümmen sind Indikatoren, dass ihr Welpe auf die Toilette muss. Sofort (!!!) nach dem Schlafen/Fressen/Spielen etc. die Möglichkeit zum Lösen geben. Immer im zum angestrebten Löseplatz bringen. Am besten den Welpen hochnehmen und selber hinbringen. Dies verhindert unnötige Unfälle im Haus. Seien Sie präpariert und stellen Sie sich Schlüpfschuhe, Jacke und Haustürschlüssel bereit, denn jede Sekunde zählt. Es dauert eben solange es dauert bis ihr Welpe stubenrein ist. Beharrlich und Geduldig sollten sie bleiben. Es ist erstmal normal, dass ihr Welpe sich in vorrangig möglichst sicherer Umgebung und ohne große Ablenkung lösen möchte. Daher müssen Sie gerade in der Großstadt eventuell auch eine extra Portion Geduld mit ihrem Welpen mitbringen und wenn Sie kein eigenes Grundstück bzw. Oder einen sicher Eingezäunten Garten haben, wo der Welpe die Chance hat sich auch ohne Halsband/Geschirr und Leine völlig frei lösen kann. Verbinden Sie ein draußen verrichtetes Geschäft immer mit einem Lob eventuell nutzen sie auch gleich ein Kommando wie ‚go potty‘. Ignorieren Sie ein drin verrichtetes Geschäft oder inflagranti ernutzt, hey, den Hund unterbrechen und ebenfalls wieder rausbringen. 5. Fellpflege Bürsten Sie Ihren Welpen gelegentlich mit einer weichen Bürste (Babybedarf) oder gönnen Sie ihm gelegentlich eine Massage mit einem Noppengummihandschuhe (Pferdebedarf). Besorgen Sie sich bei langhaarigen Rassen das richtige Handwerkszeug. Einschlägige Shops beraten Sie dahingehend gerne. Hin und wieder schadet auch ein Bad mit einem für Hunde geeigneten Shampoo nicht. 6. Kinder & Freunde/Bekannte Spielen immer unter Aufsicht. Beim Hochheben des Welpen sollten Kinder sitzen um Sturzgefahr zu vermindern. Der Welpe darf nicht an Kindern/Personen knabbern! Achtung Kinderspielzug wegräumen, Kleinteile können verschluckt werden. Uns ist klar, dass Freunde und Bekannte sofort Ihren neuen Hund sehen wollen, raten aber dies eine Woche zurückzustellen damit der Welpe sich zuerst an sein neues Heim und die Bezugspersonen (Sie!!) gewöhnen kann. Wenn der Welpe frisst oder schläft ist das seine Auszeit/Ruhephase die respektiert werden muss!! 7. Bewegung Faustregel 5min/Lebensmonat/Tag (Bsp: 6 Monate alt = 30 Minuten täglich) Bitte beachten Sie hierbei handelt es sich lediglich um eine Faustregel und gerade die erste Woche reichen völlig reine Lösespaziergänge aus. Es geht hierbei auch weniger um die Bewegung an sich es geht um Konzentrationsfähigkeit und dem aussetzen von Reizen. 8. Treppen zeigen Sie ihrem Welpen Treppen und wie man diese rauf und runter geht. Langsam!!! In Maßen!!! Kein Jagen rauf und runter um Schäden an der Patella zu vermeiden 9. Regeln und Grenzen Machen Sie vom ersten Tag an alles so wie Sie es künftig haben möchten. Es ist ihr Haus und es gelten ihre Regeln und es wird ihr Hund für die nächsten X Jahre. Das wichtigste Kommando für Ihren Hund ist ein ,No‘. Sie werden es am häufigsten von allen Kommandos verwenden und im Zweifel kann es ihm das Leben retten. Die Mutterhündin würde ihrem Welpen eine Grenze setzen, indem Sie Ihr Maul um seinen Fang legt und dabei eventuell knurrt bis der Welpe sein Verhalten stoppt Wir Menschen können dieses Verhalten imitieren durch unsere Hand, legen Sie diese von oben über den Fang ihres Welpen ,halten’ Sie für 1-3 Sekunden und sagen sie ihr Kommando: No In der Regel kapieren das Welpen relativ schnell und nach kurzer Zeit reicht das Kommando völlig aus. Belesen Sie sich zum Thema Beisshemmung trainieren und bieten Sie ihrem Welpen erst gar nicht Hände und Füße zum kauen an. Also einfach gar nicht! Nehmen Sie sich Zeit und bleiben Sie entspannt. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. In den ersten Tagen muss ihr Hund lediglich seinen neuen Namen lernen und weiter an seinem Sauberkeitstraining arbeiten. Geben Sie ihm/ oder ihr die Gelegenheit die Welt in Ruhe zu erfahren. Setzen sie sich z.B. auf eine Parkbank und lassen Sie die Parkbesucher an sich vorbeiziehen. Ihr Welpe bekommt dadurch die Gelegenheit die Welt erstmal für sich selbst zu bewerten, während Sie der gelassene Ruhepol an seiner Seite sind. Ihr Welpe lernt durchs beobachten auch indem er Sie und ihre Reaktionen beobachtet. 10. Geeignete Spielpartner bedenken Sie die Gewichtsklasse ihres Hundes. Geeignete Spielpartner sind bestenfalls in seiner oder ähnlicher Größe. Selbstverständlich sollte auch ein kleiner Welpe Große Hunde kennenlernen, aber diese sollten souverän und kontrollierbar sein. Ein 30-50 kg schwerer, stürmischer Hund ist kein geeigneter Spielgefährte für einen Welpen mit 3 oder 15 Kilo. Ein Auflegen der Pfote kann Ihren Welpen bereits verletzen! 11. Impfungen und Entwurmungen diese hat ihr Welpe bereits erhalten und mit 12 Wochen muss die Folgeimpfung erfolgen incl. Tollwut. Eventuell eine Woche vorher Kotuntersuchung auf Würmer und ggfs nochmals entwurmen 12. Zecken und Zeckenschutz Welpen regelmäßig auf Zecken untersuchen und diese entfernen. Lassen Sie sich von Ihrem TA bezüglich medikamentösen Zeckenschutz beraten, es gibt verschiedene Präparate (Tabs, Spot-ons, Pflanzliches) 13. Krallenpflege regelmäßige Kontrolle der Krallen auf Länge! Je nach Rasse gibt es hier unterschiede, ich für meinen Teil, würde das gerade in Welpenalter machen denn nie wieder lernt es sich so leicht wie jetzt. Darum rate ich dazu kürzen Sie einmal die Woche lediglich die vordersten Spitzen der Krallen. Nutzen Sie einen elektrischen Dremel oder eine scharfe Krallenzange. Sie werden sich fragen warum so oft? Nie wieder lernt ihr Hund einfacher und sehr häufig, kenne Welpen das bereits aus dem Züchterhaushalt. Der Welpe wird früher oder später testen ob Sie hier nachgiebig werden. Bleiben Sie beharrlich und einmal begonnen brechen Sie die Krallenpflege nicht ab! Nach Kampf erfolgt immer Aufgabe. Warten Sie einfach ab und halten Sie Ihren Welpen bis er aufhört zu zappeln und schneiden/dremmeln Sie erst dann weiter verbunden mit einem Lob. Noch eine Anmerkung zum Schluss Welpen sind nicht immer brav, es geht auch mal was zu Bruch und sie testen ihre Grenzen aus. Bleiben Sie ruhig und beharrlich und für ihren Welpen klar lesbar. Dieses kleine Regelwerk soll lediglich eine Stütze darstellen und beruht allein auf meinen Erfahrungen als Mehrhundehalter und Züchterin. Habt ihr noch weitere Vorschläge die ihr für wichtig haltet? PS: in den Kommentaren finden sich zum Teil weiterführende Erklärungen, lesen lohnt sich!
 
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Su
26. Feb. 18:56
Hallo Jana, mein eigener aktueller Whippet Wurf ist mein F-Wurf (das ist der 6.) Mit den Cotons waren in 2023 beim H-Wurf (8. Wurf) Zum Glück war ich schon bevor mit dem Züchten selber angefangen habe recht gelassen. Hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass ich schon viel Erfahrung in Sachen Geburt und vor allem Geburtshilfe hatte. Im Wesentlichen haben wir nichts verändert. - im ein oder anderen Fall weichen aber Punkte natürlich auf bzw. Bringen im Gespräch noch eher rüber auf was es ankommt zum entspannten Hund. Aber nach 2023, das war das Jahr in dem wir tatsächlich parallel 3 Würfe (insgesamt 14 Welpen) hatten und wir im Anschluss Resümee gezogen haben, ist klar, dass das so nicht noch mal bei uns stattfinden wird. Zum einen Weil die Frequenz an Menschen die hier dann durchläuft, zu hoch ist, um nach meinem Gusto die Welpen auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten und ihnen auch genug Zeit zum verarbeiten zu lassen. Stichwort: Stressresistenz/Frust Wobei ich sagen muss, dass die Käufer dieser Welpen durchaus zufrieden sind. Aber ich merke bei den zwei Hunden die wir selber aus diesen Würfen behalten haben, dass die einen Touch anders sind zu dem was wir gewohnt sind. Das klingt für den ein oder anderen vielleicht jetzt nicht so dramatisch, aber man muss bedenken, dass Besuchstage für alle anstrengend sind. Oft sind die Interessenten 2-3 Stunden hier das klingt nicht nach viel, aber wenn man die in hoher Zahl auf relativ kurzem Zeitrahmen durchschleussen muss (Besuche finden in aller Regel von LW 4/5 bis zur Abgabe statt), ist das trotzdem Zeit, die einem dann für andere Dinge mit den Welpen fehlt. Z.b. auch Dinge mehrmals zu machen, oder individueller auf einen einzelnen Welpen eingehen zu können. Und zum zweiten würde ich mir wünschen, dass ich verlässliche Fremdhundekontakte finden würde. Einfach um diesen Punkt etwas mehr zu kräftigen. Was mir Sorgen macht 🤔 tatsächlich die ungewisse Lage wo das Thema Zucht in Sachen Gesetzgebung und Umsetzung in der Zukunft hinlaufen wird. Das bitte nicht in den falschen Hals kriegen. Ich bin absolut dafür, dass ein sicheres Grundgerüst geschaffen wird. Aber halt für alle Seiten. Hapern tut das aber an der uneinheitlichen Umsetzung die da auch aktuell herrscht. Ich gebe euch ein einfaches Beispiel: meine Hündin Grace ist ja jetzt raus aus der Zucht (Alter über 8 Jahre, für unseren Verein), in 2024 wurde unsere Paragraph 11 Abnahme verlängert. Für die Amtsveterinärin war das so ok, weil wir eine vereinsgestützte Zucht sind und in unserem Kreis auch nur die zuchtfähigen Hündinnen ausschlaggebend sind (das sind aber alle Hündinnen die älter wie 6 Monate sind bis zum Zeitpunkt, dass sie nicht mehr fortpflanzungsfähig sind) fürs VetAmt, nicht aber unsere Rüden. In anderen Kreisen sieht das aber völlig anders aus. Für unsere Vereine ist aber eine Hündin erst zuchtfähig mit frühestens 18 Monaten (und ich persönlich finde das selber noch zu früh, in der Regel sind meine Hunde 2-3 Jahre alt bis die ihren ersten Wurf bekommen) Wäre das so nicht ok: hätte sie jetzt entweder sagen müssen: also entweder sie kastrieren diesen Hund jetzt, damit läuft sie dann auch fürs VetAmt nicht mehr als Zuchthündin (sehe ich kritisch, denn tatsächlich sagt das Gesetz ja zeitgleich auch das Amputationen von völlig intakten Organen verboten sind) oder aber sie geben den Hund ab. Und ich bin weit davon entfernt ein genereller Kastrationsgegner zu sein. Beides finde ich nicht besonders fair dem Hund gegenüber. Und wäre auch keine Option für mich gewesen zum jetzigen Zeitpunkt. Das würde aber zeitgleich bedeuten Variante A: Zuchtpause bis meine ,Althunde’ wegsterben - Bisschen Makaber und unter Umständen bedeutet dass dann 5 Jahre oder länger Zuchtpause oder und in der Fall würde ich auch Nachzucht Tiere direkt mitverlieren weil die ja auch älter werden. Variante B: tatsächlich nicht mehr die Freiheit zu haben mir selber Nachzucht aus meinen Würfen behalten zu können - was ja mitunter überhaupt ein Grund ist für mich zu züchten. Es kommt auch öfters vor, dass ich auf dem Weg zum potenziellen Zuchthund beim als Welpen vielversprechenden Nachwuchs, dann Gründe finde wo ich dann sage: ne der Hund ist ein prima Familienhund, aber wird halt für mich kein Zuchthund aus xyz Gründen. Das können für mich z.b. ich nenne es jetzt mal ,Mängel’ im Gebäude sein (zu groß/ zu klein, Schulterlage nicht ideal, oder eine enge Hinterhand)!keine Krankheiten, aber halt nicht ideal! Oder z.b. bleiben wir mal bei 2023. eine der Cotonhündinnen war eine Erstlings Belegung. Die Geburt war schwierig und die Hündin war komplett überfordert mit ihren 4 Welpen (fing an die zu verkloppen wenn Bewegung reinkam) und nach 2-3 Wochen war klar: dass die andere Hündin jetzt beide Würfe aufzieht, also insgesamt 8 statt ihre eigenen 4 Welpen. Damit ist diese Erstlings-Hündin für uns raus aus der Zucht zu dem Zeitpunkt war die Hündin 3,5 Jahre. Also 3,5 Jahre Zeit, Schweiß und Geld etc investiert um dann festzustellen, dass sie einfach völlig ungeeignet ist für diesen Task. Und auch da stehen dann wieder zur Wahl: Abgabe oder Kastration Jetzt ist das aber zufällig die Lieblingshündin meines Partners, in dem Fall haben auch kastriert. Weil sie insgesamt auch echt ungehalten mit den anderen Hündinnen in unserem Rudel wurde und wir der Meinung waren, dass es an den Hormonen lag. Vor ihrem Wurf war das übrigens eine völlig unproblematische Hündin mit unserem restlichen Rudel. Also wie ihr seht es ist nicht immer einfach und verantwortungsvolle Zucht, hat auch viel mit persönlichem Verzicht und auch dem Abnehmen der rosaroten Brille zu tun. Wir selber müssen unser stärkster Kritiker sein und bleiben. Dazu brauchen wir natürlich auch Feedback von unseren Käufern und ein verfolgen von weiterer Entwicklung.
Liebe Nicole,

vielen lieben Dank für den Einblick in die Welt einer verantwortungsvollen Züchterin!

Für mich bedeutet das die Möglichkeit, bei meiner nächsten Welpensuche gezieltere Fragen bei Züchtern stellen zu können.

👍🏼🤗🤗
 
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Andrea
4. März 15:58
Hallo Jana, mein eigener aktueller Whippet Wurf ist mein F-Wurf (das ist der 6.) Mit den Cotons waren in 2023 beim H-Wurf (8. Wurf) Zum Glück war ich schon bevor mit dem Züchten selber angefangen habe recht gelassen. Hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass ich schon viel Erfahrung in Sachen Geburt und vor allem Geburtshilfe hatte. Im Wesentlichen haben wir nichts verändert. - im ein oder anderen Fall weichen aber Punkte natürlich auf bzw. Bringen im Gespräch noch eher rüber auf was es ankommt zum entspannten Hund. Aber nach 2023, das war das Jahr in dem wir tatsächlich parallel 3 Würfe (insgesamt 14 Welpen) hatten und wir im Anschluss Resümee gezogen haben, ist klar, dass das so nicht noch mal bei uns stattfinden wird. Zum einen Weil die Frequenz an Menschen die hier dann durchläuft, zu hoch ist, um nach meinem Gusto die Welpen auf ihr zukünftiges Leben vorzubereiten und ihnen auch genug Zeit zum verarbeiten zu lassen. Stichwort: Stressresistenz/Frust Wobei ich sagen muss, dass die Käufer dieser Welpen durchaus zufrieden sind. Aber ich merke bei den zwei Hunden die wir selber aus diesen Würfen behalten haben, dass die einen Touch anders sind zu dem was wir gewohnt sind. Das klingt für den ein oder anderen vielleicht jetzt nicht so dramatisch, aber man muss bedenken, dass Besuchstage für alle anstrengend sind. Oft sind die Interessenten 2-3 Stunden hier das klingt nicht nach viel, aber wenn man die in hoher Zahl auf relativ kurzem Zeitrahmen durchschleussen muss (Besuche finden in aller Regel von LW 4/5 bis zur Abgabe statt), ist das trotzdem Zeit, die einem dann für andere Dinge mit den Welpen fehlt. Z.b. auch Dinge mehrmals zu machen, oder individueller auf einen einzelnen Welpen eingehen zu können. Und zum zweiten würde ich mir wünschen, dass ich verlässliche Fremdhundekontakte finden würde. Einfach um diesen Punkt etwas mehr zu kräftigen. Was mir Sorgen macht 🤔 tatsächlich die ungewisse Lage wo das Thema Zucht in Sachen Gesetzgebung und Umsetzung in der Zukunft hinlaufen wird. Das bitte nicht in den falschen Hals kriegen. Ich bin absolut dafür, dass ein sicheres Grundgerüst geschaffen wird. Aber halt für alle Seiten. Hapern tut das aber an der uneinheitlichen Umsetzung die da auch aktuell herrscht. Ich gebe euch ein einfaches Beispiel: meine Hündin Grace ist ja jetzt raus aus der Zucht (Alter über 8 Jahre, für unseren Verein), in 2024 wurde unsere Paragraph 11 Abnahme verlängert. Für die Amtsveterinärin war das so ok, weil wir eine vereinsgestützte Zucht sind und in unserem Kreis auch nur die zuchtfähigen Hündinnen ausschlaggebend sind (das sind aber alle Hündinnen die älter wie 6 Monate sind bis zum Zeitpunkt, dass sie nicht mehr fortpflanzungsfähig sind) fürs VetAmt, nicht aber unsere Rüden. In anderen Kreisen sieht das aber völlig anders aus. Für unsere Vereine ist aber eine Hündin erst zuchtfähig mit frühestens 18 Monaten (und ich persönlich finde das selber noch zu früh, in der Regel sind meine Hunde 2-3 Jahre alt bis die ihren ersten Wurf bekommen) Wäre das so nicht ok: hätte sie jetzt entweder sagen müssen: also entweder sie kastrieren diesen Hund jetzt, damit läuft sie dann auch fürs VetAmt nicht mehr als Zuchthündin (sehe ich kritisch, denn tatsächlich sagt das Gesetz ja zeitgleich auch das Amputationen von völlig intakten Organen verboten sind) oder aber sie geben den Hund ab. Und ich bin weit davon entfernt ein genereller Kastrationsgegner zu sein. Beides finde ich nicht besonders fair dem Hund gegenüber. Und wäre auch keine Option für mich gewesen zum jetzigen Zeitpunkt. Das würde aber zeitgleich bedeuten Variante A: Zuchtpause bis meine ,Althunde’ wegsterben - Bisschen Makaber und unter Umständen bedeutet dass dann 5 Jahre oder länger Zuchtpause oder und in der Fall würde ich auch Nachzucht Tiere direkt mitverlieren weil die ja auch älter werden. Variante B: tatsächlich nicht mehr die Freiheit zu haben mir selber Nachzucht aus meinen Würfen behalten zu können - was ja mitunter überhaupt ein Grund ist für mich zu züchten. Es kommt auch öfters vor, dass ich auf dem Weg zum potenziellen Zuchthund beim als Welpen vielversprechenden Nachwuchs, dann Gründe finde wo ich dann sage: ne der Hund ist ein prima Familienhund, aber wird halt für mich kein Zuchthund aus xyz Gründen. Das können für mich z.b. ich nenne es jetzt mal ,Mängel’ im Gebäude sein (zu groß/ zu klein, Schulterlage nicht ideal, oder eine enge Hinterhand)!keine Krankheiten, aber halt nicht ideal! Oder z.b. bleiben wir mal bei 2023. eine der Cotonhündinnen war eine Erstlings Belegung. Die Geburt war schwierig und die Hündin war komplett überfordert mit ihren 4 Welpen (fing an die zu verkloppen wenn Bewegung reinkam) und nach 2-3 Wochen war klar: dass die andere Hündin jetzt beide Würfe aufzieht, also insgesamt 8 statt ihre eigenen 4 Welpen. Damit ist diese Erstlings-Hündin für uns raus aus der Zucht zu dem Zeitpunkt war die Hündin 3,5 Jahre. Also 3,5 Jahre Zeit, Schweiß und Geld etc investiert um dann festzustellen, dass sie einfach völlig ungeeignet ist für diesen Task. Und auch da stehen dann wieder zur Wahl: Abgabe oder Kastration Jetzt ist das aber zufällig die Lieblingshündin meines Partners, in dem Fall haben auch kastriert. Weil sie insgesamt auch echt ungehalten mit den anderen Hündinnen in unserem Rudel wurde und wir der Meinung waren, dass es an den Hormonen lag. Vor ihrem Wurf war das übrigens eine völlig unproblematische Hündin mit unserem restlichen Rudel. Also wie ihr seht es ist nicht immer einfach und verantwortungsvolle Zucht, hat auch viel mit persönlichem Verzicht und auch dem Abnehmen der rosaroten Brille zu tun. Wir selber müssen unser stärkster Kritiker sein und bleiben. Dazu brauchen wir natürlich auch Feedback von unseren Käufern und ein verfolgen von weiterer Entwicklung.
Ich habe nicht so ganz verstanden, warum ihr Hündinnen, die nicht zur Zucht zugelassen werden sollen, kastrieren oder weggeben sollt? Geht es um die Erlaubnis wegen gewerbsmäßiger Hundezucht (mehr als 3 fortpflanzungsfähige Hündinnen oder mehr als 3 Würde)? Aber das heißt doch nur, dass ihr eine zusätzliche Erlaubnis braucht? Oder ist die zu teuer bzw stellt zu hohe Anforderungen?
 
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Nicole
10. März 13:21
Ich habe nicht so ganz verstanden, warum ihr Hündinnen, die nicht zur Zucht zugelassen werden sollen, kastrieren oder weggeben sollt? Geht es um die Erlaubnis wegen gewerbsmäßiger Hundezucht (mehr als 3 fortpflanzungsfähige Hündinnen oder mehr als 3 Würde)? Aber das heißt doch nur, dass ihr eine zusätzliche Erlaubnis braucht? Oder ist die zu teuer bzw stellt zu hohe Anforderungen?
Die Verordnung sagt 5 Hunde pro Person. - wir sind zu zweit das macht also zusammen 10 zuchtfähige Hündinnen.
Auch wenn die aber für uns vor dem 18 LM und nach dem 8 LJ gar nicht zuchttauglich sind.

Wir bräuchten mehr Personen. Mit Geld ist es leider nicht getan 🤭
 
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Nicole
10. März 14:11
Musste editieren.

natürlich sind die zuchtfähig davor und danach rein technisch gesehen, nur halt für einen VDH Züchter (es sei denn ist jetzt eine absolute Minderrasse oder der Mitgliedsverein lässt Ausnahmen zu) nicht einsetzbar.
 
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Stella
10. März 14:22
Musste editieren. natürlich sind die zuchtfähig davor und danach rein technisch gesehen, nur halt für einen VDH Züchter (es sei denn ist jetzt eine absolute Minderrasse oder der Mitgliedsverein lässt Ausnahmen zu) nicht einsetzbar.
Hier ergänze ich einmal ,
😅 ... nicht nur für den VDH Züchter ist da so , auch in jedem anderen Verein und sofern man ein seriöser Züchter ist und auf das Wohl der Hunde achtet , ist es an dem .... 😘
 
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Sam
4. Apr. 04:33
🔝 ich schubse auch mal :)

Danke für diese tolle Zusammenfassung!
 
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Ariana
26. Juli 10:00
Und wenn sie nicht aufhört beim spazieren andere Hunde anzubellen? 🥲 Aus Unsicherheit statt Aggressionen
 
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Jana
26. Juli 11:41
Und wenn sie nicht aufhört beim spazieren andere Hunde anzubellen? 🥲 Aus Unsicherheit statt Aggressionen
Sicherheit, Bindung, alternativ Verhalten, Training - Ursachen erforschen, Einstellung ändern, Toleranz.